PROLOG
Film: Zu Beginn des Films wird in Rückblenden von der Geschichte des
Rings erzählt. Die Schlacht des Letzten Bundes gegen Sauron, die Abnahme
des Rings, Isildurs Tod, Gollums Fund des Rings und Bilbos Diebstahl werden
dabei gezeigt. Der ganze Prolog wird im Hintergrund von Galadriel erläutert.
Buch: Auf diese Geschehnisse, die gut 3000 Jahre vor dem Ringkrieg stattfanden,
wird nicht so ausführlich eingegangen. Es gibt zu Anfang der Geschichte
eine knappe Zusammenfassung der Abenteuer des Bilbo Beutlin. Der im Film gesprochene
Einleitungssatz "Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es..." stammt
ursprünglich von Baumbart.
+ Durch den Prolog wird der Zuschauer gleich von Beginn an auf den Kern
der Geschichte gebracht und erhält durch die actiongeladene Schlacht einen
Ausblick auf die Epik und Dramatik des folgenden Films.
FRODO LIEST EIN BUCH
Film: Frodo liest ein Buch in einem idyllischen ruhigen Wäldchen.
Buch: Eine solche Szene exisitiert nicht.
+ Frodos idyllischen Leben vor seinem großen Abenteuer wird dem
Zuschauer vor Augen geführt.
GANDALFS ANKUNFT
Film: Frodo begrüßt Gandalf, als er mit seinem Karren Hobbingen
erreicht, um Bilbos lang erwartetes Fest vorzubereiten, und fährt mit ihm
weiter nach Beutelsend.
Buch: Gandalf kommt allein in Beutelsend an und wird dabei von kleinen
Hobbitkindern belagert. Er trifft sich erst nach der Feier mit Frodo.
+ Vermutlich dient dies dazu, um Frodo dem Publikum früher vorstellen
zu können und eine Diskussion zwischen Gandalf und Frodo zustandekommen
zu lassen.
- Frodo und Gandalf kennen sich anfangs eigentlich noch nicht so gut,
erst ihr Gespräch nach dem Fest verstärkt die Beziehung zwischen den
beiden.
GANDALFS TOLPATSCHIGKEIT
Film: Als der Zauberer die Hobbithöhle betritt, stößt er
mit seinem Kopf an die für ihn viel zu tiefe Decke.
Buch: Eine solche Szene wird nicht beschrieben.
+ Den Zuschauern werden die Größenunterschiede nicht nur optisch
dargestellt. Diese humorvolle Szene zeigt Gandalf zudem als einen menschlichen
Charakter und noch nicht als den mächtigen Zauberer, der er in Wirklichkeit
ist.
- Gandalf war schon oft zuvor bei Bilbo zu Besuch, zudem ist er ein Charakter,
der Macht und Autorität ausstrahlt.
ROSIE HÜTTINGER
Film: Bereits bei Bilbos Abschiedsfeier wird Sams Freundin Rosie Hüttinger
als Charakter eingeführt. Samweis ist damit bereits vor ihrer Abreise in
sie verliebt.
Buch: Im Original taucht Rosie erst bei der Befreiung des Auenlands auf.
+ Es wird deutlich, dass Sam etwas zu verlieren hat. Seine Beziehung
mit Rosie am Ende des Films erscheint dann nicht mehr so plötzlich.
HOBBITALTER
Film: Die vier Hobbitfreunde scheinen alle in etwa denselbem Alter zu
sein. Merry und Pippin erscheinen bei Bilbos Party und wirken nicht sehr viel
jünger als im späteren Verlauf der Geschichte.
Buch: Merry & Pippin sind sehr viel jünger als Frodo und Sam.
Zwischen Bilbos Abschied und dem Beginn des Ringkriegs verstreichen viele Jahre.
+ Der große zeitliche Abstand zwischen der Abschiedsfeier und dem
Beginn der eigentlichen Geschichte würde zu langatmig ausfallen. Zudem
lernt der Zuschauer auf diese Weise schon früher Merry und Pippin kennen.
- Veränderung der Zeitlinie.
MISSGLÜCKTES FEUERWERK
Film: Merry und Pippin stehlen einen großen Feuerwerkskörper
aus Gandalfs Karren und zünden ihn versehentlich in einem Zelt an. Die
startende Rakete lässt die beiden Hobbits mit schwarzen Gesichtern und
Kleidern zurück und entfacht ein lebensechtes Drachenfeuerwerk, das die
feiernden Hobbits zunächst zu Tode erschrickt, doch dann wieder erfreut,
als es über dem Wasserauer See in einer farbenfrohen Explosion verschwindet.
Die beiden Lausbuben werden von Gandalf zum Geschirrspülen verdonnert.
Buch: Ein Drachenfeuerwerk findet zwar statt, doch Merry & Pippin
werden erst später und unter gänzlich anderen Umständen vorgestellt.
+ Merry und Pippin werden sogleich als humorvolle Figuren charakterisiert.
DAS AUENLAND
Film: Auf die unzähligen Familienverstrickungen, die Diskussionen
im Grünen Drachen, usw. usf. wird nicht näher eingegangen. Viele Charaktere
wie der alte Ohm oder Sandigmann sind herausgestrichen.
Buch: Tolkien verbringt unzählige Seiten damit, das Leben im Auenland
und seine Bewohner zu beschreiben.
+ Die Bilder vom Auenland müssen reichen, um es als einen unglaublich
idyllischen Ort zu definieren.
Durch das Weglassen der komplexen Details
erfährt der Zuschauer einen einfacheren Einstieg in die Welt Mittelerde
und es wird an kostbarer Laufzeit eingespart.
- Viele wunderbare Einzelheiten, die das Auenland und die Hobbits ausmachen,
finden keine Erwähnung.
BILBOS VERSCHWINDEN
Film: Bilbo wird nach dem Anlegen des Rings unsichtbar, ohne dass Gandalf
irgendwelche zusätzlichen Zauber anwenden muss.
Buch: Gandalf blendet alle Partygäste mit einem Lichtblitz, um den
Verdacht von einem Zauberring auszuschließen.
+ Ein Mitwirken Gandalfs könnte die Zuschauer verwirren. Auf diese
Weise wird klargemacht, was der Ring zu bewerkstelligen vermag.
- Gandalfs große Sorge um die Geheimhaltung des Rings wird nicht
gezeigt.
GANDALFS NACHFORSCHUNGEN
Film: Es wird gezeigt wie Gandalf in Minas Tiriths Archiven Nachforschungen
bezüglich des Einen Rings anstellt.
Buch: Gandalf erzählt erst später von seinen Erlebnissen im
Süden.
+ Der Zuschauer weiß wohin der Zauberer verschwindet und erhält
eine Vorschau auf Minas Tirith.
GANDALF IN PANIK
Film: Nachdem Gandalf erkannt hat, dass es sich um den Einen Ring handelt,
begibt er sich schnell nach Beutelsend, doch Frodo ist nicht zu Hause. Er betritt
Beutelsend und wartet dort auf ihn. Als Frodo in der Nacht nach Hause kommt,
überrascht Gandalf ihn von hinten, packt ihn und fragt ihn in großer
Hektik: "Wo ist der Ring? Ist er sicher?"
Buch: Gandalf findet Frodo in Beutelsend vor. Er bespricht die ganze
Sache mit dem Ring erst am nächsten Tag nach einem gemütlichen Frühstück.
+ Der Beginn des Abenteuers verliert diesen etwas entspannten lockeren
Eindruck von der Buchvorlage und erfährt sehr viel mehr Dramatik und Eile.
- Gandalf war stets sehr beherrscht und kontrolliert, er wirkte nie panisch
oder gehetzt.
