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DIE NEMESIS

Baharr Novine starrte durch das Kristallglasfenster auf die verlorene Welt unter sich. Er ballte seine Hand zu einer Faust als er aus seinen Augenwinkel seinen Freund und ersten Navigator bemerkte. "Baharr es wird Zeit das wir diese Welt verlassen... Wir haben große Schwierigkeiten die Besessenen von den Docks fernzuhalten," sprach sein Freund Idaain. Baharr nickte langsam mit dem Kopf. Sein Blick verhärtete sich, als er die Dinge sah die auf der Welt unter ihm geschahen. Sein Volk führte Krieg untereinander, hier und auf allen anderen Welten des Eldar Imperiums. Etwas starkes und mächtiges war dabei die Eldar Seelen zu verschlingen die aus den Körpern der Ermordeten flossen. Von dem hohen Planetenorbit aus, in dem sich Bel-Haylha befand, konnte man die Szene genau verfolgen. Während sich die Bevölkerung des Planeten abschlachtete und ihre Seelen von eben diese geheimnisvollen Macht in den Warp gesogen wurden.
Von hier aus sahen die vielen Millionen Eldar Seelen aus wie die Funken die entstehen, wenn man etwas in ein Lagerfeuer wirft. Erbarmungslos, ohne Pause zog sie etwas näher und näher in ihr Verderben. Baharr hatte all dies Voraus gesehen. Er und einige wenige der Obersten der anderen Handelsarchen hatten den Wandel in ihrem Volk zuerst bemerkt. Den aufkommenden Barbarismus der Gladiatorenspiele, die vielen Tausend verschieden Kulte und die steigende Zahl der Selbstmorde und Amokläufe auf den Eldar Welten. Er selbst war Zeuge gewesen wie falsche Priester unter dem Erstaunen der Gläubigen von der kommenden Nemesis predigten. Er hatte die Berichte von Lycianth gehört wo deformierte Wesen die einmal Eldar gewesen waren den offenen Aufstand gegen ihre normalen Brüder und Schwestern ausübten. Mit einem Schauder lauschte er den Berichten über Eldar die durch die Strassen der Uraltstädte liefen und seltsame Runen mit ihrem Blut an die Stadtgebäude malten während sie völlig unsinniges Zeug redeten. Er hatte gewusst das diese Zeichen den kommenden Untergang bringen sollten und heute war diese Zeit gekommen. Baharr fühlte die Hand Idaains auf seiner Schulter. "Baharr, du musst den Befehl zum Aufbruch geben...Altansar hat das System bereits verlassen. Wir müssen ins Hadran System...ich habe Berichte vernommen das Iyanden völlig überfüllt ist mit Verwundeten." Baharr wandte sich zu Idaain. "Ja...ja mein Freund wir müssen fliehen. Ist alles geschehen wie ich es angeordnet habe?" Idaain nickte. "Wir haben so viele unserer Brüder und Schwestern evakuiert wie wir konnten. Die Aufstände haben sich auf den ganzen Planeten ausgeweitet, alle Städte liegen in Flammen und die Besessenen haben das Akliamor aktiviert."

Baharrs Blick senkte sich zu Boden. "Handel schnell Idaain... Nimm Kurs nach Hadran."
Idaain verließ eilig den Saal und ließ Baharr zurück. Dieser hatte sich wieder dem großen Kristallfenster zugewandt und sah immer noch gebannt auf den Planeten unter sich. Das Akliamor hatte sich aktiviert und seine Macht entlud sich in gewaltigen Blitzen die selbst aus dem hohem Orbit noch zu sehen waren. Die Zahl der Funken die von der Planeten Oberfläche in den offen Weltraum aufstiegen um dann im Warpfeuer zu erlischen schienen sich verdoppelt zu haben. Baharr fühlte die Gegenwart etwas Omnipotenten, dass die Welt unter ihm umgab, und erst als er mit seinen kürzlich erlernten Kräften hinter die Barriere des Warp schaute, erkannte er etwas Grausames. Ein gewaltiger schwarzer Schatten wie der einer Wolke schien den Planeten einzuhüllen er gehörte dem Gesicht eines Wesens, halb Mann halb Frau das schön und entsetzlich zugleich auf ihn herabsah.
Vor Entsetzen fiel Baharr rückwärts zu Boden als sich das Gesicht in eine Fratze des blanken Horrors verwandelte. Erst jetzt bemerkte er das die Krallenhand des Wesens den Planeten unter sich umklammerte und sie mit der anderen nach ihm zu greifen schien. Als ihre riesigen Finger das Kristallglas berührten erstarrte es augenblicklich zu Eis und er vernahm eine süße, verführerische Stimme die ihm zwei Worte flüsterte. Komm...her. Das Stützgerüst des Phantomkristalls ächzte unter der Belastung der Psionischen Gegenwart des Wesens. Baharr wollte gerade aufschreien, als die fernen weißen Punkte der Sterne sich in Streifen verwandelten und der Planet sich rasend schnell verkleinerte. Bel-Haylha hatte den Orbit verlassen und war in das Netz gesprungen.



Urheberrecht: Ike-David Punshon, 2002



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