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SPIEL '01

Das Sphärentor TeamAm Samstag, den 20. Oktober 2001 begaben wir uns - die beiden Webmaster des Sphärentors und ein guter Freund - auf die ferne Reise nach Essen, um dort die große internationale Spielemesse zu besuchen. Dank einiger erstaunlichen und nicht für möglich gehaltenen Geschwindigkeiten, die Tobias (Techpriester) aus seinem Gefährt herausholen konnte, verlief die Fahrt, die wir in aller Früh begonnen hatten (und ich nach einer durchgemachten Nacht), sehr schnell und angenehm, so dass wir pünktlich zur Öffnung der Messehalle anwesend sein konnten. Dort trafen wir uns mit Team-Mitglied Jörg (Storyline), mit dem wir dann gemeinsam die unzähligen und vielfältigen Stände abklapperten.
Im folgenden möchte ich mich nur auf diejenigen Bereiche beschränken, die für Wh40k- und Tolkien-Fans von Belang sind. Kurz und knapp sollte aber erwähnt sein, dass uns die Messe insgesamt sehr gut gefallen hat und dass Freunden jeglicher Form von Spielen - von Brett- über Rollen- bis hin zu Kartenspielen - wirklich einiges geboten wird! Besonders unsere Hauptaufenthaltsort, die Halle 6.0, strahlte durch mittelalterliche Musik, kostümierte Rollenspieler und dergleichen einen ganz besonderen Flair aus.


WARHAMMER 40.000

Der GW StandDer Games Workshop Stand, der mit seinem großen Firmenlogo und seinem aufwendigem Aufbau klar aus der Masse der Halle 6 herausstach, war stets gut besucht, bot aber für Wh40k-Spieler nichts neues. Erfreulicherweise gab es hier die Möglichkeit Artikel von Bulldog Buckle zu kaufen (Anhänger, Anstecker, usw.). Von Forgeworld und Black Library war nichts zu sehen, aber das war bei einer allgemein Messe wie der Spiel '01 auch nicht zu erwarten.
Für Schnäppchenjäger gab es eine große Box, in der ältere Blister zu günstigen Preisen verschleudert wurden. Doch man war besser beraten sich mal bei den benachbarten Ständen von privaten Spieleläden umzuschauen, denn dort konnte man mitunter enorm preiswerte GW-Artikel ergattern.
Während unseres Aufenthalts am GW Stand konnte ich noch Alexander Thieme, seines Zeichens Webmaster der deutschen Website, in ein Gespräch verwickeln. Er erzählte mir vieles über das Herr der Ringe Tabletop (demnächst im Bericht zu den HdR-Spielen zu lesen), aber über die Zukunft von Warhammer 40.000 konnte bzw. durfte er mir nichts verraten. Nur dass sie gerade im Studio einen Vorabcodex von etwas herumliegen hätten, dass "sehr, sehr Böse" sein wird. Tja, was der Gute damit wohl nur meinen könnte? Ansonsten fachsimpelten wir (sozusagen von Kollege zu Kollege) noch etwas über den weiteren Relaunch der deutschen GW Website. Alexander teilte mir mit, dass er sie Stück für Stück aufziehen werde. Als allererstes werde er sich um die Komplettierung des Online-Shops kümmern, denn da fehlten z.B. noch solch essentielle Sachen wie Farben und Bastelutensilien. Als nächstes sei dann natürlich die Rubrik Herr der Ringe dran, um den Start dieses neuen Spielsystems unterstützen zu können. Erst danach könne er sich an die Seiten zu Warhammer und Warhammer 40.000 machen, was dann auch "hoffentlich noch bis Weihnachten" vollbracht sein wird.

