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DIE DUNKLE STADT TEIL 4

Kleine, lilafarbene Rauchw�lkchen schwebten durch den Raum und erf�llten ihn mit einem schweren, s��lichen Geruch. Der r�tliche Schein der in regelm��igen Abst�nden aufleuchtenden Glut erhellte die Gl�ser einer altert�mlichen Lesebrille und die dunklen Augen dahinter, welche konzentriert auf das auf dem Tisch liegende Manuskript blickten, mit weichem, gelben Licht. Nur das Flackern und Zischen der auf dem Tisch brennenden Kerze durchbrach die Stille des Raumes. Die ehrf�rchtigen Falten des Gesichtes wurden tiefer, als sie eine markierte Stelle des Manuskriptes �berflogen. Ein langgezogener Seufzer drang aus der Kehle des Mannes. Dieser unvorsichtige Schreiberling Celeborn Maximus ... ein solch gro�er Poet, Verfasser unz�hliger hochgelobter Schriften, und nun dieser Absturz, dieser h�retische Ausschweifer in das Leben einer Xeno-Kultur? Den Kopf ob solcher Ketzerei sch�ttelnd zog der alte Mann erneut an seiner Pfeife und wandte sich wieder dem Studium der Schrift zu, als ein z�gerndes Klopfen durch die T�r drang, sich selbige �ffnete und ein schwacher Lichtschein in die kahle Kammer fiel.

"Ahem ... Inquisitor?" begann eine leise, �ngstlich klingende Stimme. "Verzeiht mein Eindringen, aber Marschall Sorius wollte Euch an Eure Verabredung zum Dinner an Bord seines Flaggschiffes "Excelsior" erinnern. Er schickt mich, Euch zu begleiten." Inquisitor Amenor richtete sich auf und blinzelte. �ber dem Studium des Buches hatte er offensichtlich die Zeit �bersehen, es war bereits weit nach Abendd�mmerung. Er erhob sich, klappte das altert�mliche Buch zu und l�schte die Kerze mit seinen Fingern aus. "Geht voran," erklang seine dunkle, tiefe Stimme, als er seine alten Augengl�ser von seiner Nase nahm, seine dunkelrote, mit goldenen Ornamenten verzierte Robe raffte und aus der dunklen Kammer hinaus auf den hell erleuchteten Gang drang. Seine h�lzerne Pfeife hing weiterhin in seinem Mundwinkel und zog eine lilafarbene Wolke hinter ihm her. Der junge imperiale Soldat, der ihn aus seinem Studium gerissen hatte, wirkte erstaunt. Offensichtlich hatte er ein fast nichtmenschliches Maschinenwesen erwartet, welches manche der Inquisitoren verk�rperten. Welchen Nutzen solch seltsame Apparaturen wohl bringen m�gen ... immerhin war der Glaube an den unsterblichen Imperator, gelobet sei Er, immer noch der beste Panzer! Sinnierend schritt er neben dem jungen Soldaten her, welcher ihn mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst betrachtete.

"Ich habe ger�chteweise geh�rt, dass sich die Streitkr�fte des Chaos sammeln, zu einem neuen schwarzen Kreuzzug...," begann er z�gernd, "diese dauernde Ungewissheit bringt einen zur Verzweiflung. Eigentlich bin ich nur der imperialen Armee beigetreten, weil es auf meiner Heimatwelt gro�e Ehre bedeutete. F�r mich, f�r meine Familie, f�r den Imperator ... ich lie� alles zur�ck, wollte nach einem Jahr wiederkehren. Und nun sind es bereits f�nf Jahre, und ich sitze hier, bewache leere Depots und hoffe jeden Tag darauf, zur�ckkehren zu d�rfen, zu meinen Liebsten. Und nicht darauf, als einer von vielen unz�hligen Soldaten auf dem Schlachtfeld den Tod zu finden....," schloss er mit zitternder Stimme. Inquisitor Amenor hob eine Augenbraue und nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife. "Mein lieber Junge," begann er. "Du musst verstehen, dass ohne Euch, die imperiale Armee, die Streitkr�fte des B�sen bald durch den Schutzwall hindurchsickern w�rden ... eure Heimatwelten w�ren dann schutzlos diesen M�chten ausgeliefert! Wenn nicht ihr eure Liebsten besch�tzen wollt, wer wird es dann tun?" schloss er mit einem Seitenblick auf den jungen Soldaten. Der Junge antwortete nicht, sein Gesicht hatte eine r�tliche F�rbung angenommen, und er wich dem Blick des Inquisitors aus, richtete den Seinen aus dem Plexiglasfenster hinaus.

Tief unter dem Ausguck an der Spitze der Orbitalplattform konnte er die breiten Flugdecks erkennen, auf denen Reihen um Reihen von Abfangj�gern ruhten, auftankten, bewaffneten. St�ndig starteten und landeten Maschinen verschiedenster Bauart, der Horizont wurde von einem emsigen Kommen und Gehen erf�llt, gleich dem Treiben in einem Bienenstock. Das Auge konnte die Masse an Schiffen nicht erfassen, aber zwischen vier- und f�nftausend Raumfahrzeuge d�rften die orbitalen Docks zur Zeit mit Sicherheit bev�lkern. Zwischen schnittigen Piranhas und Lightning Abfangj�gern konnte man mindestens f�nfzig Gladius Fregatten erkennen, die, schlank wie Dolche, durch den Raum pfl�gten. Hinter ihnen, gr��er und eindrucksvoller, dockten soeben mehrere Mars Schlachtkreuzer von der Station ab, auf dem Weg in andere Sektoren, wo ihre heiligen Waffen dringend ben�tigt wurden. Die Station wurde in glei�ende Helligkeit getaucht, als das Licht der nahen Sonne sich in einem gewaltigen, goldfarbenen Adler reflektierte. Schwerf�llig schob sich die ehrfurchtgebietende, massige Form eines Imperialen Vergelter Schlachtschiffs zwischen die Sterne und bewegte sich mit grollenden Triebwerken, welche die gesamte Station erzittern lie�en, auf die naheliegende Andockbucht zu. "Ah, die Excelsior! Beeindruckend, nicht wahr? Marschall Sorius legt wohl immer noch gr��ten Wert auf den ersten Eindruck," sprach Inquisitor Amenor mit leicht belustigtem Unterton in der Stimme. "Ich hoffe nur, das Essen ist besser als beim letzten Mal!"

W�hrend die beiden winzigen Gestalten weiter den breiten Gang entlang schritten, versank die Sonne hinter dem r�tlich schimmernden Planeten und tauchte die Schiffe und Plattformen mit einem Mal in Finsternis. Bakka, vierter Stern des hiesigen Systems und imperialer Hauptflottenst�tzpunkt des gesamten Segmentum Tempestorum, versank in schweigender Dunkelheit.


Kheruakh blickte auf den Sonnenuntergang und das emsige Treiben im Orbit, als die Sonne hinter den Planeten tauchte. Er stand, in Gedanken versunken, auf der Br�cke der Todesklinge und warf einen Blick auf das Holodisplay. Seine Schiffe befanden sich in Position und hatten sich um sein Flaggschiff gruppiert. Er blickte auf, aus dem Fenster, und sah nichts als Sterne. Verschwommen wirkende Sterne. "Ausgezeichnet," sprach er wie zu sich selbst. "Geht auf Flankengeschwindigkeit und gebt das Signal an die Flotte. Wir greifen an!"