AUFBRUCH VOM AUENLAND
Film: Frodo und Samweis brechen umgehend auf Gandalfs Anweisung von Beutelsend
auf und verschwinden einfach so aus dem Auenland. Merry und Pippin stoßen
später zufällig zu Sam & Frodo, als sie Rüben von Maggots
Feld stehlen.
Buch: Frodos Fortgang muss lange geplant werden. Er verkauft Beutelsend
an die verhassten Sackheim-Beutlins und täuscht einen Umzug nach Krickloch
vor. Seine Freunde helfen ihm dabei, doch in Wirklichkeit haben sie ihn längst
durchschaut und bereiten eine Verschwörung vor, die letztendlich ihren
gemeinsamen Aufbruch aus dem Auenland zur Folge hat. Die Begegnung mit Maggot
kommt bei gänzlich anderen Umständen zustande, zudem baut er nur Pilze
an, und nur Frodo hat in seiner Kindheit mal was von seinem Feld gestohlen,
aber nicht die anderen Hobbits.
+ Die komplizierte Erklärung der auenländischen Sippen-Gesellschaft
und der Krickloch-Verschwörung wird dem Zuschauer erspart. Die humorvolle
Rolle von Merry und Pippin wird unterstrichen.
- Die Kameradschaft und Aufgewecktheit der Hobbitfreunde wird nicht so
stark betont. Das Verlassen von Beutelsend gestaltet sich als zu einfach, spontan
und problemlos.
DER SCHWARZE REITER
Film: Auf ihrer Flucht vor Maggot fallen die vier Hobbits eine kleine
Klippe hinunter. Merry sagt nach dem Absturz: "Ich habe mir etwas gebrochen"
und zieht dann eine zerbrochene Karotte hervor. Die Aufmerksamkeit der Hobbits
wird dann auf einige köstliche Pilze gelenkt, doch Frodo spürt, dass
etwas den Waldpfad entlanggeritten kommt und lässt sie in Deckung gehen.
Kurze Zeit danach haben sie ihre erste Begegnung mit den Schwarzen Reitern.
Die Präsenz des Nazgûl lockt Ungeziefer an, das auf den sich versteckenden
Hobbits herumkrabbelt. Sam hält Frodo im letzten Moment davon ab den Ring
überzustreifen, während Merry den Ringgeist mit einem einfachen Trick
weglockt.
Buch: Die Hobbits wandern die Straße entlang, als sie plötzlich
das Nahen eines Reiters hören und sich schnell im Waldesrand verstecken.
Der Ringgeist nähert sich ihnen, doch nach einer Weile reitet er wieder
weiter. Frodo spielt mit dem Ring in der Tasche, holt ihn aber nicht heraus.
+ Eine unheimliche Szene wirkt noch stärker, wenn ihr eine lustige
Szene vorangegangen ist. Das Ungeziefer verstärkt die dunkle und bedrohliche
Aura des Ringgeistes. Dadurch, dass Frodo von Sam zurückgehalten wird,
wird dessen Fürsorge um Frodo und die Gefährlichkeit des Rings deutlich
gemacht. Merry und Pippin werden unvermittelt ins Abenteuer gezogen ohne dass
es aufwendige Erklärungen benötigt.
- Der Schwarze Reiter lässt sich zu einfach in die Irre führen.
VERFOLGUNGSJAGD ZUR FÄHRE
Film: Ein Schwarzer Reiter verfolgt die Hobbits zur Anlegestelle der Bockenburgfähre.
Frodo gelingt es gerade so noch auf die Fähre zu springen, bevor ihn der
Reiter einholt.
Buch: Farmer Maggot fährt Frodo, Sam und Pippin zur Anlegestelle,
wo Merry zu ihnen stößt. Nachdem sie abgelegt haben, sehen sie am
zurückgelassenen Ufer eine dunkle Gestalt herumlungern.
+ Der erste Teil der Reise verliert den etwas entspannten lockeren Eindruck
von der Buchvorlage und erfährt sehr viel mehr Dramatik und Eile.
VERLORENE GESCHICHTEN
Film: Die Hobbits kommen nach ihrer ersten Begegnung mit den Schwarzen Reitern
direkt in Bree an.
Buch: Die Reise nach Krickloch, die Durchquerung des Alten Waldes, der
Alte Weidenbaum, die Begegnung mit Tom Bombadil und die Gefangennahme in den
Hügelgräberhöhen durch den Geist sind ersatzlos gestrichen.
+ Die weggelassenen Sequenzen haben nichts mit der eigentlichen Geschichte
des Ringkriegs zu tun. In einem Film ist es wichtig den Faden zu behalten und
sich nicht in Nebenhandlungen zu verlieren.
- Die Erlebnisse im Alten Wald und in den Hügelgräberhöhen
vermitteln wie gefährlich und seltsam die Welt außerhalb des Auenlandes
ist. Tom Bombadil ist ein wichtiger Charakter, denn er zeigt dass es Kräfte
in Mittelerde gibt, die älter und auf ihre Weise mächtiger sind als
der Ring und der Dunkle Herrscher. Damit trägt er maßgeblich zur
mystischen Atmosphäre des Buches bei. Die Gefangennahme durch den Hügelgräbergeist
ist wiederum eine der unheimlichsten Abschnitte des Buchs und führt nicht
zuletzt dazu, dass die Hobbits an Waffen herankommen. Vor allem die Klinge,
mit der Merry später den Hexenkönig verletzt, ist hier von Bedeutung.
BREE
Film: Die Hobbits erreichen Bree in einer regnerischen Nacht. Die ganze
Stadt wirkt sehr düster und unfreundlich.
Buch: Die Hobbits kommen bei Tage in Bree an und die Stadt wird als relativ
angenehm beschrieben.
+ Vermutlich wird Bree so dargestellt, um einen klaren Kontrast zum lieblichen
Auenland zu bilden. Zudem fällt Streicher in einer solchen Umgebung sehr
viel weniger auf als es im Buch beschrieben wird.
FRODOS MISSGESCHICK
Film: Frodo rutscht aus als er Pippin vom Ausplaudern ihrer Identitäten
abhalten will und der Ring entgleitet ihm dabei. Er streckt die Hand aus, um
den fallenden Ring zu fangen, doch der Ring rutscht ihm auf den Finger und er
wird unsichtbar.
Buch: Frodo spielt während seiner Tanzvorführung mit dem Ring
in seiner Tasche. Als er fällt, rutscht ihm dabei der Ring aus Versehen
auf den Finger.
+ Auf diese Weise wird dem Zuschauer klargemacht, dass der Ring über
einen eigenen bösen Willen verfügt.
- Das Eigenleben des Ringes drückte sich bei Tolkien viel subtiler
aus - z.B. dadurch, dass er immer wieder gefunden wird - und nicht durch solche
konkreten Aktionen.
DIE BEGEGNUNG MIT STREICHER
Film: Nach Frodos Missgeschick mit dem Ring zerrt Streicher Frodo in die
Kammer der Hobbits und tadelt ihn dort. Die anderen Hobbits eilen herbei und
Sam fordert Streicher mit geballten Fäusten dazu auf ihn loszulassen.
Buch: Streicher tadelt Frodo erst in einer stillen Ecke des Tänzelnden
Ponys bevor sie in der Kammer der Hobbits weiterdiskutieren. Merry ist zu diesem
Zeitpunkt gar nicht anwesend, da er draußen auf einem Spaziergang ist
und eine Begegnung mit einem Schwarzen Reiter hat. Sam bedroht Streicher nicht
mit seinen Fäusten und Frodo wird nicht von ihm gepackt.
