Selbst durch die doppelten Plaststahlwände des leeren Lagerraumes konnte man noch das gedämpfte
Dröhnen des Warpantriebes hören. Rayveness herrschte Garet an: "Noch einmal von vorne, und bleib
bei der Sache! Also, Attacke, Parade, Attacke, Entwaffnen. Du mußt das Handgelenk mit einem Ruck
drehen und den Arm in einem kurzen Bogen bewegen, sonst könnte ein kräftiger Gegner
dagegenhalten. Und paß auf, dich nicht selbst dabei zu verletzen." Die beiden Kämpfer setzten
die Lektion fort, wobei Garet versuchte, die Inquisitorin mit einem der beiden
Energiekurzschwerter, die er führte, zu entwaffnen, und eine zeitlang hörte man nichts als das
Aufeinandertreffen der Klingen und das Keuchen der Kämpfenden. Schließlich wurde die
Übungsstunde durch einen durchdringenden Signalton unterbrochen, der aus den Lautsprechern
ertönte, gefolgt von einer Ansage des Kapitäns: "Achtung, Achtung, an alle: Wiedereintritt in
den Realraum erfolgt in 3 Minuten. Der Imperator sei unser Schild. Ende." Rayveness seufzte
genervt: "Wir trainieren später weiter. Das sollte für diesmal reichen." Die Inquisitorin und
der Akolyt begaben sich in ihre Kabinen und nahmen die mit Gurten versehenen Sicherheitssitze
ein.
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"Orbitalüberwachung an unbekanntes Schiff auf 233.334.6925/9838: Sofortiger Stop.
Identifizieren sie sich und senden sie Siegelcode. Kommen." - "Hier spricht Kapitän
Gennawa von der ‚Goldene Zukunft', Fernhandelsschiff der Ichati-Gilde. Befördere Fracht und
Passagiere nach Bittor. Siegelcode wird gesendet. Kommen." - "Hier Kapitänleutnant Penrod von
der ‚Bürde der Pflichten'. Siegelcode empfangen und verifiziert. Bereiten sie sich auf Kontrolle
ihres Schiffes vor. Ein Shuttle ist unterwegs. Kommen." - "Verstanden. Kommen." - "Ende."
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Bittor war ein Planet, der erst vor kurzem vom Imperium vollständig gesäubert worden war,
nachdem dort auf dem Westkontinent heftige Kämpfe gegen die hartnäckigen Tarellianer, ein
kleineres Alienvolk, stattgefunden hatten, die sich in dieses System ausbreiten wollten.
Deshalb wunderte sich Rayveness nicht, daß es hier, besonders im Bereich um die Metropole
Saniiro, noch immer vor Streitkräften wimmelte. Militärische und zivile luft- und raumtaugliche
Maschinen starteten und landeten unaufhörlich, Soldaten und Zivilisten gingen an oder von Bord
ihrer Transporter und Unmengen an Fracht wurden geladen oder gelöscht.
An der Zollabfertigung des Raumhafens standen ein Trupp Space Marines der Howling Griffons und
ein Zug imperiale Gardisten an einer mit Panzersperren und Sandsäcken befestigten Barriere, die
die vielen eintreffenden Reisenden abfertigten. Ein Sergeant der Gardisten zog ein letztes Mal
an seiner Tabakstange, bevor er sie zu Boden warf, austrat und sein Helmvisier wieder schloß.
Er sprach Rayveness und Garet an, wobei seine Stimme verzerrt aus seinem Helmlautsprecher
drang: "Einreisedocumenta und Identitätskarten. Irgendwelche Sachen anzumelden?" Der Sergeant
streckte seine Hand aus, während die Soldaten seines Trupps zu beiden Seiten der Barriere die
Ankömmlinge beobachteten, ihre Gewehre im Anschlag. Rayveness schüttelte den Kopf und die
Inquisitorin und ihr Akolyt händigten ihre beglaubigten Papiere aus. Beide waren in
unauffällige Mäntel gehüllt, deren Kapuzen sie aber nicht trugen. Auch wenn sie vermutlich
momentan nicht die einzigen Mitglieder der Inquisition auf diesem Planeten waren, hatte
Rayveness es für besser gehalten, inkognito zu arbeiten. Wer es auch immer war, der sich des
Heidenschnitters bemächtigen wollte, sollte keinen Verdacht schöpfen.
Rayveness vertrieb sich die Zeit mit der Vorstellung, daß der Sergeant sie und die Dokumente
mißtrauisch beäugte, obwohl sie sein Gesicht hinter dem Helmvisier nicht erkennen konnte.
