von Maximilian Sondermann
Sergeant Keers saß eingeklemmt zwischen seinen Männern in der fahrenden Chimäre. Seit einer halben
Stunde waren sie jetzt schon auf der staubigen Straße Richtung Soran, der alten Hauptstadt des
Planeten Somac II. Dieser Planet war erst seit kurzer Zeit wieder im Besitz des Imperiums. Da Somac
II. sehr weit abgelegen lag, war es ein Brennpunkt der Konflikte zwischen den beiden Fronten.
Eine Allianz zwischen Chaos Fanatikern und Dark Eldar griff immer wieder diesen wichtigen Planeten
an, da dieser als Sammelpunkt für weitere Feldzüge vorgesehen war. Gehalten wurde er von Verbänden
der Imperialen Armee und Truppen der Dark Angels. Zurzeit war der Planet wieder größtenteils in
imperialer Hand, doch wer wusste, wie lange. Die Lage schien sich zu beruhigen, bis die Meldung
von einer feindlichen Armee reinkam, die auf die alte Hauptstadt zu marschierte. Soran war schon
lange nicht mehr die Hauptstadt des Planeten. Auf diesem Planeten gab es keine offizielle
Hauptstadt. Wegen der ständigen Kriegsgefahr, wurden alle, die bereit waren zu gehen, evakuiert.
Jetzt waren nur noch wenige Zivilisten auf dem Planet, welche größtenteils im östlichen Teil des
Planeten siedelten, dem sichersten Teil des Planeten. Nun waren Truppen nach Soran ausgesandt
worden, diese Stadt zu halten. Die Stadt war größtenteils zerstört und verlassen. Zu den nach
dort fahrenden Truppen, gehörten ein Regiment der Imperialen Armee, sowie eine Einheit Dark
Angels. Insgesamt war die Armee des Imperators 4200 Mann kopfstark, die feindlichen Truppen
wurden auf ungefähr viermal so viel geschätzt, doch frühere Kämpfe und Berichte ließen die
Vermutung zu, das sich die feindliche Armee teilen würde und nur ein Teil der Truppen Soran
angreifen würde. Eine verzerrte Stimme meldete sich aus dem Funkgerät der Chimäre "Noch zwanzig
Minuten bis zur Ankunft am Ziel." "Los Mädelz ihr habt es gehört. Fertig machen zum Gefecht!"
****
Die Befehle lauteten sich im Stadtzentrum zu verschanzen und den Feind möglichst lang aufzuhalten
oder, wenn es ging, zu eliminieren. Die Imperiale Armee rückte in Transportfahrzeugen oder
zusammen mit den Dark Angels in deren Thunderhawks vor. Sie würden das Stadtzentrum eine Stunde
vor Eintreffen der feindlichen Armee erreichen, was ihnen genug Zeit zur Planung gab. Der Konvoi
erreichte den zerstörten Stadtrand von Soran. Hier die Stadt einem Trümmerfeld gewichen. Je
weiter sie sich der Stadtmitte näherten, desto intakter waren die Gebäude. Doch selbst im
Stadtzentrum waren Häuser eingestürzt und Schutthaufen türmten sich vor türlosen Eingängen.
Sergeant Keers Chimäre hielt im Schatten eines herunter gekommenen Hauses. Die Soldaten reckten
sich und genossen es, der Enge der Transportpanzer entflohen zu sein. Doch es würde keine Pause
geben. Direkt nach Ankunft des letzten Fahrzeuges, ging es weiter. Aus Schutt und Trümmern wurden
Barrikaden errichtet, Trupps rannten zu ihren Posten und machten sich freies Schussfeld, die
Offiziere des Regimentes und die Anführer der Space Marines waren in einem Zelt zur Konferenz
versammelt und Panzer rollten an ihre Positionen. Innerhalb einer halben Stunde war das Zentrum
zu einer zu verteidigenden Stellung geworden. Hinter Barrikaden verschanzten sich die Soldaten
der Dark Angels, Seite an Seite mit den Imperialen Soldaten und auf den Dächern machten sich
Scharfschützen, Raketenwerfer und andere Soldaten bereit. Waffenteams der Imperialen verstärkten
die kritischsten Stellen mit ihrer Feuerkraft und die Elite der Armee des Imperators verteilte
sich großzügig zwischen den wartenden Soldaten. Der Trupp von Sergeant Keers war auf der
westlichen Seite stationiert, also auf der, wo das Hauptgefecht stattfinden würde. Sie lagen
hinter einer Barrikade die eine breite Straße blockierte. Keers wischte sich erschöpft den
Schweiß von der Stirn und nahm ein Schluck aus seiner Feldflasche. Neben ihm saß Triker, ein
Kasrkin Searg und guter Freund von Keers, zusammen mit zwei seiner Leute "Wird heute ein
wunderschöner Tag," sagte Triker zu seinem Freund und Strich über die Klinge seines
Offiziersäbels. Keers lachte. Für Triker war der Krieg einfach nur ein Job, bei dem man sich
gelegentlich in Lebensgefahr bringt. Für ihn war das Spaß. Triker war mit 15 zu den Jugendkorps
gegangen und bis heute hat er nie daran gedacht, auf zuhören. Auch seine Zahlreichen Verletzungen
waren für ihn keinen Grund. "Für dich ist das alles nur ein Spiel oder? Hast du keinen Schiss ab
zu kratzen?" fragte Kerrs seinen Gefährten "Angst? T'schuldige mal, du glaubst im Ernst ich lass
mich von einem dreckigen Ork oder einem gestörten Dark Eldar killen? Wer bin ich den? Keine
Angst, Kumpel, ich pass schon auf dich auf!" Triker zwinkerte ihm zu. Keers wollte etwas
erwidern, doch seine Worte wurden von einem lauten, langgezogenen Schrei übertönt "Au Schitt.