Soeben verblasste der letzte Sonnenstrahl, der durch die dicken Scheiben des Mars Schlachtkreuzers auf den Kartentisch drang, und Gro�meister Venatius der Dark Angels gab mit einem knappen Wink zu verstehen, die k�nstliche Beleuchtung der Br�cke zu aktivieren. Flackernd erwachten die Neonr�hren der Br�ckenbeleuchtung, als Venatius sich von dem Kartentisch erhob. Weiter �stlich gab es einen rebellischen Aufstand auf einer Makropolwelt, und der Planetare Gouverneur hatte um eine Entsatzstreitmacht gebeten, um die aufs�ssigen Rebellen niederzuschlagen. Und da zur Zeit kein anderer Orden verf�gbar war, waren die Dark Angels die ersten gewesen, die sich freiwillig zu dieser Aktion gemeldet hatten. Insgeheim freute sich Gro�meister Venatius wieder darauf, im Namen des Imperators Recht und Gesetz zu ver�ben, die letzte Schlacht war vor zu langer Zeit gewesen. Er erhob sich und wollte soeben die Br�cke zum abendlichen Gebet und Reinigungsritual verlassen, als ein Servitor von Backbord Meldung erstattete.

"Gro�meister Venatius, die Sensoren melden mehrere St�rungen im Bereich 4-2-7," erklang die mechanische Stimme des Servitors. Venatius wandte sich um und zog eine Augenbraue hoch. St�rungen? Der Kreuzer war doch eben erst general�berholt worden! Er wandte sich um und schritt auf das gro�e Display zu, das eine Seite der Br�cke einnahm. "Vergr��ert diesen Sektor!" befahl er barsch, und die Linien und Symbole zoomten Sektor 4-2-7 heran. In einiger Entfernung der Basis blinkten f�r einen Sekundenbruchteil lang hunderte Blips auf, bevor sie wieder verschwanden. Lange Minuten verstrichen und der Sektor blieb weiterhin leer, bis die Blips wieder f�r einen Sekundenbruchteil erschienen. Mit einem Mal verfinsterte sich die Miene des kampfgezeichneten Space Marine, und er blickte starr auf den angezeigten Sektor der Raumkarte. "Oh nein," dachte er bei sich, "diesmal nicht! Diesmal entrinnt ihr mir nicht so leicht!". Er wandte sich blitzartig um, und seine grollende Stimme hallte wie die Offenbarung eines Gottes durch die ehrf�rchtige Ruhe der Br�cke. "Gro�alarm an alle Schiffe! Besetzt die Kampfstationen! Sprecht die Litaneien der Vernichtung und aktiviert die automatischen Verteidigungsanlagen! Das Licht des Imperators wird heute so hell erstrahlen wie niemals zuvor!!!"

Ein hydraulisches Sirren brachte die Todesklinge zum Vibrieren, als sich die M�ndungsklappen des Kreuzers �ffneten. Alle Rohre waren frisch best�ckt, die Deckgesch�tze bemannt und die Landef�hren startbereit. Kheruakhs Finger hatten sich �ber die Kommunikationselemente gelegt, und er richtete seine Botschaft an alle Schiffe seiner Flotte. "Haltet euch nicht zu lange mit der Vernichtung des Feindes auf, ihr seht selbst, in welcher Zahl sie in diesem System anwesend sind. Euer einziges Ziel ist es, so viel Verwirrung wie m�glich zu stiften, bis ich mit meinem Sto�trupp von der Oberfl�che des Planeten zur�ckkehre. Wenn dies geschieht, ziehen sich alle Schiffe sofort aus den K�mpfen zur�ck und springen aus dem System. Sammelpunkt ist Jurn." Er schloss den Kanal und sendete das vereinbarte Signal an die Flotte. Ein schrilles Summen ert�nte, und der gesamte Raum um die Todesklinge begann zu flackern und Formen zu bilden, als sich die �ber zweihundert Schiffe der Flotte enttarnten. Ein Zittern ging durch die gro�en Kreuzer, und mit einem Mal f�llte sich der Raum mit aberhunderten Kondensstreifen, als die Torpedos von ihren Lafetten starteten und auf grauen Rauchfahnen in Richtung ihrer Ziele ritten.

Eine Gladius Begleitfregatte zerbarst in einer spektakul�ren Explosion, als der erste Torpedo einschlug und die schwarze Materie im Sprengkopf mit der H�lle des Schiffes reagierte. Binnen einer Sekunde erhellten die Leuchtspuren automatischer Verteidigungsgesch�tze die Finsternis, und eine Reihe dumpfer Explosionen ersch�tterte die Schiffe, welche wie auf wilder See zu schwanken begannen, als viele der Torpedos im Abwehrfeuer vernichtet wurden.

Sie wissen, dass wir da sind. Sie wussten es die l�ngste Zeit.

Kheruakh hieb auf die Kommunikationskonsole. "Alle Schiffe �u�erste Kraft voraus! Brecht die Formation auf und fliegt Eure Ziele an!"

Das war so nicht geplant.

Die Br�ckenbesatzung duckte sich instinktiv, als eine Staffel Piranha Abfangj�ger knapp an der Br�ckenkanzel vorbei jagte und sie mit einem Hagel aus Laserimpulsen bestrich, welche kleine Wellen auf den Schilden bildeten aber wirkungslos verpufften. Die Todesklinge scherte rechts aus, auf eine Schwadron Kobra Zerst�rer zu, und startete eine zweite Torpedosalve. Fauchend l�sten sie sich von ihren Lafetten und suchten automatisch ihre Ziele. Verzweifeltes Abwehrfeuer zerst�rte drei der Torpedos, doch die restlichen f�nf schlugen mit be�ngstigender Pr�zision in den drei Zerst�rern ein. Eine blendende Explosionswolke h�llte die Schiffe ein, welche sich auf der Au�enh�lle der Todesklinge spiegelte, als sie durch diese hindurchjagte.

"Entfernung zur Oberfl�che noch 3,6!" rief einer der Steuerm�nner des Kreuzers von seinem Sitz, w�hrend die Deckgesch�tze br�llend zum Leben erwachten. Gatling-Schattenlanzen rotierten schneller als das Auge mitverfolgen konnte in ihren Halterungen und deckten die Steuerbordseite eines Tyrann Kreuzers mit einem Hagel von Impulsen ein, welcher an der Seite der Todesklinge vorbeizog und sich mit seinen Waffenbatterien einer Staffel Talon Bomber erwehrte, welche ihn unabl�ssig mit schweren Impulsbomben piesackten, deren blauwei�e Blitze um die adamantenen Panzerplatten z�ngelten. Heulend zogen mehrere Lightning Abfangj�ger an der Br�cke vorbei, an deren Fersen J�ger der Reaper-Klasse hingen und sie mit Lanzensalven vor sich hertrieben. Kheruakh wandte seinen Blick auf das Holodisplay. Viele Kreuzer der Dark Eldar waren bereits besch�digt, die J�ger zwar technologisch �berlegen, jedoch hoffnungslos in der Unterzahl. Ruckartig blickte er nach rechts, als die flankierende Totenkopf von einer Salve imperialer Torpedos in St�cke gerissen wurde und die Tr�mmerst�cke gegen die Seitenpanzerung der Todesklinge prallten. Ein, zwei, drei, vier Schiffe gingen Steuerbord in Flammen auf, als sie sich zu nahe an die Gesch�tze eines Schlachtschiffes gewagt hatten, dessen goldener Adler im Licht der grellen Explosionen funkelte.

