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  Trewstag, 3. Nachjul 2025
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Eine unwiderstehliche Großartigkeit der Visionen,
eine nicht verwelkende Erfindungsgabe und eine tiefe Menschlichkeit,
die ihm eine seltene Größe verleihen.
- Sunday Times -



DER HOBBIT - SMAUGS EINöDE


Der Drache:

Ich fand den Film ganz gut eigentlich bis auf das Ende. Der Film fängt zwar wieder recht episodenhaft an, doch Düsterwald und Thranduil sind gut gelungen, und auch in Seestadt guckt man gerne zu, es ist alles fein gemacht. Bis hierhin definitiv besser als der erste Teil. Im Einsamen Berg geht es dann aber leider bergab - Smaugs Inszenierung fand ich nicht gelungen. Nicht das Aussehen oder die Animationsqualität, ich halte ihn schlicht für schlecht geschrieben. Das Katz- und Maus-Spiel zwischen Smaug und Bilbo in Form arroganter Sondierungen ist anfänglich zwar wirklich kurzweilig und amüsant - doch spätestens mit dem Entdecken der Zwerge (von denen Smaug anscheinend die ganze Zeit über wusste) muss der Drache eigentlich das Spiel für beendet erklären und kurzen Prozess machen wollen. Ergo: Wirklich ernsthaftig gefährlich werden. Als echte Bedrohung und Naturgewalt kommt er aber nicht zustande - er redet und redet und redet weiterhin zuviel, und bekommt letztlich nicht viel gebacken. Das mag dem Kinderbuch-Smaug entsprechen, aber für den Film wäre es meiner Meinung nach wichtig gewesen, den groß angekündigten Antagonisten auch wirklich als solchen erfahrbar zu machen. Benedict Cumberbatch hat somit abermals nach 'Star Trek Into Darkness' das Pech, nicht voll aus seinem Potenzial schöpfen und einen 'truly memorable villain' kreieren zu können. Schade.
Eventuell hätte man es wagen müssen, einen der Zwerge sterben zu lassen. Oder man hätte eventuell andere Mittel ergreifen müssen, um den Drachen nicht derart unfähig wirken zu lassen.


Das Ende:
Dann der Cliffhanger zum Schluss: Ich halte es für einen großen Fehler den Film so enden zu lassen. Einem besser inszenierten Smaug hätte der komplette zweite Film gewidmet werden können mit einem gebührend großen Finale. Stattdessen Coitus Interruptus und - wie auch schon im ersten Teil - Vertröstung auf später. Ich bin mir zwar recht sicher, dass der dritte Teil vieles wiedergutmachen wird, da nun alle Schachfiguren dafür bereit stehen, doch Smaugs Untergang und die Schlacht der Fünf Heere in einen Film gepackt? - Also wenn man schon das kleine Buch auf drei Filme ausdehnt und dann zwei Filme lang nicht so richtig zu einem Höhepunkt kommt... das ist schon an der Grenze.
Peter Jackson kann sich das sicher erlauben, und es könnte durchaus sein, dass der Cliffhanger nicht aus filmischen, sondern vor allem aus marketingtechnischen Gründen erfolgte: Besonders das Mainstream-Publikum wird auf diese Weise bei Stange gehalten. Ein Finale mit einem Untergang des Drachen könnte zu einem Verlust an Zuschauern kommen, da manche dies unter Umständen als das Ende der Geschichte betrachten könnten, und für eine große Schlacht der Fünf Heere eventuell nicht mehr zu begeistern sind. Durch den Cliffhanger bleibt die Mission der Zwerge dagegen weiterhin nicht abgeschlossen und jeder Zuschauer ist dazu genötigt, am Ball zu bleiben.


Kriegskunst und Romantisches:
Ansonsten gibt es das Übliche zu bemängeln: Das HRF 3D ist deutlich besser geworden als im ersten Film, aber die Grundcharakteristika bleibt - manchmal sieht toll aus, manchmal dagegen schrecklich. Die Kampfszenen wirken zum Beispiel wie Videospiele, was auch an der Inszenierung liegt: Jeder Ork fällt mit einem Stich oder einer Berührung tot um, Legolas metzelt sich gnadenlos lässig durch die Gegend - da fehlt Gravitas, da fehlt Drama. Das ging in der HdR-Trilogie zum Teil viel besser.

Und was die Romanze zwischen Tauriel und Kili anbelangt: Anfangs fand ich das ganze noch in Ordnung, doch dann wurde ja immer mehr und mehr daraus!?
Muss man jetzt etwa befürchten, dass Tauriel etwa doch nicht im dritten Teil sterben wird, direkt oder indirekt durch die Schuld eines gierigen Zwergenkönigs? Und stattdessen Tauriel mit Kili durchbrennt und dass dies zu Legolas noch größerem Hass gegenüber Zwerge führt? Oder wird Kili wie im Buch fallen, und Tauriel...? Lassen wir das. Die Romanze ist witzig gemeint, und wird vermutlich keine allzu größeren Konsequenzen nach ziehen.


Fazit:
Trotz aller Kritikpunkte hat der Film weitestgehend prächtig unterhalten und sehr vieles ist in der Umsetzung prächtig gelungen. Jetzt liegt alle Hoffnung auf dem abschließenden dritten Teil. Da Peter Jackson alles auf ihn ausgerichtet hat, wird es nun komplett vom kommenden Film abhängen, wie die Hobbit-Trilogie am Ende dastehen wird.


Huân Vu, 2013




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