DAS BRETTSPIEL (von Reiner Knizia)
Das bereits im Vorfeld der Verfilmung vom deutschen Spieleverlag Kosmos
veröffentlichte Herr der Ringe Brettspiel konnte die Kritiker mit seinem
ausgeklügelten Spielsystem und seiner treuen Umsetzung der Geschichte absolut
überzeugen. So erhielt das vom berühmten Spiele-Erfinder Reiner Knizia
entwickelte und von Tolkien-Künstler John Howe illustrierte Spiel auch die
Auszeichnung "Spiel des Jahres: Sonderpreis 2001 - Literatur im Spiel".
Kurzinfo zum Spiel: 2-5 Spieler ab 12 Jahren bilden die Gemeinschaft des Rings
und schlüpfen in die Rolle der Hobbits, deren Mission es ist den Einen Ring
nach Mordor zu bringen und ihn dort zu zerstören. Das Spielgeschehen findet
auf einem multipel zusammenstellbaren Brett statt. Auf einem Hauptschirm wird
der Fortschritt der Gefährten und das Nahen Saurons angezeigt (sozusagen
eine interne Spieluhr, denn wenn Sauron den Ringträger erreicht ist das Spiel
verloren), während auf diversen Szenariobrettern gefährliche Orte wie
Moria oder Kankras Lauer überwunden werden müssen. Das Spielsystem gestaltet
sich recht anspruchsvoll und ist auf jeden Fall einzigartig zu nennen - daher
soll hier nur in einem kurzen Fazit gesagt werden, dass die Spieler nur durch
Zusammenarbeit, Selbstaufopferung und weitsichtige Planung erfolgreich sein können,
was ja auch sehr schön den Charakter der Originalgeschichte wiederspiegelt.
Im Oktober 2001 erschien die erste Erweiterung "Die Feinde", die zwei
zusätzliche Schauplätze (Bree & Isengart) und 30 Feindcharaktere
einführte, welche die Mission der Gefährten zu behindern versuchen.
Durch die Bekämpfung und Ausschaltung der neuen Gegner können die Hobbits
zudem einen gänzlich anderen Spielverlauf in die Wege leiten.
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Die zweite Erweiterung "Sauron" weichte das Grundkonzept des Spiels
ein wenig auf, ein Spieler übernimmt darin nun die Rolle des Dunklen
Herrschers und kann den Gefährten-Spielern aktiv Steine in den Weg legen
und gegen ihre Absprachen vorgehen.
DER RINGKRIEG
Eine Rezension des Strategie-Brettspiels findet sich hier.
KARTEN- UND ROLLENSPIEL
Die Verantwortlichen des Spieleherstellers Decipher dürften sich auf rosige
Zeiten freuen, denn es ist ihnen gelungen sich die Lizenz für das Rollenspiel
zum Film zu sichern, nachdem sie ja bereits das offizielle Kartenspiel dafür
produzieren dürfen. Die ersten Karten sind offiziell seit dem 6. November
2001 erhältlich. Das Rollenspiel folgte nur kurze Zeit später.
Die Rechte an dem Rollen- und Kartenspiel gelten bis 2006, können aber später
um weitere 5 Jahre verlängert werden.
Karten
Hier einige Karten, die auf der Website von Decipher veröffentlicht wurden:
Weitere Infos, Bilder und Features wie z.B. die Regeln zum Herunterladen gibt
es auf der offiziellen Decipher Website.
TABLETOP
Voller Stolz verkündete Games Workshop am 30. Januar 2001, dass sie die Lizenz
für die Herr der Ringe Filmtrilogie erwerben konnten, und dass sie ein neues
Tabletop-Spielsystem mit dem Titel "Herr der Ringe" herausbringen werden.
Die Partnerschaft von New Line Cinema mit Games Workshop stellt einen logischen
Schritt im Zuge der Verteilung der Merchandising-Lizenzen dar, denn Games Workshop
stellt den unangefochten Spitzenreiter unter den Herstellern von Tabletop-Spielen
dar und bringt die nötige Erfahrung und Kompetenz für dieses prestigereiche
Projekt mit sich.
Es folgt eine offizielle Pressemitteilung von Games Workshop (Anklicken zum Vergrößern):
DIE MACHER
Die
englische Firma Games Workshop wurde 1975 gegründet. Von Beginn an waren
die auf plastische Zinnminiaturen basierenden Tabletop-Spielysteme das Standbein
der Firma. Neben den beiden wichtigsten Produkten Warhammer Fantasy Battles (WFB)
und Warhammer 40.000 (Wh40k) unterhält Games Workshop auch weitere Spielsysteme,
die jedoch nicht mit denselben Ausmaßen und nur für eine beschränkte
Dauer produziert werden.