Inquisitor Amenor und sein junger Begleiter wurden zu Boden geworfen, als die Excelsior eine volle Breitseite abfeuerte und vier Schiffe der fremdartigen Aggressoren in unmittelbarer N�he der Station in feurigen Wolken vergingen, was die gesamte Station erzittern lie�. Ein Jubelschrei entrann der Kehle des jungen Soldaten, als er sich vom Boden aufrappelte. "Hurra! Habt Ihr das gesehen, Inquisitor? Dieser au�erirdische Abschaum wird von unserer glorreichen Flotte in tausend Teile zerblasen!" "Das wohl, mein Junge," �chzte der Inquisitor, "aber k�nntest du einem alten Mann auf die Beine helfen?" Der junge Soldat reichte dem Inquisitor seine Hand, als eine Bewegung in seinen Augenwinkeln ihn stocken lie�. Aus der Schw�rze des Raumes raste einer der schnittigen, fremden Kreuzer direkt auf sie zu.

"Abtauchen!" rief Kheruakh von seinem Kommandothron zu seinen Steuerm�nnern, als die Todesklinge durch ihre Ausweichman�ver zu nahe an eine der orbitalen Plattformen herangetrieben wurde. In letzter Sekunde l�sten sich mehrere Torpedos aus den M�ndungsklappen, w�hrend die Todesklinge scharf nach unten abdrehte. Eine Feuerwolke h�llte die Br�cke ein als die Torpedos in die Station einschlugen, und das Flaggschiff knapp an der Station vorbeiraste. Eine Sekunde lang flog das Schiff blind, und Kheruakh konnte nur hoffen, dass sich vor Ihnen keine belegte Andockschleuse befand. Dann brach der Kreuzer durch die Flammenwand hindurch und gab den Blick auf den leeren Weltraum frei. In dessen Mitte ein einzelner Mars Schlachtkreuzer schwebte, den massiven Bugschild der Todesklinge zugewandt.

"Ziel erfasst, Novakanone geladen und feuerbereit!" erklang die metallische Stimme des Servitors. Gro�meister Venatius� Gesicht blieb vollkommen regungslos, als er den Blick aus dem Fenster auf den auf den feindlichen Kreuzer richtete. Diesmal nicht.
"Brennt den Xenos zu Asche!"

"Ausweichman�ver" br�llte Kheruakh und sprang von seinem Thron auf. Der Bug neigte sich nach rechts, w�hrend die Triebwerke unter dem gewagten Man�ver aufbr�llten. Urpl�tzlich schien es, als habe ein Riese mit einem gewaltigen Hammer auf das Schiff eingeschlagen. Kheruakh wurde der Boden unter den F��en weggerissen, und das Schiff sch�ttelte sich wie im Todeskampf. Die Br�cke wurde von glei�enden Funken erhellt, und viele der Konsolen gingen in Flammen auf. Mehrere der Eldar wurden von ihren Posten weggeschleudert, verbrannt, zerschmettert. "Schadensmeldung" rief Kheruakh, den L�rm und das Fauchen der Flammen �bert�nend. Der K�rper des Steuermannes kippte von seinem Sitz, von einer durch die Luft zischende Metallstrebe sauber enthauptet. "Haupttriebwerke ausgefallen, nur noch Steuertriebwerke aktiv! Die Frontschilde sind komplett zusammengebrochen, Risse der Au�enh�lle auf allen Decks...," kam die Antwort eines Eldars. Kheruakh ruderte mit den Armen, als sich sein K�rper in die Luft erhob und er den Boden unter den F��en verlor. "...und die k�nstliche Schwerkraft ist ausgefallen!" Einen lautlosen Fluch auf den Lippen stie� sich Kheruakh von einer Metallverstrebung ab und schwebte qu�lend langsam auf den Sitz des Steuermannes zu. Durch die Panzerglasscheibe, auf der sich bereits einige Risse zeigten, konnte er den Mars Schlachtkreuzer erkennen, der wie ein Bote des Todes vor Ihnen im Raum schwebte. Unbarmherzig. Unbeirrbar. Unbesiegbar.

Eine Rauchfahne schwebte vor der M�ndung der gewaltigen Novakanone, die unter dem golden und wei� bemalten Bugschild hervorragte. An ihrer Seite �ffnete sich eine Bugklappe, und wie ein kleiner, golden gl�nzender Asteroid, der sich um die eigene Achse dreht, wurde eine massiv wirkende Metallh�lse ausgeworfen, w�hrend die Novakanone den n�chsten, mit Sicherheit letalen Schu� nachlud.

Die Schmerzensschreie der zu Tode verwundeten Eldar und das gierige Fauchen der Flammen, die �ber die Konsolen leckten, klangen nur noch dumpf in Kheruakhs Ohren, wie aus weiter Ferne. Fast wie in Zeitlupe sah er, wie eine Staffel Reaper den Kreuzer mit Sch�ssen eindeckte, welche f�r dieses gewaltige Unget�m jedoch nicht mehr waren als l�stige M�ckenstiche. In seinem Hinterkopf erklang zum ersten Mal seit langer Zeit das Lied, welches er vor unz�hligen Jahren, in seiner Kindheit, geh�rt hatte. Damals, als er mit seiner Mutter auf der Eiswelt Novilis gestrandet war, als sie ihn mit diesem Lied tr�stete, ihm in dieser trostlosen, lebensfeindlichen Umgebung Hoffnung gab.

Na - chaered en nef aleron, a silivren algar enmallon ...


Lange Sekunden verstrichen, w�hrend die wenigen unverletzten Besatzungsmitglieder stumm ihre Vernichtung erwarteten. Dann, mit einem Mal, erschienen unz�hlige Kondensstreifen von au�erhalb des Sichtbereiches der Todesklinge, korrigierten ihren Kurs und schlugen in einer Serie grell leuchtender Feuerblumen im Heck des Mars Kreuzers ein, der wie durch die Faust eines Riesen gesch�ttelt wurde. Fast zeitgleich feuerte die Novakanone, und Kheruakh konnte in seiner Abwesenheit beinahe das Projektil in Zeitlupe aus der M�ndung auf ihn zu rasen sehen. Es drehte sich um seine eigene Achse und schien ein eigenartiges goldenes Licht auszustrahlen. Das Projektil raste nur wenige Meter neben der besch�digten Br�cke vorbei und verschwand im Raum. Mit einem Schlag wie auf den Hinterkopf verschwand das Lied aus Kheruakhs Kopf, und er wandte den Blick erstaunt aus dem Fenster. In einiger Entfernung hatten sich glei�ende Lichtscheiben gebildet, welche die Br�cke in Helligkeit tauchten, und durch die schwarze Schiffe str�mten wie Wasser aus einem brechenden Damm, unabl�ssig mit Torpedos und Gesch�tzsalven in die Reihen der Verteidiger feuernd. Zwischen der Br�cke und dem taumelnden Mars Kreuzer jagte ein Schlachtschiff der Torture-Klasse hindurch, bevor er abdrehte und eine Staffel imperialer Lightnings aus dem Weg rammte, die in glei�enden Explosionswolken vergingen. "Die Seelenqual!" rief ein Eldar der Br�ckenbesatzung, der die Rune auf dem Schiff erkannt hatte, "die Kabale des Schwarzen Herzens! Unsere Verst�rkung ist eingetroffen!"

