D�ster liegt der Mantel der endlosen Nacht �ber den Sternen. Eine
Stimme klar und sch�n wie die eines Engels durchschneidet die ewige
Stille. Ein Ruf in der Dunkelheit.
"Hier ist das Flaggschiff Khaines Tr�nen an den Begleitzerst�rer
Kar Selim!"
"Nach Best�tigung durch den Rat der Seher auf Ulthwé ergeht
der endg�ltige Befehl an die Janias Mash il Morenn Black Guard Assault
Division, ihre Streitkr�fte im Frakirimsektor, am Endorimusgestirn
zu sammeln. Die Suche wird sich von Endorimus aus �ber den gesamten
Sektor erstrecken, bis eine vollst�ndige Aufkl�rung durch den Rat
der Seher auf Ulthwé best�tigt wird. Alle Flottenteile werden
mit sofortiger Wirkung nach Endorimus im Frakirimsektor beordert."
"Detaillierte Einsatz und Nachschubbefehle ergehen nach Eintreffen
des Shan-shidar."
"Krieg ist mein Meister, Tod ist meine Herrin!"
"Hier ist Begleitzerst�rer Kar Selim an Flaggschiff Khaines Tr�nen!"
"�bermittlungscode positiv... Kurs Frakirimsektor liegt an... Nachrichtweiterleitung
erfolgt... Vollst�ndige Best�tigung der eingegangenen Befehle!"
D�mmeriges Licht beleuchtet lange, gewundene G�nge... nirgends ist
eine Bewegung auszumachen.
Eine melodische Frauenstimme hallt von den W�nden einsamer R�ume
und G�nge wieder:
"Runenleser Ashan Sydral auf Station 3a; s�mtliche Mitglieder der
Vorhut melden sich bei Exarch Kardarim im Besprechungszimmer 24."
Schritte schwer gepanzerter Stiefel durchschneiden die Stille. Zwei
Aspektkrieger in schwerer Panzerung laufen den Gang hinab, die mit
Mandiblastern bewehrten Helme unter dem Arm.
Ein gepanzertes Schott gleitet zischend zur Seite und gibt den Blick
in einen Raum frei, in dessen Mitte ein gro�er runder Tisch steht,
um den mehrere Aspektkrieger und Ranger stehen.
Dutzende Stimmen reden hektisch durcheinander.
"Aber, meine Herren!" in dumpfem Basston schneidet eine Stimme durch
die Unordnung. Alle Blicke richten sich auf Kardarim, den Exarchen
des Skorpionkriegerschreins... dem F�hrer der Vorhut.
"Die Befehle des Shan-shidar sind eindeutig... Er wird das Flaggschiff
in ca. 6 Stunden erreichen. Eine Vorhut unter meiner F�hrung soll
auf Endorimus landen, die Landezone sichern und mit der Aufkl�rung
des Gebietes beginnen... Die Hauptstreitmacht folgt dann 12 Stunden
sp�ter. Aufkl�rungsgruppenf�hrer Talarin... sind ihre Ranger bereit?"
"Nat�rlich, Erhabener."
"Sehr gut. Wenn sie ihre Aufmerksamkeit jetzt der topographischen
Karte von Endorimus zuwenden w�rden... Der gr�n markierte Bereich
ist die einzige Zone von der wir detaillierte Daten erfassen konnten.
Es handelt sich um eine ca. 1,5 km gro�e Lichtung in den dichten
W�ldern von Endorimus. Wir werden durch den Landungskreuzer Akaril
am nordwestlichen Ende dieser Lichtung abgesetzt werden und arbeiten
uns dann im Schutz der W�lder ca. 8 Klicks nach Nordwesten vor.
Unsere Mission dient dem Aufsp�ren feindlicher Verb�nde und der
Festlegung eines Standortes f�r Echobasis in den Klippen bei Nav.
Iota. Noch Fragen?"
"Also gut, in einer Stunde geht es los. Alle Mannschaften auf Gefechtsstation!"
Eldaromin verlie� den Besprechungsraum als letzter, und bog nach
links ab zu seinem Quartier.
"Ja, die Befehle des Shan-shidar waren eindeutig. Er sollte mit
der Vorhut landen und sich unmittelbar danach von dieser absetzten
um mit seinem Teil der Mission zu beginnen. Nichts und niemand w�rde
den Weltenwanderer bemerken. Im Schutze seines Chameolinmantels
und mit Hilfe von etwa einem Dutzend verschiedener Bewegungsmodule
w�rde er sich durch das unwegsame Gel�nde von Endorimus wie ein
Windhauch bewegen, und seine Sensoren und Ortungseinrichtungen w�rden
dem Shan-shidar lange Zeit von Nutzen sein. Er w�rde daf�r sorgen,
dass seine Br�der fr�hzeitig von jedem Eindringling erfuhren, um
ihm ein schnelles Ende zu bereiten, keiner der Chem-Pan-Sey, die
fr�her oder sp�ter nach Endorimus kommen w�rden, wird in der Lage
sein seine Br�der zu �berraschen. Daf�r w�rde der Weltenwanderer
schon sorgen."
Vorsichtig blies Eldaromin die letzten Sp�ne aus dem Astloch, das
er aufgebohrt hatte.
Mit der linken Hand hielt er sich an einem Ast des Mamutbaumes fest
w�hrend er mit der anderen fingerfertig den faustgro�en Radarsensor
in die �ffnung einsetzte.
Fertig,... er lie� seinen Blick umherschweifen, �ber die majest�tischen
Wipfel der Mamutb�ume von Endorimus. Ein L�cheln umspielte seine
Mundwinkel, ein seltener Anblick bei einem Weltenwanderer. Er richtete
sich zu seiner vollen Gr��e auf,... und dann lie� er sich fallen.
Der Wind zerrte ungest�m an seinem Chameolinmantel, mit einem schnellen
Griff kriegte er eine armdicken Ast zu fassen. Die Schwerkraft riss
seinen K�rper herum und er lie� den Ast wieder los, um weiter 20
Meter in die Tiefe zu st�rzen. Ein weiterer Griff, das vertraute
Gef�hl von Holzrinde, das Rei�en der Schwerkraft und dann wieder
die Ekstase des freien Falls. Wie ein Affe hangelte der Weltenwanderer
an dem dreihundert Meter hohen Mamutbaum herunter, bis er mit einem
Salto den Erdboden erreicht hatte. Ein lautes und befreiendes Lachen
entsprang seiner Kehle... gelacht... mindestens ein Jahr lang hatte
er nicht mehr gelacht.
Endorimus. Er lie� sich den Namen auf der Zunge zergehen. Schon
jetzt liebte er diesen Planeten. Bester Laune machte er sich daran
den Wald zu verlassen, um einen der Berge genauer zu besichtigen.
Von dem Baum aus hatte er ein Hochplateau gesichtet, auf dem unter
Umst�nden ein Landungsschiff niedergehen konnte... eine ideale Stelle
f�r ein paar seismische Sensoren!
Mehr als 100 Klicks entfernt waren zehn Skorpionkrieger mit einer
ganz anderen Art von seismischen Sensoren besch�ftigt.
"Verdammte Schei�e!"
"Was ist denn?"
"Der Sensor ist kaputt! Erst zeigt er eine H�hle in ca. 87 Metern
Tiefe an und dann ist sie wieder weg!"
"Wo liegt denn das Problem Aspektkrieger?"
"Lord Kardarim... es... ich... seht selbst! Der Sensor zeigt eine
H�hle in 87 Metern an, und da... jetzt ist sie wieder weg!"
"Ich w�rde sagen sie haben da wirklich eine H�hle entdeckt... Sie
steht allerdings unter Wasser!"
"Sir, warum m�ssen wir uns eigentlich mit den Sensoren herumschlagen?
Das ist doch Aufgabe der Ranger!"
"Das ist schon richtig, allerdings sind die Rangers damit besch�ftigt
die �berwachungsmatrix um dieses Gebirge zu vervollst�ndigen und
sie wollen doch wohl nicht faul in der Sonne liegen?"
"Nein Sir!"
"Versuchen sie es da vorne noch einmal! Wenn der Shan-shidar hier
eintrifft werden wir ihm eine H�hle pr�sentieren, die er so schnell
nicht wieder vergisst."
Hoch �ber Endorimus in der endlosen Stille des Alls, zieht das Flaggschiff
Khaines Tr�nen seine Runden.
"Kiste 2347... 80 Plasmagranaten."
"Check!"
"Kiste 2348... 24 Phantomkristallkugeln."
"Check!"
"Was will der mit der Schei�e?"
"Was?"
"Kiste 2349... 1250 Meter psychoaktives Halbleiterfaserkabel!"
"Der packt einen Mist ein... Check!"
"Du solltest dir mal die Liste f�r Laderaum 14 anschauen!"
"Was?"
"Gravitationsplattformen,... Holoemitter und 12 Klicks Absperrgatter!"
"Oh Mann! Das m�ssen wir doch nicht nachmessen, oder?"
"Auf keinen Fall!"
"Ich hab geh�rt, dass alle Kristalls�nger mit auf die Oberfl�che
beordert wurden!"
"Vielleicht will er ein Raumschiff bauen?!"
"Hahaha, ja klar! Lass uns weitermachen!"
"Kiste 2350... 12 Umspannungskonverter!"
"Check!"
In der Halle der Ankunft, am Hauptdockkragen, herrschte hektische
Betriebsamkeit. In Reih und Glied waren Aspektkrieger und Gardisten
angetreten.
