Portal <
Info/Impressum <
Team <
Forum <
 [ 885024/M3 ]
[ Suche | Einloggen | Kontakt ]
 




INSPIRATIONEN
Schwergepanzerte Space Marines, die gegen kriegerische, primitive Orks oder insektoide Tyraniden in die Schlacht ziehen.
Weise Eldar, deren alte einst so mächtige Zivilisation zu verschwinden beginnt und das verführerische, sich in alle Richtungen ausbreitende Chaos.
Das Universum von Warhammer 40.000 ist voll von Figuren, Geschichten und Ereignissen, die wir fasziniert erleben und für einzigartige Kreationen der Schöpfer von Warhammer 40k halten.
Tatsächlich ist es aber so, dass die vielen Schreiber und Künstler bei Games Workshop sich nicht alles selbst erdacht haben, sondern sich sehr wohl von so manchem anderen Autor Elemente & Ideen "ausgeliehen" haben!


Den vielleicht bedeutsamsten jedoch sicherlich auch hintergründigsten Einfluss hatte wohl vor allem die gesamte Literatur und Kultur des "Gothic". Begonnen hatte alles mit den englischen Schauerromanen des 18. Jahrhunderts, wovon Mary Shelleys "Frankenstein" oder Bram Stokers "Dracula" sicherlich die bekanntesten Werke sein dürften. Diese Faszination für das Okkulte und Skurrile setzte sich bis in die Neuzeit durch, wie man z.B. heute an der großen Anhängerschaft der Gothic Jugend- bzw. Musikkultur sehen kann.
Der Begriff des "Gothic" leitet sich außerdem natürlich von der mittelalterlichen Stilrichtung der Gotik ab, die offensichtlich die Illustration des 41. Jahrtausend mit all ihrer Düsternis und depressiven Ästhetik stark durchsetzt hat.
Die wohl wichtigste Vorlage stellt aber eindeutig die Welt des älteren Schwester-Spielsystems "Warhammer" dar. Noch heute kann man gewisse Parallelen ziehen, auch wenn sich Warhammer 40,000 natürlich mittlerweile zu einem gänzlich eigenständigen Universum entwickelt hat.


Durch die Verwandtschaft zu "Warhammer" ergibt sich wiederum zweifelsohne ein fester Bezug zum Fantasy-Genre.
Man nehme zum Beispiel die Orks: Ihren ersten "Auftritt" in der Literatur haben sie wohl bei J.R.R. Tolkiens "Der kleine Hobbit" und dann vor allem im "Der Herr der Ringe" gehabt. Auch die Eldar, die ja ganz eindeutig die Elfen des 41. Jahrtausends symbolisieren sollen, kommen dort zum ersten Mal in dieser Form vor. Der Name selbst ist direkt aus ihrer fiktiven Sprache übernommen und bedeutet soviel wie "Volk der Sterne".
Die Ideen dafür hatte Tolkien wohl aus seinem Studium, bei dem er mit den alten, germanischen Mythen in Berührung kam, bei denen sowohl Elfen als auch Mischwesen aus Mensch und Tier vorkamen, die Tolkien dann geschickt zu seinen "Elben" und "Orks" weiterentwickelte.
Nicht nur aus der Fantasy-Literatur, sondern auch das moderne Science-Fiction Genre hat für einige Elemente aus Wh40k Pate gestanden: Die Eliteeinheiten des Imperators, die Space Marines, scheinen mit den Soldaten aus Joe Haldemans "Der Ewige Krieg", einem zeitlosen Klassiker der SciFi-Literatur, nicht nur die schwere, intelligente Rüstung und das ausgezeichnete Equipment gemeinsam zu haben. Auch die verstörende Vision eines endlosen Krieges birgt eine Ähnlichkeit zum Wh40k-Szenario, auch wenn Haldemans Ansatz viel mehr in Richtung Gesellschaftskritik geht.

Die Idee, dass die Menschheit insektenähnliche Außerirdische zum Feind hat, kommt übrigens aus dem Buch "Starship Troopers" von Robert A. Heinlein, dem wichtigsten amerikanischen SciFi-Autor. Den meisten wird dieses Buch wohl eher als Verfilmung bekannt sein. In dieser bitteren und äußerst brutalen SciFi-Geschichte wird auch ein militaristisch-totalitäres Regime beschrieben, das Games Workshops Imperium der Menschheit im Jahre 40.000 sehr ähnelt.
Der Film "Starship Troopers" von Paul Verhoeven inspiriert mit all seinen blutigen Spezialeffekten natürlich jeden Warhammer 40k Spieler dazu, mal selbst einen derart gnadenlosen Kampf von Tyraniden gegen Infanteristen der Imperialen Armee auszutragen.

