Portal <
Info/Impressum <
Team <
Forum <
 [ 857024/M3 ]
[ Suche | Einloggen | Kontakt ]
 




TYRANIDENJAGD, TEIL 1


Cradac lud seine Langbüchse nach. "Diese verdammten Biester," dachte er, als er plötzlich hinter sich ein Zischen hörte. Blitzschnell drehte er sich um und konnte gerade noch den Hieb des Hormaganten abwehren, der ihn vermutlich getötet hätte. Er zog die Langbüchse zurück und gab sofort einen Schuss ab. Mit einem hässlichen Geräusch zermatschte der Kopf der Bestie und Cradac wischte sich den Schleim aus dem Gesicht. Er hatte völlig die Orientierung verloren.
Er war mit seiner Handvoll Kroot, die noch lebten irgendwo im Dschungel. Hätte er diesen Auftrag doch nie angenommen. Am Anfang hörte sich alles wie ein ganz normaler Auftrag an. "Ihr müsst uns nur helfen ein paar Tyraniden loszuwerden," hatte der Sergeant der Catachaner gesagt. Als Belohnung sollten sie neue Waffen und Teile bekommen die sie für ein größeres, besseres Raumschiff verwenden könnten. Aber kaum waren sie am Einsatzort angekommen, hatten die Tyraniden sie überfallen, auseinandergetrieben und jetzt irrten sie alle im Dschungel herum. Cradac ließ einen lauten Pfiff ertönen, gefolgt von einem Zischen und seine Kroot rannten ihm nach. Einer stürzte sich auf den Kadaver des Hormagant, wurde aber von seinen Kameraden weitergerissen, bevor er einen Bissen essen konnte. Klar, sie hatten alle Hunger. Großen Hunger. Aber irgendwas, das spürte Cradac, war mit diesen Wesen nicht in Ordnung. Er hatte es seinen Leuten mitgeteilt, aber einige so schien es wollten es immer noch nicht einsehen. Er rannte durch den Wald, seine Krieger folgten ihm. Um sie herum liefen hier und da ein paar imperiale Soldaten hin und her, aber öfters Tyraniden. Sie hatten keine Zeit sich darum zu kümmern, sie wollten einfach nur weg hier. Überall lagen menschliche Leichen. Aber sie waren alle so übel zugerichtet und von den Monstern verseucht, dass sie ungenießbar waren. Sie brauchten Frischfleisch. Und zwar schnell. Plötzlich hörte er ein Brüllen. Ein sehr lautes Brüllen. Und dann, als er nach rechts blickte, sah er auch von wem es stammte. Eine riesige Kreatur, metzelte sich ihren Weg durch ein Regiment aus imperialen Soldaten. Sie war bestimmt 6 oder 7 Meter hoch und hatte zwei Paare monströser Sensenklauen. Ihre Füße sahen aus wie gewaltige Hufe. Sie hatte ein riesiges, kreisrundes Maul, voller nach innen wachsender Zähne wie ein Riesenblutegel aus den Sümpfen von Pech. Ihre Hautfarbe war ein ziemlich helles, fast weißes, krank wirkendes Grün, aber an den meisten Stellen war die Haut sowieso von dicken, dunkelgrünen Chitinschuppen bedeckt. Er musste auf jeden Fall ein Konfrontation mit dieser Kreatur vermeiden. Also wandte er sich nach links, pfiff einmal laut um seinen Männern mitzuteilen, dass sie ihm folgen sollten und bog dann nach links ab. Er riskierte keinen einzigen Blick nach hinten, er rannte einfach. Er schlug sich seinen Weg durch ein Gebüsch und rannte immer tiefer ins Unterholz. Hier wo viele Bäume standen, würde ihm die Kreatur nicht folgen können. Seine Männer hatte er schon ganz vergessen, sie waren ihm jetzt egal. Er wollte nur weg, weg von dieser Kreatur, weg von diesem Ort, weg von diesem Planeten! So schnell es ging. Egal wie. Hauptsache weg. Plötzlich fühlte er wie der Boden unter seinen Füßen nachgab. Er fiel. Und schlug hart auf. Er rappelte sich auf, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Er hatte sich wie ein feiger, imperialer Soldat verhalten. Nicht wie ein Krootweiser. Aber jetzt war eh alles zu spät. Er löste seinen Auspex vom Gürtel und drückte ein paar Knöpfe. Der Auspex blieb stumm. Nichts rührte sich. Hier drin war es ziemlich dunkel. Er konnte nur wenig erkennen. Nur unter dem Loch durch das er hereingefallen war es einigermaßen hell. Hochkommen konnte er unmöglich. Er war 3 bis 4 Meter gefallen. Er hatte keine Ahnung ob das, wo er jetzt drinsaß, eine Fallgrube