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LAST MAN STANDING

"Bruder Damian, was würden sie in dieser Situation vorschlagen?" Der oberste Botschafter des Imperators wandte sich dem Space Marine General der Black Dragons zu.
"Wie sie wissen, erhielten wir soeben einen Hilferuf von der im Sektor 385/9 liegenden Welt Gaia… Die dort stationierten Streitkräfte und auch die Bevölkerung wird seit kurzer Zeit von der Schwarmflotte Leviathan bedroht. Sie sind ihnen hoffnungslos unterlegen und wir verlieren immer mehr Männer. Wir müssen so schnell wie möglich handeln, damit die Welt nicht völlig dem Untergang geweiht ist. Sie wissen ja, dass die Tyraniden keine Zeit verlieren." - "Ich verstehe," antwortete Damian. "Sie fordern also die Unterstützung meines Ordens, um die Schwarmflotte aufzuhalten." - "Sie haben es erfasst. Diese Welt ist von großer Bedeutung für den Imperator und die ganze Menschheit." - "Alles klar, ich werde mich sofort eine geeignete Streitmacht zusammenzustellen. Ich bräuchte nur noch die genauen Koordinaten des Planeten." Der Botschafter reichte dem, im Vergleich zu ihm, gigantischen Space Marine ein Datenmodul mit allen wichtigen Informationen, die sie benötigten. Der Space Marine nahm das Modul entgegen, verabschiedete sich auch zugleich, um keine Zeit, die nun mehr als kostbar war, zu verlieren.
Als er auf dem riesigen Thunderhawk Landungsschiff ankam, versammelte er sofort seine besten Krieger, meist schon ältere Veteranen, die die meiste Erfahrung und den größten Mut hatten und klärte sie über die schwierige Situation auf.
"Brüder, wir haben einen harten Kampf vor uns," begann er und legte das Datenmodul in den Computer ein, woraufhin alle wichtigen Daten auf kleinen Bildschirmen im ganzen Raum aufflackerten. "Wir erhielten einen Hilferuf vom weit entfernten Planeten Gaia, der im Sektor 385/9 liegt. Die dortige Bevölkerung ist ständigen Angriffen durch die Schwarmflotte Leviathan ausgesetzt." Kaum hatte er den Namen der Schwarmflotte ausgesprochen, begannen die Augen einiger der Krieger vor Wut zu glühen. Diese Krieger unter ihnen auch Bruder Dominus hatten schon einmal das "Vergnügen" gegen diese mörderischen Kreaturen zu kämpfen.
"Die Zeit drängt. Wir müssen sofort eine schlagfertige Streitmacht zusammenstellen. Jeder von euch nimmt seine besten Männer mit. Wir werden direkt losfliegen und sofort nach Ankunft angreifen, haltet euch also bereit." - "Ja," antworteten die Space Marines, wie aus einem Mund und begaben sich zu ihren Männern, um die entscheidende Auswahl zu treffen.
Auch Bruder Dominus, der Anführer der Biketrupps, begann mit seiner strengen Auswahl. "Hört her, Brüder," sagte er in eine strenge Ton. "Wir haben einen Kampf gegen die Tyraniden vor uns. Leider muss ich euch mitteilen, dass einige von euch hier bleiben müssen." Ein leichtes Seufzen war zu vernehmen. "Ich weiß, dass ihr gerne alle dabei gewesen wärt, um den Tyraniden eure Bolter zeigen zu können. Aber wir müssen die stärksten Männer auswählen, um so schnell wie möglich eine effektive Armee zusammenstellen zu können. Die Zeit eilt. OK, folgende Brüder kommen mit. Bruder Lamar, sie fahren das Trike und sie Bruder Bethor werden sein Schütze. Dann noch....," so teilten er und die anderen ihre besten Männer für den Kampf ein.

"VERDAMMT!!! Es hieß doch, wir sollten vor einer halben Stunde hier Unterstützung kriegen," schrie Sergeant Kent und entleerte sein Magazin in den Brustkorb eines Termaganten. Seine Einheit, die sich an einem Waldgebiet verschanzt hatte, konnte dem Ansturm nicht viel länger standhalten. Doch seine Männer kämpften tapfer und machten es den anstürmenden Kreaturen nicht leicht. "Geben sie mir mal das Funkgerät," schrie er einen Soldaten an, der gerade dabei war, sein Magazin zu wechseln. Er nahm das Funkgerät von seinem Rücken und reicht es dem Sergeant hinüber. "James, hier spricht Kent. Wie sieht es bei euch da drüben aus?" -" Nicht sehr gut," sprach James, dessen Stimme nicht sehr optimistisch zu sein schien. "Da kommen einfach immer mehr. Wir habe kaum mehr Munition, geschweige denn genug Männer." Mit einem Mal war ein ohrenbetäubender Knall zu hören und Kent konnte das Geschrei einiger Männer hören. "SIR, das war gerade einer unserer Demolisher. So ne riesige Kreatur mit verdammt langen Krallen hat ihn einfach so zerrissen, als wäre er aus Pappe. Sir, wir könnten jetzt wirklich etwas Hilfe brauchen. Lange halten wir hier nicht mehr durch." - "Ich werde sehen, was sich machen lässt. OVER AND OUT." Er gab das Funkgerät wieder dem Soldaten zurück, der nun damit beschäftigt war, auf einen Symbionten, der schon mehr als tot war, einzuschießen. "Sehen sie zu, dass sie sofort Captain Harris erreichen. Er soll, wenn möglich ein paar Mann und etwas Munition zu James schicken. Ist das klar?" Der Soldat nickte kurz, kroch etwas weiter in Deckung und führte die Anweisungen des Sergeants durch.