Gro�meister Venatius rappelte sich, Gift und Galle spuckend, vom Boden der Br�cke auf und deute mit einer schwergepanzerten Hand auf den schwer besch�digten Kreuzer, der immer noch vor ihnen im Raum schwebte. "Startet alle J�ger, ausnahmslos alle, auch die Reserve! Maschinenraum! Volle Kraft voraus! Best�ckt die Novakanone neu und erfasst das Ziel!" Er dr�ckte auf den Kommunikations-Hauptschalter und aktivierte alle verf�gbaren Funkkan�le."
"STERBT, ELDAR!"

Die Br�ckenbesatzung war emsig damit besch�ftigt, die brennenden Konsolen zu l�schen, als sich ein Eldar an Kheruakh wandte. "Mein Lord, wir wurden soeben gescannt. Wie es aussieht, vom Flaggschiff der Streitmacht, der Seelenqual. Man versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen, aber die Verbindung ist sehr schwach, da das Schiff selber von Marauder Bombern angegriffen wird!" Kheruakh deutete auf eine rot gl�nzende Rune auf dem Holodisplay. "Sendet Reaper-Staffel Barokh zu ihrem Schutz, bis wir unsere Aufgabe erf�llt haben!" Das Display verschwand in einem wei� und schwarz flimmernden Bild, aus dem sich langsam Konturen und Farben bildeten. Kheruakh stand vor dem Bildnis einer atemberaubend sch�nen Eldar, deren schwarzes Haar wie erstarrtes Wasser �ber ihre schlanken Schultern und �ber ein kostbares Diadem fielen, das sie auf ihrer makellosen Stirn trug. Augen, so tiefgr�ndig wie ein bodenloser Ozean und mit der Farbe schimmernder Smaragde musterten ihn einen Moment, bevor sich eine liebliche Stimme mit melodi�sem Klang anschickte, zu sprechen. "Ich gr��e Euch! Lord Kheruakh Az�Azaroth, wenn ich nicht irre?"

"Ihr irrt! Az�aroth, wenn ich mir die Frechheit erlauben darf," verbesserte sie Kheruakh lachend. "Ich glaube ich bin nicht in der Lage, euch mit den euch zustehenden Ehren willkommen zu hei�en, doch sollt ihr wissen, dass ich noch nie solche Ehre in mir f�hlte, eine Gesandte der Kabale des Schwarzen Herzens begr��en zu d�rfen!"


Die Eldarfrau auf dem Display l�chelte. "Ich danke euch f�r eure schmeichelhaften Worte und hoffe ihr verzeiht mir mein kleines Missgeschick, Kheruakh. Ich bin Sukhram, dem�tige Dienerin des Asdrubael Vect, und ich bin hier um euch bei eurem Kampf zum Ruhme Commorraghs Unterst�tzung zu leisten!".

"Wenn ich ehrlich sein soll, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass meiner Bitte nachgekommen wird!" begann Kheruakh. "Umso erfreuter bin ich nun, dass Lord Vect sich derart gro�z�gig gezeigt hat!! Aber genug der sch�nen Worte, denn uns bleibt nicht viel Zeit!" sprach er schnell und bet�tigte einen kleinen Schalter. Neben dem Portr�t Sukhrams erschien eine Miniaturversion des Holodisplays, auf dem der Planet Bakka stilisiert dargestellt wurde. "Meine Truppen unterstehen euch, Kheruakh," fuhr Sukhram fort. "Was ist euer Plan, bez�glich dieser Welt der Chem-Pan-Sey?".

"Wir m�ssen die Oberfl�che des Planeten erreichen," antwortete Kheruakh nachdenklich, "sie beherbergt ein Artefakt aus l�ngst vergangenen Tagen, welches unsere lange Suche um einen erheblichen Teil verk�rzen wird! Sendet Eure Schiffe auf folgenden Angriffsvektor," er tippte eine Reihe von Tasten, und auf dem Holodisplay erschien ein rot linierter Kurs, "um den Gegner zu verwirren und abzulenken, w�hrend meine Landeschiffe aus der Formation ausbrechen! Nur zwei St�ck, wohlgemerkt, um unentdeckt zu bleiben! Ich darf doch annehmen, dass Ihr euch eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen werdet, ein Teil unserer Geschichte zu werden?"

"Selbstverst�ndlich nicht, Kheruakh! Mein Schiff ist bereit, in den Orbit des Planeten einzutreten!" antwortete die Dracite. "Euer Plan spiegelt die Weisheit unseres Volkes wieder. Es soll geschehen wie ihr es w�nscht. Ich erwarte nur noch euren Befehl!"
"Dann lasst uns keine Zeit verlieren! Bereitet Eure Schiffe vor und erwartet mein Signal, wir brechen unverz�glich auf!" "Wie ihr w�nscht, Lord Kheruakh."

Das Bildnis der Dracite verschwamm, flimmerte und wurde wieder vom Holodisplay der Schlacht ersetzt. "Leitet s�mtliche Energie in die Tarnfelder und beginnt mit den Reparaturarbeiten," sprach Kheruakh in den Raum, "begebt Euch in eine sichere Position und erwartet mein Signal" Er wandte sich ab und schritt mit wehendem Umhang zu den Hangardocks.

"Gro�meister, die Novakanone meldet eine Fehlfunktion, an der Behebung des Schadens wird gearbeitet!" meldete ein Servitor der Br�cke. Venatius schlug mit der Faust auf den st�hlernen Kartentisch, wobei er eine tiefe Delle hinterlie�. "Eldar!" dachte er ver�rgert. "Wie verianische Schmei�fliegen. Kaum will man eine erlegen, kommt ein ganzer Schwarm. Wie sieht es mit der restlichen Bewaffnung aus?" "Lanzen, Gesch�tzbatterien und Torpedos einsatzbereit," erklang die metallische Stimme des Servitors. Ausgezeichnet. Aber wozu Munition verschwenden? "Maschinenraum, beschleunigen auf Rammgeschwindigkeit!" dr�hnte Venatius� Stimme durch die Br�cke. Er sp�rte, wie das gewaltige Schiff unter ihm zitterte wie ein Rennpferd mit zusammengebundenen Fesseln, als es auf H�chstgeschwindigkeit beschleunigte. Dann eben auf die harte Tour.
"Aufprall erfolgt in 30 Sekunden .... 25 .... 20," z�hlte die mechanische Stimme des Servitors monoton herunter. " 18 ... 17 ... 16 ... Augenblick! Energieemissionen des Ziels erh�hen sich sprungartig! Sir, sie tarnen sich wieder!"
Venatius blickte auf, aus dem Fenster des Schlachtkreuzers und sah, wie sich das Schiff langsam aus ihrem Angriffsvektor wegbewegte, wobei es innerhalb von Sekunden verblasste und verschwand. "Verflucht!" br�llte Venatius ungehalten, "diese verdammten Feiglinge!" "Die Sensoren registrieren zwei kleine, nicht identifizierte Objekte, die sich von uns wegbewegen! Sir, es sieht so aus, als h�tten sie Landef�hren abgesetzt, die sich mit hoher Geschwindigkeit auf Bakka zu bewegen!" "Nach Bakka?" dachte Venatius verwundert. Was k�nne es auf diesem Planeten schon Wertvolles geben, dass man solche Risiken auf sich nahm? Er aktivierte mit einer Taste den Bordfunk. "Achtung, Alarmstart! Besetzt die Thunderhawks und bereitet Euch auf einen Bodenangriff vor!" Das Heulen von Schiffssirenen erf�llte die Luft, und auf den langgezogenen G�ngen war das Trampeln von schweren, gepanzerten Stiefeln zu h�ren. Wenn Schiffe nichts n�tzen, muss man auf konventionellere Mittel zur�ckgreifen. Warum nicht Bolter und Schwert?
"Xenos," dachte Venatius mit einem b�sartigen L�cheln auf den Lippen, "was auch immer Du auf Bakka suchst, alles was Du finden wirst, ist Dein Grab!"