+ Vermutlich ein Mittel um die Handlung von Frodos Missgeschick schneller
zu der Diskussion mit Streicher voranzubringen. Sams Aggressivität dient
womöglich dazu, die angespannte Situation besser darzustellen.
- Merrys unheimliche Begegnung mit dem Schwarzen Reiter zeigt deutlich
an, dass die Hobbits auch in Bree nicht sicher sind.
DAS ZERBROCHENE SCHWERT
Film: Aragorn trägt im Film ein gewöhnliches Schwert. Das zerbrochene
Schwert Narsil wartet in Bruchtal auf ihn. Die Teile des Schwertes werden in
Bruchtal von einer Statue getragen und vermutlich erst in einem der beiden folgenden
Filme zur neuen Klinge Andúril zusammengeschmiedet.
Buch: Aragorn trägt immer Narsil bei sich, das zerbrochene Schwert
der Königslinie von Arnor. Er benutzt es um Sam davon zu überzeugen,
dass er keine Gefahr darstellt, und dass er der echte Aragorn ist.
+ Es wirkt etwas unglaubwürdig, dass ein in der Wildnis hausender
Waldläufer wie Streicher ohne eine nennenswerte Waffe herumläuft.
Vor allem beim Kampf auf der Wetterspitze wollten die Filmemacher ihn sicherlich
nicht ohne eine Waffe gegen die Ringgeister kämpfen lassen. Gleichzeitig
verstärkt dies den symbolischen Charakter von Narsil, das er erst dann
aus Elronds Händen erhält, als er sein Leben als Waldläufer ablegt
und sein königliches Schicksal annimmt.
- Narsil stellt für Aragorn ein wichtiges Zeugnis seiner Herkunft
dar, es erscheint logisch, dass er es stets bei sich trägt. Zudem ist die
Offenbarung seiner zerbrochenen Klinge im Original eine sehr stimmungsvolle
und beeindruckende Szene, mit der er das Vertrauen der Hobbits gewinnen kann.
GANDALFS BRIEF
Film: Es ist von keiner Nachricht die Rede. Die Hobbits müssen Streicher
ohne eines Beweises seiner Aufrichtigkeit vertrauen.
Buch: Gandalf hinterlässt beim Wirt Butterblume einen Brief an Frodo,
der ihm mitteilt, dass er Streicher trauen kann.
+ Ein Brief von Gandalf an dieser Stelle würde den Zuschauer unnötig
verwirren, da er von dessen Aufenthalt in Bree nichts gesehen hat. Streichers
Rolle als finsterer Waldläufer wird unterstrichen.
- Gandalfs Weitsicht geht verloren. Die Hobbits erscheinen etwas naiv
und gutgläubig. Wirt Butterblume verliert seine lustige Rolle als vergesslicher
Nachrichtenübermittler.
DAS PONY LUTZ
Film: Am Tag nach dem nächtlichen Überfall der Schwarzen Reiter
verlassen die Hobbits mit Streicher Bree, das Pony Lutz taucht erst später
auf, wird aber auch dort nicht richtig vorgestellt.
Buch: Vor ihrer Abreise von Bree müssen sie beim zwielichtigen Lutz
Farning ein Pony kaufen, das sie auf dessen Namen taufen.
+ Da die Episode mit Lutz Farning und dem Pony weggelassen wird, kann
die Reise zügig weitergehen.
- Die Geschichte um das Pony Lutz geht verloren, was wiederum die Verabschiedung
vor dem Tor zu Moria unsinnig macht.
VERKÜRZTE REISE (Kinofassung)
Film: Nach Bree folgt unmittelbar die Wetterspitze als nächste Station
ihrer Reise, die bis zu ihrer Ankunft in Bruchtal stark verkürzt dargestellt
wird.
Buch: Die Wanderer müssen sich durch die Mückenwassermoore
schlagen und versuchen von der gefährlichen Straße fern zu bleiben.
+ Die verkürzte Reise spart eine Menge an Laufzeit ein, die für
wichtigere Szenen benutzt werden kann.
- Die Reise nach Bruchtal wirkt nicht so beschwerlich und langgezogen,
als würden die einzelnen Schauplätze nahe beieinander liegen.
DIE WAFFEN DER HOBBITS
Film: Streicher gibt den Hobbits auf der Wetterspitze ein paar númenorische
Schwerter. Vermutlich hat er sie in den Ruinen gefunden oder dort seit einer
früheren Wanderung versteckt gehalten.
Buch: Die Hobbits erhalten diese alten Waffen aus einem der Hügelgräber.
+ Da der Abschnitt mit den Hügelgräbern gestrichen wurde, müssen
die Hobbits auf eine andere Weise an ihre Waffen kommen.
DER KAMPF AUF DER WETTERSPITZE
Film: Die Nazgûl stehen versammelt vor den verängstigten Hobbits
und ziehen gleichzeitig ihre Klingen. Die Hobbits stehen dicht beieinander und
haben ihre Schwerter gezückt. Frodo legt den Ring an und wird vom Hexenkönig
verwundet. Aragorn greift plötzlich ein, indem er eine Fackel auf einen
der Ringgeister schleudert, der dadurch in Brand gesetzt wird. Dann zieht er
sein Schwert und attackiert einen anderen Nazgûl. Sein heroischer Kampf
mit Fackel und Schwert hat zur Folge, dass die Nazgûl in die Flucht geschlagen
werden.
Buch: Der Angriff ereignet sich nicht auf dem Gipfel der Wetterspitze,
sondern weiter unten in einer Mulde. Nur drei der fünf Nazgûl greifen
an. Merry und Pippin werfen sich aus Angst zu Boden. Aragorn vertreibt die Ringgeister
mit einer brennenden Fackel, nachdem Frodo von dem Dolch des Hexenkönigs
verwundet worden ist.
+ Der Angriff der Ringgeister ist somit viel spannender und actionreicher.
Aragorn hat die Möglichkeit sich als heroischer Kämpfer hervorzutun,
und auch die Hobbits und die Ringgeister zeigen sich hier mutiger und entschlossener
als bei der Buchvorlage.
- Die Nazgûl fürchten zwar Feuer, aber als körperlose
Wesen dürfte es ihnen eigentlich nicht so viel ausmachen wenn ihr Umhang
brennt. Gleichzeitig liegt ihnen das Schwertkämpfen eigentlich nicht so
sehr, ihre Waffe ist vielmehr das Verbreiten von Angst. Auf diese Weise werden
sie zu einfachen profillosen Standardgegnern degradiert, die man mit konventionellen
Mitteln bekämpfen und besiegen kann.
RADAGAST DER BRAUNE
Film: Radagast kommt nicht vor. Gandalf ersucht freiwillig bei Saruman
um Rat.
Buch: Gandalf trifft Radagast, der ihm mitteilt, dass Saruman ihn in
Isengart erwartet.
+ Vermutlich wollten die Filmemacher, dass Gandalf auf direktem Weg nach
Isengart geht, und damit ein wenig mehr Tempo in die Geschichte bringen.
- Die Existenz weiterer Zauberer wird den Zuschauern nicht mitgeteilt.
GANDALFS GEFANGENSCHAFT
Film: Gandalfs Aufenthalt in Orthanc und seine Diskussion mit Saruman wird
in Echtzeit gezeigt. Dabei bekommt er den Palantír zu sehen, gegen dessen
Benutzung er heftig zu protestieren beginnt. Saruman offenbart sich als Diener
Saurons und fordert von Gandalf die Gefolgschaft. In dessen Kammer kommt es
daraufhin zu einem Zauberduell zwischen den beiden, bei dem Gandalf unterliegt
und in Gefangenschaft gerät.
