STERNENKIND-TRILOGIE |
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Allgemein
Die folgenden beim Heyne-Verlag veröffentlichten Romane waren die ersten
jemals für den großen Büchermarkt geschaffenen Werke, die
im Universum von Warhammer 40.000 spielten. Der renommierte SciFi-Autor
Ian Watson schrieb die düstere und von vielen verworrenen Handlungszweigen
durchzogene Hauptgeschichte, doch man merkt ihm leider an, dass er sich
nicht ganz so gut mit den Begebenheiten dieser Welt auskannte und dass er
daher häufig literarische Freiheiten für sich ausräumen musste.
Viele dieser "unoffiziellen" Einschübe mussten dann in der
Folgezeit von GW durch entsprechende Publikationen in das aktuelle Wh40k
Universum integriert werden (so z.B. die Schmerzhandschuh-Therapie der Imperial
Fists).
Ein weiteres großes Manko ist die miserable deutsche Übersetzung,
die an skurrilen und absurden Begriffsfindungen ihresgleichen sucht. Man
nehme z.B. nur die Eindeutschung der Ordensnamen ("Space Wolves"
= "Raumwölfe", "Imperial Fists" = "Kaisergrenadiere")
oder solch sinnlose Ersatzworte wie "Verwerfungsraum" statt "Warp".
Alles in allem ist diese Buchreihe eingefleischten Fans dennoch zu empfehlen.
Denn sie zeigt erstmals und recht eindrucksvoll wie eine große komplizierte
Geschichte im Wh40k-Universum funktionieren kann, ohne gestellt und oberflächlich
zu wirken. Den Autoren ist es zudem auch sehr gut gelungen, die düstere
und gotische Atmosphäre des 41. Jahrtausends einzufangen und wiederzugeben.
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Inquisitor
In dem ersten Buch von Ian Watson geht es um den Inquisitor Jaq Draco und
seinen drei Helfern - die schöne Assassine Meh'Lindi, der Pilot Vitali Gorgol
und den Maschinisten Grimm, der einen sehr seltsamen Humor an den Tag legt.
Mit diesen drei Gefährten spürt Jaq eine Verschwörung gegen den Imperator
auf, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe der sogenannten Hydra, ein
formwandelndes unbekanntes Wesen, die Galaxis in ein einziges Kollektiv
verwandeln zu wollen. Jaq jagt die Verschwörer, wobei er sich ihnen sogar
anschließt, um sie zu täuschen. Ihr Plan war es mit einem kollektivem Bewusstsein
gegen die Einflüsse des Chaos und gefährlichen Alienrassen besser bestehen
zu können, wenn der Gottkaiser (=Imperator) einmal nicht mehr ist, doch
Jaq geht tiefer und zerstört die Verschwörer. Auf der Suche nach Antworten
auf seine Fragen reist er zum Imperator nach Terra und dringt in das Heiligtum
selbst ein. Hier erlebt er einige Überraschungen und er muss von Terra fliehen.
Die Abenteuer von Jaq und seinen Freunden gehen weiter in den anderen Warhammer
40.000 Büchern von Ian Watson. Jaq dringt langsam aber sicher in die düstersten
Geheimnisse der Galaxis vor, die phantastischen Schilderungen über seine
Taten, Begleiter und Ausrüstung reißen einen einfach mit sich. Man bekommt
einen Eindruck über die wahre Zerbrechlichkeit des menschlichen Imperiums
und erfährt in den Büchern den Beginn der Inquisitionskriege. Inquisitoren
kämpfen gegen Inquisitoren, dabei mischen die fremdartigen Eldar noch kräftig
mit und natürlich hat auch das Chaos seine Finger tief in Jaqs Schicksal
und seiner Suche nach Antworten mit drin. Auch ein paar Tyraniden fehlen
nicht in den Geschichten, und wer sich den ersten Band gekauft hat, wird
die anderen einfach auch lesen müssen.
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Space Marine
In dem Buch "Space Marine" geht es um die drei Brüder Biff, Yeremi und Lexandro
aus der Megapolis "Trazlor" auf Necromunda. Die Story spielt knapp 1000
Jahre nach dem ersten Abenteuer des Inquisitor Jaq Draco, der erst in den
späteren Bänden wieder auftauchen wird. Die drei Jugendlichen gehören den
drei verschiedenen Klassen "Adel", "Techno" und "Unterweltler"
des Planetens an. Ursprünglich sind sie Todfeinde und bekriegen sich gegenseitig
in den Tiefen der Termitenstadt. Durch die Wirren des Schicksals finden
alle drei Hauptcharaktere zum Rekrutierungsbüro der Space Marines. Alle
drei werden nach mehreren Tests aufgenommen und müssen fortan zusammen lernen
und trainieren. Dabei werden sie in den ersten Monaten von den hartgesottenen
Marines abwertend behandelt und so entwickelt sich zwischen den Dreien eine
seltsame Freundschaft, die bis zum bitterem Ende anhält.
