Was ist Warhammer 40.000?
Warhammer 40.000 ist ein sogenanntes Tabletop-Spiel, das in einem
umkämpften Universum einer düsteren Zukunft angesiedelt ist. Zwei
oder mehr Spieler übernehmen dabei die Rolle eines Feldherrn, der eine Streitmacht
aus stahlharten Space Marines, verbissenen Imperialen Soldaten, bestialischen
Orks, arroganten Eldar oder anderen fantastischen Vertretern des Wh40k-Universums
befehligt.
Ein Tabletop-Spiel stellt primär den Kampf zwischen zwei mächtigen
Modellarmeen aus bemalten Kriegern, Panzern, usw. dar, der auf einem
Spielfeld mit maßstabsgetreuen Geländestücken ausgetragen
wird. Dabei wird nach festen Regeln gespielt: Zum Beispiel werden
Schüsse und Nahkämpfe mit Würfeln ermittelt, und man benutzt Schablonen
für flächendeckende Waffen.
Die Kämpfer werden durch kleine, ca. 3 cm große Zinnminiaturen repräsentiert.
Die Fahrzeuge sind in einem ähnlichen Maßstab gehalten.
Warum ist das ein ganzes Hobby?
Warhammer 40.000 ist nicht nur das Austragen von spannenden Gefechten mit einem
guten Freund (oder einer, der es bald wird), sondern auch das Sammeln einer
oder sogar mehrerer Armeen, das Anmalen und Umbauen von Figuren und Fahrzeugen,
das Lesen von fantastischen Geschichten, das Erfinden eigener Truppentypen,
die Zugehörigkeit zu einer großen Spielergemeinschaft und schließlich
wohl auch das Erstellen solch umfangreicher Fansites.
Wie teuer ist das ganze?
Warhammer 40.000 ist kein billiges Hobby! Du musst dich darauf einstellen,
dass die einzelnen Figuren relativ teuer sind, und die besonderen
Charaktermodelle (Anführer oder besonders starke Kämpfer) sogar
noch mehr kosten.
Es gibt natürlich einige Tricks, mit denen man die Kosten senken
kann (z.B. No-Name Farben verwenden, billigere Miniaturen von anderen
Herstellern verwenden, Gelände komplett selber bauen, gebrauchte
Armeen kaufen), und viele Spieler bedienen sich auch stets einiger
dieser Tricks - dennoch muss man als Wh40k-Spieler so einiges an
finanziellen Mitteln aufbringen.
Dennoch empfiehlt es sich, nicht gleich eine große, abwechslungsreiche
Armee (mit mehr als ca. 1200 Punkten) haben zu wollen, sondern die
Armee langsam und stetig aufzubauen, und dafür die Figuren und Fahrzeuge
besonders liebevoll anzumalen.
Wo kann ich Warhammer 40.000 spielen?
Warhammer wird vor allem an zwei Plätzen gespielt:
Zuhause, mit einem eigenen Spielfeld (das womöglich speziell auf
die eigene Armee in Sachen Gestaltung abgestimmt ist) oder in einem
Games Workshop Laden (bzw. einem vergleichbarem unabhängigen
Einzelhändler), wohin man seine Armee mitbringen kann und auch immer
wieder neue Spieler kennenlernen kann. Dort kann man natürlich gleich
diejenigen Einheiten einkaufen, die einem noch fehlen, sich mit
anderen Spielern und Gleichgesinnten unterhalten und Tipps und Meinungen
austauschen.
Vorsicht: Spielt man im Games Workshop Laden, so läuft man Gefahr,
dass die Verkäufer einem regelrecht Sachen andrehen wollen, die
man eigentlich gar nicht braucht :-)
Eine Liste alle Games Workshop Läden in Deutschland findest du
hier!
Wie unterscheidet sich die zweite von der dritten/vierten Edition?
Seit dem Ende der zweiten Edition (1998), die den großen Erfolg
von Warhammer 40,000 in die Wege leitete, hat sich vieles verändert.
Das frühere Regelwerk wurde drastisch umgekrempelt, um das
Spiel flüssiger, schneller und einfacher zu gestalten. Die
ganzen Vereinheitlichungen und Beschneidungen sorgten bei der alteingesessenen
Spielerschaft anfangs natürlich für großen Unmut.