Sicher, daß der Sergeant an ihren Einreisepapieren nichts beanstanden könnte, verkniff sie sich
ein Lächeln und wartete ab. Nachdem dieser dieselbe Überzeugung teilte, mußten Rayveness und
Garet ein Auspextor betreten, das sie gründlich durchleuchtete und parallel wurde ihr Gepäck
gescannt. Der zuständige Soldat teilte dem Sergeant nach und nach die Ergebnisse mit: "Keine
Bionics, keine Implantate, keine radioaktiven Substanzen, keine psiaktiven Substanzen, keine
toxischen Substanzen, keine Xenogegenstände, keine Waffen, keine Munition, keine Drogen."
Anschließend wurden beide noch einmal separat mit normalen Auspices von Hand gescannt, wieder
ohne Ergebnis. "Passieren", winkte sie einer der Gardisten aus dem Gate.
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"Hier, die restlichen 5000." Der Sergeant der Wache blieb im Schatten stehen und zählte ruhig
das Geld, daß Rayveness ihm gegeben hatte. Nachdem er sich überzeugt hatte, schritt er hinüber
zum Codepanel der Hangartür, ohne jedoch die Inquisitorin und den Akolyten aus den Augen zu
lassen, und gab den Öffnungscode ein. Die Hangartür öffnete sich langsam und quietschend und
gab den Blick auf eine Anzahl metallener Kisten frei. Wortlos deutete der Sergeant auf zwei
flache, mattschwarze, gepanzerte Kisten in einer Ecke und Garet und Rayveness überprüften rasch
die Vollständigkeit ihrer Waffen und Ausrüstung. Dann schulterten sie die Kisten und verließen
das Zollgelände.
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Die Straßen von Saniiro waren bis zum Bersten gefüllt mit Menschen aus allen Ecken des
Imperiums. Neben patrouillierenden Space Marines, Soldaten der Imperialen Armee und
Arbitratoren drängten sich zwischen den Soldaten, die gerade keinen Dienst hatten, Händler,
Prediger, Beamte und Einwohner der Stadt, die ihren alltäglichen Geschäften nachgingen. Andere
Händler priesen mit lauten Rufen die Ware ihrer Verkaufsstände an, während Prediger am
Straßenrand die fromme Bevölkerung dazu aufriefen, sich dem Kampf gegen die Außerirdischen
anzuschließen. Enthusiastisch versuchte einer, die Passanten zu überzeugen: "Denn Er, der da
ist und der da war und der da kommt und der uns gerettet hat mit Seinem Blut, braucht nun das
eure! Die Kraft Seiner Armeen wird Sein Sternenreich säubern, auf daß es reicht von Leere zu
Leere, so steht es geschrieben, und heulen werden alle Seine Feinde vor Elend!"
Rayveness und ihr Akolyt hatten die Herberge verlassen, in der sie sich einquartiert hatten,
und befanden sich auf dem Weg zum großen Administratumskomplex in der Innenstadt. Dort wollten
sie die genaue Position des Ortes in Erfahrung bringen, an dem sich laut ihrer Informationen
der legendäre Heidenschnitter befand.
"Nahrungszusätze, Nutrischleim", kreischte ein Händler in zerlumpten Kleidern, als sie durch
eine Nebenstraße gingen, in deren Nischen vermummte Gestalten zwielichtige Geschäfte abschlossen.
Kriegszonen waren nun mal seit jeher ein Anziehungspunkt für zweifelhafte Existenzen gewesen.
Schließlich gelangten sie an den großen Platz vor dem gewaltigen Bau des Administratums, der
von mächtigen Granitsäulen begrenzt wurde, auf denen Statuen der berühmtesten Konsuln und Räte
aus der langen Geschichte des Administratums standen. Ein Arbitespanzer und Arbiteswächter mit
Plastschilden und Nahkampfschrotflinten bewachten den Eingang, über dem in Basalt gehauen der
wichtigste Leitspruch des Administratums prangte: "Jeder Diener hat seinen Platz, egal wie
niedrig oder unbedeutend. Dieses Wissen ist sein größter Trost, seine Aufgabe zu erfüllen die
größte Erquickung und die Zufriedenheit seines Meisters sein größter Lohn."
Gemessenen Schrittes betraten sie die Eingangshalle, in der an einem alten, verzierten,
hölzernen Tisch der Pförtner saß. "Wohin des Weges?", fragte der Beamte, dessen Schläfen
schon graue Haare aufwiesen, mit krächzender Stimme. Rayveness erwiderte höflich: "Wir benötigen
Einsicht beim Katasteramt des Großraums Saniiro." - "Zeigt mir Eure Einsichtsbefugnis." Sie
schob das Dokument herüber. Sorgfältig überprüfte der Pförtner die auf Elektropapier stehende
Befugnis mit prüfenden Blicken und einem kleinen Sensor. Dann gab er sie zurück. "Das
Katasteramt befindet sich in Stockwerk Duodecim, Amtszimmer Undequadraginta." Der Beamte
räusperte sich und wandte sich wieder den Unterlagen auf seinem Schreibtisch zu, während
Rayveness und Garet die Treppe betraten und sich auf den Weg in den XII. Stock machten. Es war
selten, daß ein Gebäude des Administratums einen Aufzug oder ähnliches hatte. Auf diese Weise
wurden Besucher weiter gedemütigt und die Sicherheit erhöht.