Aber nicht nur "Starship Troopers" sondern auch die "Alien"-Trilogie hat selbstverständlich maßstäblich an der Entwicklung der Tyraniden beigetragen. Man denke nur mal an die Symbionten, die ja wohl mehr als deutlich an die schleimigen, blitzschnellen Aliens erinnern, deren bizarres Aussehen vom schweizerischen Künstler H.R. Giger erdacht wurde. Vor allem der action-orientiertere zweite Teil der Filmreihe, "Aliens - Die Rückkehr" von Kultregisseur James Cameron, hat wohl die Leute bei Games Workshop dazu bewegt, ein Brettspiel wie Space Hulk herauszubringen, in dem sich Terminatoren der Space Marines in einem uralten Raumschiff gegen Symbionten behaupten müssen.
Die Imperiale Armee hat natürlich auch viele Vorbilder. Jedem wird schon einmal die Ähnlichkeit zwischen den Catachanern und dem Trupp aus "Predator" aufgefallen sein. Nicht umsonst kann man im White Dwarf öfters eine Geschichte lesen, in der ein Trupp Catachaner gegen einen unsichtbaren Liktor im Dschungel kämpfen muss - ganz im Stil jenes Kultfilms eben.
Besondere Charaktermodelle wie Sly Marbo zeigen dagegen schon durch die Namensgebung deutlich, dass wohl auch ein gewisser weltbekannter Hollywood Vietnamveteran namens "Rambo" für die catachanischen Soldaten als Vorbild diente.
Natürlich kann man das alles nicht nur auf Filmhelden reduzieren, doch schließlich prägten diese das Bild von amerikanischen GIs in Dschungelkriegen am stärksten.
Das Design der anderen imperialen Truppen ist dagegen oftmals an historische Armeen angelehnt: Die Cadianer sind italienischen Streitkräften aus dem Zweiten Weltkrieg ganz ähnlich, während die Valhallaner dagegen den russischen und die Tallarner natürlich den Soldaten der arabischen Welt sehr stark ähneln. Das prätorianische Regiment wurde den britischen Kolonialtruppen nachempfunden, die im Burenkrieg (1899-1902 in Südafrika) gegen holländisch-deutschstämmige Siedler gekämpft haben. Die Uniformen und Gasmasken der Soldaten des Ersten Weltkriegs spiegeln sich dagegen im Design der Stahlgarde von Armageddon wieder. Natürlich hat auch die Optik des Dritten Reichs in das Universum des 41. Jahrtausends Einzug gehalten, so erinnern z.B. die imperialen Kommissare nicht unerheblich an Hitlers SS-Schergen. Hier zeigt sich jedoch auch, dass man mit übertriebenen Allegorien vorsichtig umgehen muss, denn es ist absolut unsinnig eine tiefere Bedeutung hinter diesen Ähnlichkeiten zu vermuten.
Als letztes möchte ich nun noch Michael Moorcock vorstellen. Er hat erstens mit seinen Geschichten um den "Elric" Charakter eine ganze Reihe von Fantasy-Autoren beeinflusst, und zweitens den Begriff des "Chaos" erfunden. Sogar das Zeichen des Chaos, der achtpfeilige Stern, kann man angeblich Moorcock zuschreiben.

Ich hoffe dir hat dieser kleine Einblick in die Hintergründe des Warhammer 40.000 Universums gefallen. Dies waren selbstverständlich nicht alle Inspirationen, die den Spielemachern durch den Kopf gegangen sind, denn die vielfältige Geschichte & Kultur der Menschheit bietet schließlich genug Stoff für Assoziationen. Vielleicht denkst du wenn du das nächste mal spielst mal daran, dass nicht alles "auf dem Mist von Games Workshop" gewachsen ist, und dass die Jungs aus Notthingham es dennoch verstanden, alles zu einer fantastischen einzigartigen Spielwelt zu verweben.



Noch ein paar Links:
International Gothic Association
DarkLinks.de
Warhammer.de
Sphärentor Tolkien
Raven's Reviews: Joe Haldeman
Raven's Reviews: Robert Heinlein
Alien Movie Resource Page
Hinde Sight - Predator
Sweet Despise: Dark Literature - Michael Moorcock
Chaos.org - Cross of Chaos







 




www.sphaerentor.com
[ Copyright © 2001 by Tobias Reinold & Huân Vu | Alle Rechte vorbehalten ]
Impressum | Datenschutz
 
>