Irgendetwas pfeift neben meinem Ohr, und widerwillig werde ich wach. Ein herzhaftes G�hnen bildet sich in meinen Mundwinkeln und ohne zu z�gern gebe ich ihm nach, w�hrend ich mir gen�sslich die Augen reibe. Wie viel Zeit ist vergangen, seit sie uns in diese Blechdose gepfercht haben? Die Schl�frigkeit verschwindet ein bisschen, und ich �ffne die Augen. Das schummrige rote Licht erm�det meine Augen, aber ich nehme einen Schluck warmen Wassers aus meiner Feldflasche und spritze mir ein bisschen ins Gesicht.
Ein Gro�teil des Kommandos schl�ft im Sitzen, die K�pfe auf die Brust geneigt oder gegen die metallenen Verstrebungen neben ihren Sitzen gelehnt, im Takt der Vibrationen des Transporters schaukelnd. Rostov neben mir macht beim Ausatmen pfeifende Ger�usche, und von �berall ist leises Schnarchen zu vernehmen, nur ged�mpft durch das monotone, dumpf vibrierende Ger�usch des Transporters, der uns in unser Einsatzgebiet bringt.
Ich werfe einen Blick auf den Chronometer, erst kurz nach zwei Uhr morgens. Die Tageszeit, zu der ein Mensch am langsamsten reagiert, wie ich mich erinnere, und auch an mir selbst erkennen kann.
W�hrend ich angegurtet in meinem Sitz lehne und darauf hoffe, wieder zu meinem kleinen Nickerchen zur�ckzufinden, �ffnet sich mit leisem metallischen Klang die T�r zum vorderen Teil des Transporters, und ich erkenne Sergeant Oldfield, der durch die Schleuse steigt, wie immer seine feuchte, zerfledderte Zigarre im Mundwinkel und sein schwarzes Barett schief auf dem Kopf. Also, Preis f�r den imposantesten imperialen Zwischenobermacker w�rde er sicher keinen bekommen, aber er hat es trotz der widerspenstigen Truppe schnell geschafft, sich Respekt von meinen Kumpels zu verdienen. Von mir �brigens auch.
AAAAACH - TUNG!!!
br�llt er mit der ihm eigenen (und �blichen) Lautst�rke, w�hrend er mit einem zynischen Grinsen mit ansieht, wie meine Jungs ruckhaft auffahren und sich die unbehelmten K�pfe an den metallenen Verstrebungen ansto�en.
"Das Kaffeekr�nzchen ist vorbei, meine Damen, und es wird langsam Zeit, wieder an die Arbeit zu denken! Wir erreichen in K�rze Avalon, und wir sollten uns darauf vorbereiten, dass der Empfang nicht sehr warm ausfallen wird!"
Gemurre im Publikum, die meisten sind noch im Halbschlaf. Mir stellen sich jedoch alle Haare senkrecht auf und ein kalter Schauer des Ekels l�uft mir den R�cken hinunter, jedes Mal wenn ich den Namen Avalon h�re.
Gro�makropole Avalon. Ein einziger Sumpf aus Korruption, �tzenden S�ured�mpfen und jedem nur vorstellbarem Abschaum aus den verschiedensten Regionen dieses galaktischen Sektors. Seit neuestem auch dem erh�rteten Verdacht auf einen Chaoskult.
Routinem��ig checke ich die Systeme meines Kampfanzugs und stelle den Choke meiner M36 Mars Schrotflinte auf kurze Reichweite und Doppelfeuer, mit maximaler Streuung. Avalons Gassen und verwinkelte Stra�en scheinen hervorragende M�glichkeiten f�r Hinterhalte zu bieten, und ich will f�r alle m�glichen Zwischenf�lle ger�stet sein. Hinter Sergeant Oldfield wechselt eine rote Lampe auf gr�n und er wendet sein narbengezeichnetes Gesicht seiner Truppe zu.
"Okay Ladies, die Party steigt! Bewegt eure m�den Hinterteile, sonst mach ich euch Beine!!!"
Fast gleichzeitig st�lpen wir uns die Mk V Druckhelme �ber die K�pfe, w�hrend sich vor unseren Augen flackernd die Displays der Nachtsichtger�te bilden. Nur unbewusst nehme ich wahr, wie die Sitzgurte schnappend in der Decke verschwinden, meine Kumpels nach ihren Waffen greifen und von ihren Sitzen aufspringen.