Runenleser und Propheten standen steif und mit ausdruckslosem Gesicht
da und starrten auf die Hauptschleuse, neben der die Sturmgardisten
der Totenwache Aufstellung genommen hatten. Mit einem lautem Klacken
dockte die Korvette der Asur-Klasse am Dockkragen der Khaines Tr�nen
an. Endlose Sekunden verstrichen, in denen keiner der Anwesenden
einen Laut von sich gab.
Dann,... endlich �ffnete sich die Luke.
Sturmgruppenf�hrer Alsaron von der Totenwache trat vor... voll und
klar schnitt seine Stimme durch den Raum...
"SHAN-SHIDAR!"
Wie ein riesiger, exotischer K�fer ragte das Landungsschiff der
Mondfalkenklasse zum Himmel empor. Mit Hilfe gro�er Antigravlastkr�hne
wurden kubusf�rmige Kisten aus den oberen Lader�umen auf den Transportschweber
geladen. Zwischen den Fahrzeugen wuselten die ganze Zeit �ber die
Mitglieder der Janias Mash il Morenn Black Guard Assault Division
auf und ab, st�ndig damit besch�ftigt die Ladung des Schiffes zu
l�schen.
Shan-shidar Tian Dan lag an den Stamm eines Mammutbaumes gelehnt
im Schatten und kaute, mit gelangweiltem Blick, auf einen Grashalm.
Wann w�rden sie es endlich lernen? Das Eldarimperium war nicht an
einem Tag erbaut worden, es war nicht an einem Tag gefallen, und
es w�rde nicht an einem Tag wieder auferstehen. Geduld und Umsicht
waren n�tig, um die Wenigen, die nach dem Fall �briggeblieben waren,
wieder an die Spitze der Herrschaft zu f�hren.
Einer der Lastkr�hne schwang in einer schnellen Rechtsbewegung aus,
ein Gardist, der die nahende Gefahr in der Hektik nicht kommen sah,
wurde von der herumschwingenden Last an der Schulter getroffen und
drei Meter durch die Luft geschleudert.
Tian Dan dr�ckte sich hoch um aufzustehen. Der Gardist erhob sich
aus dem Gras und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter.
"Heiler!"
Tian Dan lie� sich wieder zur�cksinken und rollte die Augen. Kinder...
die wenigsten �ber zweihundert Lebenszirkel alt! ... mit der Zeit
w�rden sie lernen... Wie schon gesagt war Geduld das Zauberwort.
Eigentlich w�re das ein guter Zeitpunkt, um ein kleines Nickerchen
zu machen... Das Entladen des Schiffes w�rde noch eine weitere Stunde
dauern... eine weiter Stunde w�rde die ganze Truppe brauchen, um
die H�hle zu erreichen, die Kardrim gefunden hatte... wer wei�,
wann er das n�chste mal eine gute Gelegenheit f�r ein Nickerchen
auf diesem Feldzug haben w�rde... ... ...!
"Shan-shidar!"
"SHAN-SHIDAR!"
Tian Dan �ffnete die Augen und blickte in das besorgte Gesicht eines
Gardisten... Er mu�te eingeschlafen sein... Jetzt blo� keinen Fehler
machen!
"Ja, gibt es etwas, Gardist?"
Tian Dan blieb liegen und schaute ihn desinteressiert an.
"Die Garde hat die Koordinaten erreicht und alles ist bereit, um
mit der Bohrung anzufangen!"
Tian Dan erhob sich und musterte den Gardisten von Kopf bis Fu�.
"Soll das hei�en die Bohrung hat noch nicht begonnen?"
"Nein, wir dachten...?"
"Das Volk der Eldar ist viele Millionen Jahre alt und scheinbar
immer noch nicht in der Lage ein einfaches Loch auszuheben!"
"Ich bitte um Verzeihung...?"
"Ein Mann ihres Alters sollte nicht mehr um Verzeihung bitten m�ssen,
er sollte es einfach besser wissen! Ich komme besser mit, sonst
gibt es noch mehr Verletzte. Gehen sie vor!"
In Reih und Glied standen die gesamten, zur Zeit verf�gbaren, Streitkr�fte
der Assault Division am Fu�e der Berge.
- Sie stehen da wie auf einer Parade, dabei sollen sie nur ein Loch
buddeln...
Serach Alkar Ishasun, der rangh�chste Runenprophet des Dritten Zirkels
des Hohen Rates von Ulthwé, trat ihnen entgegen."
Ah, Shan-shidar! Auf mein Gehei� haben wir mit dem Beginn der Bohrung
extra auf euch gewartet. Ich dachte, dass ihr bei diesem historischen
Moment zugegen sein wolltet!"
Der Gardist warf Tian Dan einen leicht vorwurfsvollen Blick zu.
- Upps... verdammt... alle Augen sind auf mich gerichtet... das
ist typisch Propheten... alles m�ssen sie ritualisieren!
"Aber das w�re nicht n�tig gewesen! Wir haben bereits viel
Zeit verloren und eigentlich hatte ich gehofft, den bergm�nnischen
Teil der Arbeit so schnell wie m�glich hinter mich zu bringen."
Leider trug der Runenprophet seinen Phantomhelm und so sah Tian
Dan nicht diese Gesichtsentgleisung die ihm einen Stich versetzt
h�tte.
- Zum ersten Mal seit �ber 1000 Jahren waren Eldar wieder daran,
etwas, das einer Kolonie gleichkam, auf einem Planeten zu errichten
und dieser Barbar nannte es `bergm�nnisch'.
Alkar Ishasun drehte sich steif herum und verk�ndete mit kalter
Stimme mit der Bohrung zu beginnen, dann ging er zur�ck zum Kreis
der Seher, wo er die restliche Zeit stehenblieb und Tian Dan keines
Blickes mehr w�rdigte.
- Das wars Tian... Du bist geliefert... Er kann zwar nicht direkt
Einfluss auf die Mission nehmen,... aber er kann dir das Leben zur
H�lle machen! ...Schei�e! Darum w�rde er sich sp�ter k�mmern m�ssen...
Geduld. Erstmal war es an der Zeit, das Areal mit Laserpalisaden
und Wachplattformen f�r die Nacht zu sichern. Die Ranger sagten
zwar, Endorimus sei unbewohnt, aber man wei� nie welche �berraschungen
das Universum f�r einen bereith�lt.
Tagebuch Tian Dans Eintrag 1
Bericht an den hohen Rat Ulthwes �ber die Fertigstellung der Falcon
Dome Zitadelle:
"Nach Best�tigung des Einsatzortes durch den hohen Rat sandte ich
Befehle voraus, die Vorhut anzulanden, eine geeignete Landezone
nahe der Berge auszusp�hen und diese zu sichern. Diesen gab ich
den Weltenwanderer Eldaromin mit und unterstellte der Vorhut Exarch
Kardrim vom Aspekt des Skorpions. Desweiteren gab ich detaillierte
Befehle zur Zusammenstellung der anzulandenden Truppen und Nachschubeinheiten.
Nach meiner Ankunft f�hrte ich die gesamte Truppe nach Endorimus
an den Fu� der Berge, lie� eine Bohrung beginnen, mit dem Zwecke
eine H�hle unter dem Gebirge zu erschlie�en und lie� ein befestigtes
Lager errichten. Aus Sicherheitsgr�nden, der Planet Endorimus war
noch nicht ganz erschlossen, lie� ich das Lager mit einem 5 Fu�
breitem und ebenso tiefen Graben umgeben und auf 10 Fu� hohen Erdw�llen
stellte man auf mein Gehei� die Laserpalisaden auf. Hinter der Palisade
lie� ich in einem Abstand von 100 Fu� Wacht�rme errichten, die diese
um 15 Fu� �berragten. Da das Lager nur von kurzer Dauer sein sollte,
lie� ich nur noch eine ausfahrbare Energiebr�cke schlagen und belie�
es bei dieser Verschanzung meines Lagers, die ich f�r ausreichend
hielt.
Als am Mittag des n�chsten Tages die H�hle erschlossen war, lie�
ich die Schwarzen Khaindar, die anstelle ihrer Raketenwerfer nun
Schneidlaser trugen, zusammen mit den Kristalls�ngern, diese f�r
das kommende Ritual herrichten.
Das Vorbereiten der H�hle erwies sich jedoch als nicht so einfach,
da das Gewicht des Berges schwer auf ihr lastete. Als nun am dritten
Tage das Werk vollbracht und die H�hle, gem�� den Anweisungen der
Kristalls�nger, hergerichtet war, lie� ich ein �ppiges Fr�hst�ck
ausgeben und begab mich mit allen Truppen, mit Ausnahme der Phantomlords,
ins Innere, um das Phantomkristallritual zu beginnen.
Als jeder seinen Platz eingenommen und seine Strophe zu rezitieren
begonnen hatte, begannen die Kristalls�nger ihre Instrumente anzustimmen
und voll Trauer und Schmerz vom Ruhme vergangener Tage zu singen.
Majest�tisch erhoben sich die Phantomkristallkugeln, die mit psychoaktivem
Halbleiterfaserkabel verbunden waren, aus ihren Ruhest�tten und
tauchten den gesamten Raum in ein blaues Kristallicht.
Unter dem Gesang der Kristalls�nger erzitterte das Gebirge, im rhythmischen
Takt ihrer Trommeln bebte der Boden und �ber das Spiel der Musik
erhob sich ein stetiges, dunkles Summen.
H�her und h�her stiegen die Kristallkugeln und als sie die Decke
ber�hrten, war es als ob ein Stein in Wasser taucht. Wellen schienen
sich von den Kugeln �ber den Stein auszubreiten und diese tauchten
v�llig in ihn ein, nur die Kristallkabel ragten noch aus der Decke
wie Schilf aus einem See.