Buch: Gandalf berichtet nur rückwirkend bei Elronds Rat und recht
knapp von seiner Gefangenschaft auf Orthanc, ein offener Kampf mit Saruman findet
keine Erwähnung. Er erfährt erst sehr viel später davon, dass
Saruman einen Palantír besitzt, nämlich dann als Schlangenzunge
ihn aus dem Fenster wirft. Saruman wird nicht als Diener Saurons sondern als
machthungriger Zauberer mit eigenen Plänen dargestellt.
+ Auf diese Weise wird die Zahl an Rückblenden vermindert und durch
das Duell der Zauberer von Anfang an klargestellt, dass Saruman einer der Bösen
ist. Die Offenbarung des Palantírs könnte dazu dienen, um den Zuschauer
schon früh mit diesem Artefakt vertraut zu machen. Da er als ein Diener
Saurons dargestellt wird, ist die Existenz von zwei Bösewichten nicht so
verwirrend für den Zuschauer.
- Ein Zaubererduell erinnert stark an billige Fantasy-Klischees und passt
nicht zu Tolkiens Verständnis von Zauberern und deren Magie. Sarumans Rolle
als eigenständiger weiterer Gegner geht verloren.
GANDALF UND DIE MOTTE
Film: Gandalf schickt über eine Motte einen Hilferuf an den Adler
Gwaihir und wird dann durch diesen gerettet.
Buch: Gwaihir sieht den gefangenen Gandalf und rettet ihn deswegen. Von
irgendeiner Motte als Bote ist bei Gandalfs Befreiung nicht die Rede.
+ Die Zuhilfenahme der Motte stellt sehr schön dar, dass Gandalfs
Zaubermacht viel subtiler und simpler ist als die von Saruman.
- In Tolkiens Welten haben Tiere, wenn sie denn mit Menschen interagieren,
meist eine sehr hohe Intelligenz. Halbintelligente Wesen wie die Motte scheinen
nicht zu existieren. Zudem steht eine Motte in der Welt der Mythologie unpassenderweise
für Tod, Verfall und Krankheit.
ORK-KOKONS
Film: Sarumans Uruk-hai schlüpfen aus Kokons und man sieht, wie sie
in einer Art Massenproduktion herangezüchtet werden.
Buch: Orks pflanzen sich auf dieselbe Art und Weise wie alle Kinder Illúvatars
fort.
+ Durch das Schlüpfen aus Kokons wirken die Orks noch fremder und
abstoßender. Zudem stellt sich nicht das Problem mit der Darstellung ihrer
Fortpflanzung und der Frage nach weiblichen Orks. Die Massenanfertigung seiner
Soldaten im verwandelten Isengart macht Saruman außerdem zu einem noch
deutlicheren Bösewicht.
- Die Orks erinnern zu sehr an SciFi-Wesen und werden nicht so dargestellt
wie Tolkien sie sich erdacht hat.
LURTZ
Film: Lurtz, einer der von Saruman herangezüchteten Uruk-hai, tötet
nach seiner "Geburt" einen der gewöhnlichen Orks in seiner Nähe.
Er wird später in Sarumans Kammer gebracht, wo er dem Sonnenlicht ausgesetzt
wird, welches ihm nichts anhaben kann und schwört Saruman die Treue.
Buch: Solche Szenen kommen im Buch nicht vor. Einen Charakter wie Lurtz
gibt es nicht.
+ Diese hinzuerfundene Sequenz dient wohl dazu, um die Gefährlichkeit
und Stärke der Uruk-hai zu demonstrieren. Gleichzeitig verleiht ihnen der
Charakter Lurtz ein Gesicht und der Geschichte einen neuen Bösewicht, auf
den sich die Zuschauer fixieren können.
STEINTROLLE BEI NACHT
Film: Während ihrer Weiterreise entdecken Aragorn und die Hobbits bei
Nacht die versteinerten Trolle aus Bilbos Abenteuer.
Buch: Die Steintrolle werden bei hellem Tageslicht gefunden.
+ Vermutlich soll diese Szene dadurch, dass sie in der Nacht spielt,
unheimlicher und gespenstischer wirken.
ARWEN AN DER FURT
Film: Arwen trifft auf Aragorn, als dieser nach Königskraut für
den verletzten Frodo sucht. Da sie die schnellste Reiterin ist, nimmt sie den
schwer verletzten Frodo an sich und reitet so schnell wie sie kann zurück
nach Bruchtal. Doch die Schwarzen Reiter verfolgen sie und bleiben ihnen dicht
auf den Fersen. Arwen schafft es gerade noch über die Furt bevor sie eingeholt
werden. Die Ringgeister bleiben am anderen Ufer stehen und der Hexenkönig
spricht zu ihr: "Gib uns den Halbling, Elbenweib!" Arwen zieht ihr
Schwert und entgegnet ihm trotzig: "Wenn ihr ihn wollt, dann kommt und
fordert ihn!". Als die Nazgûl den Fluss zu überqueren versuchen,
spricht sie die elbischen Worte "nîn o Hitaeglir lasto beth daer rhimmo
nin Bruinen dan in ulair" ("Wasser vom Nebelgebirge, höre meine
Worte der Macht, fließe sturzflutartig, Bruinen, gegen die Ringgeister!"),
worauf sich eine Flutwelle auftürmt und die Schwarzen Reiter hinwegspült.
Buch: Aragorn und die Hobbits treffen auf einen Elben namens Glorfindel,
während Arwen in Bruchtal verbleibt. Als die Ringgeister angreifen, setzt
Glorfindel Frodo auf sein Ross Asfaloth und Frodo flieht alleine auf dessen
Rücken über die Furt. Als die Schwarzen Reiter über die Furt
jagen, streckt Frodo ihnen sein Schwert entgegen und spricht: "Weder den
Ring noch micht sollt ihr haben!" Die plötzliche Springflut, die die
Angreifer mitreißt, wird von der Macht Elronds ausgelöst.
+ Die Verfolgungsjagd zur Furt erzeugt mal wieder eine actionreichere
und spannungsgeladenere Sequenz. Arwen wird als Charakter eingeführt und
gewinnt dadurch mehr an Bedeutung als in der ursprünglichen Geschichte.
Dadurch, dass sie die Flutwelle auslöst, wird es Gandalf später erspart
Frodo, und damit dem Zuschauer, alles erklären zu müssen.
- Dieser Änderungen stellen einen tiefen Einschnitt in Tolkiens
Originalwerk dar. Dadurch, dass Arwen die Flucht zur Furt unternimmt, verliert
Frodo die Möglichkeit seinen Heldenmut zu zeigen. Gleichzeitig verzerrt
die Auslösung der Flut durch ihre Worte das Bild von den Elben. Es erinnert
stark an die klischeehafte Benutzung von Zauberformeln, wie man es von Fantasy-Rollenspielen
her kennt, doch die Flut wird ja eigentlich von Elrond ausgelöst, dessen
Macht wiederum auf seinem Ring beruht.
FRODOS HEILUNG
Film: Elrond heilt Frodo, indem er die Worte spricht: "lasto beth
nin, tolo dan na ngalad" ("Frodo, höre meine Stimme, komm zurück
ins Licht").
Buch: Gandalf erzählt Frodo wie Elrond sich tagelang um ihn gekümmert
hat.
+ Gandalf muss Frodo nicht nachträglich von seiner Heilung erzählen.
- Wieder wird eine Art Zauberformel benutzt, was nicht unbedingt Tolkiens
Verständnis von der Magie der Elben wiederspiegelt.
