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LAUBFEUER

Eliatan Menuid setzte mit einem weiten Sprung über am Boden liegendes Wurzelwerk hinweg. Seine Leibgarde aus Runenlesern folgte ihm dichtauf. Sie erreichten gerade das Plateau, auf dem das äonenalte Warpportal der Eldar stand, als ein Hagel aus Geschossen und Laserimpulsen auf sie niederging. Durch ihre Runenrüstungen geschützt hetzten die Eldar zum Portal und begannen hektisch die Schlingpflanzen und Lianen, die das Tor überwucherten herunterzureißen. Eliatan wusste, das die Chem-Pan-Sey ihm dichtauf waren. So hatte sich der Runenprophet das Ganze nicht vorgestellt. Diese namenlose Dschungelhölle, war ein Grab für viele seiner Aspektkrieger geworden. Dabei hatte alles gut angefangen. Die Eldar hatten die Chem-Pan-Sey aufgespürt und vernichten können, aber es war einer unter den Menschen gewesen, der anders war. Womöglich ihr Anführer. Er hatte Jere´diel und seine Asuryans Jäger buchstäblich zerrissen, und hatte im Zweikampf sogar Kaldril, den Exarchen der Feuerdrachen besiegt. Was würde Eliatan dafür geben, wenn...
Eine Bewegung zu seiner Linken ließ den Runenprophet herumwirbeln. Instinktiv hob er sein Hagun Zar zum tödlichen Schlag gegen seinen neuen Gegner. Doch dann erkannte Eliatan Nebon, den Warpspinnenexarch, der sich keinen halben Meter neben ihm materialisierte. Während Eliatan´s Runenleser weiter damit beschäftigt waren, das Unkraut vom Warpportal zu entfernen schrie Eliatan über eine erneute Explosion zu Nebon: "Wo sind deine Krieger?!" Der Exarch schüttelte nur stumm den Kopf. Eliatan verstand. Diese ekelhaften, halbintelligenten, mutterlosen Bastarde. Eine weitere Explosion ließ Eliatan herumfahren. Aus dem Dschungel schob sich, weit über die Bäume erhebend, Tynelan der Altehrwürdige. Die mächtigen, zu Fäusten geballten Hände des Phantomlords zerquetschten gerade den Kopf eines Chem-Pan-Seys, bevor er sich vollends aus dem Dschungel schob und für seine enorme Größe auf die Eldar zuspurtete. Immer noch mit seiner Sternenkanone um sich feuernd. Und noch etwas anderes wurde Eliatan gewahr. Mitten durch eine Schneise aus brennender Vegetation raste eine Gestalt auf sie zu. Trotz des Rauches und des Feuers gewann sie langsam an Konturen. Es war Lunder Ultrahen, Leibwächter Eliatans und einer seiner besten Freunde. Auf seiner Schulter hatte er den leblosen Körper Kaldrils des Feuerdrachen gelegt. Lunder hechtete zu Eliatans Position. Sein Gesicht, unbehelmt wie es war, war zu einer grinsenden Todesfratze verzerrt.
Langsam löste sich Eliatan von seiner unerklärlichen Starre, und drehte sich zum inzwischen gesäuberten Warpportal um. Er sprach die knappe rituelle Formel und vollführte eine traditionelle Handbewegung. Die Front des Warpportals veränderte sich, und blitzschnell, tat sich ein dunstiger, blauer Riss im Raum-Zeit-Gefüge auf. Eliatan atmete erleichtert auf, als seine Runenleser durch die Öffnung sprangen. Auch der Phantomlord erreichte das Tor und verschwand im blauen Energiestrudel. Lunder hetzte weiter durch den Dschungel. Eliatan wartete auf die Ankunft seines Freundes und ging vor dem neu aufflammenden Schnellfeuergewitter in Deckung.
Und dann sah er ihn. Im Dickicht verborgen sah Eliatan den Chem-Pan-Sey Anführer. Sein Gesicht war mit Tarnfarben bemalt. Sein durchtrainierter Körper war mit einer von Rangabzeichen behangenen Messerweste bedeckt. Ein Schnellfeuergewehr in der einen Hand, und die andere steckte in einem überdimensionierten, bionischen Aufsatz. Eine große Platzwunde tropfte von seiner Stirn und benetzte den Busch, hinter dem er kniete. Der Chem-Pan-Sey starrte grimmig auf Eliatan, und ihre Blicke trafen sich.
"Wir werden uns wiedersehen!" Eliatan hoffte zwar, das dass vergossene Blut des Menschen irgendwelche Raubtiere anlocken würde, aber er hatte trotzdem diese telepathische Botschaft in die plumpen Gedanken des Anführers eingebrannt.
Mehr konnte er auch nicht tun. In dem Moment als sich die Blicke der beiden erbitterten Gegner trafen erreichte Lunder Ultrahen mit seinem verwundeten Kameraden die Plattform. Er warf sich gegen Eliatan, der darauf hin nach hinten durch das Portal kippte. Dann sprang Lunder selbst in den blauen Nebel.
Nur Sekunden danach schloss sich das Warpportal und wurde von einschlagenden Explosivgeschossen zerrissen.



Urheberrecht: Michael Zupp, 2002



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