Dr�hnend �ffneten sich die Hangartore der Todesklinge und entlie�en zwei schnittige, langgezogene F�hren, die sich rasch vom Schiff entfernten. Der Kreuzer flackerte kurz, bevor sein Bild zu wabern begann, durchsichtig wurde und schlie�lich aus dem sichtbaren Spektrum verschwand. Die beiden F�hren man�vrierten durch ein Tr�mmerfeld aus Schiffen verschiedenster Bauart, wobei eine der F�hren w�hrend dem Flug einen kleinen metallischen Gegenstand absetzte, der sich um die eigene Achse drehte w�hrend die F�hren weiter auf den Planeten zuflogen. Nach einer kurzen Weile begann der Gegenstand zu gl�hen, wobei seine Farbe von einem dunklen Rot zu Orange, Gelb und schlie�lich blendendem Wei� wechselte. Eine glei�ende Lichtkugel erstrahlte im Raum, verbannte s�mtliche Schatten und schwoll immer weiter an, bevor sie sich teilte und die zwei Kugeln einander zu umkreisen begannen, wobei sie weiterhin grelles Licht abstrahlten, sowohl im Realraum als auch im Immaterium, und psionische Wellen aussandten. Die Kugeln umkreisten einander und wurden langsam schw�cher, verblassten und wurden kleiner, �hnlich einem sterbenden Doppelstern ...


Ein r�tlicher Schimmer erleuchtete das Cockpit der Landef�hre, flackerte wie Elmsfeuer um den Bug des Schiffes und erh�hte langsam aber stetig die Temperatur im Inneren, als die F�hre in die Atmosph�re des Planeten eindrang. Am Horizont konnte Kheruakh die Seelenqual erkennen, die in die oberen Schichten der Atmosph�re eindrang, vermutlich, um ihre Antigravtransporter direkt abzusetzen. Die beiden F�hren stie�en durch eine Wolkendecke hindurch und erlaubten Ihnen einen Blick auf die Oberfl�che Bakkas. Zwischen einzelnen, wie von einer riesigen Faust aus dem Fels geh�mmerten H�geln, die grob und zackig in den Himmel ragten, bedeckte so weit das Auge sehen konnte r�tlichgelber Staub die weiten Ebenen des Planeten. Au�er einzelnen versteckten Bergwerken, die von den Tiefenscannern erfasst wurden, befanden sich keinerlei k�nstliche Objekte auf dem Planeten. Nun, jedenfalls w�rde man sich nicht durch Heerscharen feindlich gesinnter Lebewesen k�mpfen m�ssen. Der Steuermann korrigierte leicht den Kurs und lie� die F�hre sanft �ber eine niedrige H�gelkette gleiten. Vor ihnen er�ffnete sich eine weitere Ebene, mit einem massiven, steilen Felsplateau im Zentrum, nur von einzelnen Schutt- und Ger�llhalden umgeben. Die F�hren glitten im Tiefflug darauf zu, w�hrend sie ihre Landekufen ausfuhren. Eine rot schimmernde Staubwolke aufwirbelnd setzten sie simultan auf der Oberfl�che auf und senkten ihre Sturmrampen.

Kheruakh trat aus dem Schiff, setzte seinen Fu� auf den Boden und nahm einen tiefen Atemzug. "Die Luft ist etwas trocken," meinte er sarkastisch und bedeutete seinen Untergebenen, die F�hren zu verlassen. In Gruppen verlie�en die Dark Eldar Krieger die Landeschiffe, gefolgt von ihren Antigravtransportern. Kheruakh trat einen Schritt zur Seite, als der Blade mit vibrierenden Triebwerken das Schiff verlie� und vor ihm zum Stillstand kam. Kheruakh h�rte zaghafte Schritte hinter ihm und drehte sich um. Arita stand in der Luftschleuse, in eine mit kunstvollen Ornamenten verzierte R�stung geh�llt, �hnlich derer welche Kheruakh trug, auf der das schwache Licht der r�tlichen Sonne schimmerte und sie in Brand zu setzen schien. Er griff hinter seinen R�cken und zog eine gl�nzende Splitterpistole hervor. Er z�gerte einen Moment, bevor er sie Arita zuwarf. Sie fing die Pistole unsicher mit beiden H�nden auf. "Meint Ihr wirklich, dass ...?" "Es dient deinem eigenen Schutz," antwortete Kheruakh noch bevor sie den Satz beendet hatte. Sie wog die k�hle Waffe kurz in den H�nden, bevor sie sie in den Holster an ihrem rechten Oberschenkel schob.

"Sie passt wie angegossen," erklang die Stimme Li�Ath A�nakaths in ihrer fremden Sprache hinter Arita, als die Archite aus dem Schatten des Laderaums trat. Im ungewohnten Licht der Sonne traten ihre markanten Gesichtsz�ge st�rker hervor und lie�en ihre R�stung wie durch ein inneres Feuer gl�hen. "Ich hoffe nur, sie beh�lt die R�stung l�nger als Ihre Vorg�ngerin," f�gte sie ernst mit merkbar drohendem Unterton hinzu und richtete ihre scharfen Augen auf Arita, die unter dem Blick der um zwei K�pfe gr��eren Archite die Augen niederschlug. Li�Ath gab einen anmutigen Wink ihrer zarten Hand, und zwei Krieger schoben aus dem Laderaum der F�hre ein schnittiges, mit zahllosen Klingen best�cktes Jetbike, als ein schrilles Kreischen das leise S�useln des �ber die Sandd�nen streichenden Windes �bert�nte. Alle Blicke richteten sich himmelw�rts, als neben dem dunklen Schema der Seelenqual einige tausend Meter �ber ihnen kleine Punkte sichtbar wurden, die schnell an Gr��e zunahmen. Kheruakh erkannte die Heraldik des Schwarzen Herzens, als die erste Barke in einer Staubwolke knapp �ber dem Boden zum Stillstand kam.

Li�Ath hob ihre Hand in einer anmutigen Bewegung vor ihre Augen, um diese vor dem Staub zu sch�tzen. Noch bevor die Eldarfrau, die sich von der Barke geschwungen hatte, auf dem Boden gelandet war, hatte Kheruakh das Gesicht des Holodisplays erkannt. Sie warf Kheruakh einen kurzen Blick zu und wandte sich an die Archite, wobei sie auf ein Knie sank. "Euer kleinster Wille ist mein gr��ter Befehl, im Leben und im Tod euer, Lord Li�Ath A�Nakath," begann Sukhram mit ihrer wohlklingenden Stimme. "Eure Majest�t, die Ehre, die ich f�hle, f�r Euch k�mpfen zu d�rfen, l�sst sich nicht in Worte kleiden." Ein schelmisches L�cheln umspielte Li�Ath�s Mundwinkel. "Es war mir gar nicht bewusst, dass Lord Vect �ber Untertanen solch unvergleichlicher H�flichkeit befehligt," begann sie sanft, "wobei Eure Sch�nheit die H�flichkeit eurer Worte noch �bertrifft. Erhebt euch, mein Kind." Sie wandte die Handfl�che nach oben und bedeutete Sukhram, aufzustehen, welche sich vom staubigen Boden erhob.