HEIMWEH
Film: Frodo sieht Sam beim Packen für die Heimreise. Sie diskutieren
darüber und kommen zum Schluss, dass ihre Mission erfüllt ist und
sie nach Hause gehen sollten.
Buch: Das Heimweh der Hobbits findet keine direkte Erwähnung. Sie
sind vielmehr von Bruchtals Schöhnheit eingenommen und genießen ihren
Aufenthalt.
+ Dies stellt die Hobbits als heimatverbundene Wesen dar und verstärkt
die Selbstaufopferung durch die freiwillige Meldung Frodos beim Rat von Elrond.
ELROND & GANDALF
Film: Elrond und Gandalf beobachten Frodo & Sam von einem Balkon aus.
Als sie die weitere Vorgehensweise besprechen, bemerkt Elrond, wie gut sich
Frodo bislang als Ringträger geschlagen hat. Gandalf ahnt, was er denkt
und will Frodo aus dem Spiel lassen, doch Elrond weist ihn auf die Dringlichkeit
einer Entscheidung hin. Gleichzeitig treffen die einberufenen Teilnehmer seines
Rates ein.
Buch: Eine solche Szene wird nicht erwähnt.
+ Der Grund für den Rat wird erläutert und Frodos Eignung als
Ringträger betont.
- Elrond erscheint als arroganter Fürst, der angesichts der Umstände
keine Rücksicht auf Frodo nimmt.
ZWEI UNTERSCHIEDLICHE MENSCHEN
Film: Boromir und Aragorn begegnen sich in einer Halle, wo die zerbrochene
Klinge Narsil aufbewahrt wird. Aragorn beobachtet ihn, wie er die Wandgemälde
und dann die Schwertbruchstücke bewundert. Doch er schneidet sich an der
noch scharfen Klinge und lässt sie, nachdem er Aragorn bemerkt hat, achtlos
auf den Boden fallen und verlässt den Raum. Aragorn legt das Erbstück
wieder säuberlich hin und wird daraufhin von Arwen angesprochen, die sich
in den Raum geschlichen hat. Sie besprechen sein Schicksal als Königserbe
und seine Bedenken vor dieser Würde.
Buch: Eine solche Szene wird nicht erwähnt.
+ Dies verleiht den beiden Menschencharakteren enorm viel zusätzliche
Tiefe und Profil. Boromir als herrischer und stolzer Mann, der die Vergangenheit
nicht achtet, im Vergleich zum ruhigen und bedächtigen Aragorn, der unschlüssig
und zerrissen bezüglich seines Schicksals ist.
ARWEN & ARAGORN
Film: Es gibt eine romantische Szene zwischen Aragorn und Arwen, bei der
sie sich ungestört auf einer Brücke in Bruchtal treffen. Arwen überreicht
ihm den Elbenstern und sie küssen sich.
Buch: Aragorn und Arwen treffen sich in Bruchtal, aber im Buch wird nicht
näher darauf eingegangen. Den Elbenstern erhält Aragorn erst später
aus den Händen von Galadriel.
+ Die Liebesgeschichte zwischen Aragorn und Arwen muss verstärkt
werden, um glaubhaft wirken zu können. Eine 1:1-Verfilmung des Filmstoffs
würde Arwen so gut wie gar nie auftauchen lassen.
- Die kurz zwischengeschobene Liebesszene wirkt etwas arg kitschig und
künstlich.
DER RAT VON ELROND
Film: Die gesamte Versammlung ist stark verkürzt. Es geht vielmehr
um die Entscheidung, was mit dem Ring zu tun sei und nicht um Hintergrundinformationen.
Daher ist Gandalf auch die meiste Zeit still. Bilbo nimmt nicht am Rat teil.
Während des Rats wird Frodo darum gebeten den Einen Ring auf ein Podest
zu legen, der inmitten der Runde steht. Boromirs schlägt vor den Ring gegen
den Feind einzusetzen, doch er wird von Aragorn zurückgewiesen. Als dieser
ihn anfährt, springt Legolas auf und nimmt Aragorn in Schutz. In der weiteren
Beratung wird klar, dass der Ring zerstört werden muss. Gimli versucht
dies mit seiner Axt, doch dies gelingt ihm natürlich nicht. Nachdem Elrond
vorgetragen hat, wie der Ring nur zu vernichten ist, setzt ein großer
Streit unter den Teilnehmern aus, der erst von Frodos freiwilligem Einsatz beendet
wird.
Buch: Vor allem Gandalf hat sehr viel zu erzählen und versorgt den
Leser mit wichtigen Hintergrundinformationen. Der Ring verbleibt die meiste
Zeit bei Frodo, bis er darum gebeten wird ihn dem Rat zu zeigen. Gimli und auch
sonst niemand unternimmt den Versuch den Ring zu vernichten. Bilbo erzählt
dem Rat von der Geschichte wie er an den Ring gekommen ist und meldet sich freiwillig
für die Mission nach Mordor, was aber von Gandalf abgelehnt wird.
+ Die Verkürzung des Rats spart natürlich an Zeit und verhindert
langatmige Monologe. Die Zuschaustellung des Rings im Zentrum des Rats unterstreicht
die Gefahr, die von ihm ausgeht, und dass er das Problem darstellt, das es zu
lösen gilt. Boromirs Vortrag legt dem Zuschauer sofort dessen Ansichten
nahe und sorgt für eine frühe Definierung seines Charakters. Gimlis
Versuch der Zerstörung des Rings stellt ihn als einen Mann der Tat dar
und soll vermutlich die Unzerstörbarkeit des Rings einprägsam klarstellen.
Aragorns Rolle als Königserbe wird durch Legolas Erklärung seiner
Identität unmissverständlich vor Augen gerufen. Bilbo scheint von
den Filmemachern als nicht so wichtig angesehen zu sein und wurde wohl daher
entfernt. Durch Frodos freiwillige Meldung wird seine Aufopferung verstärkt.
- Die Kürzung der gesamten Szene hat zur Folge, dass Details aus
den Berichten der einzelnen Charaktere verloren gehen, wie z.B. Boromirs Traumvision.
Auch die Erwägung von alternativen Plänen geht verloren (Tom Bombadil,
Meer, usw.). Die heftige Streiterei am Ende des Rats stellt die Parteien als
zu uneinig und zerstritten dar.
DIE GEFÄHRTEN
Film: Während des Rats steht Frodo auf und übernimmt freiwillig
die Aufgabe den Ring nach Mordor zu bringen und ihn im Feuer des Schicksalsbergs
zu vernichten. Gandalf schließt sich ihm an und sagt zu ihm: "Ich
werde dir helfen diese Bürde zu tragen, Frodo Beutlin, so lange wie es
sein muss." Als nächstes spricht Aragorn: "Wenn ich durch Leben
oder Tod dich retten kann, dann will ich es tun. Du hast mein Schwert.".
Dann verspricht Legolas ihm seinen Bogen und Gimli seine Axt. Als letzter sagt
Boromir erkennbar widerwillig zu. In diesem Moment platzen erst Sam, dann Merry
und Pippin aus den Büschen, die bislang alles mitgehört haben. Zur
Verwunderung der Ratsteilnehmer verlangen sie ebenfalls mitgehen zu wollen,
was dann auch vom schmunzelnden Elrond gestattet wird.
Buch: Elrond wählt die Gefährten erst viele Wochen nach dem
Rat aus, nachdem Späher den Norden des Landes ausgekundschaftet haben.
Sam ist von Anfang an beim Rat anwesend, während die anderen beiden Hobbits
weder daran teilnehmen noch die Beratung belauschen. Aragorns Treueschwur stammt
ursprünglich von ihrer ersten Begegnung in Bree.
