Es lag Nebel über der Stadt, durch den vereinzelt letzte Sonnenstrahlen drangen. Zufrieden ließ
Captain Dannio den Blick über die vor ihm liegende Einöde schweifen, hinter der sich die
Silhouette der Ruinen von Traghio Prime vom Himmel abzeichnete. Fast keines der Gebäude war von
den monatelangen Gefechten unversehrt geblieben, und es ließ sich schwer erahnen, dass die Stadt
einst zu den schönsten des ganzen Systems zählte. Nun hatte sich fast der gesamte Planet in eine
Kraterlandschaft verwandelt, übersäht mit Leichen und zerstörtem Kriegsgerät. Er fühlte die Wut
in sich aufkeimen als er an die Verluste dachte, die ihnen diese verfluchten Orks beschert hatten.
Er schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen, während er sein Energieschwert fest
umklammerte. Aber bald schon würden sie Rache nehmen können. Ein Grinsen breitete sich auf seinem
Gesicht aus, als er an die bevorstehende Schlacht dachte. Sie würden es den Orks heimzahlen,
jedem einzelnen von ihnen.
Ein leises Murmeln hinter ihm ließ ihn aufschrecken. Er drehte sich um und erkannte einen der
Sanguiniuspriester, die durch die Reihen der Space Marines schritten und die Soldaten segneten.
Eigentlich lag ihre Hauptaufgabe darin, die Marines, die von der schwarzen Wut befallen waren,
auszusortieren und in die Todeskompanie einzugliedern, wo ihnen dann ein ruhmvoller Tod in der
Schlacht gewährt wird. Es waren diesmal mehr als sonst, die langen Kämpfe erleichterten es der
Schwarzen Wut auszubrechen. Erst gestern hat er Scriptor Vanello deswegen verloren. Er ist,
wahnsinnig vor Wut, ihn eine Kompanie Orks gerannt und bei dem Versuch sie zu erwürgen erschossen
worden. Selbst solch hochrangige Offiziere waren vor der Krankheit nicht sicher, er selbst musste
schon oft dagegen ankämpfen, in letzter Zeit mehr denn je. Sein Führungsstab fiel langsam
auseinander, und auch die Soldaten waren stark dezimiert.
Der Kontakt zur Basis war seit einer Woche ausgefallen und somit die Hoffnung auf Verstärkung
verloren. Und dies obwohl die bevorstehende Schlacht eine der wichtigsten war. Monatelang haben
sie Kämpfe im ganzen System geführt, und das Artefakt schließlich auf diesem Planteten gefunden.
Nur noch ein Haufen Orks hindert sie an der Erfüllung ihrer Mission. Aber nicht mehr lange,
dessen war sich Dannio sicher.
Er hörte Schritte neben sich. Sergeant Cortez trat neben ihn, den Blick in die Ferne gerichtet.
"Sir, die Cybots sind in Stellung gegangen. Die Scouts melden Orkansammlungen im östlichen Teil
der Stadt, sie bewegen sich auf unsere Position zu. Es sind so viele wie wir erwartet haben." Er
blickte Dannio an. "Sir, das wird unsere letzte Schlacht. Eine zweite würden wir nie gewinnen,
wir haben jetzt schon zu wenige Männer", murmelte Cortez mir nachdenklicher Miene. Dannio sah
ihm entschlossen in die Augen. "Es wird nicht unsere letzte Schlacht. Es wird die letzte
Schlacht der Orks." Er richtete den Blick wieder nach vorne. Aus der Ferne trug der Wind das
dumpfe Hämmern von Trommeln heran. Die Orks rüsteten sich. Langsam setzte er sich in Bewegung
und sagte zu Sergeant Cortez: "Lasst uns gehen." Cortez antwortete mit einem Nicken und gab
den Befehl weiter.
Runenprophet Galdai blickte auf den Monitor und damit auf die Szene, die sich unter ihm auf dem
Planeten abspielte. Die Blood Angels näherten sich langsam den Orks. "Die Chem-pan-sey sind so
berechenbar", dachte er und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Man musste nur wissen,
wie man sie zum eigenen Vorteil nutzen kann. Und dieses Blood Angels Regiment hatte seine Arbeit
vorzüglich getan. Sie hatten das Artefakt, dass seine Vorfahren einst geschaffen haben, gefunden,
und auch noch mehr der Orks abgeschlachtet als er ihnen zugetraut hätte. Sie haben sich wacker
geschlagen, aber mittlerweile waren sie nutzlos geworden. Er gab den Befehl, das Bombardement
zu starten. Mit Verzückung beobachtete er den Monitor und damit die letzten Minuten der Space
Marines und der Orks. Das Artefakt konnte man später immer noch holen, ein orbitales Bombardement
würde diesem Relikt nichts anhaben können. Mit einem kalten Lächeln auf den Lippen beobachtete
er den Monitor, während sich die Kanonen aufluden.
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