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SALDARS CHRONIKEN - SKORPION, TEIL 3


Saldar lugte um die Ecke, in diesem Gang lauerten weitere zwei ahnungslose Opfer. Er schlich in den Schatten und aktivierte die Klinge, das leise Surren des Skorpionschwerts war kaum zu hören. Er ließ die Klinge kurz hinter dem Genick eines Feindes wandern, seine andere Hand schnellte vor und hielt diesem den Mund zu, so das kein schrei entweichen konnte, blitzschnell stieß die Klinge vor und bohrte sich durch den Torso, Saldar merkte wie der Körper des Menschen erschlaffte und der Körper zu fallen drohte. Schnell wandte er seinen Griff um, so dass er den Sturz bremsen konnte. Gleichzeitig zog er die Klinge heraus. Exarch Faris schlich an ihm vorbei, doch statt lang zu fackeln führte er die Klinge zum Schlag und schnitt dem anderen einfach den Kopf ab. Am Ende des Korridors mündete dieser in drei Wegen. "Saldar, du und zwei andere nehmen den linken, ich nehme den Rest nach rechts. Haltet euch bei der nächsten Kreuzung links, wir treffen uns dann an der anderen Seite und löst mir keinen Alarm aus." Faris wandte sich ab und lehnte sich um die Ecke, er gab das Zeichen zum Vorrücken.

Der Gang war in Dunkelheit gehüllt, doch ein Eldar sieht weitaus besser als ein Mensch, auch in tiefer Dunkelheit. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Feind war, dass die Wachen der Festung allesamt müde waren. Es war keinen Tag her das die Festung der Imperialen in die Hände der Verräter gefallen war. Wieder einmal führte Iquilard die Krieger des Weltenschiffes in den Kampf. Saldar schob seine Klinge unter den Füßen eines Ketzers, so dass dieser auf den Rücken fiel, er wechselte schnell den Griff und trieb das Schwert in dessen Brust. Sofort legte der Aspektkrieger die Shurikenpistole an und gab eine Salve auf einen weiteren Ketzer ab. Geräuschlos flogen die Klingenscheiben und durchstießen das Fleisch des Soldaten. Saldars Gefährten blieben nicht untätig und einer schnellte vor und schnitt einem anderen zuerst in den Arm, so dass dieser brach, und wirbelte die Klinge herum und schnitt ihn dann noch in die Hüfte. Der zweite Skorpionkrieger schoss mit seinem Mandiblaster, dabei wurde sein Gegner von dem Schlag verletzt und indem er seine Klinge in das Fleisch und die Rippen trieb konnte er ihn vollkommen ausschalten. Saldar nickte, und war froh das kein Alarm ausgelöst worden war, obwohl ihre Feinde zahlreich gewesen waren. Er hatte jedoch keine Zeit darüber nachzudenken, der Weg zum Tor war noch weit.

Faris nutzte die Dunkelheit und pirschte sich zum Feind. Als seine Klinge hernieder fuhr teilte er leichtfertig seinen Feind und sprang gleich zum nächsten weiter. Seine Reißende Klinge schnitt ihn wie Papier entzwei und der Exarch holte sofort zum nächsten Schlag aus. Die anderen Skorpione hackten sich ebenfalls durch ihre Feinde, mittlerweile konnten die Verräter reagieren und feuerten einige Kugeln zurück. Sie mussten sie schnell ausschalten bevor einer einen Notruf senden konnte. Ein Verrätersoldat vor dem Exarch stellte ein Maschinengewehr auf und feuerte, unabhängig davon das er seine eigenen Leute treffen könnte, los. Faris sah einen Skorpion der mehrmals getroffen wurde und der Geschosshagel sprengte seine Rüstung. Die Reißende Klinge zuckte vor und zerschnitt den Lauf der Waffe, so dass überall im Gang Querschläger herumflogen. Der Exarch ging weiter und spaltete dabei die Waffe immer mehr, bis schließlich das Feuer endete und der Munitionsgurt anfing nach und nach zu explodieren. Die daraus resultierenden Geschosse flogen wild in die Umgebung und trafen Eldar und Menschen zu gleichen, auch wenn die Eldar besser gerüstet waren. Schließlich erreichte der Exarch seinen Feind und schnitt seinen Brustkorb auf, daraus quoll Blut und ein fauliger Geruch strömte aus dem Körper als die Klinge den Darm aufschnitt. Einer der Soldaten rannte zu dem installierten Kommunikationsgerät und wollte soeben den Alarmknopf drücken als sein Griff kalt wurde, einer der Skorpionkrieger hatte zum glück der Eldar gerade rechtzeitig auf diesen Geschossen, so dachte Faris jedenfalls, der Verräter machte noch einen Schritt und seine Hand legte sich auf den Alarmknopf, sofort ertönte eine heulende Sirene. Faris wechselte bei seinem Helm sofort zum Kommunikationskanal:
"Saldar! Beeil dich! Öffne das verdammte Tor!"

