STURM AUF HüGEL 23-ALPHA |
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Mit lautem Kreischen stiegen Raketen in den Nachthimmel und beleuchteten zusammen
mit m�rderischen Explosionen das Schlachtfeld. Ich erhaschte einen Blick auf Tausende
imperialer Soldaten, die geduckt auf die Linien der Orks zurannten. Der L�rm war
ohrenbet�ubend und erst als mich eine Druckwelle von den Beinen fegte bemerkte
ich, das neben uns eine Granate explodiert war. Ich rappelte mich wieder auf und
dr�ckte mich fester an die Kraterwand, meinen Flammenwerfer fest umklammert. Jemand
fluchte lautstark, doch ich beachtete ihn nicht. Vorsichtig sp�hte ich erneut
�ber den Trichterrand. Im fahlen Licht der Feuer und Explosionen sah ich unser
Missionsziel: H�gel 23-Alpha. Seit Tagen war er umk�mpft, doch keine Einheit hatte
es bisher geschafft, die primitiven Stellungen der Gr�nh�ute auszuheben. Nun war
unser Trupp an der Reihe. Mit zitternden Fingern �berpr�fte ich zum wiederholten
Mal den Stand meiner Brennfl�ssigkeit, denn ich wollte keine b�se �berraschung
erleben.
"Worauf wartet der Sergeant?" dachte ich und warf einen Blick �ber meine Schulter.
Was ich sah, lie� mich an unserem Vorhaben zweifeln. Nur vier Kameraden und unser
Sergeant hatten den Vorsto� hierher �berlebt. Kein gutes Omen. Erneut schlug eine
Granate neben unserm Trichter ein und ich machte mich so klein wie m�glich. Dreck
und Steine prasselten auf uns herab und ich sp�rte, wie die Adrenalinflut in meinem
K�rper langsam verebbte. Das war nicht gut. Ich sp�rte wie die Angst mit eiskalten
Fingern nach meinem Herzen griff. Ich seufzte und sandte ein Stossgebet in den
Himmel. Worauf warteten wir noch? Wir durften doch nicht hier warten, bis die
Orks auf dem H�gel eine Ausfall machten und unseren vorst�rmenden Kameraden in
den R�cken fielen! Ich sah nach rechts und nahm Blickkontakt mit Fred auf. Der
h�nenhafte Mann lag ruhig im Dreck. Kaum wahrnehmbar sch�ttelte er den Kopf. Er
w�rde den Befehl nicht geben...
Hinter uns plumpste etwas in unsere Stellung und wir warfen uns erschrocken herum. Hastig riss ich den Flammenwerfer hoch. "Was im Namen des Imperators machen sie noch hier, Sergeant?" sagte eine in einen schweren Mantel gekleidete Gestalt. "Der Kommissar!" schoss es mir durch den Kopf. "Rechtfertigen sie sich, Mann!" donnerte der Kommissar. Unser Sergeant zog eingesch�chtert den Kopf ein: "Sir, ich... ich habe mir als die H�lfte meiner M�nner verloren. Der Leutnant ist ebenfalls tot. Ich kann doch nicht..." Die Augen es Kommissars verengten sich zu schmalen Schlitzen und unser Anf�hrer brach verwirrt ab. Gespannt warteten wir, was kommen w�rde.
"Sie haben nicht zu entscheiden, ob ein Angriff durchgef�hrt wird oder nicht, Sergeant," sagte der Kommissar kalt und hob seine Boltpistole. Ich schloss meine Augen und h�rte ein lautes, metallisches Knacken. "Abschaum," h�rte ich den Kommissar fl�stern. Dann wandte er sich zu uns um und fragte, ob wir bereit seien. Wir nickten und er lachte grimmig auf. Ich sah, wie Fred auf den Sergeant spuckte und dessen Leichnam hasserf�llt anstarrte. ich nahm meinen Helm ab und fuhr mir durch das schwei�nasse Haar. Man war nirgendwo mehr sicher vor Verr�tern.