Das Warhammer 40.000 Kartenspiel
Das Highlight war vielmehr das neue Sammelkartenspiel von Sabretooth Games, das in Essen zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde und von dem auch gleich die ersten Startersets und Booster erhältlich waren. Ryan Miller höchstpersönlich, der Erfinder des Spielsystems, war anwesend und gab uns freundlicherweise ein Interview (Das ihr hier nachlesen könnt!).
Das Wh40k SammelkartenspielKommen wir nun zum Spiel selbst: Auf einem nett bebilderten Tisch konnten bis zu vier Paarungen gleichzeitig mit vorgefertigten Basis-Decks gegeneinander antreten und sich von Sabretooth-Mitarbeitern das ganze erklären lassen. Lukas Kreutz, ein enthusiastischer Fan und eigentlich auch Messebesucher, übernahm freiwillig bei meinem Testspiel gegen Jörg diesen Part und führte uns fachkundig die Prinzipien des Spiels vor. Während ich die ehrenhaften Space Marines ins Feld führte übernahm Jörg das Kommando der Orks. Ich möchte nun nicht zu detailliert auf die Spielregeln eingehen, da diese auch auf der Website von Sabretooth Games eingesehen werden können, sondern lieber von meinen Eindrücken und Meinungen berichten:
Zuallererst muss ich gestehen, dass mir das Kartenspiel zum Anfang sehr kompliziert vorkam und ich das Spielprinzip erst nach einer Weile verstanden hatte, was aber vielleicht auch daran lag, dass wir einfach losgelegt hatten und uns vieles erst während der Spielrunden erklärt wurde (zudem musste der gute Lukas gleichzeitig auch noch das Duell von Tobias und Bernd leiten, was das ganze natürlich erheblich chaotischer gestaltete).
Das Kartenfeld vor der EntscheidungsschlachtIm Spiel geht es kurz zusammengefasst darum, an verschiedenen Kampfschauplätzen mit zufällig ermittelten Truppen gegeneinander kämpfen zu lassen, die nacheinander abgewickelt werden. Diese gilt es durch das Dezimieren der Gegner zu erobern, wozu aber eine gewisse Zahl an Standardtruppen erforderlich sind. Es wird abwechselnd agiert, wobei der Gegner stets die Möglichkeit hat Gegenmaßnahmen zu ergreifen. An Karten gibt es Einheiten, Fahrzeuge und Charaktermodelle. Während die meisten Truppen feuern können, ist es interessanterweise nur einigen Spezialisten erlaubt in den Nahkampfangriff zu gehen. Charakter nehmen selbst nicht am Kampf teil, sondern unterstützen ihre Truppen lediglich mit ihren Spezialfertigkeiten.
Das Spiel gestaltet sich sehr dynamisch, denn oft kann der Gegner eine Attacke vereiteln (z.B. durch das Erhöhen des Verteidigungwertes mit Hilfe von Befehlskarten oder durch das Zwischenmanövrieren einer mobileren Einheit). Im weiteren Spielverlauf reduzieren sich die Handlungsmöglichkeiten jedoch schnell, da die meisten Einheiten erst wieder reaktiviert werden müssen, bevor man sie wieder einsetzen kann. Ist schließlich ein Punkt angelangt, an dem keiner von beiden mehr etwas unternehmen kann, geht man über zum nächsten Kampfschauplatz, es sei denn natürlich das Gelände konnte erobert oder der Gegner vernichtet werden. Wenn man nun wieder zu jenem Kampf kommt, bekommen beide Seiten Verstärkungstruppen und es kann weitergehen (was sich ganz schön in die Länge ziehen kann, wenn beide Seiten gleichstark sind, gell Jörg?).
Das Kartenfeld vor der EntscheidungsschlachtAuffallend und ungewohnt für Tabletop-Spieler wird das Würfelsystem sein, denn man benutzt keine echten Würfel sondern lässt Karten ziehen. Auf diesen ist nämlich am unteren Rand eine Würfelgrafik angebracht, die das Ergebnis anzeigt. Man behält zudem während des Spiels einige Karten auf der Hand, denn dort unten sind auch Sonderbefehle aufgeführt, die man im Kampf einsetzen kann. Eine Karte ist also immer multifunktional, was es den Spieldesigner erlaubte auf verschiedene Kartentypen verzichten zu können.
Abschließend sollte noch erwähnt werden, dass eingefleischte Wh40k-Spieler mit einigen Ungereimtheiten zu rechnen haben werden. So ist der Vindicator z.B. eine absolute Killermaschine, da er im Nahkampf(!) gleich drei gegnerische Einheiten attackieren kann (was Jörgs Orks deutlich zu spüren bekamen).
Abschließend muss ich gestehen, dass mir das Kartenspiel ganz gut gefallen hat, obwohl ich eigentlich nicht viel mit solcherlei Dingen am Hut habe. Aufgrund des Wh40k-Hintergrunds ist es für Tabletop-Spieler sicherlich reizvoll mal reinzuschnuppern, aber ob sich das Spiel gegen andere etablierte Kartenspielsysteme durchsetzen kann ist eher fraglich.


Fortsetzung des Berichts (Herr der Ringe)







 




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