Und wie einst Asur einen Stein nahm und aus ihm das Leben formte,
so formte die Kraft der Kristalls�nger nun diesen Stein, lie� ihn
flie�en wie Wasser, sich auft�rmen zu W�nden und R�umen. Das Kristallkabel
wurde zusehends d�nner, als die geistige Kraft der S�nger es streckte
und wie Blutgef��e verzweigte.
Lange Zeit sa�en wir dort und rezitierten die Strophen, die Asur
uns gelehrt. Nach 18 Stunden war das Ritual beendet und der erste
Dom, das Nest des Falken, der Falcon Dome Zitadelle erhob sich pr�chtig
in den Nachthimmel. Ich lie� die ersch�pfte Truppe 10 Stunden ruhen
und gab den Befehl den Dom fertig zu stellen, da ich das Lager so
schnell wie m�glich wieder abbrechen wollte.
Inzwischen sind alle Truppen in den Falcon's Nest Dome einger�ckt,
das Lager wurde vollst�ndig abgebrochen und die �berwachungsmatrix
ist ins System integriert worden. S�mtlich Eing�nge im ersten Dom
sind mit Schotts gesichert und mit Hilfe von Chameolinlack und Holofeldern
vor Entdeckung gesch�tzt. Die Arbeiten am Skorpion's Pit Dome und
am Dragon's Lair Dome schreiten gut voran, ich bin mir sicher, in
K�rze s�mtliche Schwerarbeiten abschlie�en zu k�nnen."
Tian Dan ber�hrte die Sendetaste und r�ckte vom Display seiner Psimatrix
zur�ck. Tief im Inneren des Falcons Nest Domes, in der Halle der
Seher, begann ein faustgro�er Phantomkristall in gr�nem Licht zu
schimmern und den Bericht telephatisch an den Rat der Seher auf
Ulthwé zu �bermitteln.
Er konnte ein G�hnen nicht unterdr�cken, die letzten Tage waren
wirklich anstrengend gewesen. Als er die Augen wieder �ffnete, lag
vor ihm auf dem Schreibtisch eine uralte Tarotkarte der Eldar. Eine
Karte aus dem Tarot des Todes. Sie zeigte eine Gestalt in der ehrw�rdigen
Robe eines Richters, unter seinem rechten Arm trug er die Gesetzb�cher,
auf seinen Schultern ruhte ein grinsender Totensch�del und mit seiner
linken, skeletierten Hand wies er auf einen Richtbock, in dem das
Henkerschwert steckte.
Darunter war ein Schriftzug angebracht: Des Todes Advokat
Tian Dan lachte schallend.
"Du schaffst es immer wieder mich zum Lachen zu bringen! Wie kommst
du hier rein, Eldaromin?"
Der Weltenwanderer trat aus dem Schatten und setzte sich auf den
Schreibtisch des Shan-shidar.
"Schande �ber den Weltenwanderer, der es nicht versteht die Technik
seines eigenen Volkes zu t�uschen!"
Grinsend zog er unter seinem Chameolinmantel eine Flasche uralten
Eldarweins hervor.
Tian Dan seufzte, es w�rde wieder eine lange Nacht werden.
Tian Dan stand vor seinem Kristallspiegel und zog die Runenr�stung
der Totenwache, jener Sturmgardisten denen die Sicherheit der Seelensteine
der Eldar anvertraut war, zurecht. Er betrachtete sein Werk,...
sich selbst.
Das schwarze Haar fiel ihm �ber die Schultern bis hinab an die Taille,
auf der linken Seite waren blutrote und strahlend gelbe Str�hnen
mit dem schwarzem Haar zu schmalen Z�pfen verflochten. Dreizehn
an der Zahl,... warum wusste er nicht mehr. Um sein linkes Auge
herum war die Rune Ulthwés in blutroter Farbe t�towiert.
Die schwarze Rüstung, die mit silbernen Runen und blutroten
Aufschl�gen verziert war, sa� perfekt. Sein schwarz-roter Umhang
fiel �ber seine Schultern hinab bis zu dem Schaft seiner schweren
Panzerstiefel. Das Tutan Khamen hing locker an der linken Seite
seiner H�fte... alles war...
Die Pistole! Wo hatte er sie nur? Fr�her hatte er nie eine getragen,
aber sie geh�rte nunmal zur Uniform!
Tradition... Tian Dan seufzte. Da ist sie! Er legte rasch die Shurikenpistole
an und eilte zur T�r hinaus.
Eldaromin hatte ihm von Einheimischen berichtet, die auf der Nordhalbkugel
von Endorimus lebten, au�erdem wunderte sich der Weltenwanderer
dar�ber, dass es scheinbar keine V�gel hier gab! - Na und?
Aber ein Weltenwanderer wundert sich selten �ber etwas, meistens
hatte er f�r alles eine Erkl�rung, die dann auch h�ufig zutraf!
Nicht jeder kommt in den Vorzug 843 Jahre alt zu werden!
Tian Dan hatte veranlasst den Falcon startbereit machen zu lassen
und hatte eine Gruppe von fünf ausgesuchten Eldar, die ihn
begleiten w�rden, ausgew�hlt.
Zum einen nat�rlich seinen Freund Eldaromin; des weiteren Exarch
Kardarim vom Aspekt des Skorpions mit einem seiner Krieger, den
Runenleser Ashan Sydral, der scheinbar das Sprachrohr des 3. Zirkels
des Rates der Seher war, und den Runenpropheten Landaratiklen, den
er als gutm�tigen, v�terlichen Mann kennengelernt hatte. Eben dieser
Runenprophet hatte ihn bei ihrer ersten Begegnung einmal mit `Junger
Mann� angesprochen, und das war Tian Dan seit...? ...langer Zeit
nicht mehr geschehen.
Mit Hilfe des Falcon w�rden sie rasch eines der einheimischen D�rfer
erreichen und versuchen mit den Einwohnern Kontakt aufzunehmen.
Er hatte extra eine Kiste mit Geschenken vorbereiten lassen. Als
ihn Exarch Feu�ridis vom Aspekt des Drachen gefragt hatte, weshalb
er mit den Einheimischen Freundschaft schlie�en wolle, hatte er
ihm geantwortet: "Kleine Freunde, sind besser als keine Freunde!"
Das hatte nicht nur zur allgemeinen Belustigung beigetragen, sondern
auch den Exarchen von seinem Vorhaben �berzeugt. So hatte Tian Dan
das auch mit den Einheimischen vor! Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Kleine Helfer finden und das R�tsel um die V�gel erkunden!
Den Oberbefehl �ber den Falcon Dome und die Arbeiten zur Fertigstellung
der Zitadelle hatte er w�hrend seiner Abwesenheit Exarch Feu�ridis
�bergeben. Alles lief wie am Schn�rchen... Er liebte seinen Job!
Es war das erste Mal, dass Halarim das Aldaruntai, das Kontrollzentrum,
das Herzst�ck der Falcon Dome Zitadelle betrat. Zwei Stunden hatte
er in Abgeschiedenheit meditiert, um sich auf seine Aufgabe vorzubereiten.
Es war seine erste Schicht! Langsam erhob sich der schichthabende
Phantomseher von dem m�chtigen Kristallstuhl, nickte Halarim kurz
zu und verlie� das Aldaruntai. Halarim nahm seinen Platz ein und
schloss die Augen als sein Geist in Trance versank und eins wurde
mit der Psimatrix, jenen hauchd�nnen Adern, die alle W�nde und Armaturen
der Zitadelle durchzogen.
�berwachungsmatrix online,... scanne Sektorengatter... psionisches
Zugriffsmuster best�tigt... Alle Sektoren auf Automatik!
Halarims Geist war eins mit der Zitadelle. In Sektor 4a, Zimmer
6 bet�tigte der Bewohner, Nadren, ein Aspektkrieger des Drachen,
den F�kalienabsorber. Jamila, eine Gardistin der Totenwache, schickte
gerade ihrem Bruder auf Ulthwé eine Nachricht. Halarim verst�rkte
das telepathische Signal um den Faktor 10 000, b�ndelte es in einem
4 Nanosekundenimpuls und sandte es 6400 Lichtjahre entfernt nach
Ulthwé, wo es noch vor Ende seiner 12-Stundenschicht ankommen
w�rde. Exakt um 16:34:5352 Uhr Ortszeit.
"Falcon Dome Aldaruntai von Falcon One! Erbitte Starterlaubnis f�r
Plattform 1!"
"Starterlaubnis erteilt! Countdown T minus 120 Sekunden!"
Seine Stimme schallte durch die m�chtigen H�hen des Falcon's Nest
Dome:
"Achtung Bodenpersonal! Hauptrampe sofort r�umen! Startvorgang in
T minus 115 Sekunden!"
�ffnen der Hauptschleuse... Gravitationsfeld in T minus 110 Sekunden...
Hoch oben, am Gipfel des Falcon's Nest Dome setzen sich in absoluter
Stille zwei riesige Phantomkristallschotts in Bewegung und Sonnenlicht
breitet sich kreisf�rmig um die Startplattform aus.
"Achtung! Startvorgang!"
Auf glei�enden D�sen und von Gravitationsfeldern gehoben, steigt
der Falcon �ber 600 Meter in die H�he, dann z�ndet er Haupt- und
Zusatztriebwerke und schießt �ber die Wipfel der Mammutb�ume
gen Norden.
Feu�ridis, der Exarch des Drachenaspekts, kochte �ber vor Wut.
