Der Fall von Vordia
von Timo Feigel
Die Ultramarines bewegten sich im Gänsemarsch durch den Dschungel.
Bis die Tyraniden vor einer Woche diesen Planeten angriffen war
hier eine Savanne. Jetzt erkannten die Space Marines den Planeten
aber nicht wieder. Irgendwie können diese Bestien einen Planeten
in eine Dschungelwelt verwandeln. Grasland wird zu Wald. Wüste wird
zu Dschungel. Selbst Eisplaneten können ein warmes Tropenklima bekommen.
Aber das alles hat nur den Zweck den Planeten in kürzester Zeit
die Nährstoffe zu rauben und dann einen toten Planeten zu hinterlassen
auf dem gar nichts mehr gedeiht. Nicht einmal primitivste Mikroorganismen
bleiben übrig. Alles wird in einer wahnsinnigen Orgie aufgefressen
und vernichtet. Es gab keine Möglichkeit den Vorgang der auf diesem
Planeten stattfand zu stoppen oder wenigstens zu verlangsamen. Wenn
ein Planet sich bereits so veränderte war es bereits zu spät. Das
einzige was man in dieser Phase noch tun konnte war, den Planeten
versuchen zu verlassen. Für die 46 Space Marines war es aber bereits
zu spät. Sie hatten die Tyraniden lange genug aufgehalten um den
letzten Kolonisten eine Chance zu geben in die Landungsschiffe zu
gelangen. Sie mussten sogar eines ihrer Thunderhawks zur Verfügung
stellen, da mehrere Rotten einen zivilen Transporter stürmten. Sie
da raus zu holen hätte zu viel Zeit und Männer gekostet. Der Autopilot
des Transportes wurde gestartet und als er in der Luft war sofort
von den Flugabwehrgeschützen zerstört. Also wurde die letzte Möglichkeit
der Marines zu entkommen den Zivilisten freiwillig zur Verfügung
gestellt. Nachdem die letzten Transporter gestartet waren wollten
sich die Ultramarines in den Raumhafen zurückziehen um den Tyraniden
wenigstens einen hohen Blutzoll abzuverlangen wenn sie den Raumhafen
stürmen wollten. Aber die Tyraniden waren bereits im Inneren und
so zogen sich die Marines in den nahen Dschungel zurück. Bald würden
die Liktoren ihre Spur aufgenommen haben und dann würde das warten
der Space Marines ein Ende haben. Plötzlich wurde Seargent Morte,
der ganz vorne marschierte, in einer Dreckfontäne in die Luft geschleudert
und von einem großen, roten, schlangenähnlichen Monster am Stück
verschluckt. Es zischte einmal und grub sich dann sofort wieder
in den Boden, nur um an einer anderen Stelle wieder herauszubrechen
und mit seinen Sichelklauen zwei Space Marines, die sich in der
Mitte befanden in gehacktes zu verwandeln. Bruder Samuel richtete
seinen Bolter auf das Ding. Aber bevor er abdrücken konnte spürte
er einen heftigen Schlag ins Kreuz und sah einen blutigen Sprühnebel
vorn aus seiner Brust hervorsprudeln. Als er nach unten sah konnte
er gerade noch erkennen wie eine Sichelklaue fast einen halben Meter
aus seiner Brust hervortrat und schon wieder im Begriff war sich
zurückzuziehen. Er fiel nach hinten um und konnte eine gigantische
Tyranidenkreatur erkennen die über ihm aufragte. Aber er starb nicht
sofort. Er konnte seinen Körper von der Brust abwärts nicht mehr
spüren oder bewegen da sein Rückgrat durchtrennt war. Er konnte
nur noch daliegen und hilflos mitanhören wie die letzten seiner
Brüder von diesen Bestien abgeschlachtet wurden...