+ Die Zusammenfassung der Auswahl der Gefährten und des Rats von
Elrond spart Zeit und verdichtet die Handlung. Dadurch, dass sie freiwillig
mitgehen, wird der Mut der Gefährten offenbart.
- Elronds Funktion als herrschender Elbenfürst, der die Gefährten
auserwählt und damit das Schicksal der Welt mit beeinflusst, kommt nicht
so stark zur Geltung. Dadurch, dass Frodos Begleitung sofort gebildet wird,
geht der Eindruck verloren, wie schwer es für Elrond ist die Richtigen
auszuwählen und wie vorsichtig er diesen gewagten Schritt plant.
DAS AUSSEHEN VON GIMLI UND LEGOLAS
Film: Gimli trägt einen mit Ornamenten verzierten Helm und Legolas
hohe Stiefel.
Buch: Es wird nur erwähnt, dass Gimli eine Rüstung aus Stahlringen
trägt. Da er sich später in Edoras keine Rüstung, sondern nur
einen Helm zulegt, scheint er zuvor keinen Helm getragen zu haben. Legolas trägt
eigentlich immer leichtes Schuhwerk, selbst bei eisiger Kälte, wie Frodo
beim Versuch den Rothornpass zu erklimmen feststellt.
+ Die Designer waren wohl der Ansicht, dass diese optischen Änderungen
besser zu den einzelnen Charakter passen würden.
GILRAENS GRAB (Extended DVD)
Film: Aragorn und Elrond unterhalten sich als ersterer das Grab seiner
Mutter besucht.
Buch: Eine solche Szene wird nicht genannt.
+ Wir erfahren mehr über Aragorn.
RUINEN IN HULSTEN
Film: Die Gefährten passieren bei ihrer Wanderung durch Hulsten einige
imposante Ruinen.
Buch: Es werden bei ihrer Wanderung keine Ruinen erwähnt.
+ Visuelle Ausgestaltung der Landschaft, die den Zuschauern das Alter
und die Vielschichtigkeit von Mittelerde vermitteln kann.
TRAINIERENDE HOBBITS
Film: Boromir erteilt Merry und Pippin Schwertunterricht. Am Ende tollen
die drei wie Vater und Söhne herum.
Buch: Eine solche Szene findet keine Erwähnung.
+ Die Gemeinschaftlichkeit unter den Gefährten wird dargestellt
und auch Boromirs menschliche Seite. Durch das Kampftraining wird eine Erklärung
für das gute Abschneiden der Hobbits im späteren Verlauf gegeben.
BOROMIR UND DER RING
Film: Als Frodo sich durch den Schnee des Rothornpasses kämpft, fällt
er hin und verliert dabei den Ring. Boromir hebt den Ring an seiner Kette auf
und sagt: "Ist es nicht seltsam, dass wir so viel Angst und Zweifel erdulden
wegen eines so kleinen Dinges?" Aragorn befiehlt Boromir darauf den Ring
wieder an Frodo zurückzugeben, was dieser dann auch macht.
Buch: Boromir bekommt den Ring nur kurz beim Rat von Elrond zu sehen.
Danach nicht mehr, geschweige denn, dass er ihn in der Hand halten darf. Das
oben genannte Zitat spricht er erst bei seiner Diskussion mit Frodo auf Amon
Hen aus.
+ Die zusätzliche Szene vermittelt dem Zuschauer Boromirs wachsendes
Verlangen nach dem Ring.
- Es wirkt ein wenig unglaubwürdig, dass der Ring ihm so leicht
abhanden kommen kann. Falls der Wille des Rings dafür verantwortlich sein
soll, wäre dies nicht stimmig mit der Buchvorlage, denn der Ring hat nie
versucht zu Boromir zu kommen.
SARUMANS MACHT
Film: Der Schneesturm auf dem Caradhras sowie die spionierenden Crebain-Schwärme
werden als das Werk Sarumans ausgegeben.
Buch: Dem Berg Caradhras wird eine eigene Bösartigkeit zugesprochen,
eine Beteiligung Saurons oder Sarumans wird nur als möglich angesprochen.
Auch bei den Spähern wird nicht explizit erklärt von welchem Feind
sie stammen.
+ Sarumans Rolle als Bösewicht wird unterstrichen.
- Die Welt von Mittelerde wird ihrem mystischen Eigenleben beraubt, Saurons
Rolle des großen Feinds wird in den Hintergrund gedrängt.
DER WEG NACH MORIA
Film: Die Gefährten werden nach dem gescheiterten Aufstieg zum Rothornpass
nicht von Wargen angegriffen. Gimlis Zureden und Frodos Entscheidung bringt
die Gefährten erst nach Moria. Dies passt anscheinend genau zu Sarumans
Plänen.
Buch: Der Angriff der Warge bei Nacht führt letztendlich dazu, dass
die Gefährten den Weg nach Moria einschlagen. Gimli fürchtet sich
vor Moria und will es nicht betreten. Frodo hat keine solche Entscheidungen
zu treffen.
+ Frodo kommt mehr Bedeutung zu als nur den Ring mit sich herumzutragen.
Da er die Entscheidung trifft, wird im Nachhinein Gandalfs Weitsicht offenbart.
Durch Gimlis Vorschlag erscheint Moria als keine allzu übler Ort, doch
gleichzeitig weiß der Zuschauer aber von Sarumans Absichten, was somit
die Spannung im weiteren Verlauf der Geschichte erhöht.
- Die Warge zeigen wie groß die Gefahr für die Gefährten
erst sein muss, damit sie freiwillig Moria betreten. Durch Gimlis Unwissenheit
wird aber der Eindruck erweckt, dass Moria bis vor kurzem noch eine strahlende
Stadt gewesen sein muss, was aber nicht mit Tolkiens Zeitlinie übereinstimmt.
DAS RÄTSEL DES HULSTENTORS
Film: Nachdem Gandalf das Losungswort einfach nicht mehr einfallen will,
ist es Frodo, der das Rätsel lösen kann.
Buch: Gandalf kommt am Ende selbst auf die Lösung.
+ Frodo kommt mehr Bedeutung zu als nur den Ring mit sich herumzutragen.
Zudem stellt sein Talent zum Rätsellösen einen kleine Anspielung auf
Bilbos Rätselrunde mit Gollum dar. Gandalfs Unvermögen in dieser Situation
lässt ihn menschlicher erscheinen.
- Gandalf wirkt wie ein vertrottelter alter Mann.
DER WÄCHTER IM SEE
Film: Die Gefährten bemerken, dass Moria ein Ort des Todes ist und
wollen umkehren. Da greift der Wächter im Wasser nach Frodo und sie müssen
ihn mit vereinten Kräften aus dessen Fängen befreien. Das Ungetüm
bringt das Tor zum Einsturz und die Gefährten müssen ihren Weg durch
Moria fortsetzen.
Buch: Die Gefährten sind sich von vornherein bewusst, was sie in
Moria erwartet. Hier ist es nur Sam, der Frodo befreit, indem er mit seiner
Klinge nach dem Torwächter sticht, welcher dann ebenfalls das Tor zum Einsturz
bringt.
+ Dadurch dass dieses Monstrum von allen Gefährten zugleich bekämpft
werden muss, wirkt es stärker und gewaltiger. Der Umstand, dass die Gefährten
unfreiwillig durch Moria reisen, verleiht den folgenden Szenen zusätzliche
Spannung und in Anbetracht der folgenden schrecklichen Ereignisse mehr Glaubwürdigkeit.
