Mark
Harrison gehört zum Team der Designer, welche die Citadel Miniaturen entwickeln
und modellieren. Zu seinen Kreationen zählen z.B. der Krootox, die Tau Himmlische,
die neuen Zerfleischer und viele der Necron Modelle. Auch er war am Games Day
2002 als Gast des Studios zugegen und so ergriffen wir die Gelegenheit und stellten
ihm einige Fragen.
Das Protokoll führte Stefan "Odysseus" Oswald von
Warhammer.de,
welcher den Mitschrieb auch ins Deutsche übersetzte. Wir möchten daher
darauf hinweisen, dass das folgende Interview nicht wortwörtlich so stattgefunden
hat, und dass somit jegliche Aussagen nicht als Zitate angesehen werden sollten.
Huân Vu: Erzähle uns davon, wie du zum Games Workshop Hobby
gefunden hast.
Mark Harrison: Es begann alles im Dezember 1994, als mein Bruder mit einer
Armee der Eldar begann. Um genau zu sein war ich total fasziniert von den agilen
Skorpionkriegern in all ihren unterschiedlichen Kampfposen.
HuVu: Spielst du immer noch selbst Warhammer neben der Arbeit?
Mark: Ich spiel gerne mal eine Partie Warhammer 40k und vor allem Necromunda.
Aber wirklich nicht mehr allzuviel. Leider.
HuVu: Hast du noch andere Hobbys, die nichts mit Tabletop zu tun haben?
Mark: (etwas traurig) Nein, der Job nimmt praktisch all meine Zeit
in Anspruch.
HuVu: Wie hast du zu Games Workshop als Mitarbeiter gefunden?
Mark: Ich hab mich ganz normal beworben und wurde im Juni 1999 tatsächlich
eingestellt. Offenbar entsprachen die eingeschickten Probeexemplare meiner Arbeit
den wirklich sehr hohen Qualitätsanforderungen von Games Workshop. Zuerst
arbeitete ich in meiner Freizeit nach der Schule für Games Workshop, aber
das ging nicht lange gut, weswegen ich mein College frühzeitig abbrach. Zwei
Jahre lang war ich dann sozusagen "Auszubildender", nun arbeite ich
aber wie ihr ja wisst auch in eigener Verantwortung.
HuVu: Wann hast du dein Talent für das Modellieren von Figuren entdeckt?
Mark: Da war 1996. Ich erstellte insgesamt 10 Modelle die letztendlich
auch Games Workshop Verantwortliche zu Gesicht bekommen haben. Es war für
mich lange Zeit ein großer Traum, für diese Firma zu arbeiten, und
er ging tatsächlich in Erfüllung.
HuVu: Wie gestaltet sich die Arbeit im Team und mit den Verantwortlichen
des Miniaturendesigns?
Mark: Ich arbeite am liebsten in kleinen Gruppen mit anderen Künstlern
in sehr enger Zusammenarbeit. So ergänzt man sich am besten. Als Künstler
bekommt man wirklich viel Freiraum zugestanden, was das Design betrifft. Man kann
immer eigene Ideen einfließen lassen, im Grunde besteht der Job aus eben
dieser Tatsache. Und solange die daraus resultierenden Miniaturen konzeptionell
dem entsprechen, was sich die Verantwortlichen vorgestellt haben, kann man ihnen
auch alles vorlegen.
HuVu: Gibt es einen Konzeptzeichner, mit dem du ganz besonders gerne zusammen
arbeitest?
Mark: Ja, mit Karl Kopinski.
HuVu: Gab es schon mal ein Projekt, an dem du gerne gearbeitet hättest,
aber ein anderer Künstler bekam die Aufgabe zugeteilt?
Mark: Ja, aber das will ich wirklich nicht verraten. :-)
HuVu: Was hältst du von Modellen von "gefallenen Soldaten"?
Werden wir so etwas in Zukunft wieder einmal zu sehen bekommen?
Mark: Das kann man momentan noch nicht sagen, wenn die Kapazitäten
das erlauben eventuell. Ich persönlich finde diese Art der Modelle jedenfalls
nicht schlecht.
HuVu: Welche deiner Miniaturen würdest du als dein bisheriges persönliches
Meisterstück bezeichnen?
Mark: (überlegt) Hm, sehr schwer zu sagen. Den C'tan Gaukler
zum Beispiel vielleicht. Der hat auch besonders viel Arbeit gemacht und ist denke
ich einer meiner spektakulärsten Modelle.
HuVu: Ich habe davon gehört, dass der Designer des Chaos Defilers
für sein Modell ausgelacht wurde und nun ein neues machen muss. Stimmt das
oder hat uns das Tzeentch zugeflüstert?
Mark: (schmunzelt leicht) Nein, das simmt nun wirklich nicht so
ganz. Es war ein Team aus Designern und ich war einer davon! Es war lediglich
so, dass der erste Entwurf zurückgewiesen wurde. Das ist aber ein ganz normaler
Vorgang.
HuVu: Ähm, surfst du ab und zu im Internet auf Warhammer Fansites?
Mark: Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich schaffe das auch zeitlich nicht.