...Die ungewohnte Hitze der brennenden Mittagssonne verlangsamte
das Marschtempo des Suchtrupps Bravo. Der Suchtrupp des XXI. cadianischen
Regiments Alias hielt Ausschau nach der liegengebliebenen Chimäre.
Müde und ermattet liefen sie mit ihren geschulterten Lasergewehren
durch das bewaldete Sumpfgebiet. Schwüle heiße Luft umgab
die 10 Soldaten und beeinträchtigte ihre Wahrnehmungsfähigkeit.
Eine Totenstille ruhte über dieser Gegend. Der stechend übelriechende
Moorgeruch ließ sie schwer atmen, während sie die Suche
fortsetzten.
Mit der Zeit, die verging und die jedem einzelnen Soldaten für
immer länger erschien, schwand auch die Hoffnung eine noch
lebende Besatzung der Chimäre aufzufinden.
Mehrere langwierige Stunden sind sie schon unterwegs ohne einen
Laut von sich zu geben. Die imperialen Zeichen der führenden
Truppmitglieder Bravo 2 und 3 reichten aus, um sie in das unerforschte
Gebiet zu bringen. Doch noch immer kein Zeichen von Panzerspuren
oder anderen Lebenszeichen.
Sie sollten äußerst vorsichtig vorgehen, da Feindkontakt
für sehr wahrscheinlich gehalten wurde, was den aufgeregten
Soldaten für immer unwahrscheinlicher erschien.
Keiner vermochte es wahrzunehmen, doch Bravo 3 schien etwas entdeckt
zu haben, als er die Anderen mit einem hektischen Handzeichen dazu
anhielt, stehen zu bleiben und sich in Deckung zu bringen. Er beorderte
Sergeant Copheur zu sich nach vorne und machte ihn auf das Objekt,
das ihn dazu bewegte anzuhalten, aufmerksam. Ein Adamantiumhelm
eines cadianischen Panzerfahrers lag blutüberströmt am
Boden, doch sonst fehlte jegliche Spur eines Gefechts oder irgendeiner
kämpferischer Auseinandersetzung. Sergeant Copheur und Bravo
3 näherten sich äußerst vorsichtig dem Objekt, während
sie den anderen Soldaten befahlen, die Umgebung zu erkunden und
abzusichern.
Als Sergeant Copheur das Objekt genaustens auf irgendwelche Spuren
inspizierte, bemerkte er ein plötzlich immer stärker werdendes
nass-feuchtes Gefühl auf seiner rechten Schulter, und als er
seinen Blick darauf richtete, sah er wie sich sein Tarnanzug tief
dunkelrot von heruntertropfendem Blut färbte.
Seine Augen wandten sich langsam nach oben, bis sie die blutverschmierte
Leiche des Helmträgers erblickten. Der Kopf des Soldaten war
vom Rumpf des Körpers abgetrennt.
Bravo 7 kam keuchend angerannt und meldete das Wrack der Chimäre
300 Meter auf 4 Uhr entdeckt zu haben. Sergeant Copheur und Bravo
3 wandten sich zu Bravo 7 und folgten ihm zu der genannten Stelle.
Völlig ausgebrannt stand das Wrack auf einer Anhöhe und
nicht weit davon entfernt lag ein total durchlöcherter und
zerfetzter Körper eines Chaos Space Marines. Es muss ein ziemlich
heftiges Gefecht stattgefunden haben...