Der Kommissar sprang auf den Trichterrand, seinen Arm ausgestreckt und auf den H�gel deutend: "Vorw�rts, M�nner! F�r den Imperator!" Wir rappelten uns auf und folgten unserem neuen Befehlshaber. Neben uns schlugen schlecht gezielte Kugeln der Orks in den Boden und lie�en kleine Dreckfont�nen in die Luft schie�en. Grimmig grinsend gab ich einige kurze Feuerst�sse ab. Wie sonnenhelle Finger bohrten sich die Strahlen des Flammenwerfers in die Nacht. Ich hatte einige Gr�nh�ute erwischt, die sich nun brennend auf dem Boden w�lzten. Nun er�ffneten auch meine Kameraden das Feuer. Wir erreichten die ersten Gr�ben der Orkstellung. Es waren drei oder vier Gr�ben, die stufenf�rmig �bereinander in den H�gel getrieben worden waren. W�hrend wir in den Untersten hineinsprangen sah ich, wie sich die Orks aus den Oberen beeilten, zu uns nach unten zu gelangen. Meine Kameraden warfen ihre Granaten den Graben hinunter und erwischten einige der Gr�nh�ute, die um eine Ecke gebogen waren. Hinter mir h�rte ich jemanden gequ�lt aufschreien. Einer weniger... Ich verdoppelte meine Geschwindigkeit und setzte mich an die Spitze der kleinen Truppe und dr�ckte den Abzug durch. Fauchend schoss das Feuer aus der M�ndung und h�llte den Graben in alles verzehrende Hitze ein. befriedigt h�rte ich mehrere Orks schreien. Ob sie w�tend oder verletzt waren, vermochte ich allerdings nicht zu sagen. Meine H�nde waren mittlerweile von Blasen �bers�t und so lie� ich den Abzug los.
"Los, ihr Hunde! F�r den Ruhm unseres Imperiums!" h�rte ich den Kommissar durch
den L�rm schreien. Ich streifte den Flammenwerfer ab und zog Laserpistole und
Kampfmesser. Die Orks waren mittlerweile sehr nahe gekommen und st�rmten ungez�gelt
auf uns zu. Meine Angst herausschreiend stellte ich mich ihnen zum Kampf. Riesige
Kiefer mit gewaltigen Rei�z�hnen schnappten pl�tzlich nach meinem Gesicht. Ich
rammte meine Pistole in den aufgerissenen Rachen und feuerte hinein, bis der Kopf
explodierte. Stinkendes Orkblut spritzte in mein Gesicht und ich ging w�rgend
auf die Knie. "Nicht aufgeben, Soldat," sagte eine Stimme und eine Hand packte
mich am Kragen. Unsanft wurde ich auf die Beine gestellt und ich blickte in das
blut�berstr�mte Gesicht des Kommissars. "Noch sind wir hier nicht fertig. Halten
sie noch durch. Bald trifft Verst�rkung ein." Er wandte sich ab und stie� einem
Ork sein Energieschwert in den Bauch, w�hrend er einen anderen mit seiner Boltpistole
niederstreckte. Ich fuhr mir �ber das Gesicht. Ich w�rde durchhalten, das schwor
ich mir.
An die folgenden Ereignisse kann ich mich bis heute nicht mehr erinnern. Nachdem
mich der Kommissar auf die Beine gestellt hatte, st�rzte ich mich wieder auf die
Reihen der Orks. Ich hieb und schoss, und ich erledigte mehr als einen der dreckigen
Au�erirdischen. Erst als die Verst�rkung im Morgengrauen eintraf und den Rest
der Stellung s�uberte, kam ich wieder zur Besinnung. Ich lehnte an einer Grabenwand,
und f�hlte mich hundeelend. Meine Rippen schmerzten und ich bemerkte einen durchgebluteten
Verband um meinen Unterleib. "Du wirst es �berleben, Kumpel," sagte eine Stimme.
Fred. Und er sah noch schlimmer aus als ich. Ein Verband bedeckte die H�lfte seines
Gesichts und ich war froh, es nicht sehen zu m�ssen. St�hnend kam ich auf die
Beine und kramte eine krumme Zigarette hervor. Wir blickten auf das Schlachtfeld
hinaus. Brennende Wracks sandten �ligen Rauch in den Himmel und unz�hlige Soldaten
lagen auf dem Boden. Wenn man genau hinh�rte, konnte man die Verletzten und Zur�ckgelassenen
um Hilfe schreien h�ren. Ich z�ndete die Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.
"H�rt es denn niemals auf?" fragte Fred. Ich sch�ttelte den Kopf: "Nein. Wir sind
dazu verdammt, bis an unser Ende zu k�mpfen."
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