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LEBENDE SCHATTEN

Schwere Kettenglieder pfl�gten durch das hohe Gras des neu entdeckten Planeten. Die Einsatzkr�fte der imperialen Space Marines vom Orden der Iron Skulls k�mmerten sich nicht um die Umwelt. Ihre Aufmerksamkeit geh�rte den potentiellen Gefahren, die diese Welt bieten konnte. Im Innern eines von zwei Land Raidern, das von den schweren Terminatorr�stungen der ersten Kompanie �berf�llt wirkte, �ffnete Captain Mwangawa einen Kommkanal. "Was melden die Sensoren, Bruder Bwutane?" fragte er. "Mein Captain, ich vermag nichts durch die Sensoren zu erkennen, das Schaden zuf�gen k�nnte. Ich habe bisher nur ein Magazin voller Boltgeschosse an Raubtieren gez�hlt seit wir gelandet sind. Sonst sind wir die einzigen Lebewesen." Mwangawa nickte erhaben �ber die Meldung des Fahrers. "Meldet den Schiffen, dass sie die Kolonisten landen lassen k�nnen. Wir werden weiter patroulieren."
Langsam wurde es dunkel. "Captain, erbitte Erlaubnis die Scheinwerfer einschalten zu k�nnen," erbat Bruder Bwutane. Mwangawa dachte kurz dar�ber nach. Die Vorschriften verbaten normalerweise Scheinwerfer bei Patroullienmissionen, doch diesmal war keine Gefahr zu f�rchten. "Im Namen des Imperators, schaltet die Scheinwerfer ein. Bringt das Licht des Imperiums auf den Planeten."
Kaum waren die Scheinwerfer eingeschaltet, da h�rte Mwangawa zwei leise Ger�usche. Auf einem Monitor erschienen Zeilen in imperialem Gotisch. 'Captain Mwangawa ich melde eine Besch�digung meiner Systeme: Au�enscheinwerfer wurden mutwillig zerst�rt. Die Verursachung der Besch�digung ist nicht auszumachen' meldete der Maschinengeist des Land Raiders. "Bruder Twangawa, begebt euch in den Sch�tzenstand. Jemand hat unsere Scheinwerfer zerschossen. Versucht ihn auszumachen mit euren Helmsensoren. An alle: Waffen durchladen und entsichern. Vermutlich ist der Planet schon bewohnt."
Mwangawa hob die Hand und schloss den Helm der Terminatorr�stung. W�hrenddessen trat ein Space Marine auf einen Aufzug und fuhr hoch. Durch eine Luke, an der ein Sturmbolter angebracht wurde, schob er seinen Oberk�rper. "Gebt Meldung, Twangawa," befahl der Captain. Doch der Marine antwortete nicht. Ver�rgert �ber die Befehlsverweigerung dr�ckte der Captain einen Knopf und fuhr den Fahrstuhl wieder in das Innere des Panzers. Der Marine auf der Plattform sank in sich zusammen. Ein Loch im Helm zeigte an warum er nicht geantwortet hatte. Ein lautes Krachen und Zittern durchfuhr den schweren Panzer. "Gebt Meldung!" br�llte Mwangawa in sein Mikrophon. Wieder meldete sich der Maschinengeist: Mein Captain, beide Kettenantriebe wurden durch Sprengs�tze besch�digt. Besch�digungen sind nur durch Au�enarbeiten zu beheben.
"Achtung, R�stungen versiegeln. Wir steigen aus und suchen diese Geister," befahl Mwangawa und bet�tigte den �ffnungsschalter der Rampe. Als erster st�rmte der Captain in seiner Terminatorr�stung die kleine Rampe herunter. Er vertraute auf die dicken Panzerplatten und seinen Sturmbolter. "Br�der, gebt ein Sperrfeuer auf alle m�gliche Deckungen. L�ufer machen gedeckten Sturmlauf." Die Heimatwelt der Marines, Tonguwa, war eine hei�e Welt. Die Bewohner waren �berlebensk�nstler auf hei�en Steppeplaneten und schnelle L�ufer, selbst in ihren R�stungen der Space Marines. Au�erdem waren sie sehr gute Bogensch�tzen, was sich in der Bewaffnung zeigte: Laserkanonen und Raketenwerfer waren die einzigen Spezialwaffen der Einheiten, doch die waren in exzellenten Sch�tzen.
Stolz stand Mwangawa in der Mitte seiner Krieger, die mit ihren Sturmboltern und Raketenwerfern die sp�rlichen Deckungsm�glichkeiten unter Beschuss nahmen. Ein Piepen in seinem Ohr lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Funkger�t. "Wer spricht?" verlangte Mwangawa. "Eure Geister," antwortete eine fremde Stimme. "Ah, wollt ihr euch ergeben?" Br�llendes Gel�chter antwortete ihm. "Nein! Wir verlangen von euch nur den vollst�ndigen Abzug aus diesem Sonnensystem." "Wir haben diesen Planeten offiziell f�r den Imperator in Besitz genommen. Wir werden nicht weichen," antwortete Mwangawa ver�rgert.