Doch insgesamt überwogen eher die positiven Änderungen,
auch wenn selbst die Spielemacher im Nachhinein nicht so recht zufrieden
mit ihrem Werk zu sein schienen - erkennbar an den unzähligen
nachträglichen Regelergänzungen, die im Laufe der Zeit
im White Dwarf unter der Reihe "In Nomine Imperatoris"
veröffentlicht wurden.
Die dritte Edition von Wh40k ist damit, was Neueinsteiger vielleicht gar nicht
bemerken, stellenweise ähnlich unausgegoren wie ihre beiden Vorgänger
und stellt daher keineswegs das Ende der Entwicklung dieses Spielsystems dar.
Man darf auf die vierte Neuauflage gespannt sein...
Was ist der "Fluff"?
"Fluff" ist der unter den englischen Fans gebräuchliche Begriff
für jegliches Hintergrundmaterial zum Wh40k-Universum, und umfasst damit
Geschichten, Zitate, Historische Dokumente, Artikel, Grafiken, Bilder und dergleichen
mehr. Für einige Spieler ist der "Fluff" nicht so wichtig, sie
konzentrieren sich lieber auf das Spiel oder die Bemalung. Für andere wiederum
ist er überlebensnotwendig und sie verschlingen jegliches Material, das
ihnen vor die Augen kommt.
Wie dem auch sei, leugnen lässt sich zweifelsohne nicht, dass das Wh40k-Universum
eine gewaltige, komplexe Ansammlung einzigartiger Ideen und Erzählungen
mit vielen Freiräumen für eigene Vorstellungen ist, die dem ganzen
Hobby eine ganz besondere Note verleiht.
Anzumerken wäre noch, dass die aktuelle Edition von Warhammer 40,000 im
Vergleich zum Vorgänger und zur Ärgernis der Spieler der letzteren
Sorte sehr sparsam im Umgang mit neuem "Fluff" ist.
Warum lästern die Spieler so gerne über Games Workshop?
Die Beziehung zwischen der Firma und ihren Jüngern ist eine ganz besondere,
die man vielleicht mit dem Begriff "Hassliebe" umschreiben kann. Auf
der einen Seite ist man begeistert vom Tabletop-Hobby, wenn nicht gar süchtig
danach, doch auf der anderen Seite ärgert man sich maßlos über
die teuren Figuren und die profitorientierte Politik des Unternehmes.
Dieser Gegensatz zwischen Konsument und Produzent ist fast schon eine Tradition
und wird wohl niemals aufhören. Schließlich ist Games Workshop nun
mal eine Firma, die nicht nur überleben sondern auch wachsen möchte,
und schließlich sind die Spieler trotz ihres Enthusiasmus kritisch genug,
um sich nicht total ausbeuten zu lassen.
Ist Warhammer 40.000 gewaltverherrlichend?
Eine Frage, die sich besorgte Eltern des öfteren stellen. Nun ja, es ist
halt ein strategisches Kriegsspiel! Da spielt Gewalt natürlich eine zentrale
Rolle, doch man muss bedenken, dass es sich hier letztendlich um nicht sehr
viel mehr geht, als das Herumschieben von Modellen und dem Auswürfeln ihrer
Kämpfe. Das meiste findet nur im Reich der Fantasie statt.
Wir wollen damit nicht sagen, dass Warhammer 40,000 ein erziehungstechnisch
besonders geeignetes Kulturgut ist, aber da es auf spielerische Weise die Kreativität
und die Fantasie des Kindes fördert, ist dieses Hobby sicherlich um einiges
empfehlenswerter als z.B. irgendein blutrünstiges Computergame.
Warum interessieren sich so wenige Frauen für dieses Hobby?
Das fragen sich wohl viele der unter der Spielerschaft absolut dominierenden
Männer - vor allem die Alleinstehenden. Viele Frauen empfinden das Spielen
mit Zinnfiguren vielleicht als zu kindisch oder finden womöglich das Spiel
wegen der darin vorkommenden Gewalt abstoßend. Doch eine Antwort darauf
zu finden ist sicherlich genauso schwer wie bei solch ewigen Fragen wie "Warum
sehen sich die meisten Frauen ungern Actionfilme an?" oder "Wieso
schauen sich die meisten Männer ungern Liebesfilme an?"