Sergeant Oldfield rammt seine Faust in einen breiten roten Druckknopf und mit einem lauten hydraulischen Zischen senkt sich die im Heck montierte Sturmrampe. Mit einem Mal erf�llt ein heulendes Br�llen die Truppensektion, und die Dampfschwaden der Rampe werden blitzartig nach drau�en gesaugt, in ein Loch absoluter Schw�rze, welches sich vor uns auftut.
"Na los, ihr Memmen, immer treu bis in den Tod! Beweg dich Murray, wird Zeit dass du deinem Leben einen Sinn verleihst! F�r den Imperator!"
Murray l�uft los, springt aus dem Heck und verschwindet sofort in der Schw�rze. Seine Kollegen folgen ihm ohne zu z�gern, w�hrend Sergeant Oldfield jedem zum "Abschied" auf die Schulter klopft.
"Komm schon Rostov, schwing die H�ften, oder soll ich Dir die Hand halten bis Du angekommen bist?"
Rostov grinst hinter seinem Visier und h�lt Sgt. Oldfield die Hand hin, welcher ihn mit einem Fu�tritt aus der �ffnung im Heck des Transporters bef�rdert. Aniston spielt wie �blich mit seinem �bertriebenen Perfektionismus, breitet die Arme aus wie ein Artist und schl�gt einen Salto w�hrend er im Dunkel verschwindet. Wasserdampf und Regentropfen spritzen gegen mein Visier, als ich den Schlag Sgt. Oldfields auf der Schulter sp�re und einen stinknormalen, tausendmal ge�bten Ausstieg hinlegen will. Nat�rlich verfehle ich mit meinen schweren Stiefeln in der pl�tzlich eintretenden Schw�rze den Rand der Sturmrampe und st�rze mehr oder weniger w�rdelos (schon mal einen sterbenden Schwan gesehen?) in die Dunkelheit hinab.
Das heulende Br�llen des Windes tobt in meinen Ohren und r�ttelt an meinem Helm, trotzdem schaffe ich es, mich im Fallen umzudrehen und gerade noch die dunkle Silhouette Sgt. Oldfields zu erkennen, die sich von dem gro�en schwarzen Schatten des Valkyrie l�st, welcher, ohne Positionslichter und einen Kondensstreifen in der feuchten Atmosph�re hinter sich her ziehend, schnell kleiner wird.
Ich richte meinen Blick wieder in die Richtung, in die ich falle, kann au�er schweren Regenwolken jedoch nichts in der Schw�rze der Nacht erkennen. Im hellgr�nen Schein meines Helmnachtsichtger�tes erkenne ich nur die verschwommenen Streifen von Regentropfen, die ich auf meiner Reise abw�rts �berhole. Der H�henanzeiger zeigt 24,000 Meter, welche jedoch schnell weniger werden. Ich sto�e durch eine Wolkenwand hindurch, als nur wenige hundert Meter neben mir ein Blitz durch die Wolkenbank st��t und das Donnern meine Ohren zum Klingeln bringt. Verdammtes Wetter! Neben mir glaube ich, schwache Lichter zu erkennen, kann jedoch wegen dieser bl�den Wolken nichts erkennen.
Bei 20,000 Metern breche ich durch eine neuerliche Wolkendecke hindurch und erblicke die Spitze des h�chsten Turms der Gro�makropole Avalons. Auch wenn dieser Ort die niedrigste Lebensqualit�t im Imperium aufweisen mag, ist dieser gewaltige, von Menschen errichtete Behemoth eine imposante, ehrfurchtgebietende Verwirklichung menschlicher Verr�cktheit. Nicht nur dass sich die Makropole �ber mehrere tausend Quadratkilometer erstreckt, in die H�he sind es nochmals ein paar Kilometer. Nur gut, dass wir vom Orbit aus geleitet werden, ansonsten w�rde man sich mit Sicherheit in diesem Labyrinth aus Gassen, Stra�en und Abwasserrohren verirren und Zeit seines Lebens nicht mehr herausfinden. Die n�chste Wolkendecke ist d�nner und anscheinend die letzte auf unserem Weg hinunter in die Tiefen der Makropole.