"Dieser Planet ist seit langer Zeit gesch�tztes Territorium, ein neutraler Planet wenn ihr das verstehen k�nnt. Wenn ihr euch hier nun niederlasst, werdet ihr sterben, und das brauchen nicht einmal wir machen," plauderte die Stimme. "Dann kommt raus und k�mpft. Wir werden um den Planeten k�mpfen und siegen," sprach der Marine. Die Stimme seufzte. "Ihr versteht nicht. Wir haben euch bisher verschont, Mwangawa, weil wir wussten dass ihr hier ankommen w�rdet. Wenn ihr hier verbleibt, werdet ihr sterben und schlimmeres." "Wer seid ihr?" Eine kurze Pause entstand. "Stellt euer Feuer ein, verschwendet nicht so sinnlos Munition. Ich werde mich euch n�hern," sagte dann die Stimme. Mwangawa schaltete auf den taktischen Kanal um. "Achtung Br�der, zieht euch alle in die Deckung der Panzer zur�ck und stellt das Feuer ein. Beobachtet die Umgebung weiter nach Gefahren. Jemand wir gleich auf uns zu kommen, der will mit mir sprechen. Lasst ihn durch."
"Das ist nicht n�tig," kam die Stimme durch das Funkger�t. Sie hatte einen stark belustigten Klang. Mwangawa drehte sich im Kreis um zu sehen, woher die Stimme kam. In seinem R�cken stand eine dunkle Gestalt in einem weiten Mantel und Kapuze. "Lasst uns etwas gehen," meinte die Gestalt immer noch �ber Funk und drehte sich von den anderen Marines weg. Mwangawa war v�llig �berrascht. Doch dann ging er neben der Gestalt her. "Ich denke, wir k�nnen einander unsere Gesichter zeigen," schlug die Stimme vor und griff nach der Kapuze. Mwangawa bemerkte noch, wie der Stoff die Umgebung farblich wiedergab, sich mit der Umwelt zu tarnen versuchte. Dann griff er nach dem Helm und �ffnete die Versiegelung. Der Helm schwang zur�ck auf den R�cken der Terminatorr�stung. Mit eigenen Augen beobachtete Mwangawa wie behandschuhte H�nde langes schwarzes Haar aussch�ttelten bevor sich der Kopf zu ihm drehte und Mandelaugen mit hohen Augenbrauen ihn ansahen. Spitze Ohren sahen aus dem Haar hervor. "Eldar," spie der Captain aus. "Ihr solltet froh sein, denn ich und meine Gef�hrten bewahren euch vor einem schrecklichen Schicksal," meinte der Au�erirdische in Plauderton. "Ihr wolltet reden! Also sagt was ihr zu sagen habt und dann lasst die Kolonisten landen," fuhr Mwangawa auf. Die Augenbrauen des Eldars zogen sich ver�rgert zusammen. "Ich sagte bereits, die Kolonisten k�nnen nicht landen. Dieser Planet ist neutrales Gebiet zwischen uns und ... den anderen," sprach er ver�rgert. "Wir verlangen von euch, dass ihr ohne Verz�gerung das Sonnensystem verlasst, unverz�glich. In euren Sternenkarten werdet ihr die Sonne als unbewohnbar betiteln," befahl der Eldar. "Was, wenn wir nicht abziehen?" fragte der Captain, kochend vor Wut �ber den Au�erirdischen. Am liebsten h�tte er den Sturmbolter genommen und abgedr�ckt. Doch er hielt sich zur�ck. Andere Eldar mussten noch in der N�he sein, im Hinterhalt liegend.
Der Eldar zuckte mit den Schultern. "Unsere Propheten habe ein bedeutsames Element in naher Zukunft entdeckt: euch. Ihr seid noch zur falschen Zeit am falschen Ort. Ihr m�sst weiter. Hier k�nnt ihr nicht bleiben, und das werdet ihr auf keinen Fall. Da wir euch nicht t�ten k�nnen habe ich gedacht, ihr seid mit Worten zu �berzeugen." "Sagt mir einen Grund, warum ich auf euch h�ren sollte," forderte Mwangawa scharf. "Ist euch mein Wort nicht Grund genug?" fragte der Eldar mit einem leichten Grinsen. "Dann vielleicht das hier?" Der Fremde zog eine mehrfach gezackte Klinge unter seinem Mantel hervor. "Wenn die Besitzer solcher Messer kommen...." Der Eldar lie� den Satz unvollendet.
Mwangawa lachte kurz auf. "Und wenn! Ich f�rchte mich nicht vor dem Tod, der Imperator besch�tzt mich. Dieser Abschaum soll ruhig kommen." "Ich f�rchte mich ebenfalls nicht vor dem Tod, ich f�rchte mich nur vor dem, was man nach dem Tod mit mir anstellen k�nnte," antwortete der Eldar und blieb stehen. "Dann sind wir uns einig, ihr verlasst den Planeten?" Der Captain sah ihn ungl�ubig an. "Nat�rlich nicht. Wir m�ssen hier landen und die Kolonisten die n�chsten Planetenjahre besch�tzen." "Dann m�ssen wir euch also von hier wegbringen," sagte der Eldar und zog sich die Kapuze �ber den Kopf.
Ein Krachen ert�nte. Mwangawa drehte sich um und glaubte eine Energiewand auf sich zukommen sehen. Er fuhr wieder herum zu dem Eldar, doch der war bereits in der Umgebung verschwunden. Dann traf ihn die fremde Energie und er verlor das Bewusstsein.
Jeder einzelne Marine fiel bewusstlos zu Boden. Die Energie bet�ubte jedes Lebewesen in ihrer Bahn. Doch kaum war die Welle verschwunden, als �berall um die Marines herum die Schatten lebendig wurden. Die Ranger standen auf und kamen langsam auf die Menschen zu. "Ich habe ihnen gesagt sie sollten gehen," meinte der Eldar zu den anderen Rangern. "Jetzt m�ssen wir sie zur�ck auf ihr Raumschiff schaffen und auf den richtigen Kurs setzten."