Tian Dan hatte ihm, f�r die Dauer der Abwesenheit des Shan-shidar,
den Befehl �ber die Zitadelle erteilt. Fuegan hatte noch nie eine
planetare Bastion befehligt,... Eine ganze Festung, �ber 80 Krieger
und mehr als 100 Mann Begleitpersonal! Berichte �ber den Fortschritt
der Bauarbeiten, Lagerlisten, eine komplette Inventur des Flaggschiffes,
die Wochenbefehle und Einsatzberichte stapelten sich auf seinem
Schreibtisch. F�r derartige Dinge hatte er sich nie interessiert,
aber seit Tian Dan vor zwei Tagen, mit einer ausgesuchten Gruppe
Eldar, zu den Einheimischen aufgebrochen war, hatte der Exarch gelernt,
dass es neben der Schlacht unz�hlig viele Kleinigkeiten gibt, die
einer Armee das Leben schwer machen k�nnen.
Anfangs hatte er sich darüber ge�rgert, dass er nicht mit dem
Shan-shidar nach Norden aufgebrochen war, inzwischen war ihm jedoch
bewusst, dass dieser ihm immenses Vertrauen entgegenbringen musste,
um ihm eine solche Aufgabe zu �bergeben, die soviel Feingef�hl bedurfte.
Mittlerweile war diese Aufgabe keine Last mehr f�r ihn, sondern
ein Quell nicht enden wollender �berraschungen. Das machte ihn zornig.
Feu�ridis hasste �berraschungen!
Vor ihm waren die Krieger der Janias Mash il Morenn zum Morgenappell
angetreten. Leider wurden die ihm vom Shan-shidar �bergebenen Befehle
bereits gestern vollst�ndig abgearbeitet und so hatte der Exarch
die ganze Nacht daran gesessen einen Aufgabenplan f�r den heutigen
Tag zu erstellen. Das Ergebnis war ein schmieriger Zettel, den er
in seiner Linken hielt und noch einmal rasch studierte. Als der
Shan-shidar gestern nicht zur�ckgekehrt war, hatten sich verschiedenste
Ger�chte unter den Eldar ausgebreitet und eine seltsame Anspannung
hatte sich breit gemacht. Feu�ridis musste dies unterbinden! Er
hasste Ger�chte! Die M�nner dachten zu viel, ihre K�pfe rauchten
f�rmlich. Deshalb hatte der Exarch sich eine ganz besondere Aufgabe
f�r den heutigen Tag ausgedacht. Er wandte sich der Truppe zu.
"Die Arbeit am Skorpion's Pit Dome und Dragon's Lair Dome schreiten
planm��ig voran. Um genau zu sein liegen wir sogar vor dem Zeitplan
des Shan-shidar! Aufgrund der hervorragenden Leistung der Truppe
habe ich beschlossen die Arbeiten an den D�men f�r heute ruhen zu
lassen. Zu lange schon arbeiten wir unter der Erde! Doch die Arbeit
ist vielf�ltig und noch lange nicht abgeschlossen. Wir werden also
fortfahren, indem wir f�r den heutigen Tag die Zitadelle verlassen
und stattdessen die Arbeiten an der �berwachungs- und Verteidigungsmatrix
vorantreiben."
Das hatte gewirkt! Auf einen Schlag war die bedr�ckte Stimmung wie
weggeblasen, die M�nner grinsten und klopften sich gegenseitig auf
die Schultern. Einige schienen kurz davor zu stehen in Jubel auszubrechen.
Feu�ridis grinste. Er hatte eine kleine �berraschung f�r sie und
freute sich schon akribisch auf das Gesicht Tian Dans wenn er ihm
seinen Bericht erstatten w�rde.
"Ich denke es ist an der Zeit, dass sich diese Zitadelle auf die
Feinde vorbereitet, die sicherlich kommen werden. Wir werden also
eine kleine �berraschung f�r diese Chem-Pan-Sey vorbereiten, und
ihr wisst sicherlich wie sehr ich �berraschungen hasse!"
Bei dieser Bemerkung konnten sich einige Krieger ein offenes Lachen
nicht mehr verkneifen.
"S�mtliche Mitglieder der Schwarzen Garde, die Krieger vom Aspekt
des Drachen und vom Aspekte Khaines werden in einer Entfernung von
75 Metern mit der Etablierung eines 10 Meter breiten Mineng�rtels
beginnen. S�mtliche Minen sind mit der Verteidigungsmatrix der Station
zu verbinden und vor Entdeckung zu sichern. Die Ranger werden in
Verbindung mit den verbleibenden Skorpionkriegern die Arbeiten an
der �berwachungsmatrix vorantreiben. Weggetreten!"
Die Krieger verlie�en die Hauptrampe, die f�r den Morgenappell benutzt
wurde und machten sich auf den Weg zu den Lagerr�umen, in denen
die n�tige Ausr�stung lagerte. Feu�ridis blickte auf den aufsteigenden
W�nden des Falcon's Nest Dome in die H�he, bis er durch das Hauptschott
hindurch in den blauen Himmel von Endorimus sehen konnte.
Wo im Namen Asurs bist du, Tian Dan?
Hoch oben im Orbit �ber Endorimus erwachte der Seelenstein des Flottenkommandos,
der nur auf die Befehle Tian Dans reagierte, zum Leben. Der Geist
der Eldar, die einstmals die Astroprophetin des Flaggschiffes gewesen
war, erfasste das m�chtige Schlachtschiff und wurde eins mit ihm.
F�rderb�nder und Warnleuchten liefen an, um ihre Fracht zu f�rdern
und jene zu warnen, die nicht an Bord waren. Langsam und elegant
schwenkte der 1,5 Kilometer lange Schlachtkreuzer aus dem Orbit.
Eine liebliche, weibliche Stimme schallte �ber verlassene Korridore
und leere R�ume.
"Automatischer Startvorgang s�mtlicher Korvettengeschwader!"
Lautlos �ffneten sich riesige Hangartore in die Weiten des Alls
und entlie�en die 30 Korvetten des Flaggschiffes in die unendliche
Weite.
In Gruppen zu fünf zogen sie lautlos durchs All und schwenkten
in unterschiedlicher Richtung in den Orbit von Endorimus ein. Dort
lie�en sie ihre Fracht, bestehend aus Ankersensorsonden, auf vorausberechnetem
Kurs in eine stabile Umlaufbahn eintauchen und kehrten daraufhin
zum Schlachtkreuzer Khaines Tr�nen zur�ck.
Ruhig und in aller Gelassenheit flog dieser an eine bestimmte Stelle
innerhalb eines nahegelegenen Asteroidenfeldes.
F�r jeden menschlichen Navigator ein unm�gliches Unterfangen, war
es f�r Kisha Atalias Seele nicht mehr als ein Zeitvertreib. Das
riesige Schiff w�rde durch einige kleinere Tr�mmerteile hindurch
an eine Stelle fliegen, an der f�r die n�chsten 12 Stunden kein
einziger Asteroid seine Bahn kreuzen w�rde. Dann w�rde es sich um
zwei Achsen in eine andere Position drehen, um dort für weitere
14 Stunden zu verharren. All dies war bereits vor dem geistigen
Auge Kisha Atalias geschehen, das Universum wusste davon nur noch
nichts.
Die Verhandlungen mit den Einheimischen waren erstaunlich glatt
gelaufen. Ortskundige F�hrer hatten Tian Dan und sein Gefolge zur�ck
zum Falcon Dome begleitet. Es hatte einige Tage l�nger gedauert
als geplant und als sie die Haupttore des Domes erreicht hatten,
fanden sie dort die gesamte Streitmacht in Reih und Glied aufgestellt
vor. Feu�ridis, der Exarch der Feuerdrachen, hatte sich Sorgen um
ihren Verbleib gemacht und war gerade dabei die systematische Ausl�schung
allen Lebens auf Endorimus einzul�uten um sie aufzusp�ren. Nun lag
Tian Dan in seinem Bett, tief im Inneren des Domes und doch war
er Lichtjahre weit entfernt.
Der Traum
Er war wieder auf dem Weltenschiff Biel-Tan, seiner Heimat. Es war
die Zeit, als er ein Exarch vom Aspekt der Warpspinne gewesen war...
das Jahr, in dem er zum Jungen K�nig gew�hlt worden war. Der Junge
K�nig war ein Exarch der Kriegeraspekte, dem die zweifelhaft Ehre
zu teil wurde, als Opfer bei der Erweckung des Avatars Kaela Mensha
Khaines dargebracht zu werden.
Das Weltenschiff Biel-Tan ist das kriegerischste unter den Weltenschiffen
der Eldar. Das Gefolge des Jungen K�nigs, ein Rat bestehend aus
den Exarchen, die ihre einj�hrige Zeit als Junger K�nig �berlebt
hatten, hatte beschlossen, da die Runenpropheten ein sehr kriegerisches
Jahr voraussahen, den Avatar Khaines zu erwecken. In seinen Tr�umen
kniete Tian Dan zum tausendsten mal im Sanktum des Khaineschreines
auf Biel-Tan zu den F��en des Thrones des Kriegsgottes. Sein Leben
zog vor seinem inneren Auge vor�ber, w�hrend seine Ohren das best�ndige
Rezitieren der uralten Verse vernahmen, die von den Aspektkriegern
Biel-Tans in einem st�ndig anschwellendem Stakkato wiederholt wurden:
" Blut flie�t. Zorn brennt. Tot erwacht. Krieg ruft."
Nun mach schon! Ich hab das Warten satt! Bringen wir es zu Ende!
Ein Tropfen einer roten Fl�ssigkeit tropfte auf den schweren Helm
seiner Aspektr�stung. Blut. War es das seines? Einen Moment war
sich Tian Dan nicht sicher. Ein weiter Tropfen fiel auf sein Visier.