Dort angekommen klopfte die Inquisitorin an die Tür mit der "XXXIX". "Herein", hörte man dumpf
eine Stimme aus dem Inneren und sie traten ein. Der anwesende Beamte richtete sich auf seinem
Stuhl auf: "Was ist euer Begehr?" - "Einsicht in Gebäudegrundrißpläne der Industriezone ‚Axxin'.
Hier ist meine Vollmacht." Nachdem er das Schriftstück eingehend betrachtet hatte, entspannte
sich der Administratumsbeamte wieder und stand auf. "Hier entlang", winkte er Rayveness und
Garet in den nächsten Raum. Dieser war vollgestopft mit Karten und Grundrißplänen, auf so
unterschiedlichen Trägern wie Papier, Pergament, Datenkristallen, Elektropapier, gestapelt auf
hohen Regalen. Als sie einige Reihen passiert hatten, deutete er auf ein Bord: "Hier sind
Konstruktions- und Grundrißpläne aller Gebäude von Zone Axxin. Eingesehen werden muß alles in
der Stube dort drüben." Er deutete auf einen Eingang ohne Tür am Ende des Raumes. Rayveness
wußte, daß verborgene Geräte in diesem Raum alles aufzeichnen würden, was dort geschah, doch
sie war vorbereitet. Sie und ihr Akolyt suchten die erforderlichen Pläne heraus und gingen in
das Arbeitszimmer, um sie zu untersuchen. Während ihrer Nachforschungen führten sie ein
Tarngespräch, unterhielten sich über ihre eigentliche Suche aber nur mit zufällig wirkenden
Gesten und Handbewegungen. Nur ein gut ausgebildeter Beobachter hätte Verdacht geschöpft, wäre
jedoch an ihrer Geheimsprache kläglich gescheitert.
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Das Grau der heruntergekommenen und verfallenen Gebäude ähnelte dem des wolkenverhangenen
Himmels. Ein dichter Nieselregen fiel und der Staub auf den Straßen hatte sich in schwarzen
Matsch verwandelt. ‚Ein düsterer Tag für düstere Angelegenheiten. Wie passend', dachte Rayveness.
Sie und Garet hatten mittlerweile ihre unauffällige Kleidung abgelegt und trugen wieder ihre
mit leichten Panzerplatten versehenen, "offizielleren" Gewänder, auf denen gut sichtbar das
Symbol der Inquisition und das Siegel des Ordo Haereticus prangten, wenn auch momentan noch
teilweise von ihren Regenschutzmänteln verdeckt. Während Rayveness wieder mit ihrer bevorzugten
Bewaffnung versehen war, hatte sich Garet mit zwei Energiekurzschwertern und einer
automatischen Schrotflinte ausgerüstet.
Die Inquisitorin wußte, daß es, auch wenn bisher noch nichts darauf hinwies, recht
unwahrscheinlich war, daß sie ungestört bleiben würden. All ihre Geheimhaltungs- und
Vorsichtsmaßnahmen hatten vermutlich allenfalls verhindert, daß sich dritte in die Sache
einmischten. Ein Inquisitor, der seinen Titel wert war, hätte sich davon kaum von seiner
Fährte abbringen lassen, und einer, der am Heidenschnitter oder an ihr interessiert war,
schon gar nicht. Und es gab außer der Inquisition noch andere Institutionen des Imperiums,
die solche Artefakte interessierten.
Langsam näherten sie sich ihrem Ziel, einer flachen, langgestreckten Halle, die einstmals ein
Manufactorium für Infanteriepanzerungen gewesen war. Durch einen Informanten hatte Rayveness
erfahren, daß hier undurchsichtige Aktivitäten stattfanden, die zwar genehmigt waren, deren
Zweck aber offensichtlich vorgeschoben war, zumindest für jemanden, der Fragen stellte und
nachhakte. Sie hatte nichts dagegen, daß ihr jemand die Schmutzarbeit abnahm, sofern er ihr
nicht zuvorkam. Die Inquisitorin blieb stehen und gab Garet einen Wink. Beide legten ihre
Regenschutzkleidung ab und überprüften ihre Waffen: Rayveness zog ihre schlanke Pistole aus
dem Holster, Garet nahm die Autoschrotflinte von seinem Rücken und beide entsicherten ihre
bereits fertiggeladenen Waffen. Dann übernahm Rayveness wieder die Führung und beide näherten
sich langsam dem heruntergekommenen Gebäude. An der nächsten Häuserecke stoppte sie, und
beobachtete den Eingang. Drei leicht bewaffnete und gerüstete Männer, offensichtlich Söldner,
standen dort recht sorglos Wache. Sie fackelte nicht lange und ging um die Ecke, die Pistole im
Anschlag. "Stehenbleiben!", schrie einer und "Halt, wer seid ihr?" überflüssigerweise sein
Kamerad. Rayveness ignorierte die Worte des ersten und beantwortete die Frage des zweiten.