Sukhrams Blick fiel auf Arita, als sie sich an ihn wandte. "Ein Scho�tier, Kheruakh?" fragte sie mit am�siertem Unterton in der Stimme, wobei ihr Blick auf Arita haften blieb. Arita sp�rte die Verachtung und den Hass in diesem Blick, aber sie hielt ihm trotzig stand, ohne mit der Wimper zu zucken. "Ganz recht, Sukhram!" antwortete Kheruakh gelassen, nicht ohne Sukhram eindringlich gemustert zu haben. "Genug der Worte gewechselt," unterbrach Li�Ath die beiden. "Sukhram, sammelt Eure Truppen und folgt uns zu jenem Plateau dort," sie wies mit einem schlanken Arm zu einem zerkl�fteten Bergkegel, welcher sich von der umgebenden W�ste abhob, "bevor Ihr weitere Befehle von mir erhaltet. Und ich schlage vor, dass Ihr Euch beeilt, denn uns bleibt nicht viel Zeit." Mit diesen Worten hob sie den Blick zum r�tlichen Himmel, an dem kleine Lichtpunkte aufgetaucht waren. Sie zogen wie feurige Meteore �ber den Himmel und wurden gr��er, als sie in tiefere Schichten der Atmosph�re vorstie�en, kurz bevor das schrille Kreischen von Bremsraketen das sanfte S�useln des Windes durchbrach.


Erste feine Risse zeigten sich in der Schale, als sich die zarten Bewegungen im Inneren der Schale verst�rkten. Das Gebilde wackelte unkontrolliert, bevor es in den warmen Sand umkippte. Die olabrianische Schildkr�te k�mpfte sich mit letzter Kraft aus den Resten des Eis und begann, sich langsam zur Oberfl�che durchzugraben. Ihr matt schimmernder Panzer war noch feucht und weich nach der fast tausendj�hrigen Brutzeit, die das Ei in der warmen, sandigen Kinderstube in einer der vielen D�nen des Planeten verbracht hatte. Schon strich der erste leise Windhauch �ber die zarte, fast durchsichtige Schnauze. Sie zog sich aus dem Nest und blieb einen Moment lang liegen, um Kr�fte zu sammeln, und gro�e, feuchte Augen erblickten zum ersten Mal das Licht der Welt.

Eine metallische Kufe fiel aus dem Himmel herab und matschte sie zu Brei, noch bevor sie den ersten Gedanken fassen konnte. Das Thunderhawk rutschte im lockeren Sand noch ein paar Meter, bevor es zum Stillstand kam. Zischend und Dampfwolken aussto�end �ffnete sich der Bauch des metallenen Unget�ms und entlud ein klobig wirkendes Panzergef�hrt, dessen Ketten im losen Sand nur schwer Halt fanden. Zwei, Drei, Vier .... Neun weitere Thunderhawks landeten in der n�heren Umgebung und entlie�en Ihre t�dliche Fracht, welche z�gig eine lockere Formation einnahm. Gro�meister Venatius schloss die Sichtluke seines Kommandorhinos, als der Wind zu einem regelrechten Sturm anschwoll und die gepanzerten Fahrzeuge des Ordens mit Staub und Sand peitschte, welcher die Farbe von den Oberfl�chen abzunagen begann. "Nicht gut," dachte er, "ein Sandsturm wird Ihre Spuren schnell verwischen, und wir werden Phantomen hinterher jagen..." Sein Blick fiel auf Absolutionspriester Silius, welcher sich eben zum Ausstieg bereitgemacht hatte. Er hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Kleine Schwei�perlen glitzerten auf seiner Stirn, und sein Atem ging schwer, als er sich an Venatius wandte. "Gro�meister," begann er stockend und �ffnete langsam die Augen, "ich glaube, ich wei�, wo wir die Xenos finden werden..."

Gro�meister Venatius z�gerte keine Sekunde. "Bruder Immanuel, sammelt die Trupps Vergeltung bis Martyrium und widmet euch der Hauptstreitmacht der Xenos! Bruder Silius und ich werden auf das Ziel der Eldarpiraten zusteuern um ihnen den Weg abzuschneiden!". "Verstanden, Bruder Venatius!" antwortete der Absolutionspriester durch das mit St�rger�uschen �beranspruchte Voxger�t, "Gelobt sei der Imperator!" W�hrend sich der Sturm um sie herum immer mehr aufpeitschte, beschleunigte das Rhino trotz des losen Untergrunds rapide und verschwand in den wirbelnden Sandfont�nen.


Li�Ath schwang sich in einer einzigen flie�enden Bewegung auf ihr Jetbike und bet�tigte einen Schalter der Bedienungskonsole. Das Antigravmodul jaulte auf, und das Bike erhob sich in die Luft. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die Mannschaften auf die Barken gesprungen waren, und wie ein gro�er Vogelschwarm rasten die Fahrzeuge beinahe gleichzeitig davon, eine aufwirbelnde rote Staubwolke hinter sich lassend. Zu ihrer Rechten schien sich ein Sandsturm zusammenzubrauen, gro�e Wolken des r�tlichen Sandes wirbelten umher und erschwerten langsam aber stetig die Sicht.

Ein rasend schneller Flugk�rper, auf einem Schweif aus Rauch und Feuer reitend, brach aus den Staubwolken hervor und jagte mit lautem Fauchen knapp �ber Li�Aths Jetbike hinweg. Fast gleichzeitig setzte ein ohrenbet�ubendes H�mmern ein, und Querschl�ger prallten jaulend von der Panzerung des Bikes ab. Hinter sich blickend konnte Li�Ath erkennen, wie mehrere ihrer Krieger durch die Einschl�ge der Projektile von den Barken geschleudert wurden, allesamt mit faustgro�en L�chern im K�rper. Ruckartig wandte sie den Blick in Richtung des Feindfeuers, konnte jedoch keine Seele erkennen. Verdammt! Noch eine Verz�gerung k�nnte t�dlich sein, und all ihre Anstrengungen zunichte machen. Sie beschleunigte abrupt, um dem Hagel aus Geschossen zu entgehen, als sich hinter ihr eine Schattenbarke n�herte. Sie konnte Sukhram erkennen, die ihr etwas �ber die Distanz zwischen den Fahrzeugen zurief.

"Mein Lord! Erlaubt mir, euch dieser Chem-Pan-Sey zu entledigen!"

Li�Ath gab ihr mit einer Handbewegung ihre Zustimmung zu verstehen, woraufhin die Barke scharf abdrehte, gefolgt vom Rest der Streitmacht des Schwarzen Herzens. Li�Ath griff hinter ihren Kopf und zog sich die sch�delf�rmige H�llenmaske �ber das Gesicht. Nicht mehr weit, dachte sie, w�hrend der Sand um sie herumwirbelte und sie beinahe blind flog. Nicht mehr weit...