GOLLUMS AUFTRITT
Film: Während Gandalf überlegt, welcher Weg einzuschlagen ist,
sieht Frodo in der Tiefe eine knochige Gestalt vorbeihuschen. Er meldet es Gandalf
und dieser offenbart ihm, dass es Gollum ist, der ihnen folgt. Doch später
ist nichts mehr von ihm zu sehen.
Buch: Frodo behält seine Befürchtungen für sich und es
wird erst später offenbart, dass es Gollum ist, der sie verfolgt. Während
der Reise der Gefährten hat er immer wieder einige kurze Auftritte.
+ Gollum wird dem Publikum schon sehr früh vorgestellt. Dadurch,
dass er dann aber wieder für den Rest des Films nicht mehr zu sehen ist,
wirkt sein Auftauchen im zweiten Teil noch überraschender.
- Da Gollum so früh enttarnt wird, geht eine Menge an Spannung verloren.
Gleichzeitig ist die weitere Reise der Gefährten ohne den ständig
auftauchenden Verfolger nicht mehr so unheimlich.
IN MORIA
Film: Als Gandalf das Buch von Mazarbul in Balins Grab studiert, entdeckt
Pippin ein Zwergenskelett, das am Rande eines Brunnens hockt. Er berührt
es und bewirkt dadurch, dass das gesamte Skelett mitsamt einer Kette und eines
Eimers mit einem gewaltigen Krach in die Tiefe stürzt. Gandalf zischt erbost
"Närrischer Tuk!" und tadelt ihn. Kurze Zeit später hören
sie Trommeln. Als Boromir aus der Grabkammer herauslugt, wird er beinahe von
Orkpfeilen getroffen.
Buch: Pippin wirft aus Versehen einen Stein in den Brunnenschacht eines
Wachraums, wo die Gefährten nach ihrem ersten Tagesmarsch durch Moria schlafen.
Sie hören sehr ferne Hammergeräusche und Gandalf verdonnert Pippin
dazu als erster die Wache halten zu müssen. Der Angriff der Orks erfolgt
erst einige Tage später in der Grabkammer von Balin.
+ Die Kombinierung der beiden Szenen lässt den Ork-Angriff plötzlich
und rasant erscheinen. Pippins Erwecken der Orks stellt sich hier dramaturgisch
besser dar.
- Die im Buch durch die große Zeitspanne zwischen Auslösung
und Angriff aufgebaute immense Spannung wird nicht erreicht. Die Orks greifen
viel zu plötzlich an, als würden sie nur einige Kammern weiter auf
die Gefährten warten.
ARAGORN ALS BOGENSCHÜTZE
Film: Aragorn benutzt beim Kampf in Balins Grabkammer einen Bogen.
Buch: Aragorn kämpft ausschließlich mit seinem Schwert Anduril.
+ Das Bild von Aragorn als flexibler und vielseitiger Kämpfer kommt
besser zur Geltung.
DER KAMPF MIT DEM HÖHLENTROLL
Film: Ein gewaltiger Höhlentroll mit einer Keule bewaffnet stürmt
in Balins Grabkammer und greift die Gefährten an. Sam kann einem Hieb entkommen,
indem er durch die Füße des Ungetüms hindurchläuft. Der
Troll haut daraufhin alles kurz und klein, was in seine Reichweite kommt. Den
ihn beschießenden Legolas attackiert er mit einer Kette, die jedoch an
einer Säule hängenbleibt. Legolas läuft behände über
die Kette, springt auf seinen Kopf und feuert aus nächster Nähe weitere
Pfeile ab, bevor er heruntergeworfen wird. Auch Aragorn schleudert der Troll
zur Seite, um dann auf Frodo losgehen zu können. Nach einem kurzen Versteckspiel
mit diesem hebt er eine Lanze auf und rammt sie in seine Brust. Merry und Pippin
springen wutentbrannt auf den Rücken des Trolls, während ihn die anderen
Gefährten weiter beharken. Doch es ist Legolas, der ihn schließlich
mit zwei Pfeilschüssen in den Mund erlegt. Die Gefährten eilen zu
Frodo und entdecken dann sein Mithril-Kettenhemd.
Buch: Der Höhlentroll kann einen Fuß in die Kammer setzen,
doch Frodo vertreibt ihn wieder mit einem Stich seiner Waffe. Als die Gefährten
aus der Kammer fliehen, stürmt ein Ork Anführer hinein, stößt
Boromir beiseite und weicht einem Hieb von Aragorn aus. Sam erwischt ihn mit
seinem Schwert, aber der Ork geht dennoch auf Frodo los und rammt seinen Speer
in dessen Seite. Aragorn teilt daraufhin den Kopf des Angreifers mit einem Schlag
in zwei Teile. Merry und Pippin nehmen nicht am Kampf teil. Die Gefährten
erfahren erst außerhalb von Moria von Frodos Kettenhemd aus Mithril.
+ Die geänderten Kampfszenen sind visuell eindrucksvoller und packender
als die von Tolkien beschriebenen. Die Hobbits können ihren Mut beweisen.
FLUCHTWEGE
Film: Nachdem sie den ersten Angriff abgewehrt haben, fliehen sie wieder
aus Balins Grabkammer heraus und durch die Halle hindurch, aus der sie ursprünglich
gekommen waren.
Buch: Die Gefährten können keinen Sieg verzeichnen und flüchten
durch einen verwinkelten Seitengang aus der Grabkammer.
+ Die Flucht durch den Haupteingang erleichtert dem Zuschauer die Orientierung.
Ein siegreicher Kampf ist wichtig für die Moral und gibt den Helden neuen
Mut. Die später folgende Tragödie erfährt dadurch zudem eine
noch größere Wirkung.
SPINNEN-ORKS
Film: Als die Gefährten durch die 2. Halle von Moria fliehen, klettert
ein regelrechter Schwarm von Orks kopfüber wie Spinnen von der Decke über
die hohen Säulen herunter.
Buch: Tolkien beschrieb Orks als gute Kletterer, erwähnte aber nie
solch ausgeprägte Fähigkeiten.
+ Die Orks wirken dadurch noch unheimlicher und andersartiger.
- Übertriebene Darstellung der Orks, die damit wie außerirdische
Wesen wirken.
UMZINGELTE GEFÄHRTEN
Film: Die Gefährten werden von unzähligen Orks umzingelt. Doch
als der Balrog naht, fliehen sie alle plötzlich.
Buch: Ein großer Spalt, aus dem Feuer kommt, trennt die Gefährten
in der 2. Halle von den Orks. Trolle versuchen mit Steinplatten Brücken
über den Spalt zu legen, doch als der Balrog erscheint ziehen sie sich
alle wieder zurück.
+ Die Szene wird dadurch viel mitreißender, denn es sieht so aus
als sei das sichere Ende der Gefährten gekommen. Doch dann kommt es mit
dem Balrog noch schlimmer.
DIE TREPPEN VON MORIA
Film: Auf ihrer Flucht vor dem Balrog stürzt Boromir beinahe in den
Abgrund, kann jedoch von Legolas gehalten werden. Später rennen die Gefährten
eine lange Treppe hinunter. Doch am Ende dieser Treppe klafft eine große
Lücke und die Gefährten müssen drüberspringen. Boromir trägt
dabei Merry und Pippin. Gimli soll hinübergeworfen werden, doch dieser
grummelt "Niemand wirft einen Zwerg!" und setzt selbst zum Sprung
an. Er schafft es nicht, aber Legolas rettet ihn vor der Lava indem er ihn an
seinem Bart packt und festhält. Danach feuert er Pfeile auf Orks, die sie
von oben mit Speeren und Pfeilen zudecken. Die Treppe bricht in sich zusammen
als Aragorn und Frodo gerade so noch den Sprung wagen konnten.
Buch: Solche Szenen gibt es nicht.