Mwangawa wachte mit einem merkw�rdigen Gef�hl in seiner Wirbels�ule auf. Er befand sich im Hangar der Eskortfregatte "Brennende Sonne", die ihn und seine Br�der hierher brachte. Er stand langsam mit seiner Terminatorr�stung auf. "Dies ist nur eine Aufzeichnung," durchbrach die Stimme des Eldars die Stille. Mwangawa sah auf dem Kommschirm der Funkanlage sein Gesicht. "Wir haben euch auf euer Schiff zur�ckgebracht. Der Kommandant der Kolonistenschiffe war vern�nftiger und hat unseren Befehlen nicht widersprochen." Mwangawa �berlegte sich, wie weit er seine Kompetenzen an diesem Mann ausprobieren sollte, verwarf aber dann den Gedanken. "Eure Zeit zum K�mpfen wird kommen, doch erst sp�ter. Im Moment ist nur wichtig, dass ihr nicht mehr wieder kommt. Ihr seid hier nicht erw�nscht." Mit diesen Worten schaltete sich die Aufnahme ab.
"Was jetzt, Captain?" fragte sein Adjutant. Mwangawa �berlegte. "Wir fliegen weiter. Die Eldar waren dieses Mal in der Lage uns vom Planeten zu bringen, sie werden es sicherlich noch einmal machen k�nnen. Warum ein zweites Mal gegen einen Felsen zu laufen? Unsere Aufgabe ist es die Kolonisten zu besch�tzen. Der Astropath soll Meldung nach Terra schicken. Sollen die dort überlegen, was zu tun ist," entschied der Captain.

Der Helm eines Runenpropheten drehte sich zu seinem Gegen�ber zu. "Sind wir uns einig?" fragte Eldrad Ulthran. Langsam f�hrte der dunkle Besucher ein Glas an den Helm und trank. "Meinetwegen. Wir lassen diese Chem-Pan-Sey in Ruhe. Wenn eure Voraussagen wahr sind, dann gibt es in einigen Jahren fettere Beute. Ich w�rde in Commorragh sicherlich mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn ich Beute dem gro�en Verschlinger vorzeige, anstelle primitiver R�stungen."
Asdrubael Vect fing an zu lachen.



Urheberrecht: Jörg Nemitz, 2001



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