Während die Erwiderung durch dessen Körper fetzte, ließ Garet seine Schrotflinte sprechen und
brachte die beiden anderen zum Schweigen.
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Schreiend wurde der letzte Wächter der Patrouille von einem Schuß an die Wand des Stollens
geworfen, seine Rüstung gespickt mit gehärteten Flechettenadeln. Garet nahm Patronen mit
orangener Kunststoffhülse aus seinem Patronengurt und lud seine qualmende Autoschrotflinte nach.
Rayveness wollte Blut von ihrer Schwertklinge abwischen, hielt jedoch inne, als die aus der
Klinge auftauchenden Mäuler es gierig ableckten. "Langsam nähern wir uns wohl dem Fundort. Die
Wächter wehren sich immer hartnäckiger, bevor sie sterben." Garet nickte: "Gut, meine Munition
wird nämlich langsam knapp." - "Vergiß nicht", ermahnte Rayveness den Akolyten, nachdem er sich
wieder bereitgemacht hatte, "wenn geredet werden muß, rede ich und du hältst den Mund." Sich
von ihm abwendend, ging sie wieder voraus, wobei das stechende, weiße Licht ihres Leuchtstabes
den aus dem Fels gefrästen Tunnel erleuchtete. Nach einem weiteren Wegstück konnte man dumpfen
Lärm, wie Metall auf Fels, aus der Ferne hören. Die Inquisitorin deaktivierte den Leuchtstab
und schlich, sich an der Wand entlangtastend, bis zur nächsten Ecke des Tunnels und lugte
vorsichtig hervor. Aus einem Seitentunnel weiter hinten schimmerte rötliches Licht in den Gang
und man konnte deutlich den Klang von Stimmen, Maschinen und Werkzeugen hören.
Leider schien das Licht auch auf zwei gepanzerte Wächter in Plattenvollrüstungen, die eine
kompakte, kurzläufige Variante der durchschlagskräftigen imperialen HE-Lasergewehre trugen.
"Bleib hier, die beiden übernehme ich", raunte Rayveness Garet zu. Vorsichtig zog sie aus einem
Schulterhalfter eine Pistole mit Zielfernrohr und dünnem, schallgedämpftem Lauf. In dem
schummerigen Licht hatte sie deutlich erkennen können, daß das letzte Tunnelstück offenbar in
großer Eile geschaffen worden war. Felsstücke ragten zu beiden Seiten aus den Wänden, die ihr
jetzt gute Deckung boten, als sie sich in der Finsternis an die beiden heranschlich. Als sie
nahe genug herangekommen war, hielt sie inne und richtete die Pistole auf die Wächter. In dem
Moment, in dem sich beide in ihre Richtung wandten, zielte sie kurz und schoß. Zweimal
knirschte es, als die beiden aerodynamischen Nadelprojektile durch die Sichtscheiben der Helme
schlugen und ihren Trägern durch die Augen ins Gehirn drangen. Die Inquisitorin winkte Garet
zu, der sie beobachtet hatte, und zusammen schleiften sie die schweren Körper der Soldaten um
die nächste Ecke.
Ohne zu zögern, ging Rayveness den Gang zurück und betrat mit gezogenen Waffen die Kammer, aus
der der Lichtschein fiel, gefolgt von ihrem Akolyten. In dem rötlichen Licht, das provisorisch
angebrachte Lampen und Scheinwerfer verbreiteten, konnte sie eine sechs Meter hohe Höhle
erkennen, in der eine handvoll Arbeiter damit beschäftigt waren, mit Maschinen etwas aus dem
Fels zu schneiden, andere Maschinen zu überwachen und mit Stahlstempeln die Decke abzustützen.
In der Mitte der Felsenkammer standen ein paar bewaffnete Söldner und ein in eine prächtige
Robe gekleideter Mann von kleinem Wuchs, der sich offenbar mit dem Vorarbeiter unterhielt. Er
wandte den Ankömmlingen den Rücken zu, wurde ihrer jedoch gewahr, als der Vorarbeiter ihnen
einen erstaunten Blick zuwarf und die Söldner zu ihren Waffen griffen, und drehte sich um.
Jetzt konnte man sein Gesicht erkennen, daß ernste, tiefeingegrabene Gesichtszüge und zwei
buschige, dunkle Augenbrauen dominierten; sein kurzes Haar dagegen war schlohweiß.