Sofort rannte der junge Aspektkrieger los und er war überhaupt nicht mehr heimlich, er rannte einfach in Richtung der Wachposten und rammte ihnen beiläufig sein Skorpionschwert in den Körper, er gab auch hin und wieder einzelne Schüsse aus der Shurikenpistole ab, diese jedoch nur spärlich, sowohl in der Anzahl auch als auch in der Präzision. Seine beiden Waffenbrüder taten es ihm gleich und obwohl ihnen immer mehr Gegenwehr begegnete verringerte sich ihre Geschwindigkeit nicht. Sie rannten über den metallischen Boden und sprangen über Leichen. Aus den Seitengängen strömten immer mehr Soldaten des großen Feindes, ihre Geschosse flogen in den Korridoren und einer von Saldars Brüdern wurde mehrmals am Bein getroffen und fiel, sofort ertönte die Stimme des Eldars: "Geht weiter! Ich mach das hier schon!"
Ohne nur einen Gedanken an ihn zu verlieren sprangen die Aspektkrieger weiter, Saldar sprang dabei jedoch auf einen Feind und trieb sein Schwert in diesen, doch ohne zu zögern rannte er gleich weiter. Der andere Skorpionkrieger war nun vor Saldar und als die Verräter des letzten Korridors das Feuer eröffneten opferte er sich für den jungen Aspektkrieger, er wurde förmlich von Geschossen zerrissen, doch sein Opfer war nicht umsonst, Saldar war über der Feuerstellung noch bevor der Leichnam seines Bruders zu Boden gegangen war und metzelte sich durch den Feind ohne an Geschwindigkeit zu verlieren, reine Entschlossenheit gab ihm Kraft und seine Rüstung färbte sich rot, einige Schüsse trafen ihn und er geriet ins straucheln, doch er rannte weiter, er hatte das Torhaus erreicht, dort war der Feind jedoch schon versammelt und hunderte Autogewehre zuckten in seine Richtung, doch Saldar hatte sein Ziel erreicht, er legte den Hebel um das massive Tor der Festung fiel nach unten, kurz bevor die Ketzer das Feuer eröffnen konnten fegte eine Salve über sie hinweg, Shurikenklingen fegten durch sie hindurch und schnitten Körper und Gliedmaßen auseinander. Drei Falcons flogen durch das Tor und gaben dabei massives Feuer ab, kurz darauf strömten Aspektkrieger durch die gigantische Pforte und metzelten Feind ein Scharen nieder, Saldar hatte keine zeit um einen Jubelschrei auszustoßen, er sank auf die Knie, er war wahrhaftig erschöpft und konnte sich kaum noch halten. Eine vertraute Stimme ertönte:
"Geht es dir gut?" Als Saldar aufblickte sah er eine Banshee die ihren Helm abgenommen hatte, dort entdeckte er ein weiteres vertrautes Gesicht: Sierra, die leibliche Tochter von Runenprophet Iquilard, sie rannte geradewegs zu ihm und hinderte ihn umzufallen. "Enttäusch uns jetzt nicht." Scherzte sie und nahm ihm dabei den schweren Skorpionhelm ab. "Keine Sorge, so schnell werdet ihr mich nicht los." Saldar blickte fragend, Sierra wusste sofort was er wissen wollte: "Faris lebt, keine Sorge, doch…" Saldar kam wieder auf die Knie: "Wie viele?" Saldar stand langsam auf, dabei merkte er erst jetzt wie oft er getroffen war, und das aus einigen Einschussstellen Blut floss. Er währe beinahe wieder gefallen, doch Sierra stützte ihn. Erst jetzt gönnte er sich den Luxus der Ohnmacht und sank gegen die Wand.

Die Festung der Ketzer fiel innerhalb von einem Tag an die Eldar, Iquilard ging in die Zitadelle, mittlerweile entstellt von den dunklen Göttern, der Runenprophet vernichtete die ketzerischen Werke, Reliquien und Artefakte. Und löste den dunklen Bann des Feindes von diesem Ort. Saldar bekam davon nichts mehr mit, genauso wenig wie Exarch Faris und ein weiterer Skorpionkrieger, der Rest des Trupps, der Anfangs aus zehn Eldar bestand, war getötet worden und sowohl der Exarch als auch der andere Skorpionkrieger hatten schlechte Chancen die Nacht zu überleben. Saldar spürte keine Schmerzen mehr, seine Wunden waren zwar relativ schwer, und er wurde schon medizinisch behandelt, doch er würde in nächster Zeit erst einmal nicht mehr kämpfen können.



Urheberrecht: Sascha Richter, 2011



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