Der H�henanzeiger zeigt 4,000 Meter, als sich summend mein Kampfanzug zu Wort meldet. Kleine gr�ne Displays blinken in meinem Nachtsichtger�t und zeigen, dass alles okay l�uft. Etwa 50 Meter �ber dem von Schutt bedeckten Boden habe ich pl�tzlich das Gef�hl, als w�rde ich in einen meterhohen Haufen Wackelpudding eintauchen, als der Gravschirm aktiviert wird und mich innerhalb eines Sekundenbruchteils auf Null abbremst.
Beinahe sanft, wie von einer riesigen Hand gef�hrt, werde ich auf dem Boden abgesetzt und gehe sofort in sichernde K�rperhaltung. Aus dem Augenwinkel erhasche ich die Schemen meiner Kameraden, die sich an eine nahe gemauerte Wand geschmiegt haben und mit ihr zu verschmelzen scheinen. Nur die hellgr�n schimmernden Linsen ihrer Nachtsichtger�te stechen durch die Dunkelheit der Nacht. Der Regen prasselt hier unten in dicken, schweren Tropfen zu Boden und schleudert Font�nen schlammigen Wassers in die Luft, w�hrend ich mit raschem Schritt meine Landestelle verlasse und zu meinen Kameraden aufschlie�e.
W�hrend dem letzten Schritt drehe ich mich im Lauf um und werfe mich gegen die gemauerte Wand. Im hellgr�nen Schimmer meines Nachtsichtger�tes erkenne ich Sergeant Oldfield, wie er sanft auf dem Boden aufsetzt und sich zu unserem Trupp gesellt.
"Madison, gib dem Oberkommando Bescheid, wir sind im Ziel."
Madison nickt knapp und verbindet sein Helmmikrofon mit dem �berdimensionalen Funktornister auf seinem R�cken.
"Adlerhorst, hier Elysia eins-zwo-sieben, das Paket wurde geliefert".
Er wartet auf die rauschende Antwort und nickt Sgt. Oldfield zu.
"Okay Leute, wir gehen wie folgt vor. Diese breite Stra�e hier" - Sgt. Oldfield deutet auf den im Bodennebel verschwindenden Korridor zwischen den halbzerfallenen Geb�uden - "f�hrt bis runter zum Palast des Friedens, einem alten Geb�ude der Ekklesiarchie, welches jedoch schon lange einem Bandenkrieg zum Opfer gefallen ist. Wir bilden zwei Gruppen, Team 1 kommt mit mir, wir werfen uns auf der linken Seite ins Geb�sch und folgen der Stra�e durch die Nebengassen. Team 2 ist deines, Aniston, ihr macht dasselbe auf der rechten Abteilung. Wir treffen uns am Ende vor dem Palast des Friedens. Fragen?" - er wirft einen Blick in die Runde - "Okay, los!"
Oldfield zieht sich eine kleine Version des Nachtsichtger�tes vor die Augen und sprintet los, w�hrend ihm rasch die H�lfte des Elysianischen Sturmtrupps folgt, und sie alle im Bodennebel verschwinden. Rostov wirft mir einen vielsagenden Blick zu, bevor wir unserem Teamf�hrer weg vom offenen Gel�nde in die enge verwinkelte Seitenstra�e folgen. Aniston als Anf�hrer? Dieser Anf�nger?
Das Ger�usch von schweren Stiefeln, die durch dicken Schlamm platschen, wird vom prasselnden Regen �bert�nt. Der Korridor hier ist nur knapp vier Meter breit, und das altert�mliche Kopfsteinpflaster bedeckt einen Gro�teil des Bodens. Links und rechts beherrschen leere Fenster und aufgebrochene Holzt�ren das Bild dieses Au�enbezirkes, ein paar vermodernde W�scheleinen h�ngen hier und da �ber die Gasse. Unser Team teilt sich auf die beiden Seiten der Gasse auf, w�hrend wir vorsichtig, mit den Schrotflinten im Anschlag, durch die Gasse schleichen.
Aniston bekommt beinahe einen Herzinfarkt und rei�t seine Schrotflinte hoch, als er eine streunende Katze aufscheucht, die kreischend in der Dunkelheit verschwindet und dabei eine M�lltonne umwirft, welche scheppernd zu Boden f�llt und ihren verrotteten Inhalt �ber das Kopfsteinpflaster verteilt. Rostov grinst in meine Richtung, und ich grinse zur�ck. Was f�r ein Angsth�schen! W�hrend wir weiter vorr�cken h�ren wir aus der Richtung in die wir wollen unharmonischen, monotonen Gesang der schnell lauter wird. Wir f�chern aus und richten unsere Schrotflinten in die Richtung des Gesanges, und eine gro�e, breite Gestalt sch�lt sich aus dem Nebel vor uns.