"Scriptor Gabriel, seht ihr es auch?" fragte Ordenspriester Silius keuchend, das ged�mpfte Dr�hnen der Motoren des Rhinos �bert�nend. "Ich sehe es, Bruder," gab dieser tonlos zur�ck. Das Felsplateau vor ihnen strahlte wie ein psionisches Leuchtfeuer, glei�ende Lichtwirbel zuckten aus dem Berg, schl�ngelten sich um Felsformationen herum und fuhren zur�ck ins Innere. Diese wei�en Lichtblitze aus psionischer Energie... "Es ist zweifelsohne ein Produkt des Chaos," erkl�rte Scriptor Gabriel bestimmt, "ich habe etwas derartiges schon einmal gesehen, damals auf Emaren III. Es war ein alter Land Raider, vor Urzeiten ausgebrannt und die Stimme des Maschinengeists schon seit Generationen verstummt. Laut den Aufzeichnungen war er auf Piscina IV im Laufe des Perion-Feldzuges verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Er war eindeutig vom Chaos ber�hrt worden, selbst nach Jahrhunderten wogten auf ihm die unheiligen Energien des Chaos. Wie hier. Nur scheint diese Teufelei um vieles �lter zu sein..."
Silius blickte Gabriel wortlos in die Augen und z�gerte eine Sekunde, bevor er sich in den hinteren Teil des Transportpanzers begab und eine Plane von einem verh�llten Gegenstand zog. Die schwarzgef�rbten Flanken des schweren Bikes waren mit einem wei�en Fl�gelsymbol verziert, die Bolter rot und golden gl�nzend im matten Licht der Armaturen. Er schwang sich auf das Bike, zog eine Plasmapistole aus dem Holster und �berpr�fte das Magazin. "Stoppt die Rhinos hundert Meter vor dem Plateau," funkte er durch sein Voxger�t an die Fahrer, "dann �ffnet die Luken und bringt den gerechten Zorn des Imperators �ber diese Ketzer. Und reinigt mit heiligem Feuer diesen verfluchten Ort und jene, die ihn zu erreichen suchen!"

Kheruakh sprang mit einer eleganten Bewegung von der Ladefl�che des Blade, als dieser noch ein paar Meter weiter schwebte, kurz bevor er zum Stillstand kam, Arita lie� sich vom Kletternetz in den lockeren Sand fallen. Er blickte kurz auf die vor ihm aufragende Felswand des Plateaus, bevor er n�her herantrat und sie genauer zu untersuchen begann. "Hier muss es ein Portal geben ..." sprach er wie zu sich selbst, "laut den Aufzeichnungen m�sste es hier irgendwo sein ..."
Seine Gedanken wurden durch ein schrilles Kreischen unterbrochen, welches sich in einem glei�enden, doppelten Lichtblitz entlud, der in eine Sto�truppbarke einschlug und sie in einem glei�enden Feuerball explodieren lie�. Nur wenige Krieger schafften es, sich von der Barke in Sicherheit zu hechten, und landeten mit dem Gesicht im Sand. Aus den wirbelnden Wolken vor ihnen schob sich eine massive, mehrere Meter hohe Gestalt und trat mit wuchtigen, hydraulisch summenden Schritten auf sie zu.

"BRUDER MALACHIAS HAT DEN FEIND GEORTET UND GEHT ZUM ANGRIFF �BER!" donnerte die metallene Stimme des Cybots durch die Voxger�te. Zischend �ffneten sich die Ausstiegsluken der Rhinos und entlie�en einen Strom kampfbereiter Ordensbr�der, die ohne zu z�gern ihre Bolter auf die schwachen, durch St�rungen des Sturmes verzerrten Schemen anlegten und mit ohrenbet�ubendem Donnern das Feuer er�ffneten. Jaulend prallten Querschl�ger von der Felswand um Kheruakh ab, der reflexartig hinter einen gr�beren Felsen in Deckung hechtete, wo er auf Arita traf. Um sie herum schien die Welt zu explodieren, als Explosivgeschosse die Felswand in ein grellgelbes Inferno h�llten. Die Begleitwyvern lie� einen Feuersturm aus schwarzer Energie auf die n�her kommenden Dark Angels los, welche f�r einen Sekundenbruchteil nur als schwarze Schemen erkennbar waren, bevor sie zu Staub zerfielen. Der Pilot der Wyvern zuckte im Takt der donnernden Bolter und wurde r�ckw�rts aus seinem Sitz geschleudert. Eine wei� leuchtende Plasmakugel l�ste sich aus dem Sandvorhang und schlug in die Wyvern ein, welche wie durch eine Dampframme zur Seite geschleudert wurde. Die auseinanderstiebenden Dark Eldar mit einem Hagel gl�hender Splitter belegend zerschellte das Antigravfahrzeug an der Felswand. Li�Ath wendete ihr Jetbike und fuhr wie eine Sense durch einen Trupp Scouts, enthauptete einen mit den Klingen ihres Bikes, bevor die �berlebenden sie mit einem Sturm aus Boltprojektilen eindeckten. Das Schattenfeld, welches in ihre R�stung eingearbeitet war, gab f�r einen kurzen Moment ein zischendes Ger�usch von sich und destabilisierte sich flackernd. Ohne darauf zu achten zwang Li�Ath ihr Jetbike in eine enge Kurve und raste mit unabl�ssig feuerndem Splitterkatapult auf die verbleibenden Scouts zu. Ein glei�ender Lichtblitz schnitt durch ihr Bike und trennte den Antigravmotor vom Rumpf, woraufhin dieser sofort an H�he verlor. Li�Ath stie� sich von ihrem trudelnden Bike ab und zog ihr Schwert aus dem Halfter am R�cken. Sie landete mitten unter den Scouts und schwang das Schwert mit beiden H�nden in einem horizontalen Bogen, der ohne Widerstand durch die gepanzerten R�stungen der Scouts schnitt, w�hrend nur ein paar Meter hinter ihr das besch�digte Bike am Boden zerschellte und die irreale Szenerie in feuriges Licht tauchte.

Ein ohrenbet�ubendes Gellen �bert�nte die Kakophonie aus w�tenden Kampfschreien, aufeinanderprallenden Klingen und donnernden Feuerst��en, und ein schnittiges, mit Klingen best�cktes Schiff, schw�rzer als die dunkelste Nacht, brach aus einer Sandfont�ne hervor und schwebte kurz wie ein Raubvogel �ber dem Kampfschauplatz. An der Unterseite �ffneten sich mehrere Luken, aus denen undeutliche, verschwommene Schemen sich auf das Schlachtfeld herablie�en. Li�Ath duckte sich unter dem Schlag einer knisternden Energiefaust weg, rollte sich ab und wirbelte kampfbereit herum, nur um mitanzusehen, wie der attackierende Space Marine Captain von einer unbekannten Kraft in die Luft gehoben wurde. Aus seinem mit einem Doppeladler verzierten Brustpanzer ragten mit einem Mal drei Klingen, eine gr��ere, die wie eine Flammenzunge geformt war, und von zwei kleineren, sichelf�rmigen Klingen flankiert wurde. Der Captain zuckte noch eine Sekunde, bevor die Klinge mit einem knisternden Ger�usch nach oben fuhr und die beiden H�lften des behelmten Kopfes zu Boden fielen. Hinter dem zusammensackenden K�rper wurden wei�e, pupillenlose Augen sichtbar, eine metallene Halbmaske und ein drei Meter langer Stab, an dessen Spitze die drei Klingen befestigt waren. Zwei muskul�se Arme hielten den Stab, eine dritte Hand hielt eine schussbereite Splitterpistole fest im Griff, und eine vierte Hand streckte sich zu Li�Ath herab, die immer noch kampfbereit am Boden kauerte. "Erlaubt mir, euch aufzuhelfen, Archite," t�nte die dunkle, raue Stimme des Dunklen Henkers in ihrem Kopf.