oder etwas anderes war. Er vermutete aber, dass es eine Fallgrube war. Nur merkwürdig dass der Boden keine Stacheln hatte. Er schloss für eine Weile die Augen. Er konzentrierte sich auf die Kräfte seiner Ahnen. Er stieß ein paar kurze Pfiffe aus und klickte leise vor sich hin. Als er die Augen wieder aufschlug konnte er viel besser sehen. Die Ahnen hatten sein Gebet erhört. Er blickte sich um. Es sah hier nicht aus wie in einer Fallgrube. Es war ein kleiner Raum, vielleicht 6 m². Er hatte die Fallgrube nicht ausgelöst, es musste schon vorher jemand hinein gefallen sein, denn auf dem Boden lagen Gras und Blätter, die wohl das Loch abgedeckt hatten. An einer Wand lag eine Leiche. Ein imperialer Soldat. Er war anscheinend nicht von einem Alien getötet worden, eher verdurstet. Cradac steckte ihm einen Finger in den Mund. Tatsächlich, der Mund war staubtrocken. Dieser Mensch war nicht von den Tyraniden getötet worden. Das bedeutete..... Cradac riss die Kleidung des Mannes auseinander, er hatte keine Rüstung an, beugte sich über ihn, riss ein großes Stück Fleisch heraus und schlang es herunter. Er fraß so lange bis er satt war. Erst als er sich richtig satt gefressen hatte, merkte er seine Müdigkeit. Er legte sich so hin, dass er wenn jemand durch die Öffnung blickte nicht gesehen werden konnte und schlief ein. Er hatte noch nicht lange geschlafen, als er wieder erwachte. Ein Brüllen weckte ihn. Er konnte nicht sehen was da oben brüllte, es kam ihm aber bekannt vor. Einen Moment überlegte er, dann war er plötzlich hell wach. Er hörte aufgeregte Schritte von oben und Schüsse. Viele Schüsse. Aber es waren keine Schüsse von Lasergewehren der imperialen Armee. Er kannte dieses Geräusch. Das waren Schüsse von Boltern! Dass man da oben Bolterschüsse hörte hieß........ Die Space Marines waren da. Er hatte schon einmal Seite an Seite mit ihnen gekämpft. Sie waren sehr fähige Kämpfer. Ihre Rüstungen schützten sie gut. Vielleicht hatte er jetzt eine Chance zu überleben. Sie würden den Kampf gewinnen. Plötzlich sah er wie der Fuß des großen Monsters durch das Loch kam. Es würde zu Boden fallen. Der Fuß senkte sich immer tiefer in das Loch. Er zog sein Messer. Packte es mit dem Maul und sprang. Er konnte einen Stachel umfassen der aus dem Fuß ragte. Er hielt sich mit einer Hand fest. Packte mit der anderen das Messer und zog sich hoch. Er sah eine Stelle über dem Fuß der Bestie, die nicht von Schuppen bedeckt war und stach zu. er steckte das Messer so tief in das Bein des Monsters, bis er es nicht mehr herausbekam. Das Monster brüllte auf. Und versuchte frei zu kommen. Es riss seinen Fuß aus dem Loch und Cradac wurde gegen die Wand gedrückt. Er hörte ein Geräusch, das darauf hindeutete, das er sich mindestens ein Knochen gebrochen hatte. Dann zog das Monster seinen Fuß endgültig aus dem Loch und er fiel wieder hinab. Der Schmerz, den er spürte als er auf dem Boden aufprallte war unerträglich. Ihm wurde einen kurzen Augenblick schwarz vor Augen. Er durfte jetzt nicht bewusstlos werden. Wenn die Space Marines mit dieser Bestie fertig waren, musste er ihre Aufmerksamkeit mit Schreien auf sich lenken, damit sie ihn hier herausholten. Sonst müsste er wahrscheinlich hier sterben. Plötzlich hörte er eine Explosion, unmittelbar gefolgt von dem Brüllen des Monsters. Aber diese war kein Brüllen vor Wut. Dies war ein Brüllen vor Schmerz. Er sah für einen kurzen Augenblick noch das Licht das durch das Loch hereinfiel. Dann wurde das Loch vom Körper des Monsters verdeckt. Er war verloren. Jetzt konnten sie ihn nicht hören. Und selbst wenn, dann konnten sie ihn nicht rausholen. Er würde hier sterben. in diesem Loch. Er schloss die Augen, bereit einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen.



Urheberrecht: Manuel Schmidt, 2002



Bewerte diesen Beitrag:

 




www.sphaerentor.com
[ Copyright © 2001 by Tobias Reinold & Huân Vu | Alle Rechte vorbehalten ]
Impressum | Datenschutz
 
>