"Swoo und drei un f�nff un� sieben,
wo is denn nur mein Sssschatz geblieben?
Beeerchen, Beeerchen, meiner Treeuu,
ich warf mich doch nur kuurz ins Heeuu!
(Text aus Herr der Ringe!)
Die Gestalt tritt in den schwachen Lichtschein, der aus einer halb verbogenen Stra�enlaterne kommt. Ein ziemlich dreckiger Mann mit wallendem Rauschebart, welcher vor Dreck nur so starrt, torkelt die Stra�e entlang, wobei er eine halb leere Flasche mit einer undefinierbaren Fl�ssigkeit schwenkt und ab und zu einen tiefen Zug daraus nimmt. Es w�re ein allt�glicher Anblick eines Obdachlosen in einer Gro�makropole, aber dieser Typ ist anscheinend nicht ganz dicht im Oberst�bchen. Er tr�gt schmutzige Kleidung und einen hohen, spitzen Hut, aber das verr�ckteste sind knallgelbe, kniehohe Gummistiefel in denen er durch den prasselnden Regen wankt. Er scheint uns durch den Regen zu sehen, und sein verschleierter Blick zeigt mit einem Mal unsagbare Verzweiflung.
"Wasss hadde sie denn nur, mein Beerchen? Abgehaun, einfach so, middiesem verdammmten Langohr, unn l�ss mich inner H�dde ssur�ck � wasss f�rne Schande�."
Er nimmt einen tiefen Zug aus der Flasche, geht jedoch w�hrend dem Trinken in die Knie und f�llt wie ein nasser Sack zu Boden, wobei die Flasche klirrend auf dem Kopfsteinpflaster zerspringt. Unsere ratlosen und am�sierten Blicke auf den am Boden liegenden, schnarchenden Mann gerichtet, der noch ein brummendes "dongelong" von sich gibt, merken wir fast nicht, dass Aniston uns bedeutet, ihm weiter zu folgen.
Raschen Schrittes verlassen wir die Szenerie und folgen der verwinkelten Stra�e. Nach ein paar hundert Metern wird die Stra�e etwas enger, und Aniston bedeutet uns, die Seiten zu sichern. Die Silhouette des Palastes des Friedens ist in der Ferne sichtbar, doch man hat das ungute Gef�hl, dass man aus den leeren Fensterh�hlen heraus beobachtet wird.
Eben wollen wir weiter vorr�cken, als aus einem Haus rechts vor uns ein Mann tritt. Ein splitternackter Mann, wie ich anmerken will. Er tr�gt nur eine bauschige rosa Stola um den Hals und offensichtlich Hufeisen an den F��en. Quer �ber seine Schl�fen und seine Augen zieht sich ein schwarzer Streifen, was offensichtlich Kriegsbemalung sein soll, und auf seinem ansonsten haarlosen Kopf thronen drei, nein, vier rosa gef�rbte Haarsch�pfe, die er zu hammerharten Stacheln geformt hat.
"Huiuiui, neinneinnein, das geht nicht meine S��en, dass ihr hier durchkommt ohne dass Aringar das mitkriegt!" Er wedelt mit einem langen Finger langsam hin und her, wobei man den Irrsinn beinahe in seinem Blick bemerkt.
"Im Namen des Imperators, identifizieren sie sich!!" ruft Aniston laut genug, damit es den trommelnden Regen �bert�nt.
"Ich bin ... ich bin �" s�uselt der Typ und wedelt mit seinen Armen in der Gegend herum "ich bin Aringar, der Herrscher des �stlichen Spiralarmes, und was ihr hier an meinem makellosen K�rper betrachtet" - er wackelt mit der rosafarbenen Stola - "ist der Pelz der Macht, der mir �bernat�rliche Kr�fte verleiht! Mit ihm l�sche ich die Sterne aus, fliege durch den mondbeleuchteten Himmel und gebe meinem gottbegnadeten K�rper absolute Unverwundbarkeit, jawohl, totale Unverwundbarkeit!"