Jetzt hielt er es nicht mehr aus,... Tian Dan erhob seinen Blick
und sah genau in das Antlitz des lebenden Gottes. Eine einzelne,
brennende Tr�ne rann der Reinkarnation Khaines �ber das Gesicht
und fiel auf Tian Dan herab. In irritierender Symmetrie fiel sie
neben die beiden anderen Tr�nen des Vernichters und wurde rasch
trocken. Der Avatar schritt an Tian Dan vor�ber hinaus zu den Kriegern,
die ihn unabl�ssig riefen. Au�er sich vor Entsetzen stolperte Tian
Dan hinter der Kreatur auf den Platz hinaus.
Stille legte sich �ber den tobenden Klingensturm. Wortlos standen
sie da und blickten Tian Dan an, als w�re er die Reinkarnation des
Kriegsgottes und nicht die fast f�nf Meter gro�e Gestalt aus purem
Stahl neben ihm. Tian Dan konnte das Entsetzen auf den Gesichtern
des Gefolges des Jungen K�nigs deutlich erkennen. Sprachlosigkeit.
Ahnungslosigkeit. So etwas hatte es in der mehr als zehntausendj�hrigen
Geschichte nach dem Fall noch nie zuvor gegeben. Es war schon geschehen,
dass der Avatar sich ganz von allein von seinem Thron erhoben hatte,
als das Weltenschiff Iyanden sich gegen die Schwarmflotte Kraken
verteidigt hatte, aber das hier war noch nie passiert.
Tian Dan wurde gestattet w�hrend der n�chsten Schlacht im Gefolge
des Jungen K�nigs zu tanzen, und der Klingensturm brach auf, um
die Chem-Pan-Sey zu vernichten, die es gewagt hatten einen Fu� auf
die Heimatwelten der Eldar zu setzten.
Nirgendwo auf dem Schlachtfeld war das Gemetzel gr��er als in unmittelbarer
N�he des Avatar. Die Luft schien um Tian Dan zu brennen, als er
als erster Exarch der Warpspinnen an der Seite seines Gottes k�mpfte.
Als die K�mpfe endeten und der Nebel der Schlacht sich um ihn herum
gelichtet hatte, fand sich Tian Dan in einem Meer von Blut wieder.
Der Avatar stand �ber ihm auf dem H�gel, das Schwert siegreich empor
haltend, um ihn herum waren die restlichen beiden �berlebenden des
Gefolges versammelt und am Fu�e des H�gels hatte sich der Klingensturm
versammelt und jubelte ihnen zu.
Tian Dan konnte keine Freude versp�ren... sein Inneres war erf�llt
von tiefster Trauer. Er erhob sich, schritt durch den tobenden Klingensturm
hindurch, zur�ck auf das Schlachtfeld und begann die Seelensteine
der Gefallenen einzusammeln.
Der Preis war zu hoch! Von diesen Menschen gab es mehr als die Sterne,
aber seit dem Fall der letzten Heimatwelt war die Zahl der Eldar
best�ndig geringer geworden.
Die R�ckreise nach Biel-Tan hatten sie in Stille verbracht. Niemand
hatte ein Wort mit Tian Dan gesprochen und auch untereinander schienen
die Krieger nur zu fl�stern. All dies war f�r Tian Dan in unendliche
Ferne ger�ckt. Alles schien eine Kopie einer Kopie, einer Kopie
zu sein. Als sie schlie�lich auf Biel-Tan angekommen waren, hatte
man sie gefeiert wie Helden,... bis Tian Dan die Rampe heruntergeschritten
kam. Er schien eine Aura der Stille auszustrahlen, die ihnen allen
die Sprache verschlug. Wortlos �berreichte er dem vorstehenden Runenpropheten
seines Heimatweltenschiffs den Beutel mit den Seelensteinen der
Gefallenen, ging dann auf sein Zimmer und dort sah er, wieso die
wilden Aspektkrieger Biel-Tans sprachlos waren.
Seine dunkelgr�ne Aspektkriegerr�stung war �ber und �ber mit Blut
bedeckt, das inzwischen getrocknet und zu einer lepraartigen zweiten
Haut geworden war. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass das Blut
einer einzigen Person verschiedene Farben haben kann.
An den Heften seiner Energieklingen hingen Fetzen von Haut und Eingeweiden.
Die schwere Schulterplatte der Warpspinnenr�stung war komplett weggerissen
und darunter gl�nzte sein blutiges, verkohltes Fleisch. Von der
H�fte hinab war sein linkes Bein komplett aus der Panzerung gesch�lt
und eine f�nfzehn Zentimeter lange Wunde klaffte weit auf. Aus seiner
rechten Schulter ragte das Heft eines langen Dolches, ein kleines
Blutrinnsal rann best�ndig �ber seine Brust und hinterlie� auf der
vom Blut braunen R�stung ein makabres Muster.
Angewidert riss Tian Dan den Dolch aus seiner Schulter. Er riss
sich die R�stung vom K�rper und schleuderte die Einzelteile in eine
Ecke, dann ging er in die Nasszelle. Sp�ter lie� er sich verarzten.
Der Kriegsrat Biel-Tans weigerte sich Tian Dan in ihrer Mitte aufzunehmen
und der Rat der Seher best�tigte dies. Das war ihm egal, alles war
ihm egal. Sein Leben hatte seinen Sinn verloren Er hatte erkannt,
dass diese sinnlosen Feldz�ge seinem Volk mehr schadeten als das
sie ihm n�tzten. Aus Leben war Tod geworden.
Als er einen Tag nach der Schlacht wieder vor dem Spiegel stand,
hatte er gesehen, dass die Tr�nen des Avatar nicht nur auf seinem
Helm, sondern auch in seinem Gesicht Spuren hinterlassen hatten.
Drei rote Tr�nen waren wie eine T�towierung auf seiner linken Wange.
Wann immer er sich im Spiegel sah, erinnerten ihn diese Tr�nen an
das verschwendete Leben seiner Br�der.
Er verlie� Biel-Tan. W�hlte den Weg des Ausgesto�enen. Zum Abschied
erhielt er einen Chameolinmantel und ein Ranger Jagdgewehr, wie
es der Brauch war. Er kehrte niemals wieder zur�ck.
Die Zeit flo� an ihm vor�ber wie ein tr�ger, dunkler Fluss. Manchmal
reiste er zusammen mit anderen Rangern, meistens jedoch allein.
Tian Dan wusste nicht mehr wie lange er sich in diesem Zustand befunden
hatte.
Eines Abends, auf einer unter bestimmt tausend Welten die er besucht
hatte, sa� er am Feuer mit einigen anderen Rangern zusammen, die
sich angeregt unterhielten. Tian Dan vermochte nicht zu sagen, wann
er das letzte Mal gesprochen hatte. Es interessierte ihn nicht.
Einer seiner Weggef�hrten ber�hrte ihn an der Schulter, er musste
ihn angesprochen haben!
"Interessiert mich nicht!" sagte Tian Dan.
Die Gruppe brach in schallendes Gel�chter aus, und pl�tzlich war
es als ob die Sonne aufgeht. Ein neuer Morgen. Tian Dan schien pl�tzlich
hellwach. Er lauschte dem Lachen der M�nner. Nie zuvor hatte er
solch ein Lachen geh�rt, so frei und ungezwungen. Die Aspektkrieger
Biel-Tans lachten selten und wenn, dann �ber Dinge, die eigentlich
gar nicht komisch sind. Er konnte nicht mehr anders. Schallend prustete
er los. Kr�mmte sich vor Lachen.
"Was hattest du gesagt?"
Einer der Ranger schlug sich herzhaft aufs Bein: "Seit sechs Jahren
reise ich mit diesem Kerl! Er hat vorher noch nie einen Ton �ber
die Lippen gebracht! Ich wei� nicht mal wie er hei�t!"
Den anderen rannen Tr�nen �ber die Wangen, einige japsten nach Luft.
Tian Dan err�tete.
"Wie hast du das blo� ausgehalten?" fragte ein anderer.
"Naja, sonst w�re er nachher noch verhungert, und das h�tte diesen
Abend weitaus weniger am�sant werden lassen, nicht wahr?"
Eine erneute Welle des Lachens zog �ber die Gruppe hinweg. Tian
Dan hielt sich den Bauch.
"Tian Dan!" sagte er zu seinem Weggef�hrten.
"Eldaromin!" entgegnete dieser.
Beide M�nner grinsten sich an.
�ber unz�hlige Welten f�hrte sie ihr Weg, st�ndig auf der Suche
nach dem Unbekannten, dem Neuem.
Eines Tages schritten sie �ber eine Welt namens Kaladir, Eldaromin
schwelgte wie so h�ufig im Wohlklang seiner eigenen Worte, als ein
lautes, zischendes Ger�usch seinen angeregten Monolog unterbrach.
Anmutig wie die K�nigin der Nacht, senkte sich ein Landungskreuzer
der Eldanesh-Klasse dem Planeten entgegen. Seine gelbe und blaue
Zeichnung schimmerte strahlend in der Morgensonne.
"Ein Landungschiff des Weltenschiffs Alaitoc!" rief einer von Tian
Dans Weggef�hrten.
"Tja, meine Herren!", Eldaromin r�usperte sich, "sieht ganz so aus
als w�re unser Typ gefragt! Ihr erinnert euch an das Lager der Imperialen
Armeedas wir vor zwei Tagen passiert haben? Die werden bestimmt
nicht lange auf sich warten lassen! Und ich w�rde sagen, dass sie
geradewegs durch den Pass kommen, in dem wir die letzte Nacht verbracht
haben! Wie w�re es mit einem kleinem Hinterhalt?"
Tian Dan ging an ihm vor�ber: "Interessiert mich nicht!"
Eldaromin stemmte seine H�nde in die H�fte und wirbelte zu Tian
Dan herum: "Ich dachte du w�rst auf Biel-Tan mal Warpspinnen-Exarch
gewesen! Junger K�nig und so. Ist der Herr Superheld sich zu fein,
einigen seiner Br�der den Arsch zu retten?"