Ian Watson schildert in seinem Buch ungeheuer viele Hintergrundinformationen
über die Welt von Warhammer 40.000 und besonders detailliert über die
harte Ausbildung der Marines, die Inkarnationsriten und noch über jede
Menge mehr. Am meisten fasziniert haben mich die Kapitel über die Scouteinsätze
der drei frisch ausgebildeten Space Marines. Weiß man erst mal um die harte
und aufwendige Ausbildung seiner Marines bescheid, sieht man seine Kämpfer
auf dem Schlachtfeld gleich aus einem ganz anderem Licht. Das Buch ist sehr
lesenswert und da einer der Hauptdarsteller auch in den weiteren Teilen
eine wichtige Rolle spielt, ein Muss für alle Warhammer 40k Fans und Getreuen
des Imperators.
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Harlekin
Im dritten Teil der Buchreihe geht es weiter mit den Abenteuern von Jaq
und seinen Begleitern. Jaq gilt seit seiner Flucht von Terra als Abtrünniger
und schließt sich selbst und seine Freunde für 1000 Jahre in Statiskammern
an Bord des kleinen Raumschiffs "Tormentum Malorum" ein. Wieder erwacht
muss er feststellen, dass sein Navigator Vitali schon fast gänzlich den
Verstand verloren hat und so steuert er den nächstbesten Planeten an, der
in Reichweite liegt. Dort tobt inzwischen ein Krieg zwischen den Milizen
und grausamen Chaoskreaturen, welche die Welt überfallen haben. Er findet
seinen vermissten Freund Grimm wieder und gemeinsam fliehen sie von dem
Planeten. Nächste Station ist eine Eldarhabitat, welches über den Resten
jenes Planetens gebaut wurde, der einst indirekt durch Jaqs Schuld (Band
1 "Inquisitor") exterminiert wurde. Dort trifft Jaq mit dem Space Marine
Lexandro (Band 2 "Space Marine") zusammen und gemeinsam wandeln sie über
die Pfade der Eldar und suchen das sagenumwobene Rhana Dandra Buch.
Das verflixte Buch hört an der wohl spannendsten Stelle auf, aber es ist
mindestens genauso gut wie die ersten beiden Bände. Jaq ist immer noch auf
der Suche nach Antworten, seine Geliebte Meh'Lindi stirbt vor den Toren
der Bibliothek, sein Navigator wird von einem Chaosdämonen getötet, ein
neuer Spieler (Lexandro) hat seinen Auftritt, dessen Ausbildung man in Band
2 bereits mit Spannung verfolgt hat. Nun sitzen die drei Freunde in der
Schwarzen Bibliothek fest, mitten im Nirgendwo, auf einem Pfad der Eldar,
und eine unheimliche Eldarkriegerin fordert nach und nach alle anderen Begleiter
Jaqs...
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Kind des Chaos
In dem letzten Buch der Warhammer 40.000 Reihe von Ian Watson flieht Jaq
aus dem Wegenetz der Eldar in die Stadt Shandabar, in der er schon zu Beginn
mit seinen Kameraden weilte, um den Patriarchen eines Genräubernestes zu
erledigen. Die Welt scheint inzwischen von Space Marines komplett gesäubert
zu sein. Zur Zeit steht ein großes religiöses Ereignis steht bevor, die
Enthüllung des Gesichts des Gottkaisers. Heerscharen von Pilgern lagen in
der Stadt und Jaq gerät immer wieder in Unruhen hinein. Während des Aufenthalts
versucht die Diebin Rakel das Schicksalsbuch zu stehlen, doch sie wird erwischt
und Jaq beschließt sie bei sich aufzunehmen, wegen ihrer Ähnlichkeit mit
Meh'Lindi. Durch Polymorphin zwingt er sie dazu die Gestalt von Lindi anzunehmen,
da er plant, Lindis Geist in diesen Körper zu beschwören und sie damit von
den Toten auferstehen zu lassen.
Um das Buch entschlüsseln zu können, fängt Jaq einen Eldarkrieger, der zusammen
mit zwei Kameraden auf dem Planeten nach dem Buch forschte. Nun geschieht
alles sehr schnell. Die Sonne des Planeten implodiert und es wird immer
wärmer. Gleichzeitig greifen Truppen des Chaos an, um das Buch ebenfalls
in ihre Gewalt zu bekommen. Einer der Eldar kann fliehen und kehrt mit Gefolge
zurück, ein wilder Kampf zwischen den Sicherheitskräften des Planeten, dem
Chaos und den Eldar entsteht, während der letzten Tage des Planeten. Jaq
flieht mit dem Strom der Flüchtenden in die Wüste, um das Portal ins Wegenetz
der Eldar zu finden. Dabei stoßen sie mitten in das Lager überlebender
Genräuber (=Symbionten) hinein, welche sich prompt eine Schlacht mit den
Flüchtenden und der Imperialen Armee liefern. Jaq und seine Kameraden entkommen
mit knapper Not von dem sterbenden Planeten. Im Wegenetz erleben sie noch
eine Reihe anderer Gefahren, bis sich Jaq am Ende am mystischen Punkt der
Zeitumkehr wiederfindet. Dort ruft er den Geist Lindis in Rakels Körper,
doch Lindi ist wie tollwütig, da sie sich im Moment nur an ihren letzten
Kampf erinnert und greift die Kameraden an. Jaq wird schwer verwundet und
ist am Rande des Wahnsinns. Lex ist gezwungen Jaq zu töten. Da Jaq aber
an diesem speziellen Ort stirbt, ist er nicht tot sondern wird erleuchtet.
Vieles wird ihm klar, doch er kann nicht mit seinen Freunden Kontakt aufnehmen.
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