"Verflucht noch mal. Die Unterstützung sollte doch schon vor über einer halben Stunde da sein. Wo bleiben die nur, wenn man sie mal braucht?! OK MÄNNER. HÖRT HER!!! Wir werden uns etwas weiter in den Wald zurückziehen, damit wir den Ansturm etwas abschwächen und die Munition etwas einteilen können. Die Waffenteams geben uns solange Deckung. Iverson. Sehen sie zu, dass sie auf irgendeinen Baum raufkommen, von dem aus sie ein gutes Schussfeld haben. Alles klar?? DANN LOS!" Die Soldaten packten so schnell wie möglich ihre Sachen und rannten in Richtung Wald, während die schweren Bolter, Laserkanonen und Raketenwerfer mit dem Sperrfeuer begannen, um ihnen etwas Rückendeckung zu geben.
Als sie endlich eine geeignete Stelle mit genügend Schutz entdeckten, bauten sie sofort ihre neue Position aus. Nach kurzer Zeit rollten auch endlich die Waffenteams ein, die ihnen zuvor Deckung gegeben hatten.
"Sir," der Soldat mit dem Funkgerät rannte zu Kent, der gerade dabei war, seinen Männern Positionen zuzuweisen. "Was ist denn, Flint?" - "Sir, Captain Harris ist tot." - "WAS???" - "Ja Sir. Als ich versuchte ihn anzufunken, ging ein Soldat namens Ryan an das Funkgerät. Als ich ihm sagte, ich müsse Captain Harris sofort sprechen, sagte er mir, dass er der einzige Überlebende seiner Einheit sei. Er hatte sich als letzter in den Bunkerkomplex 245 retten können. Leider ist die Verbindung frühzeitig abgerissen, so dass mir der Soldat keine weiteren Informationen zukommen lassen konnte Was sollen wir jetzt tun, Sir??" - "Beten. Beten, dass endlich die versprochene Unterstützung kommt.
"Sir. Tyraniden. 800 Meter voraus. Ziemlich viele, wenn ich das anmerken darf, Sir," rief Iverson von seinem Versteck in den Bäumen hervor. "Eine ganze Gruppe kommt von links, Sir, dann noch vereinzelte Symbionten von rechts und..... von vorne zwei, verdammt große Carnifexe, Sir. Verdammt." - "Ok Männer, jetzt geht es richtig los!" Kent wurde leicht nervös und er merkte, dass sein Herz förmlich zu rasen begann. "Iverson, sie nehmen sich die einzelnen Symbionten vor. Verpassen sie so vielen, wie möglich, einen Kopfschuss. Aber halten sie sich in Deckung. Die Viecher sollen etwas verwirrt sein, falls es überhaupt möglich ist diese Viecher zu verwirren. Jackson und Darkin, sie nehmen die Flammenwerfer und halten voll auf die große Rotte von links drauf. Die Waffenteams halten die Stellung und feuern auf die Carnifexe. Der Rest kommt mit mir. Iverson, sie haben grünes Licht. DER REST FEUERT AUF MEIN KOMMANDO!!!" Mit einem Mal war es total still im Wald. Keiner der Soldaten rührte sich. Alle hielten ihre Waffen im Anschlag und warteten nur auf den Feuerbefehl ihres Sergeants. Iverson legte sein Scharfschützengewehr an und visierte den erstbesten Symbionten in seinem Blickfeld an. Er drückte ab und traf. Der Symbiont taumelte getroffen zu Boden. Iverson legte wieder an und streckte den nächsten nieder. Doch die Symbionten rannten einfach weiter. Soviel zu der Verwirrungstaktik. "Ok Männer," Kent flüsterte nur noch. "FEUER!!!" Mit einem Mal sprangen sie alle aus ihrer Deckung und führten die Befehle ihres Sergeants aus. Jackson und Darkin hielten mit ihren Flammenwerfern voll drauf und einige der Kreaturen fielen total verbrannt und zuckend zu Boden. Kent und seine Leute stürmten in den Nahkampf gegen die kleineren Termaganten und begannen sich mit ihren Waffen hindurchzuhacken. Die Taktik schien aufzugehen. Doch die Waffenteams hatten leider weniger Glück. Sie feuerten wie verrückt auf die herannahenden Carnifexe und trafen auch immer wieder. Doch das Feuer schien den gigantischen, mit Klauen bewehrten, Monstren nichts auszumachen. Sie liefen weiter auch die Waffenteams zu. Nun erhob der erste Carnifex seinen Arm und fegte mit einem Schlag die Laserkanone, samt Besatzung weg. Der zweite Carnifex machte es dem ersten nach und schlug auf die Männer an dem schweren Bolter ein. So mähten sie ein Waffenteam nach dem anderen nieder und ließen nichts von ihnen übrig.