Vor Tian Dans Augen schien ein Universum zu explodieren. Bunte Sterne
tanzten in seinem Blickfeld und nahmen ihm die Sicht. In einem schmerzhaftem
Krampf stockte sein Atem und Adrenalin schoss durch seine Venen.
Mit von Zorn verzerrtem Gesicht wirbelte Tian Dan zu dem Weltenwanderer
herum.
"Na sch�n! Wie du willst, aber sag sp�ter nicht es w�re meine Idee
gewesen!"
Entsetzt starrte Eldaromin seinen Freund an. Die blutroten Tr�nen,
die Tian Dan ins Gesicht gezeichnet waren, schienen in heller Flamme
zu brennen. Die �brigen Ranger traten erschrocken einige Schritte
von Tian Dan zur�ck, als dieser durch ihre Mitte hindurch zur�ck
zum Pass st�rmte, in dem sie die letzte Nacht verbracht hatten.
Sie erreichten den Pass gegen Mittag und bezogen dort Stellung.
Ungef�hr eine Stunde sp�ter verriet ger�uschvolles Knacken und ein
panisch aufsteigender Vogelschwarm die Ankunft des Feindes. Zwanzig
imperiale Soldaten n�herten sich ihrer Position in einer breiten
Linie.
"Das sind aber verdammt viele!" bemerkte einer der Ranger.
"Ja, und die auseinandergezogene Linie ist auch nicht gerade vorteilhaft!"
meinte ein anderer.
"Ach, so schlimm wird's schon nicht werden!" war alles was Eldaromin
dazu zu sagen hatte.
Tian Dan grinste: "Ich glaube, ich habe einen Plan!"
Die anderen sahen ihn verwundert an. Die Tr�nen auf seiner Wange
schienen wieder zu brennen, doch diesmal grinste Tian Dan!
Mastersergeant Brachus marschierte in der Mitte der Formation, der
3. Stahllegion F�siliere. Ihre Aufgabe war es den Feind an der linken
Flanke zu umgehen, um seine R�ckzugswege abzuschneiden. Vorsichtig
schob er ein Stück Dickicht zur Seite und sp�hte auf die Lichtung
vor ihnen. Er hob die Faust. Alle zwanzig Mann seiner Einheit glitten
lautlos in die Hocke und bewegten sich in Deckung. Da vorne war
doch was!
Eine gedungene Gestalt l�ste sich aus dem Schatten eines Baumes
und schlich langsam in unmittelbarer N�he des Bodens quer zu ihrer
Position �ber die Lichtung. Kurze Augenblicke sp�ter folgte ihr
eine zweite Gestalt. Korporal Delmario hob sein Lasergewehr und
zielte.
"Tsch, nein! Das sind nur Scouts! Wir warten auf die Truppen hinter
ihnen! Schwere Waffen in Schussposition auf die andere Seite der
Lichtung, und seid blo� leise! Die haben uns noch nicht bemerkt!"
Rund um ihn herum gingen die F�siliere in Stellung.
"Hat vielleicht einer von euch mal Feuer?"
Die Zeit erstarrte um Mastersergeant Brachus. Entsetzt wirbelte
er herum. Ein Eldar mit schwarzem Haar und einer brennenden Tr�nent�towierung
unter dem linken Auge st�rmte auf sie ein. Anmutig wie ein T�nzer
setzte er �ber eine Wurzel hinweg, ein Scharfsch�tzengewehr hoch
�ber den Kopf erhoben. Und eben dieses, zog er nun Korporal Delmario
�ber den Sch�del!
Blut quoll unter dessen Helm hervor und er ging schwer getroffen
zu Boden. Noch bevor der arme Korporal auf dem Boden aufgeschlagen
war, rammte der Eldar Private Krasov den Lauf seines Gewehres unter
das Kinn und zog den Abzug durch. Blut, Hirn und kleine Sch�delst�ckchen
spritzten Mastersergeant Brachus ins Gesicht. Der Eldar warf sein
zerst�rtes Gewehr fort und zog ein langes, d�nnes Messer, w�hrend
seine Kameraden nun ebenfalls �ber die F�siliere herfielen.
Zorn brannte in Brachus auf. Er zog seine Plasmapistole und zielte
auf den Eldar mit der Tr�nent�towierung, der gerade dabei war sein
Messer aus dem Hals von Private Lensey zu ziehen.
W�rme pulsierte durch den R�cken des Mastersergeant und etwas riss
an seinem Rucksack. Brachus wirbelte herum. Die zwei Eldar, die
sie abgelenkt hatten, waren �ber die Lichtung gesprintet und einer
von ihnen drang mit seinem Kettenschwert auf Brachus ein. Er hob
sein Plasmapistole und blickte auf den blutsprudelnden Stumpf seines
Armes. Er konnte es einfach nicht glauben. Fassungslos blickte er
den Eldar, der ihm gegen�berstand, an.
Eldaromin trennte den Kopf des Mastersergeant ab und stie� seinen
leblosen K�rper mit einem Tritt beiseite.
"Chem-Pan-Sey!", er blickte sich nach Tian Dan um.
Dieser hockte �ber der Leiche eines Legion�rs und zog dem Bedauernswerten
gerade zwei seiner Finger aus einem Auge. Eldaromin schaute sich
um. Die gesamte Einheit der Imperialen Armee war ausgel�scht. Er
grinste.
"Das ist wirklich eine ungew�hnliche Art sein Scharfsch�tzengewehr
im Kampf einzusetzen. Effektiv, aber ungew�hnlich!" Er deutete auf
Tian Dans Gewehr, dessen Lauf am oberen Ende aufgeplatzt war.
Tian Dan grinste. "Naja. Ich war schon immer eher der Nahk�mpfer."
Eldaromin reichte ihm sein Kettenschwert. "Hier probier's mal damit!"
Tian Dan nahm die Klinge entgegen und be�ugte sie argw�hnisch.
"Fr�her hab ich mit Energieklingen gek�mpft!"
Eldaromin stemmte die H�nde in die H�fte: "Hey, ich bin nur ein
Weltenwanderer! Das ich ein Kettenschwert im Gep�ck habe, macht
mich schon ungew�hnlich genug. Ich bin doch keine Waffenkammer!"
Die M�nner lachten. Gemeinsam stiegen sie �ber die K�rper der Imperialen
hinweg und machten sich scherzend auf den Weg sich ihren Br�dern
anzuschlie�en.
Ungef�hr zwei Stunden sp�ter erreichten sie den Waldrand und bestiegen
vorsichtig einen H�gel, hinter dem Rauch aufstieg. Ihnen bot sich
ein Bild des Entsetzens.
Auf der Ebene vor dem H�gel lagen die toten K�rper der Krieger Alaitocs
verstreut, wie Laub. Rauch stieg aus den Wracks von einigen abgest�rzten
Vypergleitern und drei zerst�rten Kampfl�ufern.
Fassungslos schritten sie den H�gelkamm hinab und traten zwischen
die Gefallenen. Einer der Ranger neben Tian Dan brach weinend zusammen
und zum ersten Mal seit sie sich kannten, verlor der sonst so fr�hliche
Eldaromin seine Fassung.
"Sie, sie... sie! Das kann doch nicht war sein! Sie! Sie haben!
Nein das,... das glaube ich nicht! Das k�nnen sie doch nicht getan
haben! Sie, sie... Sie haben die Seelensteine zerst�rt! Das k�nnen
sie doch nicht machen! ...Das geht doch nicht. Was, was...was,...
warum?"
Tian Dan musste sich auf sein neues Kettenschwert st�tzen. Rote
Farbe begann von allen Seiten, wie Sirup, sein Blickfeld zu tr�ben.
Blinde Wut ergriff seinen Geist und die Welt um ihn herum schien
zu einem einzigen Stern in weiter Ferne zusammenzuschrumpfen.
Er war wieder allein. Allein mit Eldaromin. Der Weltenwanderer war
zu einem Teil seiner selbst geworden. Viele Jahre zogen sie schweigend
weiter, bis sie ihr Weg nach Udun f�hrte. Udun war das Eldarwort
f�r Ursprung. Und das war Udun auch, der Ort allen Ursprungs! Eine
der Heimatwelten der Eldar.
Sie waren sich nicht bewusst gewesen, dass sie auf Udun waren. Sie
wussten nicht einmal mehr wie sie hergekommen waren. Doch als sie
die T�rme einer zu Ruinen verfallenen Eldarstadt erblickten, war
es wie damals, als sie zusammen am Feuer gesessen und miteinander
gelacht hatten. Ein neuer Morgen brach an.
Sie sahen einander an. Neugierig betraten sie die Ruinen und schritten
durch ihre verlassenen Stra�en.
Stunden sp�ter hatten sie das Zentrum der Stadt erreicht.
Vor ihnen erhoben sich die Ruinen des Tempels von Asur.
Sie sahen einander an. Das war der Grund warum sie hierher gekommen
waren! Das Schicksal hatte sie ohne ihr Wissen nach Udun gef�hrt
und nun w�rden sie ihm begegnen.
Winzige Phantomkristallst�ckchen knirschten unter ihren Stiefeln,
als sie die Stufen der Tempelruine erklommen. Durch die gigantische,
geborstene Eingangspylone hindurch, �ber leere H�fe, vorbei an riesigen,
umgest�rzten S�ulen, f�hrte sie ihr Weg bis hinauf zum Schrein des
Sonnengottes.
Und dort bemerkten sie, dass sie nicht allein waren auf Udun!