Ein lauter schmerzdurchdrungener Schrei unterbrach die bis jetzt
so lautlose Stille, worauf kurz danach ein weiterer folgte. Bravo
4 und 8 sind vom Chaos in den Tod gerissen worden, wie die heraneilenden
Mitglieder des Trupps meldeten. Schnell verschanzten sie sich hinter
den Bäumen und den dicht bewachsenen Büschen, um den Boltergeschossen
der immer näherrückenden und wütenden Chaos Space
Marines zu entkommen. Erschöpft lehnte sich Bravo 2 an einen
Baum, während die anderen restlichen 7 Soldaten versuchten
eine Verteidigungslinie aufzubauen, und nahm seinen schweren Adamantiumhelm
von seinem verschwitzten Kopf. Fast im selben Augenblick durchdrang
ein schwirrendes Boltergeschoss seine Stirn und der Soldat sackte
zitternd zu Boden. Ein weiterer Bolterhagel, der folgte, fand kein
Ziel in den Reihen des Suchtrupps. Mit einer tödlichen Lasersalve
antworteten die cadianischen Soldaten das Feuer, die nur einen der
dunklen Diener des Chaos verletzen konnte, dessen schwarze Servorüstung
keinen Schutz mehr für ihn bot.
Wie aus dem Nichts ließen unerwartete Detonationen den Schutz
der Natur verschwinden. Anti-Bio-Granaten schlugen in großer
Anzahl rings um die imperialen Krieger ein.
Der Funker der Einheit informierte das Hauptquartier über die
derzeitige erbitterte Lage: "Sind unter heftigen Beschuss ge...!"
Die Stimme des Funkers erstummte und nur noch ein ohrenzerfetzendes
Geräusch war zu hören. Der Funker Bravo 10 verlor sein
kostbares Leben durch die Schrapnellsplitter einer explodierenden
Fragmentrakete. Bravo 9 zerfetzte es dabei den ganzen Unterleib
und Bravo 5 riss es den linken Arm ab, der sein Leben durch den
hohen Blutverlust aushauchte.
Die übrigen Soldaten konzentrierten ihre Feuerkraft auf den
nächsten Chaosanhänger, der kreischend in die Knie ging
und bevor er in sich zusammensackte mit den Worten: "Tod euch erbärmlichen
Menschen!", seinen Bolter abfeuerte, und Sergeant Copheur die rechte
Schulter durchschoss, dessen herausquierlendes Blut sich mit dem
Blut des vollgesaugten Tarnanzuges vermischte. Einen weiteren Chaos
Space Marine zwangen sie durch ihren gut abgestimmten Laserbeschuss
zum Rückzug, bevor zwei andere Chaosdiener mit ihren Kettenschwertern
über sie herfielen.
Sergeant Copheur taumelte benommen und völlig desorientiert
durch den Blutverlust hin und her und konnte nur noch verschwommen
einen Chaosmarine erkennen, der auf ihn zustürmte. Der Chaosdiener
beendete das Leiden des Sergeants mit einem wuchtigen Hieb, der
mühelos den Hals des Opfers durchtrennte. Eine Blutfontäne
trat aus dem Hals des Führers und schoss hoch in die Luft,
bevor der leblose Körper zusammenbrach. Den Kopf kettete sich
der Space Marine des Chaos als Zeichen des Sieges und Ruhmes zu
seinen anderen Trophäen.
Währenddessen wehrten sich die 4 Cadianer krampfhaft gegen
den erbitterten Ansturm des Chaos. Bravo 6 wurde von einem Verräter
mit Energiefaust gegen den nächsten Baum geschleudert und starb,
nachdem er noch nach Atem gerungen hatte.
In dem wilden Schlachtgetümmel hatte sich Bravo 3 unbemerkt
in das ausgebrannte Wrack der Chimäre zurückgezogen, in
der Hoffnung nicht entdeckt zu werden.
Die letzten cadianischen Soldaten wurden rücksichtslos niedergemetzelt,
als der Versuch, sich zurückzuziehen, scheiterte.
Die widerhallenden Todesschreie klangen noch lange danach in den
Ohren des angstverschwitzten Cadianers in der Chimäre. Die
Todesstille kehrte wieder ein und wurde nur selten von herumstapfenden
Chaosanhängern in Servorüstung und deren Wortwechsel unterbrochen.
Nach einiger Zeit nahm die Ruhe in dem verwirrten Krieger des Imperiums
wieder überhand und ließ ihn beruhigt die Augen schließen...