Portal <
Info/Impressum <
Team <
Forum <
 [ 983024/M3 ]
[ Suche | Einloggen | Kontakt ]
 




GAMES WORKSHOP'S BRETTSPIELE

Einleitung

Viele von euch kennen vielleicht Spiele wie Raumflotte Gothic oder Gorkamorka.
Solche sogenannten "Saison-Spiele" sind ja wie bekannt zeitlich begrenzt und werden von Games Workshop hauptsächlich nur zu dem Zweck auf den Markt gebracht, um neue Spieler mit dem Warhammer 40.000 Universum bekannt zu machen und sie als Konsumenten zu gewinnen.
Da diese Spiele nach einer gewissen Zeit nicht mehr richtig unterstützt werden, vollziehen viele danach freiwillig den Umstieg auf Wh40k .
Weniger bekannt ist aber, dass Games Workshop schon lange vorher Brettspiele herausbrachte, die auf der Welle des Brettspiel-Booms ritten, die durch "Trivial Pursuit" von Parker in den 80ern losgetreten wurde.
Im folgenden möchte ich euch einige von diesen Brettspielen vorstellen, ihre Inhalte und Eigenheiten aufzeigen und euch vielleicht auch ein bisschen in die Hintergründe des Warhammer 40.000 Universums einführen.


Tyranid Attack

Das recht unbekannte Tyranid Attack aus dem Jahre 1992 ist von Games Workshop alleine hergestellt worden. Grob gesagt geht es darum, eine Gruppe von Space Marine Scouts in ein Schwarm-Raumschiff der Tyraniden zu bringen, das sich auf direktem Weg in die Galaxis befindet.
Dort muss ein Spieler versuchen, sich durch das Schiff zu schlagen und lebenswichtige Organe zu zerstören, während der Tyranidenspieler mit einer unendlichen Anzahl von Symbionten, Hybriden und Tyraidenkriegern versuchen muss diesen Vormarsch aufzuhalten.
Testspiele haben ergeben, dass es recht schwer für den Space Marine Spieler werden kann, die Mission zu erfüllen. Es gehört einfach viel Glück dazu.
Die Scouts haben einen Sergeant zur Seite, der etwas besser im Nahkampf ist, und jeweils einen Schweren Bolter-Spezialisten, der gut bei den Tyraniden aufräumen kann. Der Tyranidenspieler kann immer selbst entscheiden, ob er einen nahkampfstarken Symbionten, einen Hybriden oder einen Tyranidenkrieger aus den organischen Wänden des Schiffes erscheinen lassen will. Die Fern- und Nahkämpfe werden relativ einfach mit W6-Würfeln abgewickelt, und das Spiel hat ein relativ schnelles Tempo.
Manchmal findet man in dem alten Schwarmschiff sogar noch ein paar Überlebende des "Scythes of the Emperor" Orden (der ja laut Hintergrundgeschichte bis zu seiner vollständigen Vernichtung tapfer gegen die Tyraniden gekämpft hat).
Interessant ist, dass Tyranid Attack auch als Advanced Space Crusade (siehe den Eintrag zu Star Quest) verkauft wurde, um noch etwas aus den guten Verkäufen von Star Quest in aller Welt zu schlagen.
Dieses Spiel ist nur in den englischsprachigen Verkaufsländern von Games Workshop erhältlich gewesen.