Kheruakh kauerte hinter dem Felsen und trat nur ab und zu einen Schritt vor, um mit seinem Schattenkatapult in die Masse der Angreifer zu feuern. Seine Augen tasteten schon fast zentimeterweise die Felswand ab, bis er nach einigem Suchen eine kleine Kerbe im Stein fand. Er sprang aus seiner Deckung, vergewisserte sich, dass ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, und rannte mit weit ausholenden Schritten auf die Kerbe zu. Seine rechte Hand wischte den Staub und den Sand aus der Kerbe, welche sich nach und nach als Eldarrune entpuppte, die selbe, die auf der steinernen Sternenkarte eingraviert worden war.

Der Sturm hatte inzwischen be�ngstigende Ausma�e angenommen und heulte wie ein blutr�nstiges Raubtier, das Schlachtget�mmel �bert�nend. Ein Dark Angel ging blut�berstr�mt zu Boden, als der wirbelnde Sturm eine lose Metallstange wie ein Projektil durch seine gesegnete R�stung trieb. Mehrere Hagash�n schrieen vor Schmerz auf, als Sandk�rner wie Sandpapier �ber ihre unbedeckten Hautpartien schliffen, die Haut in Fetzen vom K�rper absch�lten und das darunterliegende blo�e Fleisch von den Knochen rissen.

"Kheruakh!!!" schrie Li�Ath�s Stimme aus dem Kommger�t, "der Sturm wird zu stark, ich sammle unsere Krieger und ziehe mich umgehend zu den Landef�hren zur�ck! Beeilt euch, wenn Ihr nicht in St�cke gerissen werden wollt!" "Geht!" rief Kheruakh zur�ck, "wartet nicht auf uns! Ich habe den Eingang gefunden, im Inneren des Plateaus werden wir vor dem Sturm gesch�tzt sein. Wartet bis er abflaut und folgt uns dann!" "Eure Entscheidung, Kheruakh, aber ich kann euch in der Zwischenzeit keine Unterst�tzung liefern!" rief Li�Ath, das Heulen des Sturmes �bert�nend, und unterbrach die Verbindung. Sie sprintete auf den Blade zu, der sich blitzartig auf der Stelle drehte und mit br�llenden Triebwerken in Richtung der Landef�hren im Sandsturm verschwand.

Der Sand drang in Augen, Mund und Nase, und lie� Arita sch�tzend die Hand vor die Augen nehmen. Kheruakh war losgesprintet und kurz danach in den wirbelnden Sandwolken verschwunden. "Kheruakh!!" rief sie in den Sturm, wurde jedoch vom Heulen und Toben des Unget�ms �bert�nt. Sie fixierte den ungef�hren Punkt, an dem Kheruakh verschwunden war und wartete auf eine g�nstige Gelegenheit einer Feuerpause, als weiterhin Boltgeschosse in die Felswand einschlugen und tiefe Krater hinterlie�en. Sie spannte ihre Muskeln an und wollte aufspringen, doch ein gl�hender Schmerz im rechten Bein nahm Ihr den Atem und lie� sie zu Boden fallen. Ruckartig wandte sie den Kopf und blickte auf ihr Bein. In den Muskeln ihres Oberschenkels steckte bis zum Heft ein imperiales Kampfmesser, in der Hand eines muskelbepackten Oberarms, an dem der Torso eines Dark Angel Scouts hing. Der Oberk�rper schien unverletzt, jedoch endete er knapp unterhalb des Bauchnabels und zog eine Reihe von bionischen Implantaten und inneren Organen hinter sich her. Ein einzelnes blutiges Auge starrte hasserf�llt auf Arita, welche reflexartig die Splitterpistole aus dem Halfter zog und vor die Nase des Scouts hielt. Ihre Hand zitterte, und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Hier lag sie, auf einem fernen Planeten, im Sand eines w�tenden Sturmes, und zielte mit einer fremdartigen au�erirdischen Waffe auf den einzigen Menschen, den sie seit Monaten gesehen hatte. "Xenos, du wirst den Tag noch bereuen, an dem du aus deinem unheiligen Loch gekrochen bist!" br�llte der Scout, den Sturm �bert�nend, Arita zu. Der Wind blies ihr Haar aus ihrem Gesicht, und der Scout erblickte f�r den Bruchteil einer Sekunde aus dem Augenwinkel die Rundung ihres Ohres. Seine Augen weiteten sich, und f�r einen Moment blieb ihm der Mund offen stehen. "Ketzerin....," hauchte er tonlos und riss mit einem Ruck seine Klinge aus Aritas Bein, welche von beinahe �berw�ltigendem Schmerz durchzuckt wurde. Er holte zum Schlag aus, der diesmal sicher letal sein w�rde, konnte den Gedanken jedoch nicht zu Ende f�hren. Mit einem zischenden Ger�usch fetzten kristallene Splitter durch die Luft und seinen Sch�del, die bionischen Implantate vergingen in einem Funkenregen und sein kopfloser Torso sackte in den Staub.


Ohne zu Z�gern aktivierte Kheruakh das Kommger�t in seiner Armschiene. "Sukhram, wir haben den Eingang zum Hort des Artefaktes gefunden! Werdet ihr zu uns sto�en?" "Erwartet ihr etwas anderes, Kheruakh?" kam die Antwort durch die vom Sturm stark gest�rte Verbindung. Noch w�hrend Sukhram die Verbindung abrupt beendete, zog Kheruakh sein altes Ritualmesser und begann, an der Rune zu schaben.

"Gro�meister, der Feind zieht sich zur�ck!" t�nte die Stimme Silius� aus dem Voxger�t, "eine Verfolgung ist zum derzeitigen Zeitpunkt wegen des schweren Sturmes nicht ratsam! Ich schlage vor, unsere Br�der inzwischen dem Schutz unserer Rhinos zu �bergeben, bis der Sturm sich gelegt hat. Der Feind kann uns nicht entkommen, Bruder, weder im All, noch hier." Venatius nickte d�ster und lie� die Rhinos eine enge Formation beziehen, in der N�he einer �berh�ngenden Felswand, die etwas Schutz vor den tobenden Elementen bieten sollte. "Bete zu Deinen verdorbenen G�ttern, Xenos," dachte Venatius grimmig, "denn wenn sich der Sturm gelegt hat, wird der wahre Sturm erst �ber Dich hereinbrechen!"

Das letzte Kl�mpchen Gestein br�ckelte ab, fiel in den Staub und hinterlie� die spiegelverkehrte Abbildung einer rechteckigen Platte. Die Rune des Arhra stand unterhalb der stilisierten Karte, welche auch auf der Steintafel abgebildet war, die Kheruakh nun aus dem ledernen Beutel an seinem G�rtel holte. Er z�gerte kurz, bevor er die Tafel Millimeter um Millimeter in die Vertiefung des Portals senkte. Die R�nder waren zwar mit Rissen durchzogen, und einige gro�e St�cke der Tafel waren herausgebrochen, doch die Rune deckte sich exakt mit dem Spiegelbild des Portales. Kheruakh riss seine H�nde zur�ck, als die Tafel wie von einem Magneten angezogen wurde und auf der senkrechten Wand des Portals haften blieb. Eine Sekunde lang war ein unterschwelliges Summen zu vernehmen, bevor sich Risse durch die Felswand zogen, Sand zu rieseln begann und das Portal wie durch einen kr�ftigen Windhauch zu Staub zerfiel, wobei es einen dunklen, tief ins Innere des Plateaus f�hrenden Tunnel freigab, der durch ein aus der Tiefe kommendes, schimmerndes Licht erhellt wurde.



Urheberrecht: Martin Brandhuber, 2003



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