Seine Hand hob den mattschwarzen, mannshohen Stab, auf den er sich gestützt hatte, doch seine
Stimme verriet keine Hast: "Wer seid ihr?" - "Ich würde lieber keine hastige Bewegung machen,
Inquisitor Antinoos", erwiderte die Inquisitorin, und mit lauterer Stimme: "Ich bin Rayveness
Caitlin Conroy, Vollstreckerin des heiligen Ordo Haereticus! Im Namen des Imperators befehle
ich euch und euren Schergen, diesen Ort zu verlassen! Ich werde dafür sorgen, daß der
Heidenschnitter wieder in den Besitz der Menschheit übergeht!" - "Was wißt ihr schon von diesem
Artefakt, daß man den Heidenschnitter nennt?", fragte der Inquisitor mit herablassender Stimme.
Rayveness entgegnete ruhig: "Nahezu alles, was darüber aufgezeichnet wurde, und das ist
genug." - "Aber habt ihr auch die richtigen Schlüsse daraus gezogen? Wenn auch nur die Hälfte
davon wahr ist, dann ist der Heidenschnitter nicht nur eine starke Waffe, sondern auch eine
äußerst gefährliche Bedrohung." Der Inquisitor machte eine Pause. "Die heilige Ysthene soll
damit Portale in das Immaterium geschlossen, und sogar geöffnet haben." Sie lächelte: "Sollte
das wahr sein, werden die Rechtschaffenen mit der Inbesitznahme des Heidenschnitters heute
eine ungeheure Stärkung erfahren. Und jetzt verschwindet, wenn ihr nicht sterben wollt."
"Denn Seine Kraft ist mit den Rechtschaffenen und wird nie die verlassen, die ihm mit ganzem
Herzen dienen", rezitierte Antinoos den "Psalm des reinen Kriegers" und drückte auf einen
Knopf an seinem Gürtel, worauf Rayveness augenblicklich feuerte. Aber die Klingenprojektile
erzeugten nur kleine Explosionen auf dem Kraftfeld, das den Inquisitor umgab. Bevor eines das
Feld durchdringen konnte, war er hinter einem Felsbrocken in Deckung gegangen. Augenblicklich
warf sich auch Garet auf die bewaffneten Schergen des Inquisitors: Dem ersten schoß er den Kopf
weg, dem zweiten stieß er den Kolben seiner Waffe ins Gesicht. Dann ließ er das klobige Gewehr
fallen, zog seine beiden Kurzschwerter und aktivierte sie. Keinen Augenblick zu früh, denn der
nächste Gegner war schon beinahe über ihm und schickte sich an, ihm ein Kettenbajonett in die
Seite zu rammen. Aber Garet zerteilte das Lasergewehr seine Gegners, bevor er zum zustoßen kam,
und schlitzte ihm mit seiner zweiten Waffe die ungeschützte Kehle auf.
Rayveness selber tötete mit Leichtigkeit ein halbes Dutzend Gefolgsleute des Inquisitors,
woraufhin der Rest die Beine in die Hand nahm und aus der Höhle floh. "Kommt aus eurem Loch
heraus", rief sie wütend. Antinoos hatte offenbar beschlossen, sich ihr zu stellen und trat
aus einer Nische. In seiner rechten Hand hielt er den Stab, der vorher an seinem Gürtel
gehangen hatte. Nun aber befand sich an seinem Ende eine armlange Kette, an deren Ende eine
faustgroße, mit Dornen versehene Kugel befestigt war, beide aus demselben mattschwarzen
Material. Er ließ den Zweihandmorgenstern probeweise durch die Luft sausen und ging dann in
Angriffstellung. Rayveness zögerte nicht lange und gab ihrem Akolyten zu verstehen, er solle
nicht in den Kampf eingreifen. Nachdem sie ihren Mantel abgelegt hatte, zog sie ihr geiferndes
Dämonenschwert und stürzte sich auf ihren Gegner.
In einem weiten Bogen schwang Antinoos den großen Morgenstern gegen die Inquisitorin, die sich
duckte und abrollte, um einen tiefen Stoß anzubringen, den er jedoch mit dem Stab seiner Waffe
abwehrte. Dann hieb er dessen Ende gegen ihren Kopf, so daß sie nach hinten geworfen wurde.
Trotz des harten Schlages rappelte sich Rayveness wieder auf und griff an ihr Handgelenk. Sie
zog zwei Wurfsterne unter ihrer linken Armschiene hervor und warf sie im Laufen auf den
Inquisitor, um augenblicklich mit ihrem Schwert nachzusetzen. Auf diese Entfernung konnte das
Kraftfeld von Antinoos nichts gegen die Wurfgeschosse ausrichten und er versuchte auszuweichen.
Aber er war nicht schnell genug und der zweite Wurfstern traf ihn an der Hüfte, während
Rayveness' Schwerthieb ihm die linke Schulter aufriß, als ihn die Klinge streifte und die
dämonischen Fänge nach ihm schnappten.