+ Diese neuen Szenen sind spannender und beeindruckender. Die freundschaftliche
Bindung zwischen Legolas und Gimli bekommt ein erstes Fallbeispiel. Legolas
vollendete Körperkontrolle wird betont.
- Die Rettung Gimlis mit seinem Bart ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen
und wirkt etwas kitschig.
RETTUNG DURCH ELBEN (fehlende Szene)
Film: Orks aus Moria verfolgen die Gefährten bei Dämmerung bis
nach Lothlórien, wo sie von Elben Bogenschützen niedergemetzelt
werden bevor sie die Flüchtenden überwältigen können. Als
sich eine zweite Bande von Orks nähert werden sie von anderen Elben auf
die Bäume hochgezogen.
Buch: Das Abschlachten der Orks findet in der Nacht statt, die Elben
berichten den Gefährten nachträglich davon. Die Gefährten betreten
unter anderen Umständen die Fletts der Elben.
+ Vermutlich wurde dies geändert um das Geschehen schneller von
Moria nach Lothlórien zu bringen. Zudem wird die Macht der Elben durch
die eindrucksvolle Vernichtung der Orks unterstreicht. Auch Haldir wird auf
diese Weise schneller vorgestellt.
GALADRIELS SPIEGEL
Film: Nur Frodo wird von Galadriel in ihren Garten geführt und
darf in ihren Zauberspiegel blicken. Er sieht die Gefährten und die Zerstörung
des Auenlandes sowie das lidlose Auge Saurons und bietet ihr in seiner Verzweiflung
den Ring an. Galadriel verwandelt sich daraufhin in eine regelrechte Todesfee,
doch sie kann die Prüfung erfolgreich ablegen.
Buch: Frodo wird von Sam begleitet, und auch er darf in den Spiegel schauen.
Während Frodo die Gefährten und das Auge Saurons sieht, ist Samweis
derjenige, der die Zerstörung der Heimat mit ansehen muss. Bei Galadriels
Prüfung wird ihre Verwandlung in eine dunkle Herrscherin nur symbolisch
angedeutet.
+ Sam spielt in dieser Szene keine Rolle und lässt den Zuschauer
sich auf Galadriel und Frodo konzentrieren.
- Die effektvolle Verwandlung Galadriels bei der Versuchung durch den
Ring wirkt stark übertrieben.
GALADRIELS GESCHENKE (Extended DVD)
Film: Die Elben übergeben den Gefährten Geschenke bevor sie abreisen.
Aragorn erhält einen elbischen Dolch, Boromir anscheinend nichts.
Buch: Galadriel beschenkt jeden einzelnen der Gefährten mit persönlichen
Gaben. Boromir erhält zumindest einen Gürtel. Aragorn erhält
den Elbenstern, ein Erbstück Arwens sowie eine Scheide für sein Schwert
Andúril. Samweis erhält noch ein Kästchen mit Samen zusätzlich
zu dem Seil.
+ Die unwichtigen Geschenke werden eingespart, es würde zuviel Zeit
kosten sie alle zu erklären.
GALADRIELS SCHWAN (Extended DVD)
Film: Galadriel steht in einem relativ kleinen Schwanenboot. Eventuell erfolgt
diese Szene aber erst im zweiten Teil.
Buch: Galadriel und Celeborn verabschieden sich von den Gefährten
von einem großen Schwanenschiff aus, das von zwei Elben mit schwarzen
Paddeln gesteuert wird.
+ Ein großes Schiff hätte vielleicht zu übertrieben gewirkt.
- Das kleine Schwanenboot wird Galadriels Glanz und Macht nicht gerecht.
DER ANDUIN
Film: Nach dem Verlassen von Lóthlorien werden nur einige Szenen
gezeigt, in denen die Gefährten den Fluß entlangfahren.
Buch: Kleinere Episoden berichten z.B. von Gollums Verfolgung oder dem
ersten Erscheinen eines geflügelten Nazgûl, der von Legolas mit einem
Pfeil erlegt wird.
+ Verkürzung der Reise, was mehr Platz für wichtigere Szenen
zulässt. Das Erscheinen von Gollum und der geflügelten Nazgûl
im zweiten Film wirkt überraschender. Da die Gefährten weniger Aufmerksamkeit
auf sich ziehen, erscheint die Reise von Frodo und Sam nach Mordor etwas sicherer.
- Verlust von stimmungsvollen und spannenden Momenten, die die gefahrvolle
Reise nach Süden dokumentieren.
VOR DEM ZERFALL DES BUNDES
Film: Die Gefährten rasten am Strand von Parth Galen und wollen
den See wegen der Orks am Ostufer erst bei Nacht überqueren.
Buch: Aragorn ist sich bis zuletzt nicht im klaren darüber, welcher
Weg nach Erreichen des Rauros einzuschlagen sei.
+ Ein ratloser Aragorn würde nicht seiner Rolle des Anführers
der Gefährten entsprechen. Die klare Wegesroute lässt das ganze Unternehmen
besser durchdacht und geplant erscheinen.
- Der Ersatzgrund zum Verweilen in Parth Galen wirkt nicht ganz stimmig,
da Saurons Orks am Ostufer bei Nacht erst richtig aktiv werden.
DER KAMPF AUF AMON HEN
Film: Nach der Begegnung mit Boromir trifft Frodo Aragorn an der Ruine von
Amon Hen und verkündet, dass er die Gemeinschaft verlassen wird, da der
Ring bereits einen bösen Einfluss auf sie hat. Aragorn stimmt widerstrebend
zu, doch da greifen plötzlich Dutzende von Uruk-hai an. Aragorn befiehlt
Frodo wegzulaufen und stürzt sich in den Kampf. Doch es sind zuviele Orks
und er muss fliehen. Merry und Pippin treffen auf Frodo und erkennen, dass er
sie verlassen will. Sie opfern sich für ihn auf und locken die Uruk-hai
fort von ihm, so dass er fliehen kann. Boromir eilt ihnen zu Hilfe und wird
dann von Lurtz, dem Anführer der Uruk-hai, mit mehreren Pfeiltreffern getötet.
Aragorn erscheint daraufhin und rächt diesen, indem er seinen Mörder
köpft.
Buch: Frodo trifft auf keinen seiner Gefährten und bekommt auch
nichts vom Angriff der Uruk-hai mit. Aragorn, Legolas und Gimli nehmen nicht
am Kampf teil und erreichen den Schauplatz erst, nachdem alles vorbei ist. Von
Boromirs Tod wird erst zu Beginn von "Die Zwei Türme" nachträglich
berichtet.
+ Die Filmemacher möchten dem ersten Teil hiermit ein spannenderes
und emotionaleres Ende verleihen. Mit dem Tod von Boromir und Lurtz entsteht
ein Finale, das für die Zuschauer trotz seines offenen Endes als abgerundeter
erscheint.
- Frodos Entscheidung ist etwas zwiespältig, da er offensichtlich
so seine Kameraden im Stich lässt.
TREUER SAM
Film: Sam sucht nach Frodo und sieht wie er mit einem der Boote wegfährt.
Trotz Frodos Abrede folgt er ihm ins Wasser, obwohl er nicht schwimmen kann.
Sam ertrinkt beinahe, doch Frodo zieht ihn aus dem Wasser und sie setzen ihre
Reise gemeinsam fort.
Buch: Sam ahnt von Frodos Plänen und hat bereits alles für
ihre Abreise vorbereitet.
+ Sam kommt wunderbar als einfältiger aber herzensguter und treuer
Gefährte rüber.
- Die Aufgewecktheit von Samweis in gewissen Situationen kommt nicht
zur Geltung.