Am Fu�e des Altars kniete eine einsame Gestalt. Sie �berragte Tian
Dan im Stehen wahrscheinlich um einen ganzen Kopf, zu ihren F��en
lagen ein langer Energiespeer und ein dreklingiges Wurfschwert,
und �ber ihren R�cken fiel eine gewaltige, wei�blonde Haarm�hne.
Eldaromin und Tian Dan sahen einander an und zuckten schlie�lich
die Schultern. Sie traten zum Altar empor, knieten nieder und beteten
in Stille.
"Und f�r welche S�nden, bittet ihr um Vergebung?"
"Dass ich fortgegangen bin, anstatt mit meinen Br�dern zu k�mpfen!"
sagte Eldaromin.
"Dass ich nicht mehr retten konnte!" Die Worte schienen wie von
selbst �ber Tian Dans Lippen zu kommen. Er f�hlte sich erleichtert!
Er blickte hin�ber zu Eldaromin und stellte fest, dass dieser seinen
Blick wie immer erwiderte. Wer hatte da gesprochen?
Sie blickten die Stufen des Altares empor und da stand sie. Mehr
als zweimeterzwanzig gro�, gekleidet in einer bronzefarbenen Runenr�stung,
den Energiespeer in der Linken, das Wurfschwert in der Rechten,
die Maske neben sich, sa� sie auf dem Altar und strich sich durch
das meterlange, wei�blonde Haar. Ein Gesicht, dessen Sch�nheit unglaublich
und erschreckend zugleich war, und eine Stimme so s�� und traurig
wie das Spiel eine Geige, sa� sie da und blickte auf Tian Dan und
Eldaromin herab. Jain Zar, `der Sturm der Stille�, die Phönixk�nigin
des Banshee-Aspekts.
Eldaromin schluckte h�rbar. Tian Dan musste sich r�uspern um nicht
husten zu m�ssen. Mit einer Eleganz, die Berge versetzen konnte,
zog Jain Zar ein Augenbraue hoch. Tian Dan begann zu schwitzen.
"Wie lange habt ihr hier schon gebetet, Erhabene ?"
Die Asurya zog die Stirn kraus. Eldaromin schluckt h�rbar. "Ich
wei� nicht? Wie lange habt ihr denn gebetet?"
Tian Dan und Eldaromin sahen einander entsetzt an. Sie wussten es
nicht. Grinsend drehten sie sich der Phoenixk�nigin zu und zuckten
mit den Schulter. Jain Zar lachte schallend. Es war als ob die Sonne
aufgeht, die Ruinen schienen einen Teil ihres alten Glanzes wiederzugewinnen,
als das Lachen der Asurya von ihren W�nden widerhallte. Tian Dan
stockte der Atem, noch nie hatte er etwas so sch�nes geh�rt. An
dem japsenden Ger�usch, das Eldaromin von sich gab, konnte er feststellen,
dass es seinem Freund nicht anders erging.
Jain Zar musterte sie grinsend. " Na, dann sehen wir doch mal was
ihr f�r zwei seit !" Grazi�s wie eine Antilope zog sie ein Kartenspiel
aus einer ihrer G�rteltaschen, f�cherte die Karten gekonnt mit einer
Hand auf und hielt sie Tian Dan hin.
Das Tarot des Todes! Tian Dan begann erneut zu schwitzen als er
eine Karte zog.
Er drehte die Karte, so dass er sie sehen konnte. Auf ihr war das
Bild eines gepanzerten Reiters, der sein Schwert hoch �ber den helmbewehrten
Totensch�del erhoben hatte, und hinter ihm hatte sich eine Armee
von Toten gesammelt, die sich �ber viele Meilen zu erstrecken schien.
Unter dem Bild war ein Schriftzug angebracht: IL YNNEAD SHAN-SHIDAR
"Des Todes Kriegsf�rst!" sagte Jain Zar ohne die Karte gesehen zu
haben.
Tian Dan nahm die Karte herunter und blickte direkt in die Augen
der Asurya, die sich ihm bis auf wenige Zentimeter gen�hert hatte.
Aufmerksam studierte sie Tian Dans Gesicht.
"Janias Mash il Morenn!" fl�sterte sie. Die Stillen Tr�nen des Vernichters.
Das Eldarsynonym f�r Verschwendung. Tian Dan senkte besch�mt den
Blick.
Jain Zar schritt zu Eldaromin hin�ber und hielt ihm die Karten hin.
Mit zitternden Fingern zog auch er. Auf seiner Karte war das Bild
einer wundersch�nen Frau, die mit einer skeletierten Hand einen
Dolch aus dem R�cken eines Mannes zog. Eldaromin grinste und hielt
Tian Dan die Karte hin.
"Des Todes Konkubine! Sieht so aus, als w�ren wir zwei im Bett miteinander?"
sagte er und alle drei mussten lachen.
"Gehen wir!", sagte Jain Zar und schritt die Altarstufen hinab.
Tian Dan und Eldaromin sahen sich an, zuckten die Schultern und
gingen hastig hinterher.
W�hrend sie durch die verlassenen Stra�en schritten, berichteten
sie Jain Zar von den vergangenen Jahren und den Schlachten, in denen
sie gefochten hatten. Schlie�lich bog die Asurya von der Stra�e
ab und trat durch den zerschmetterten Eingang in ein Haus hinein.
Auf ihrem Weg durch die Stadt hatten Tian Dan und Eldaromin viele
Ruinen gesehen, doch keine war wie diese. Alles war zerst�rt in
der einen oder anderen Form, und doch herrschte eine Ordnung, die
Tian Dan verbl�ffte. Die gesplitterten Kommoden und Schr�nke standen
ordentlich an ihrem Platz. Auf den Tischen lagen angekohlte, halbverweste
Decken, auf denen wiederum geborstene, tr�b gewordene Kristallkr�ge
standen. An den W�nden hingen zerrissene, vergilbte Bilder in gesplitterten
Rahmen.
"Wo sind wir hier?" fragte Eldaromin.
Jain Zar drehte sich mit entr�cktem Blick um. "Ich habe hier fr�her
einmal gewohnt!" Sie schien in einer anderen Zeit, einer anderen
Welt zu schweben.
"Das muss viele tausend Jahre her sein?" Der Weltenwanderer blickte
die Asurya entsetzt an.
"Ja!" war das einzige, was sie antwortete.
Sie sa�en auf den wenigen noch erhaltenen St�hlen an einem Tisch,
der nur noch drei Beine hatte und aus dem ein gro�es St�ck herausgebrochen
war, und a�en von dem Proviant, den sie bei sich trugen.
"Ihr seid mir zwei!" sagte Jain Zar. "Bei euch finde ich das, was
ich bei so vielen unseres Volkes vermissen gelernt habe. Ihr versteht
es mich zum Lachen zu bringen und das hat seit mehr als tausend
Jahren niemand mehr zustande gebracht! Unser Volk scheint in einer
Art Traumazustand zu schweben, aus dem sich nur wenige befreien
k�nnen. Wir sollten dankbar sein f�r diese kurzen Momente des Gl�cks,
und das bin ich auch!"
Sie wandte sich Eldaromin zu. "Du verstehst es die Karten des Todes
Tarot zu lesen und zu deuten, doch selbst bist du nicht im Besitz
eines solchen Kartenspiels!" mit diesen Worten �bergab sie Eldaromin
ihre Tarotkarten.
"Des Todes Konkubine ist eine gerissene Frau, die genau die Pfade
der Zukunft kennt und im richtigen Moment aus dem Schatten tritt,
um ihren Gegner niederzustrecken. Die Karten werden dir sehr n�tzlich
sein auf deinem zuk�nftigen Weg!"
Eldaromin starrte mit entr�cktem Gesicht auf das mehr als tausendj�hrige
Kartenspiel. Jain Zar schritt durch den Raum auf eine alte Kommode
zu und r�ckte diese zur Seite. Sie ergriff eines der Holzpanele,
die dorthinter zu Vorschein kamen und brach es aus der Wand. Sie
ergriff ein in schwarzes Tuch eingeschlagenes Paket und zog es aus
der Nische, dann wandte sie sich Tian Dan zu.
"An dem Tag, als die, die D�rstet �ber den Tempel Ishas hergefallen
war und die Halle der Seelen in Besitz genommen hatte, trat ihr
der Kriegsgott Kaela Mensha Khaine entgegen, um sie zu vernichten.
Die, die D�rstet jedoch besiegte Khaine und sein K�rper zersprang
zu tausend Splittern. Diese Splitter wurden auf die Weltenschiffe
geschleudert und dort wurden sie zu den Avataren Khaines. Alle Splitter,
bis auf einen. Dieser war aus der Klinge Khaines selbst gewesen,
deren Splitter zu den Kreischenden Klingen der Avatare geworden
waren. Dieser eine Splitter jedoch war zu klein, um von der Hand
eines der h�nenhaften Avatare gef�hrt zu werden und blieb am Orte
von Khaines Tod zur�ck. Bei ihrem R�ckzug aus den Tempeln Ishas
fiel einem ihrer Diener dieser Splitter in die H�nde und er �bergab
ihn einer der m�chtigsten Kriegerinnen der Eldar, um ihn zu beh�ten.
Und ich gebe ihn nun euch, Tian Dan! Des Todes General bedarf nun
nur noch einer Armee!" Mit diesen Worten �bergab sie ihm eine wundervolle
Klinge, die mit Runen �berzogen war und von innen heraus zu gl�hen
schien. Er nahm die Waffe ehrf�rchtig an sich und betrachtete sie
fasziniert.
"Sein Name ist Tutan Khamen!" sagte die Asurya.
"Und nun lasst uns diesen Ort verlassen! Der Ruf eures Schicksals
hat euch noch nicht erreicht!"