Star Quest

Star Quest kennen vermutlich noch einige, für so manchen stellte dies auch den Einstieg in das Warhammer 40.000 Hobby dar.
Um dieses Spiel weltweit erscheinen zu lassen, suchte sich Games Workshop für den Verkauf und Vertrieb einen starken Partner. Milton Bradley (MB-Spiele) verkaufte schlussendlich das Brettspiel, was zwar für eine starke Präsenz in den Läden sorgte, aber die Übersetzung sehr verkorkste, da die Leute von MB wohl keine Ahnung vom Warhammer 40.000 Universum hatten. Darauf gehe ich weiter unten nochmal ein.
Ziel des Spiel ist es, alleine bis zu dritt in ein uraltes, verlassenes Raumschiff einen Space Marine Trupp der "Imperial Fists", "Blood Angels" oder "Ultramarines" zu senden. Dazu wird der 5 Mann starke Trupp jeweils ganz stimmig mit einem Landungsraumschiff auf das Schriff gebracht, dass die Außenhülle gesprengt hat, um den Zutritt zu ermöglichen.
Die Marines können mit einer Vielzahl von Waffen ausgerüstet werden, und der Sergeant des Trupps erhält jeweils noch spezielle Waffen wie eine Energiefaust, ein Energieschwert oder einen Schweren Bolter.
Der Spieler, der das Chaos spielt, das das Schiff bevölkert, darf seine Figuren nach eigenem Ermessen verteilen, je nach Aufgabenstellung, die die Marines als Mission erhalten.
Dabei sind die Gegner auf dem Brett allerdings nicht von Anfang an erkennbar, sondern nur als Radar-Blip, also als eine Anzeige auf dem Bewegungsmelder der Marines. Erst wenn der Gegner tatsächlich sichtbar ist, wird der Blip umgedreht und durch eine Figur ersetzt. Diese Idee wurde auch - meiner Meinung nach sogar besser - in dem Spiel Space Hulk umgesetzt.
Bei Star Quest kann der Chaos-Spieler nämlich nicht abschätzen welche Figuren er in den Kampf schickt, nur wieviele.
Dem Chaos-Spieler stehen nämlich eine ganze Menge verschiedener Figuren zur Seite: Orks, Grots, Chaos Space Marines, Necrons (diese waren damals noch "Chaos Androiden"), ja sogar ein paar Symbionten fallen manchmal durch eine Aktionskarte von der Decke.
Das Spiel macht Spaß, und ist sogar für Wh40k-Spieler mal interessant, da hier nicht der Kampf im Freien sondern in einem engen Raumschiff stattfindet.
Herrausragend schlecht allerdings ist seine Übersetzung: Mir ist bekannt, dass im englischen Original alle originalen Namen verwendet wurden, und dass die Geschichte tatsächlich im Warhammer 40.000 Universum spielte. Um so mehr verwundert mich die äußerst, sagen wir mal "kuriose" Übersetzung ins Deutsche: Die Space Marines heißen "GSG-Einheiten", die Symbionten laufen unter "Klone", und statt dem Chaos bedrohen die "Robotlings" das Universum.
Die schlechte Übersetzung macht auch vor den Waffen nicht halt: Statt Bolter und Flammenwerfer schiesst die "GSG" mit "Nullzeitkanonen" und "Black-Hole-Blastern" um sich. Ähem.
Für diejenigen aber, die wirklich noch nie etwas von Games Workshop oder Tabletop-Spielen gehört hatten, war dies natürlich kein Hindernis und man akzeptierte diese Namensgebungen. Auch wenn es später beim Wechsel zu Wh40k zu einem Kulturschock durch all die nun fremdartigen englischen Begriffe wie "Space Marines" oder "Bolter" kommen konnte, stellte Star Quest dennoch eine ideale Einstiegsdroge und mit Sicherheit ein hervorragendes Spiel dar.
Star Quest wurde in Europa und Australien, nicht aber in den USA oder Kanada verkauft. In Deutschland unter dem Namen "Star Quest", im Ausland als "Space Crusade". Die Umbenennung in Deutschland lässt sich sowohl mit der Anknüpfung an das äusserst erfolgreiche Hero Quest erklären, als auch damit, dass "Star Quest" für deutsche Zungen einfach leichter auszusprechen ist als "Space Crusade".


Space Hulk

Space Hulk ist vielleicht das einzige GW-Brettspiel, das bis heute noch viele begeisterte Anhänger hat.
Inspiriert vom Film "Aliens - Die Rückkehr", aber angesiedelt im Warhammer 40.000 Universum:
Space Marines der Blood Angels in Terminatorrüstung kämpfen in einem uralten, verlassenen Raumschiff (Space Hulk) gegen Symbionten, die das gesamte Schiff infiziert haben.
Die Besonderheiten dieses Spiels sind unter anderem die modularen Spielplättchen, mit denen man sich praktisch unendlich viele Raumschiff-Grundrisse zusammenstellen kann, die Radar-Blips, die zwar eine ungefähre Position des Gegners auf den Scannern der Terminatoren darstellen, aber nicht deren genaue Anzahl. Es gibt auch eine Regel, die die unglaubliche Schnelligkeit der Symbionten in den Gängen des halbverfallenen Space Hulks darstellt: Der Space Marine Spieler hat ein Zeitlimit von 3 Minuten um seinen Zug zu vollenden. Dieses Limit wird sogar noch verkürzt, wenn der Sergeant stirbt.
Als Ausgleich hat der Kommandant der Terminatoren sogenannte Kommando-Punkte, mit denen er zusätzliche Aktionen ausführen kann. Dies stellt einen externen Kampfbeobachter dar, der den Marines schnelle taktische Anweisungen gibt.
Soviel zur Spieltechnik. Der Space Marines Kommandant hat pro Fünfer-Trupp einen Flammenwerfer zur Verfügung, mit dem man ganze Korridore in Flammen hüllen kann, um eine große Menge von Symbionten auf einmal vernichten zu können.
Der Rest der Truppe ist mit einem Sturmbolter bewaffnet, und auch hier gibt es Sonderregeln, die es sinnvoll machen, konzentriert in eine Richtung zu feuern, damit die Interne Zielelektronik der Terminatorrüstung auf das Ziel aufschließen kann, als wild um sich zu ballern.
Klingt recht kompliziert, aber die Regeln sind wirklich in 5 Minuten begriffen und das Spiel ist sehr schnell und spannend. Schliesslich hat der Tyraniden-Spieler unendlich Nachschub neuer Truppen, muss aber in den Nahkampf kommen. Dagegen haben die Space Marines immer das Zeitlimit im Nacken und der Flammenwerfer nur begrenzte Munition...
Es gab übrigens eine Art 2. Edition, und zwei Erweiterungen, die Hybriden und Psioniker ins Spiel brachten. All diese Änderungen sind recht umstritten, auf der einen Seite machen sie wohl das originale "Space Hulk Gefühl" kaputt, auf der anderen Seite werden diese oft als sinnvolle Ergänzungen angesehen.
Space Hulk erfreut sich noch heute, über 5 Jahre nach dem Einstellen der Produktion, einer großen Fangemeinde und unzählige Webseiten veröffentlichen Hausregeln, mit denen man sogar Necrons, Dark Eldar und neue Waffen in das Space Hulk bringen kann.


[ Brettspiele Fotogalerie ]







 




www.sphaerentor.com
[ Copyright © 2001 by Tobias Reinold & Huân Vu | Alle Rechte vorbehalten ]
Impressum | Datenschutz
 
>