Garet stand nicht weit von dem Kampf entfernt, noch immer mit gezogenen Schwertern, und wartete
ab. Doch eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ ihn herumfahren. Im Eingang der Höhle befanden
sich Soldaten in blutroten Panzerungen, einige aufrecht, andere kniend, ihre Bolter im
Anschlag und auf ihn gerichtet. "Waffen fallenlassen", befahl die vorderste Gestalt. Sie trug
keinen Helm, deshalb konnte er erkennen, daß es sich um eine Frau handelte. Er ließ seine
Schwerter fallen und hob die Hände hinter den Kopf. Als die Soldaten näherkamen, erkannte er an
der Form ihrer Rüstung, daß es alles Frauen waren. Die Symbole an ihren Waffen und Rüstungen
wiesen sie als Kriegerinnen der Ordo Militaris der Ekklesiarchie aus, als Schwestern vom Orden
der Blutigen Rose. Sie nahmen Garet auch seine übrigen Waffen ab und fesselten seine Hände.
Zwei Schwestern nahmen ihn in die Mitte, um ihn zu bewachen.
"Laßt ab von diesem häretischen Treiben!" Die Stimme der Anführerin der Sororitas schallte
deutlich durch die Höhle. Antinoos und Rayveness lösten sich augenblicklich aus ihrem Kampf
und betrachteten die Neuankömmlinge. "Werft eure Waffen weg, alle!" Der vielen Bolterläufe,
die auf sie gerichtet waren, bewußt, gehorchten Rayveness und der Inquisitor und entledigten
sich ihrer Waffen. Inzwischen waren mehrere Trupps der Schwestern in die Felsgrotte
eingedrungen, darunter auch einige, die keine Servorüstungen trugen und deren Kleidung und
leichte Rüstung ein anderes Symbol aufwies. Rayveness vermutete, daß sie einem der
nichtkämpfenden Orden angehörten. "Dies ist eine Sache der Inquisition", sprach Rayveness die
Kommandantin an, "das Adeptus Ministorum hat nicht die Befugnisse, sich in diese Angelegenheit
einzumischen." - "Dieses Artefakt ist Eigentum des Ordens der Blutigen Rose und gehört damit der
Ekklesiarchie. Ihr seid die, die sich unbefugt daran vergriffen haben. Als Principalis des
Ordens ist es meine heilige Pflicht, den gesegneten Heidenschnitter wiederzubeschaffen und
jeden Häretiker, der sich daran zu schaffen macht, der Gerechtigkeit des Imperators
auszuliefern. Und ich meine die jenseitige Gerechtigkeit." Die Principalis wandte ihre
Aufmerksamkeit dem Inquisitor zu: "Eine ganz besondere Freude ist es mir, euch wiederzusehen,
Inquisitor Antinoos. Wir haben noch einiges zu bereden. Schafft ihn fort." Sie winkte vier
Sororitas zu, die den Inquisitor packten und aus der Höhle zerrten.
Die Sororita Principalis wandte sich wieder Rayveness zu. "Seit Jahrhunderten schon suchen wir
diese mächtige Waffe, doch erst vor einigen Jahren fand einer der Ordo Pronatus, der Orden der
Gestrengen Wacht, einen Hinweis darauf, was tatsächlich mit dem Heidenschnitter geschehen war.
Principalis Iuturna haben wir zu verdanken, das wir endlich die Wahrheit erfuhren." Sie nickte
der Frau zu, die neben ihr stand. Diese verneigte sich. "Es ist mir eine Ehre, Principalis
Simona, euch helfen zu können." Simona fuhr fort zu sprechen, wobei sich ihre Augen verengten.
"Euresgleichen haben wir zu verdanken, daß dieses heilige Artefakt so lange verschollen war.
Der Inquisition, die glaubt, über jeglichem Gesetz zu stehen." - "Das ist eine Tatsache",
erwiderte die Inquisitorin ungerührt. "Auch für euch gibt es Grenzen, und heute zeige ich euch
eine weitere auf. Aber zuerst werdet ihr Zeuge werden, wie der Heidenschnitter nach einer
Ewigkeit der Ruhe wieder ins Blut eines Feindes der Menschheit getaucht wird." Rayveness wurde
mißtrauisch: "Was habt ihr vor?" Lächelnd antwortete die Principalis: "Wie ihr vermutlich wißt,
sitzt die Waffe noch immer im Körper des Dämonenprinzen, der ihr einst zum Opfer fiel. Und er
wird auch das erste Opfer des Heidenschnitters sein und damit dem Namen der Waffe alle Ehre
machen." - "Offenbar habt ihr den Verstand verloren." - "Nein, wir sind gut vorbereitet. Wir
hatten...viel Zeit."
Simona winkte eine Gruppe Seraphim Sororitas herbei, die Elite eines jeden kämpfenden Ordens.