Sie verlie�en das Haus durch den Hintereingang, der auf einen sch�bigen
Hof zu f�hren schien.
Sterne tanzten vor Tian Dans Augen. Einen kurzen Augenblick schien
es als ob sein K�rper zu Eis gefriere, dann war es wieder vorbei
und er stand auf dem Absatz einer m�chtigen, schwarzen Marmortreppe.
Er blickte sich um. Hinter ihm flackerte in blauwei�em Licht ein
Warptor. Das war gar nicht die T�r zu einem Hinterhof, erkannte
er!
Er betrachtete die Halle in der sie standen. Die Decke schien in
der Dunkelheit des Raumes verschluckt zu werden und das Warptor
stand auf einer Empore, die sich in der Unendlichkeit zu befinden
schien. Die Treppe verschwand nach einigen Metern in dichtem Nebel,
der in dieser Halle allgegenw�rtig zu sein schien. Dicht und tr�ge
wogten die Nebelschwaden und verbargen alles was sich hinter ihnen
befand.
Und dann sah Tian Dan sie. Dunkle Umrisse von Gestalten bewegten
sich im Nebel �berall um sie herum. Gedungen und vorsichtig n�herten
sie sich der Empore. Tian Dan vernahm das best�ndige Fauchen eines
Flammenwerfers und griff das Heft des Tutan Khamen, aber ein kurzer
am�sierter Blick der Phönixk�nigin lie� ihn innehalten.
Wie ein menschengro�er K�fer sch�lte sich ein Eldar-Gardist am Fu�e
der Empore aus dem Nebel.
Seine R�stung war nachtschwarz und bedeckt mit rot leuchtenden Seelensteinen.
Die Gesichtspartie seines Helmes war in einem goldgelbem Ton gehalten
und zwei blutrot leuchtende Augen funkelten sie an. In seiner Linken
hielt er ein Schwert, mit der Rechten eine Shurikenpistole. Ein
zweiter Gardist trat aus dem Nebel, einen Flammenwerfer auf sie
richtend. Die Haltung des ersten Gardisten versteifte sich und er
drehte sich in einer zackigen 90 Grad Drehung nach rechts. "Asurya!"
erklang voll und klar seine Stimme und er und sein Kamerad sanken
beim Anblick Jain Zars ehrfurchtsvoll auf die Knie.
Der Nebel schien wie von einem riesigen Staubsauger angesogen, auf
einen Punkt in der Halle zuzustr�men. Er wandte sich in Strudeln,
wie von einem Wirbelsturm erfasst und verschwand schlie�lich g�nzlich
an seinem Ursprungsort. Tian Dan erkannte die in schwarze Roben
geh�llte Gestalt eines Runenlesers, der eine goldgelbe Runenr�stung
und ein Runenschwert trug.
In der gro�en Halle, die ihn umgab, konnte er jetzt die knienden
Gardisten sehen, die zum Schutz um sie versammelt waren. Es waren
zwanzig an der Zahl, zwei Runenleser vervollst�ndigten den Verteidigungskordon
der knienden Gardisten. Hoch �ber einem schwarzem Tor erstrahlte
das Auge Ishas in goldenem Feuer.
"Ulthwé! Wir sind auf dem Weltenschiff Ulthwé!" keuchte
Eldaromin.
Jain Zar schritt die Treppe hinab und zwischen den knienden Gardisten
hindurch auf das Tor zu, das in den Rest des Weltenschiffs f�hrte.
Der Runenleser, der den Nebel erzeugt hatte, erhob sich, ergriff
den Stiel eines goldenen Schlegels und schlug einmal auf einen gro�en,
goldenen Gong.
Ein dunkler Ton erf�llte das Innere der Kammer und schien die Luft
zum Vibrieren zu bringen.
Die Tore �ffneten sich und gaben den Blick auf eine verdutzt dreinblickende
Eldarmenge frei.
Jain Zar trat �ber die Torschwelle auf den Platz hinaus. Ein zweites
Mal ert�nte der Gong.
Vor ihnen fiel die Menge, wie eine Welle die auf den Strand f�llt,
auf die Knie und senkte ehrfurchtsvoll den Blick vor der Asurya.
Tian Dan schritt hinter Jain Zar aus dem Tor hinaus, auf Biel-Tan
hatten die Aspektkrieger des Klingensturms immer getobt und gew�tet,
wie der Todbringende Wind, der ihnen seinen Namen lieh, wenn einer
der Ph�nixk�nige das Weltenschiff betrat. Ulthwé war ganz
anders! Eldaromin kicherte.
Jain Zar bahnte sich ihren Weg durch die Menge und Tian Dan und
Eldaromin hatten M�he ihr zu folgen.
Von �berall auf dem Weltenschiff str�mten die Eldar herbei, einen
Blick auf die Asurya zu erhaschen, nur um bei ihrem Anblick auf
die Knie zu fallen und das Haupt zu senken, wo immer sie gerade
standen.
Das Chaos schien perfekt!
Unter lautem Rufen bahnte sich eine Gruppe Aspektkrieger vom Schrein
der Banshee, angef�hrt von ihrer Exarchin, eine Gasse durch die
Menge. Jain Zar blieb stehen, um ihren Schwestern Gelegenheit zu
geben sie zu begr��en. Die Gruppe fiel auf die Knie und senkte das
Haupt. "Asurya!" erklang die Stimme der Exarchin. Jain Zar trat
an ihr vorbei und schritt die Gasse hinab, die die Kriegerinnen
der Todess�nger gebahnt hatten. Hastig erhoben sich die Aspektkrieger,
um die Ph�nixk�nigin und ihre Begleitung zu eskortieren.
Wieder kicherte Eldaromin. Tian Dan sah ihn missbilligend an.
Um sie herum dr�ngte die Menge beiseite. Die freudige Erwartung,
einen Blick oder gar eine Ber�hrung der Ph�nixk�nigin zu erhaschen,
war der Furcht vor einem schmerzhaftem Tritt der Aspektkriegerinnen
gewichen. Endlose Minuten schritt die Prozession durch die G�nge
und �ber die Pl�tze Ulthwés, bis sie in einem abgelegenen
Gang vor einem bewachten Tor zum Stehen kam.
Jain Zar drehte sich zu Tian Dan um. "Hinter dieser T�r erwartet
dich dein Schicksal! Trete ihm entgegen!"
Tian Dan schritt die Stufen zu dem Tor hinauf. Der F�hrer des Gardistentrupps
t�nzelte unruhig von einem Fu� auf den anderen. Sein Blick wanderte
st�ndig zwischen Jain Zar, Tian Dan und dem Tor hin und her.
Eldrad Ulthran stand, umgeben von den Mitgliedern des ersten Zirkels
der Runenpropheten Ulthwés, in der Mitte des Runenkreises
und beschwor die letzten Runen des Schicksalsrituals, das ihm einen
Blick in die unendlichen Pfade der m�glichen Zukunft gew�hren w�rde.
Vor drei Monaten hatte er den Vorschlag vor den Hohen Rat gebracht,
die Janias Mash il Morenn Black Guard Assault Division, die f�r
die letzten 6000 Jahre die Unendlichkeitsmatrix Ulthwés bewacht
hatte, in den aktiven Dienst zu �berf�hren. Das an sich war nichts
Ungew�hnliches, die Division war eine Elite-Einheit, die die letzten
6000 Jahre praktisch Garnisonsdienst geleistet hatte. Es war Zeit,
sie durch eine andere Einheit zu ersetzen und ihr wieder ein wenig
Schlachterfahrung zukommen zu lassen. Eldrad hatte gro�e Ereignisse
vorausgesehen, und die Division w�rde ihm gute Dienste leisten.
Allerdings war zwei Wochen nachdem er seinen Vorschlag vorgelegt
hatte, der Shan-shidar der Division einem bedauerlichen Unfall zum
Opfer gefallen und nun hielten einige seiner nichtswissenden Kollegen
dies f�r ein b�ses Omen. Also..., Schicksalsritual! Vier Stunden
h�chste Konzentration, f�r fünf Minuten einer m�glichen Zukunft.
Naja, mal sehen was die Zukunft f�r uns bereit h�lt!
Stimmen vor dem Tor unterbrachen seine Konzentration.
"Halt! ihr k�nnt hier nicht rein!" erklang die Stimme des befehlshabenden
Wachoffiziers.
"Ich kann!" mit diesen Worten schlug das Tor zu beiden Richtungen
auf und der K�rper des Gardisten flog in den Raum. Er schlug hart
auf und rollte noch ein St�ck bis er schlie�lich liegenblieb.
Durch das Tor hindurch trat ein Eldar mit langem, schwarzem Haar
und der abgerissenen Kleidung eines Ausgesto�enen. Er trat vor Eldrad
und kniete nieder, dann senkte er sein Haupt, zog sein Schwert und
bot es dem Propheten dar. Es war eine herrliche Klinge und Eldrad
erkannte es sofort, genau wie die Stigmata des Khaine im Gesicht
des Fremden. Alle Blicke im Raum waren auf ihn gerichtet. Die Wachmannschaft
war durch das Tor gest�rmt und hielt ihre Waffen auf den Fremden
im Anschlag, ja einige seiner Kollegen hatten sogar ihre Runenschwerter
aus den Scheiden gezogen und waren offensichtlich damit bem�ht,
sich durch das Gewicht der Klinge nicht aus der Balance werfen zu
lassen.
´Sie sind zu alt f�r eine Schlacht und doch wollen sie im
Angesicht der Jugend einen kriegerischen Eindruck machen.�
Eldrad hob bedeutungsvoll die Hand: "Und du, Tr�ger des Tutan Khamen,
wirst die Janias Mash il Morenn in die Schlacht f�hren!"
FORTSETZUNG FOLGT...