Sie kommen!" Keers riss seine Boltpistole aus dem Halfter und legte sein Kettenschwert neben
sich auf die Barrikade. Seine Männer machten sich ebenfalls kampfbereit. Sie luden ihre Waffen,
setzten sich ihre Helme auf und suchten sich eine gute Schussposition an der Barrikade. Überall
wurden jetzt die Soldaten aktiv. Sergeant Triker und seine Männer luden ihre schweren Waffen und
zogen ebenfalls ihre Helme an. Auf den Dächern machten sich die Scharfschützen bereit, die
Waffenteams brachten ihre Waffen in Stellung und die Dark Angel Raketenwerfer luden Raketen in
ihre Waffen. Über ihnen allen kreisten die Thunderhawks des Ravenwings. Es waren vier Stück an
der Zahl. Die Soldaten beteten leise, oder fummelten nervös an ihren Waffen herum, während eine
dunkle breite Masse sich auf sie zu schob...
****
Keers zielte und zerfetzte dem Dark Eldar Krieger die rechte Schulter, worauf hin dieser seine
Waffe fallen lassen musste. Als Keers gerade auf den Abzug drücken wollte, um den Dark Eldar in
die Hölle zu schicken, fiel ein Schatten auf ihn. Er riss seine Waffe rum und schoss blind auf
den Angreifer. Der Chaos Space Marine zuckte zusammen, doch Keers Schuss, konnte die starke
Panzerung nicht durchdringen. Der Chaos Marine holte mit einem großen, dunklen Schwert aus um
Keers in zwei Teile zu spalten, als sich in seine Stirn ein Loch fraß. Krachend viel der Chaos
Marine nach hinten. Keers rappelte sich auf und dankte dem Scharfschützen auf dem Dach mit einem
Nicken. Seit einer Stunde tobte nun schon der Kampf um die Stadt. Die feindliche Armee hatte sich
zwar wie erwartet geteilt, doch der Großteil der Armee war nicht zu den Hauptpositionen der
Imperialen, also nach Osten, marschiert, sondern hatte sich auf die Beatzung Sorans gestürzt.
Bis jetzt konnten die vereinten Truppen des Imperators ihre Stellungen halten, doch die
zahlenmäßige Überlegenheit der Feinde machte einen Sieg fast unmöglich. Das Stadtzentrum von
Soran war fast vollständig eingeschlossen. Doch Keers und die anderen würden nicht aufgeben,
sondern ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen. Keers nahm sein Kettenschwert und schmiss es
an. Das vertraute Summen ertönte und Keers rannte wieder auf den Feind zu....
****
Sergeant Triker stand wie ein Fels in der Brandung auf der Barrikade, flankiert von seinen
beiden Kasrkin. Die Barrikaden waren bereits an einigen Stellen durchbrochen, jedoch nicht
erobert worden. Sein Freund Keers hatte er in einer von einem Raketenwerfer aufgewirbelten
Staubwolke aus den Augen verloren. Ein Chaos Fanatiker schlich sich von hinten an einen
Imperialen an. Triker schoss dem Fanatiker in den Rücken und warf beiläufig eine Granate in die
nächste Welle von Angreifern. Doch etwas konnte er nicht verhindern. Ein Chaos Terminator
stapfte in Schussweite und sang ein tödliches Lied auf seinem Sturmbolter. Einer der beiden
Begleiter von Triker stürzte schreien von der Barrikade. So nahm das Schicksal seinen Lauf...
****
Oberst Monkel starrte gespannt auf die Sattelitenaufzeichnung der Schlacht. Noch hielten seine
Männer größtenteils die Stellungen, doch der Feind war bereits an einigen Stellen durchgebrochen
und versuchte seine Männer einzukreisen. Die Sattelitenaufzeichnungen stammten von Kameras und
Sensoren an den Thunderhawks, welche die Schlacht überflogen und den anrückenden Feind
bombardierten. Monkel starrte grade auf eine Gefechtsstelle an der Westfront, wo grade ein
Kasrkin von einer Barrikade fiel. Er wollte schon auf eine andere Frequenz schalten, als das
Bild anfing sich dem Boden zu nähern. Irritiert wandte sich Monkel an seinen Kommandofunker.
Dieser versuchte Kontakt mit dem Thunderhawk aufzunehmen, doch er kam nicht durch. Da meldete
sich ein Leutnant der Imperialen Stoßtruppen über Funk und brachte die Nachricht, welche die
Schlacht verändern würde: "Oberst, Thunderhawk am Boden, Sir, Thunderhawk down"...
Dieser
Text unterliegt dem Urheberrecht des Autors und darf nicht ohne dessen
Erlaubnis an anderer Stelle veröffentlicht oder anderweitig verwendet
werden!