Sie trugen versiegelte Boxen und umringten eine Seraphim, in deren Stirn das Wappen des Ordens
tätowiert war. "Nur ein wahrhaft mächtiger Kämpfer ist in der Lage, alleine gegen die Dämonen
des Warp anzutreten. Schwester Mycenaia wurde jahrzehntelang trainiert, die schlimmste
Dämonenbrut zu vernichten. Mit eigener Hand tötete sie unzählige Dämonen und Besessene und
versetzte einem großen Dämon des Tzeentch den Todesstoß. Geschützt von den mächtigsten
Reliquien unseres Ordens wird sie den Dämonenprinzen fällen und unsere Ehre wiederherstellen.
Dann werden wieder Armeen dieser Ikone der Macht der Menschheit folgen."
Unterdessen ließ sich die Seraphim-Schwester von den anderen Seraphim ihre Servorüstung Stück
für Stück abnehmen. Als Ersatz dafür entnahmen sie den Boxen metallicrote Panzerplatten und
Schienen und rüsteten ihre Mitschwester damit. Den Abschluß bildete ein verzierter Maskenhelm,
der Augen und Mund freiließ. Die anderen Schwestern waren nicht untätig gewesen und hatten die
teilweise freigelegte Klinge mit Laserschneidern aus dem schwarzen Fels geschnitten, der an
einigen Stellen aus einer der Felswände herausschaute und eigentlich das Fleisch des
Dämonenprinzen war, der durch die Macht der Klinge im Ruhezustand gefesselt war. Ehrfürchtig
zogen sie das Langschwert aus dem Herz des pechschwarzen, versteinerten Dämonenkörpers und
reichten es der Principalis. Die Waffe machte den Eindruck, soeben aus den Schmieden des
Adeptus Mechanicus gekommen zu sein, denn sie wies keinerlei Kratzer auf und das Kraftfeld,
das die Klinge umschloß, leuchtete. Mehr noch, es leuchtete so stark, daß die ganze Höhle
heller erstrahlte.
Schwester Mycenaia kniete nun vor Principalis Simona nieder und senkte das Haupt. Simona begann
die Zeremonie, indem sie den Imperator, den Beherrscher der Galaxis, anrief. Sie bat ihn, das
Gebet der Schwestern zu erhören und seiner auserwählten Kriegerin Kraft und Mut zu geben. Dann
segnete sie die gleißende Klinge und überreichte sie der Kämpferin, die den Dämon in die Knie
zwingen sollte. Zusammen mit ihren gefangenen Rayveness und Garet zogen sich die Soldatinnen
des Ministorums an die Wand zurück, die dem ruhenden Schrecken gegenüberlag.
Die hochgewachsene Seraphim hielt den Heidenschnitter mit beiden Händen vor sich und schwang
ihn dann probeweise durch die Luft. Die Klinge schien vor lauter Macht zu bersten und hinterließ
dort, wo sie die Luft durchquerte, eine glühende Spur, die wie das Schwert bläulich leuchtete
und nur langsam verging. Mycenaia hatte das Gefühl, über ebensolche Zerstörungskraft zu
verfügen, wie der Kapitän eines Raumkreuzers, der mit Vortextorpedos bestückt war. Mit dem
Unterschied, daß sie ihre Waffe problemlos in zwei Händen halten konnte. Sie mußte sich
zwingen, ihre Gedanken auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Die nahe Felswand fing langsam an,
sich zu regen und das Gestein verlor seine schwarze Farbe und färbte sich merklich röter.
Schließlich veränderte sich auch die Oberfläche und das verwitterte Gestein ähnelte immer
mehr glatter, lederartiger Haut, die sich über riesige, stahlharte Muskeln spannte. Vor ihren
Augen schloß sich die klaffende Wunde, in der der Heidenschnitter gesteckt hatte, als sich
neues, dämonisches Gewebe bildete. Ein Zittern lief durch den Körper des Ätherwesens, der Risse
durch die Wand schickte und die Höhle zum Erbeben brachte. Krachend platzten die Felsbrocken
aus der Wand, und Mycenaia mußte zur Seite springen, um nicht getroffen zu werden. Mit einem
dumpfen Grollen, das ihr durch Mark und Bein ging, erwachte T'urdadj'Pioas'Sadoiuqc, der
mächtige Dämonenprinz des Blutgottes Khorne zu neuem Leben. Er richtete seinen mächtigen
Körper auf und dunkelrotes Licht, das von ihm auszugehen schien, ließ die Grotte wie
blutgetränkt erscheinen. Seine abscheuliche Dämonenfratze verzerrte sich, als er in der
Sprache des Chaos seinen Blutdurst in die Realität hinausbrüllte.
