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DER WEG DER WEIßEN

Die Hohen Senatoren zu Terra saßen in einem mit überschwänglichem Prunk ausgestatten Saal und schwiegen sich gegenseitig an voller Verdruss über das was ihnen soeben zugetragen wurde. Dann erhob der Großmeister des Officio Assassinorum seine Stimme.
"Wir könnten sie doch das tun lassen, wozu sie erschaffen wurde. Ihre Taten würden unser überleben sichern." "Sind sie sich dessen, was sie sagen, überhaupt bewusst? Wissen sie was diese Frau anrichten kann wenn sie es will? Es wird uns alle die Köpfe kosten wenn wir diese Frau ihrem Auftrag nachgehen lassen!" schrie der Ekklesiarch des Adeptus Ministorum. "Ihre Macht ist beinahe grenzenlos so wie die der übrigen 19. Egal was wir tun, wir können sie nicht aufhalten. Niemand ist dazu in der Lage. Night Haunter konnte nur von uns ausgelöscht werden, weil er es wollte. Niemand wäre in der Lage gewesen ihn zu töten wenn er sich ernsthaft gewehrt hätte," klickte der Vertreter des Mechanicus. "Oh, unser Herr Logiker, was sollen wir deiner Meinung nach tun? Weisst du einen Weg wie wir aus diesem Schlamassel rauskommen sollen?" rief der Generalkonsul des Administratums. "Selbst die Gesetze der Logik geben nicht auf alles eine Antwort. Außerdem, war es nicht die Aufgabe deiner Behörde den Text aus der Bibliothek zu tilgen? Wer hat hier also alles vermasselt? Die Inquisitorin hätte das Buch der Zwanzig niemals finden dürfen!" sagte der Vater der Maschinen.
Der Repräsentant der Inquisition hatte sich bis jetzt still verhalten aber nun sagte er leise und in sich versunken. "Die schlaue alte Feluva, ich hab sie unterschätzt. Dass ist mir seit Jahrzehnten nicht mehr passiert. Ich hätte es spüren müssen, dass sie etwas ahnt. Sie hat schon immer das Kleine in den Großen Dingen erkannt und ich hätte es wissen müssen dass sie Erasmus eingeweiht hat, schließlich war er ihr bester Schüler. Dennoch jetzt ist es zu spät den Fehler wieder auszumerzen. Wir haben keine Wahl, die Zukunft hat ihren Lauf genommen. Wir können es jetzt nicht mehr ändern, wir sollten mit ihr zusammenarbeiten, dann fällt unsere Strafe vielleicht gnädiger aus wenn sie alle Bedrohungen ausgelöscht hat."

Die Halle brannte. Das Feuer hatte eine Farbe die nicht natürlich ist noch waren sie dem dunklen Warpfeuer ähnlich. Es waren weiße Flammen eines kalten reinigenden Feuers. Alles vom Warp berührte, verbrannte sobald es die Flammen nur streifte. Die Flammen wurden von Bianca ausgestrahlt, sie umgaben sie wie eine Korona aus purem Zorn. Nur die mächtigsten Entitäten hatten überhaupt die Chance das Feuer auszuhalten, doch diesen nahm sie sich dann persönlich an. Ihr Streithammer aus Alabaster und Obsidian pflügte erfüllt von antipsionischer Energie durch den Schädel des Blutdämons. "Das war der letzte" rief die Primarchin über ihre Schulter während sie den Absatz ihrer MK3B Servorüstung in die Überreste des Hirns des Blutdämons rammte. Denn nun marschierten im perfekten Gleichmarsch mehr und mehr erstaunlich hochgewachsene und graziöse Space Marines aus dem Portal. Nachdem ungefähr hundert Marines den Torbogen durchquert hatten, kam eine unbehelmte Gestalt die sich vor Bianca aufbaute und sich im schneidigen Tonfall meldete. "Captain Sarah, Herrin der Wache meldet 1. Kompanie vollständig angetreten und bereit dem Imperator und seinen Kindern zu dienen!" "Schick die Herrin der Flotte zu mir sobald sie eingetroffen ist und bereite die Rekrutinnen auf eine Warpreise vor. Wir müssen sofort in den galaktischen Osten. Die Chaoskonzentrationen die ich dort spüre sind so gewaltig wie keine andere die ich je zuvor gespürt habe."

"Dieser Bastard, diese Made, dieser Emporkömmling!"
Das war das einzige was Khorne in seiner Rage herausbrachte. Immer und immer wieder brüllte er diese Sätze sodass die Bronzefestung bebte wie sie es seit Äonen nicht mehr getan hat. Selbst die mächtigsten Günstlinge wagten es nicht ihm unter die Augen zu treten, denn er hatte schon mehre seiner treuesten Diener zerfetzt nur weil sie den Thronsaal nicht schnell genug verlassen hatten. Nachdem er sich beruhigt hatte rief er einige seiner Diener zu sich. Als die Ersten es nach einiger Zeit wagten ihre Köpfe in den Thronsaal zu stecken hatten sie nicht einmal mehr die Zeit es zu bereuen als ihre Köpfe explodierten. Die nächsten hatten mehr Glück. Als sie hereinkamen rauchten zwar noch die Überreste der anderen Diener und der Blutsee kochte, aber ihr Leben wurde verschont, denn Khorne hatte noch Pläne um seine Existenz zu retten.