Er kichert vor sich hin und wedelt mit seiner Stola. "Und weil ihr durch meine Stadt kommt, verlange ich nat�rlich Wegzoll von euch, denn das ist nur gut und rechtens, nicht wahr? Und ihr gebt mir viele, viele, viele�" - er macht ein paar delikate kleine Tanzschritte - "�viele viele kleine K�rbisse f�r meinen kleinen Freund hier!" Erst jetzt bemerke ich die grobschl�chtige Pistole, die der Typ in seiner blassen Hand tr�gt und damit vor unseren Gesichtern herumwedelt.
"K�rbisse�was�wie??" stottert Aniston und blickt hilfesuchend zu uns zur�ck, doch keiner von uns verliert auch nur ein Wort. "Tjahaa, gebt dem Aringar was des Aringars ist, dann gew�hre ich euch meine Gnade, und auch ihr k�nnt teilnehmen an meiner Herrlichkeit die des meines�.."
Er rei�t pl�tzlich die Augen auf und starrt fasziniert auf das kopfgro�e Loch in seinem Bauch, durch das man die schmutzige Stra�e hinter ihm sehen kann. Die feinen Rauchfahnen, die von den M�ndungen meiner Schrotflinte davon treiben, werden von einem leichten Wind zerteilt. "Seht ihr, Ungl�ubige??" johlt der Typ und macht wieder ein paar kleine Tanzschritte, "ich sagte es euch, unverwundbar, unverwundbar, wie ein Hemdchen aus Hundshaar�." Er hustet pl�tzlich einen Klumpen Blut und bricht mit zuckenden Gliedma�en zusammen, wobei er einen Trommelwirbel auf dem feuchten Kopfsteinpflaster vollf�hrt und schlie�lich still liegen bleibt.
Anistons Gesicht ist k�sewei�, als ich an ihm vorbeigehe und ihm einen strengen Blick zuwerfe, bevor ich mich an den Rest des Trupps wende.
"Los, weiter!"
Wohnen denn nur Verr�ckte in dieser Makropole??
Der Palast des Friedens ist ein j�mmerlicher Anblick, die einst m�chtige marmorne Kuppel ist eingest�rzt, und �berhaupt gleicht ein Gro�teil des Geb�udes einem einzigen Tr�mmerhaufen. Sgt. Oldfields Trupp ist bereits da und verschanzt sich in den Tr�mmern als wir dazu sto�en.
"Aniston, verdammt noch mal, wo bleibt ihr denn so lange? Was war denn los?"
Aniston, der immer noch wei� im Gesicht ist, muss erst ein paar mal tief Luft holen. "Nnn-nichts, Sergeant, alles in Ordnung!"
Sgt. Oldfield blickt uns an, aber die meisten von uns haben nur ein verstohlenes Grinsen im Gesicht.
"Zur�ck zur Arbeit Ladies, laut Geheiminformationen befindet sich die Versammlungsst�tte des Chaoskultes irgendwo unter dem Palast des Friedens, in einer gr��eren Kammer der verwinkelten Katakomben. Das da dr�ben" - er deutet mit seiner behandschuhten Rechten - "scheint einer der Eing�nge zu sein, wir gehen zusammen rein, Aniston und Bryson, ihr zwei verschanzt euch beim Eingang und meldet uns alles, was hier drau�en vorbeikommen sollte. Wir sollten nicht allzu lange brauchen, in zwanzig Minuten sind wir hier wieder raus!"
Aniston scheint ziemlich erleichtert, als wir Sgt. Oldfield durch den gemauerten Eingang in die Tiefen der Katakomben folgen. Der Gang ist recht breit, und wir kommen schnell voran. Nach einigen Metern wird er jedoch breiter, und wir treten in einen riesigen offenen Raum.
Gewaltige Marmorne S�ulen st�tzen ein mit Gold und Juwelen reich verziertes Fresko, das niemand anderen als unseren geheiligten Imperator zeigt, wie er �ber der verhassten Schlange steht und sie mit seinem gl�nzenden Speer durchbohrt.
Kaum zu glauben, dass unter all dem M�ll und Dreck dieser Stadt ein derart vollkommenes Kunstwerk verborgen liegt. Wir w�rden am liebsten stehen bleiben und das Werk aus n�chster N�he betrachten, doch Sgt. Oldfield treibt uns ruhelos voran. Nachdem wir den riesigen Saal durchquert haben treffen wir an eine eingest�rzte Mauer, aus der verrostete Abwasserrohre ragen. Oldfield blickt vorsichtig in die etwa zwei Meter breite, finstere R�hre und bedeutet uns mit einem Finger an den Lippen, keinen Mucks zu machen. T�usche ich mich oder vernehme ich zwischen dem Rauschen des Wassers und dem Quieken kleiner Nagetiere einen monotonen Sprechgesang?