Der Liktor roch das Blut des blauen Käfers den er gerade von hinten
durchbohrt hatte. Diese Wesen waren mit nichts vergleichbar was
den Tyraniden jemals untergekommen war. Sie hatten einen fast identischen
Genstrang wie die Beute die in den fliegenden Maschinen entkommen
waren. Aber nur fast. Irgendwie waren sie wiederstandsfähiger als
die anderen und außerdem hatten sie einen extrem harten Chitinpanzer
der nur sehr schwer zu durchdringen war. Oft hackten und schlugen
die Tyraniden nach den Käfern aber glitten entweder an der Panzerung
ab oder drangen nicht tief genug ein um das Fleisch im inneren zu
verletzen. Das war in den meisten Fällen fatal für den Tyraniden
da diese Käfer zwar nicht so schnell, dafür aber sehr stark waren.
Das bedeutete dann meistens das Ende für die kleinen Tyranidenkreaturen
und für die großen wenn mehrere dieser merkwürdigen Wesen anwesend
waren. Dies war aber nicht oft der Fall, und wenn doch war es nicht
weiter tragisch da die Absorber die Toten auffressen und die Kreatur
zweimal ersetzt werden konnte. Irgendwann würde auch diese Galaxie
vollkommen leer sein und Ordnung würde in das Chaos gebracht. Der
Rote Schrecken griff sich einen weiteren Space Marine und schluckte
ihn runter. Die Marines wehrten sich verzweifelt und erschossen
so viele Kreaturen wie möglich, aber es machte den Anschein für
jede Kreatur die fiel kamen zwei neue um ihren Platz einzunehmen
und einen weiteren Space Marine zu töten. Dort enthauptete ein Tyranidenkrieger
einen, hier wurde ein anderer von ein paar Hormaganten in einen
blutigen Haufen verwandelt. Von den 46 am Anfang waren nach 10 Minuten
nur noch 20 übrig. Einer der Sturmtrupps konnte eine Rotte Termaganten
vernichten. Der Tod seiner kleinen Brüder erregt aber die Aufmerksamkeit
eines Carnifex und die Boltpistolen und Kettenschwerter konnten
nicht viel gegen den Giganten ausrichten der mit einem Schlag 4
Marines halbierte und den letzten gegen einen Baum warf. Der schwere
Schlag machte den Menschen für kurze Zeit benommen und er konnte
von den Termaganten die ihn jetzt angriffen nur ein paar erschlagen
bevor sie ihn zerrissen. Der Kommandant zerteilte mit seinem Energieschwert
einen Venator von oben bis unten und erschoss aus kürzester Entfernung
einen Symbionten mit seiner Plasmapistole. Sie würden ihn früher
oder später kriegen, das wusste er, aber noch war es nicht so weit.
Von den Space Marines waren nur noch er und vier weitere übrig.
Ein Liktor spießte einen von ihnen mit seiner Sichelklaue auf und
zerriss ihn mit seinen Zangenkrallen in zwei Teile. Ein weiterer
wurde von einer Biosäure Sporenmine zersetzt und der nächste von
einem Säurespucker. Der letzte konnte noch einen Treffer bei dem
Roten Schrecken landen wurde aber unbeeindruckt von diesem einfach
verschlungen. Der Kommandant starb als letzter durch einen Symbionten
der ihn unerwartet von hinten ansprang und ihm das Genick herausriss.
Der letzte Mensch auf diesem Planeten war tot. Die Hälfte der Transporter
konnte entkommen während die andere Hälfte von Schwarmschiffen der
Tyraniden abgefangen und geentert wurde oder einzelne Tyranidenkreaturen
mit den Kolonisten in die Schiffe gelangten und dort ein Gemetzel
verursachten. In einer Woche würde dieser Planet vor Leben strotzen
nur um in einem Jahr bereits ein luft- und lebloser Stein zu sein
der seine Bahn um eine kleine Sonne zieht. Das Chaos des unorganisierten
Lebens würde auf dieser Welt abgeschafft. Das ist das Ziel der Tyraniden.
Die Zerstörung des Chaos und die Einführung einer Ordnung die vom
Schwarmbewusstsein gelenkt wird. Keine Kriege, kein Leid. Nur Harmonie
im Universum. Aber ist das der richtige Weg?
Dieser
Text unterliegt dem Urheberrecht des Autors und darf nicht ohne dessen
Erlaubnis an anderer Stelle veröffentlicht oder anderweitig verwendet
werden! |
DAS SPHÄRENTOR
www.sphaerentor.com
www.s40k.de
|