Iverson, der in dieser Zeit alle erreichbaren Ziele ausgeschaltet hatte, wandte sich nun seinerseits den Carnifexen zu, um sein Glück zu versuchen. Er legte an und zielte genau auf das Auge des ersten Carnifex. Er drückte ab und die Bestie fuhr, mit einem gewaltigen Schrei, herum. Er hatte getroffen. Dort, wo einst das Auge der Kreatur war, befand sich nun ein kleiner, etwas dampfender Krater. Doch das schien der Kreatur nicht zu reichen. Sie rannte -nun in blinder Wut- auf das Versteck von Iverson zu. Mit einem gigantischen Hieb, schlug sie genau auf die Stelle im Baum, wo er lag. Iverson wurde mit Schwung auf den Boden geschleudert, wo er der blinden Wut der Kreatur nun hilflos ausgeliefert war.
Auf der anderen Seite hatte sich die Situation auch gewandelt. Zwar fielen immer noch mehrere Kreaturen dem Feuer der Flammenwerfer zum Opfer, aber die Flut an Tyraniden schien nicht zu stoppen. Sie kamen immer näher an Jackson und Darkin heran, bis der erste mit einem langen Sprung auf Jackson zuhechtete und ihn zu Fall brachte. Darkin, der durch diesen Schreck das Feuer für einen Moment eingestellt hatte, wurde nun ebenfalls zu Boden gezerrt und von Dutzenden Klauen und Mäulern zu Tode gequält.
Kent, der die Schreie von Jackson, Darkin, Iverson und die Explosionen der zahlreichen Waffenteams gehört hatte, wurde nun vom blanken Zorn gepackt und er begann mit seiner Boltpistole und seinem Energieschwert zahlreiche der Kreaturen nieder zu hacken. "Wo bleibt nur diese verdammte Unterstützung? MÄNNER! RÜCKZUG!!!" Er begann loszurennen und seine Männer taten es ihm gleich. Doch die meisten wurden direkt von den Tyraniden zu Fall gebracht oder hinterrücks mit ihren organischen Waffen niedergeschossen. Kent rannte und rannte, bis er wieder aus dem Wald hinauskam. Als er sich umdrehte war keiner seiner Männer hinter ihm. Er stand ganz allein am Waldrand und glaubte noch einige Schmerzensschreie aus dem Waldinneren zu vernehmen. Er sank auf die Knie und ihn übermannte unsägliche Trauer. Er schien der einzige Überlebende einer ganzen Welt zu sein. Als er wieder aufsah, entdeckte er einige der Kreaturen, wie sie langsam aus dem Wald auf ihn zukamen. Schritt für Schritt näherten sie sich ihm und ihre Klauen waren beschmiert mit dem Blut seiner Männer. "Das ist dann wohl auch mein Ende." Er richtete sich wieder auf, um die Kreaturen noch einmal anzugreifen und so in Ehre zu sterben, als plötzlich hinter ihm ein ohrenbetäubender Lärm ausbrach. Er schaute in den Himmel und entdeckte ein Thunderhawk der Black Dragons. Die versprochene Unterstützung. Das Schiff landete einige Meter von ihm entfernt und entlud auch sofort die in schwarze Rüstungen gehüllten Krieger des Imperators. Zahllose Krieger stürmten auf das Schlachtfeld und machten sich sofort an ihr Werk. Dutzende Bikes kamen aus dem Bauch das Landungsschiffs herausgeprescht und rasten an Kent vorbei auf die Tyraniden zu. Riesige Cybots stapften hinter den Männern mit den schweren Waffen her und richteten ihre gigantischen Waffen aus.
Kent wurde Zeuge, wie die Krieger die Kreaturen nacheinander und in kürzester Zeit abschlachteten. Das, was Kent und seinen Männern nicht gelungen war, nämlich die Tyraniden aufzuhalten, schafften die Space Marines ohne Probleme.
Nach einer halben Stunde schien alles vorbei. Die Tyraniden waren besiegt, aber die ganze Bevölkerung des Planeten war von ihnen ausgerottet worden. Nur Kent hatte dieses Gemetzel überlebt. Doch er wünschte sich, er wäre mit draufgegangen. Keiner seiner Freunde, seiner Verwandten hatte überlebt. Seine Männer waren im Kampf für ihre Heimat gefallen.
Kent brach in Tränen aus und sank abermals auf die Knie.
Die Unterstützung durch die Black Dragons war eine Stunde zu spät.



Urheberrecht: Dominic Hauch, 2002



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