Wir treten vorsichtig in die morsche R�hre und arbeiten uns im Schleichtempo hindurch. Der Gestank hier drinnen raubt einem beinahe das Bewusstsein, und mehr als einmal treibt ein totes Tier vorbei, die leergefressenen Augenh�hlen anklagend an die W�nde der R�hre starrend. W�hrend wir uns voran arbeiten, nimmt die Lautst�rke des Gesanges zu, und so leise wie m�glich entsichern meine Jungs ihre Waffen.
Flackerndes Licht erhellt die W�nde der R�hre, und einer nach dem anderen klappen wir die Visiere unserer Nachtsichtger�te hoch. Hinter der R�hre erweitert sich der Raum zu einer kleinen Halle, und der schauerliche monotone Gesang �bert�nt nun sogar das Pl�tschern des Abwassers. Wir ducken uns auf ein Signal Sgt. Oldfields hin etwas tiefer in die Schatten, w�hrend er nach vor schleicht und einen Blick aus dem Abwasserrohr wirft. Nach ein paar Sekunden bedeutet er uns, ihm zu folgen, und einer nach dem anderen steigen wir an den Rand des Rohres und lassen uns lautlos die eineinhalb Meter bis zum Boden hinab.
Die marmorne Halle wird von zwei Reihen gro�er steinerner S�ulen eingefasst, und im freien Raum in der Mitte des Raumes erkennen wir mehrere Reihen von dunklen, in Roben gekleidete Gestalten, die am Boden knien und diesen tiefen unverst�ndlichen Gesang von sich geben. Am Ende der Halle befindet sich ein steinerner, blutbefleckter Altar, vor dem eine massive ebenfalls mit einer Robe verh�llte Gestalt steht und ein fremdartiges Ritual vollzieht, wobei es alle seiner vier Arme gebraucht.
Zum Gl�ck drehen uns die finsteren Gestalten den R�cken zu, sonst w�ren wir nicht so einfach rein gekommen. Auf ein Zeichen Sgt. Oldfields hin verteilen wir uns lautlos im Raum, was uns im Schutz der schweren S�ulen nicht schwer f�llt, auch das tanzende Zwielicht der Fackeln hilft uns, unsere Anwesenheit zu verbergen. Alle sind in Position und bereit, zuzuschlagen, doch ein morbider Anfall von Faszination l�sst uns weiterhin das fremdartigen Spektakel beobachten.
Der Anf�hrer scheint sein Ritual vollendet zu haben, denn er wendet sich seiner versammelten Gemeinde zu und beginnt, von seiner gutturalen, unverst�ndlichen Sprache ins Altgotische zu wechseln. Das Flackern der Fackeln wirft wechselnde Schatten auf die langgezogenen Kiefer des Anf�hrers, aus denen bleiche, riesenhafte Fangz�hne zu wachsen scheinen. Nein, sie wachsen wirklich daraus hervor!
"Unsere Zeit ist gekommen, meine Kinder! Unsere Meister haben beschlossen, ihr Wort und Ihre Taten �ber diese Welt und die verfluchte Makropole Avalon zu bringen, und wir als ihre gehorsamen Diener haben die Ehre, zu Ihnen emporgehoben und ein Teil Ihres Ganzen zu werden! Preiset sie!!! Ma�los sind ihre Wunder, und ma�los sind die Welten, die wir mit ihnen besuchen d�rfen!!!"
Der Gesang steigert sich deutlich, und die Kultmitglieder erheben sich aus ihrer sitzenden Positionen, um ihrem Anf�hrer mit verzerrten, klauenbewehrten H�nden und Armen zuzujubeln. Das Gekreische steigert sich zu einem Crescendo, als die Kultmitglieder beginnen, sich im Takt eines unh�rbaren Rhythmus zu wiegen und zu tanzen. Der grauenhafte Gesang, der in den Ohren zu schmerzen beginnt, wird nur durch drei gebr�llte Worte durchbrochen. Unverkennbar Sergeant Oldfield.
"MACHT SIE ALLE!!!"
---Fortsetzung folgt---