Heute ist Games Workshop der erfolgreichste Tabletop-Hersteller, seine Produkte
sind weltweit marktführend. Diese Führungspositition wird jedoch sicherlich
in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut, woran die HdR Lizenz sicherlich
entscheidend mitwirken wird.
Unter dem folgenden Link hat Games Workshop in eigener Sache eine Website eingerichtet:
www.games-workshop.com/lotr
FAKTEN & GERÜCHTE
Spieldesign
Rick Priestley, der sich unter anderem als leitender Spieldesigner von Warhammer
Fantasy Battles und Warmaster profilierte, hat das neue Spiel entwickelt.
Das Regelbuch umfasst, da dies für viele die allererste Begegnung mit dem
Tabletop-Hobby darstellte, unzählige Bemaltipps und Geländebauanleitungen.
Zudem hat man sich darum bemüht, den Neulingen die Spielregeln auf eine leicht
verständliche und zugängliche Art und Weise zu vermitteln.
Sicherheitsmaßnahmen
Games Workshop hat angeblich extrem hohe Geheimhaltungsmaßnahmen ergriffen,
damit nichts über die Produktion des Spiels bekannt werden kann. Bilder vom
Film, die für die Produktion verwendet werden, dürfen z.B. auf keinen
Fall vor der Premiere des Films im Dezember an die Öffentlichkeit kommen.
Ein besonderes Abteil wurde im Studio eingerichtet, das nur von beteiligten Spieledesignern
betreten werden darf. Das kleine Zimmer wird stets unter Verschluss gehalten und
es gibt dort keinen Telefon- oder Internetanschluss, nur ein paar Computer. Der
Sicherheitscode für das elektronische Türschloss wird jeden Tag geändert.
Alle Geschehnisse, die sich in diesem Hochsicherheitsbereich zutragen, werden
von einer Reihe von Kameras überwacht. Damit stellt dies vermutlich die unter
den größten Sicherheitsmaßnahmen geführte Produktion dar,
die jemals von einer Spielefirma unternommen wurde. Und alles nur um die hohe
Investitionen von New Line Cinema zu sichern.
Modelle
Die Qualität der neuen Modelle ist herausragend, und ihre Ähnlichkeit
zu den Filmschauspielern immens hoch (jede Figur musste auch vom entsprechenden
Darsteller abgesegnet werden). Der Miniaturenmaßstab ist derselbe wie bei
Wh40k und WFB. Die Figurengröße ist aber streng geregelt (28mm Maßstab),
da New Line Lizenzen mit anderen Miniaturherstellern unterhält. Der Balrog
ist daher relativ klein im Vergleich zu anderen größeren Modellen aus
dem Hause Games Workshop.
Das Layout der Verpackungen und des Regelbuchs ist insgesamt eher schmucklos geraten,
und wird durch ein Übermaß an Film-Fotos begleitet.
Fotos zum Tabletopspiel finden sich in der Galerie
Tabletop.
Drei Spiele
Interessanterweise folgt das Herr der Ringe Tabletop einem gänzlich anderen
Konzept als alle bisherigen Spiele von Games Workshop:
Es gibt drei separate Spiele, die den Handlungsverlauf der Geschichte in etwa
nacherzählen und nachspielbar machen. Das erste Spiel ist eher auf kleine
Scharmützel und Geplänkel mit eher wenigen Modellen fixiert. Das zweite
Spiel geht dann zu größeren Feldschlachten im Stil von Warhammer Fantasy
Battles über, die stark von Charaktermodellen dominiert werden. Das dritte
Spiel gleicht seinem Vorgänger weitestgehend, wobei hier dann jedoch vor
allem Belagerungen im Mittelpunkt stehen.
Alle drei Spiele sind miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf.
Zukunft
Erfreulicherweise besitzt Games Workshop nicht nur die Lizenz für die Filmtrilogie
sondern hat sich auch die Rechte an den Büchern sichern können.
Dies bedeutet, dass das HdR Tabletop nicht so schnell aufgegeben wird, sondern
auch nach dem Film-Boom mit interessanten Erweiterungen aufwarten kann. So
wäre es gut denkbar, dass es Figuren aus dem "Hobbit" oder
dem "Silmarillion" geben wird, eine Erweiterung namens "Feuer
und Schatten", in dem es um den Kampf der Zwerge um Moria geht, ist bereits
erschienen, ebenso wie Buch-Charaktere wie Radagast, Glorfindel oder Tom Bombadil.
Von Fanatic, einer Tochterfirma von Games Workshop, steht ein separates Spiel
an, welches die Schlacht der Fünf Heere zum Thema hat.
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