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MATTHIAS SETTELE - "ANNUMINAS' ERBE"

Wo ein Grashalm den Kopf im Winde neigt.
Unter zartem Blättergewächs versteckt sich zeigt,
ein uralt Stein aus vergangenen Zeiten schweigt.

Der Felsen zeugt von alten grauen Schlachtentagen,
als Arnors Hauptstadt kannte keine schmerzlich Klagen.

Als Arthedains Städte noch stolz in nördlich Höhen prangten,
bis eines Tages die trüben Tannen am Horizont ängstlich bangten.

Vom Winter war ein schwarzer Sturm heraufbeschworen worden,
aus Angmar kamen die mordenden Scharen und es gab Krieg im hohen Norden.
Aus Eisenheim kam der Hexen’ König geritten um Arvedui zu morden,
und er marschierte mit einem Heer der Trolle, der Orken und der Wolfen Horden.

Letztendlich erstarb der Menschen’ Widerstand und Frost legte sich über den Morgen,
seit jenen Tagen ward das Land nur mehr Wildnis, voll von dunkler Kreaturen Sorgen.

Die schwarze Hügelkette auf der die Nebel nie verschwanden,
ward der Totendeich, wie die Lebenden sie nannten.
Wo Krähen die verkrüppelten Bäume in den Schwaden fanden,
und die Fliegen über den erschlagenen Leibern sich zankten,

Von jenen Tagen voll grausig blutigem Schlachtensturm,
berichten vor Fornost die Ruinen eines alten Wachenturm.

An dessen Fundament liegt ein kalter Stein im hohen Gras,
der Sturm der Zeit umspült in zart und er ist des Wetters Fraß.

Seine harte Haut wird sanft umspült von des Windes zartem Lied,
dort wo der Rabe zu den alten Gräbern der Dunedain hin flieht.
Und nur mehr Schatten und Dunkelheit hier sieht.


Der Autor
"Inspiriert hat mich zu diesem Gedicht, die einfach grandiose Beschreibung im 'Silmarillion' und im 'Handbuch der Weisen'. Als ich von der Hügelkette, die 'Totendeich' genannt wird, gelesen habe, war mir klar, dass ich daraus irgendwas machen muss, da mir der Name sofort gefallen hat. Da ich mich schon immer für Natur und dergleichen interessiere, war ich mir dann auch sicher, dass ich die Geschichte von Fornost und Annuminas in eine stimmungsvolle und dunkle Welt einbetten konnte. Ich habe mein Möglichstes getan und ich glaube es hat Früchte getragen. Ich hoffe, dass einige das Gedicht lesen und sich daran erfreuen werden."

Die Jury
"Ein episches Gedicht, wie es hervorragend zu Tolkiens Mittelerde passt. Leider war Matthias nicht ganz so akribisch bei Versmaß und Reimen."
"Respektabler Versuch sich in Tolkienscher Dichtkunst zu üben. Wortwahl und Motiv gefallen mir recht gut, doch der Sprachrhythmus erscheint mir nicht ganz rund und etwas gezwungen."

< 2. Platz