"Im Namen von Terra, hier spricht Flottenadmiral John Septer! Ich befehle euch, identifiziert euch!" "Admiral Septer, ich sehe keinen Grund, wieso wir uns ihnen offenbaren sollten. Unsere Flotte ist der euren vier zu eins überlegen und eure Schiffe sind auch nicht wirklich in dem besten Zustand sowie technisch miserabel," klang erhaben eine Stimme aus dem Schiff zu Schiff Comsystem. "Außerdem sehe ich in eurer Flotte auch nur einen einzigen Kreuzer, der die Söhne meiner Brüder enthält. Also, wieso sollte ich mir von euch erzählen lassen wem ich gehorchen soll. Aber ich möchte euch meinen Guten Willen zeigen. Ich werde mich mit einigen meiner Schwestern zu euch begeben, um uns vorzustellen, aber ich fordere das auch der Anführer der Astartes anwesend ist. Ich werde in 2 Stunden bei euch sein." "Captain Sicarius würde sich das nicht verbieten lassen," erwiderte der Admiral doch die Verbindung war schon unterbrochen.
"Identifiziert ihren Stimmcode, sofort!" "Das haben wir schon getan. Der Computer garantiert ihr eine höhere Sicherheitsfreigabe als dem Segmentums Admiral," antwortete der Brückenkommisar. "Was? Niemand lebendes hat eine höhere Einstufung als Segmentsadmiräle. Wer ist sie und wieso ist ihre Berechtigung so hoch?"

"Wieso werde ich erst jetzt von ihnen informiert, dass da draußen eine gigantische unidentifizierte Flotte ist, deren Kommandeur eine Befehlsgewalt hat die die der Segmentsadmiräle übertrifft?" donnerte Captain Cato Sicarius seinen Adjutanten an, während er aus seiner Zelle nahe der Brücke stürmte und in voller Rüstung auf die Thunderhawkbuchten zu stapfte. "Ihr hattet mir eingeschärft euch unter keinen Umständen während eurer Meditation zu stören, Sire," sprach der Diener voller Ehrfurcht vor dem Captain der Zweiten Kompanie der Ultramarines. "Das ist aber ein Notfall Marius. Hättest du mich auch nicht gestört, wenn wir von Chaosmarines angegriffen worden wären?" sagte Sicarius nach langem Schweigen während sich die Schotte des Thunderhawks hinter ihm schlossen und er ins Ungewisse flog.

Der zentrale Beratungssaal maß im Durchmesser über 1000 Meter und war am höchsten Punkt 250 Meter über der Oberfläche. Jeder Platz in der Halle war besetzt, nur in der Mitte vor dem Podium war noch Raum für Menschen. Alles war darauf ausgelegt dem unbekannten Besucher seine Unterlegenheit klarzumachen. Denn das Imperium war ja schließlich unbesiegbar. Es waren seit beenden des Gesprächs mit der Unbekannten eine Stunde und 59 Minuten vergangen und es waren immer noch keine Anzeichen für ein sich näherndes Shuttle zu sehen noch war irgendein weiteres Gespräch zustande gekommen.
Alle die in der Flotte Rang und Namen hatten waren anwesend und angespannt. Selbst dem sonst so kühlen Denker Sicarius war anzumerken dass die Anspannung ihm zusetzte. Dann waren die zwei Stunden um. "Irgendwelche Zeichen einer Fähre Leutnant?" "Nein, Admiral. Keine Anzeichen einer Fähre." "Könnte es sein das sie sich teleportieren wollen?" fragte der Leutnant den Admiral. "Hat ihnen ein Knarloc ins Hirn geschissen? Unsere Schilde sind aktiv, also können sie nicht tele…."
Als er dies sagte wurde der Admiral von einem stetig lauter werdendem Summen und einem Flirren in der Mitte des Saals unterbrochen.
Eine Sekunde später erschienen in der Mitte der Halle fünf Gestalten. Eine der fünf überragte alle in der Halle. Es war Bianca, umringt von vier ihrer Kapitäninnen. Anhand der Rüstungen und der Insignien war zu erkennen dass sie die Ehrenwache waren. Kein Geräusch war zu hören als sich Sicarius langsam erhob. "Das darf nicht wahr sein! Es ist geschehen! Willkommen Lady Bianca, es ist mir eine Ehre sie in unserer Mitte begrüßen zu dürfen!" "Ihr wisst, wer sie ist? Woher?" brüllte Admiral Septer. "Dies ist ein Geheimnis, das uns von Roboute Guillaume hinterlassen worden ist. Sie ist Bianca Purifacio, die Reine, Primogenitor der elften Legion, Mutter der Weißen Schwestern. Die Primarchin der Elften Legion. Ins Exil gegangen um in Zeiten größter Not die Menscheit zu erretten."
Bianca stand während der ganzen Zeit in der Mitte des Raums und grinste in sich hinein. "Du bist also ein Sohn meines Bruders Roboute. Wie geht es ihm? Ist er bereit, mir im Kampf gegen unsere verdorbenen Brüder zuseiten zu stehen?" "Das muss ich leider verneinen, Mylady. Er wurde in einem Kampf mit Mortarion tödlich verletzt und ist seit dem in Stase, um ihm am Leben zu erhalten. Einer Legende nach heilt diese Wunde aber unendlich langsam damit er irgendwann wieder für den Imperator zu kämpfen." "Dann werden wir uns nun zu seinem Ruheort begeben damit ich ihn heilen und das durch die Wunde in ihn eingedrungene Chaos austreiben kann. Denn ich werde zum Schutz des Imperiums alle meine unverdorbenen Brüder und ihr Söhne benötigen."



Urheberrecht: Dieter Sante, 2010



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