Die erwählte Seraphim sah ihre Chance gekommen: Mit einem Schrei voller Haß warf sie sich auf
die Ausgeburt des Warps und stieß ihre Klinge mit beiden Armen nach vorne. Der Kraftfeld des
Heidenschnitters schnitt durch die Haut der Kreatur und verbrannte mit seinem blauen Feuer
dessen Fleisch. Khornes Diener bäumte sich auf vor Schmerzen und wich zurück. Rasend vor Wut
starrte er die kleine Gestalt in der schimmernden Rüstung vor sich an, die erneut in
Angriffsstellung ging. Sein Blick richtete sich auf seine Wunde, die sich langsam, aber
unaufhaltsam wieder schloß. Erregt fletschte der Dämonenprinz seine mächtigen Reißzähne.
Heute würde endlich wieder Blut fließen und würden Schädel genommen, für den König des
Nahkampfes. Mit einem Hieb seiner linken Pranke griff er Schwester Mycenaia an, die ihm
geschickt auswich und einen Treffer anzubringen versuchte.
Rayveness konnte von ihrer Position aus jede Einzelheit des Kampfes beobachten, war aber weit
davon entfernt, mit angehaltenem Atem zuzuschauen. Zwar konnte sie erkennen, daß die Sororita
eine wirklich gute Kämpfein war, aber dennoch kein Gegner für den tobenden Dämon. Es war jetzt
an der Zeit, sich abzusetzen, so lange es noch möglich war. Als sie ihre Arme gegen die Hüfte
drückte, sprangen zwei Nadeln aus ihren Ärmeln, die sie mit ihren Händen verdeckte. Als ihre
Bewacherinnen einen Moment abgelenkt waren, rammte sie ihnen die Nadeln durch die verwundbare
Stelle zwischen Helm und Rüstung in den Hals. Die Schwestern zuckten und brachen dann lautlos
zusammen. Die Inquisitorin schlug zwei weitere Wachen K.O., um an ihre Waffen heranzukommen,
aber das ging nicht mehr unbemerkt über die Bühne. Ein paar Sororitas, die den Kampf ihrer
Mitschwester mit dem Dämon beobachtet hatten, fuhren herum und eröffneten das Feuer. Rayveness
nahm den bewußtlosen Kriegerinnen ihre Granaten ab und tauchte zur Seite, hinter einen
Stahlstempel, der die Decke stützte. Schnell machte sie die Granaten scharf und warf sie um die
Ecke. Die folgende Detonation erschütterte die Felsenkammer. Kurz darauf hörte Rayveness einen
Aufschrei durch die Kriegerinnen gehen, und schaute vorsichtig aus der Deckung hervor. Sie sah,
wie der Dämonenprinz des Khorne Schwester Mycenaia in einer seiner riesigen Pranken hielt. Den
Heidenschnitter hatte er ihr wohl aus der Hand geschlagen, denn er lag jetzt am Boden nahe dem
Eingang der Höhle. Khornes Günstling zögerte nicht lange und riß der besiegten Kämpferin mit
einer Klaue den Kopf ab. Ihren Leichnam ließ er fallen und wandte sich den anderen
Ordenskriegerinnen zu, die augenblicklich das Feuer auf ihn eröffneten. Bolter- und schwere
Bolterprojektile schlugen in das Fleisch des Dämonenprinzen ein, aber auch wenn der Feuerhagel
der Warpkreatur augenscheinlich Schmerzen bereitete, schlossen sich seine Wunden nahezu ebenso
schnell, wie sie entstanden.
Die Inquisitorin verlor keine Zeit und bahnte sich ihren Weg durch die Sororitaskämpferinnen,
die sich größtenteils mit dem Dämon beschäftigten. Wer ihr entgegentrat, den erschlug sie. Als
sie Garet erreichte, durchschnitt sie seine Fesseln und lief dann auf den Ausgang zu.
Unterdessen mußten Principalis Simona und ihre Kämpferinnen ihr ganzes Können aufbieten, um sich
des Khornedämons zu erwehren, der sie dennoch gnadenlos dezimierte. "Haltet sie auf", befahl
sie ihren Kriegerinnen, als sie Rayveness und Garet entkommen sah. Doch Rayveness war schneller.
Beim Heidenschnitter angelangt, hob sie das Schwert hoch und schickte ein Stoßgebet an den
Imperator, daß sie ihr Wissen über diese Waffe nicht trog. Dann drückte sie auf einen der
Kristalle, der in den Griff des Schnitters eingelassen war, und die Klinge färbte sich
augenblicklich schwarz. Die Inquisitorin hieb in die Luft und dort, wo die Klinge durch den
Raum sauste, öffnete sich ein Spalt in der Realität, der einen Tunnel aus ineinanderfließenden
Farben offenbarte. "Imperator, steh' ihnen bei", dachte Rayveness, trat hindurch und zog Garet
durch den sich schnell schließenden Riß, die Kriegerinnen vom Orden der blutigen Rose und den
ganzen Planeten ihrem unausweichlichen Schicksal überlassend.