Das Donnern unserer Schrotflinten hallt von den W�nden wider, als meine Kameraden in das Feuer einstimmen, und die Kultisten werden von den Schrotsalven buchst�blich zerfetzt. Ihre tanzenden Bewegungen verkommen zu zuckenden, schmerzerf�llten Kr�mpfen, als Salve um Salve in die verdorbene Gemeinde f�hrt und ein Spr�hnebel aus Blut und umherfliegenden K�rperteilen einem beinahe die Sicht nimmt. Der Anf�hrer der Kultisten st��t einen Schrei voll ohnm�chtiger Wut und unb�ndigem Hass aus, bis er einen Sekundenbruchteil sp�ter von Sergeant Oldfields HE-Lasergewehr niedergestreckt wird. Nach ein paar Sekunden ist es vorbei. Der Zeremonienraum gleicht einem Schlachthaus, und wie vorher durch die stinkenden Abw�sser waten wir nun durch die kn�chelhohe Flut aus Blut. Eigenartigem Blut, das einen seltsamen Geruch verstr�mt, z�h wie Schleim ist und einen ungew�hnlich violetten Farbstich zu haben scheint.
"Mike, Murray, sichert die Ausg�nge!" br�llt Oldfield w�hrend er den Blick �ber das Gemetzel schweifen l�sst und hier und da einen HE-Energiesto� in einen Kultisten schickt, der noch nicht ganz hin�ber ist. Mike und Murray erreichen die Torb�gen der beiden Eing�nge und sp�hen mit ihren Nachtsichtger�ten und angelegten Schrotflinten in die Finsternis.
"Sauber!"
"Alles klar!"
"Gute Arbeit Leute, wir ziehen uns bis auf Weiteres zur�ck und erwarten neue Order vom Oberkommando! Aniston, k�nnt ihr uns h�ren? Wir kommen zur�ck!"
Ein ungutes Gef�hl bef�llt mich ob der eigenartigen Konsistenz des Blutes, und mit angelegter Schrotflinte bewege ich mich langsam auf den gefallenen Meister des Kultes zu.
"Aniston, melden!"
Ich hatte zwar schon schlimmer mutierte Kultisten w�hrend meiner Eins�tze gesehen, doch diese Farbe und dieser Gestank sind mir neu.
"Verdammt Aniston, bist du zu bl�d um dein Mikro zu bedienen?"
Ich steige �ber den letzten Leichnam und stehe vor dem drahtigen K�rper des Anf�hrers, auf dem ich aus dieser Entfernung kleine blasenartige Gebilde unter der Haut zu erkennen scheine. Eine furchtbare Vorahnung �berkommt mich, und ich bewege den Lauf meiner Schrotflinte unter die Kapuze und streife sie vom leblosen Kopf des Anf�hrers. Die Rei�z�hne sind nur der Anfang. Er hat keine Nase, gelbe Augen mit katzenhaft geschlitzten Pupillen und einen aufgebl�hten Sch�del. Und vier Arme.
"Sarge, verdammt, das sind keine Kultisten, das sind Hybriden!!"
Wie als Antwort ert�nt aus der Tiefe eines Torbogens ein schriller Schrei, nicht der eines Menschen, und kein Tier das ich je gesehen habe k�nnte einen derartigen Schrei aussto�en, der einem durch Mark und Bein f�hrt und kalte Schauer �ber den R�cken jagt. Erst nur einer, dann zwei, dann drei, dann eine ganze Menge. Es dauert nur eine Sekunde, bis Sergeant Oldfield die Lage analysiert hat und die Erkenntnis in seinem Gesicht sichtbar wird.
"Alle Mann raus hier!!!"
Unser Abr�cken gleicht mehr einem Wettlauf um den letzten Zuckerguss - Donut als einem geordneten R�ckzug. Der Rest des Trupps hat das Abwasserrohr schon passiert, nur ich und Michaels helfen uns gegenseitig in die klaffende �ffnung hoch. Ich erhasche noch die verschwommene Fratze eines Termaganten, der um die T�r�ffnung biegt, dann werden die anderen Ger�usche des Abwasserrohres durch die schrillen Schreie Michaels �berlagert, aus dessen Brustkorb, der sich wie eine groteske Bl�te ge�ffnet hat, innerhalb einer Sekunde ein Schwarm laut zirpender Bohrk�fer hervorbricht. Ich h�re das Platschen meiner Stiefel im Abwasser und das Pochen des Blutes in meinen Ohren, dann erreiche ich das Ende des Rohres und die entsetzten Gesichter meiner Kameraden.
"Dichtmachen!" br�llt Sgt. Oldfield Arnold zu, dann gibt er eilig den Befehl zum Weitermarschieren. W�hrend wir rasch durch die marmorne Halle vorr�cken, erf�llt ein elektronisches Piepen die Luft, das immer schneller wird.
"Granate!!!"
Die Detonation wirbelt eine Wolke �onenalten Staubes auf, und das Fresko unseres g�ttlichen Imperators beginnt zu brechen und rieselt in einem stetigen Strom kleiner Farbsplitter von der Decke. Was f�r eine Schande! Wir erreichen rasch den Torbogen durch den wir in die Gew�lbe vorgedrungen sind, nur um die beiden leblosen K�rper von Aniston und Bryson vorzufinden. Anistons Kopf fehlt, er wurde anscheinend mit einem sauberen Schnitt vom Kopf getrennt. Typisch Aniston. Sogar ein perfekter Abgang. Sgt. Oldfield nimmt Funker Murray zur Seite und wechselt rasch ein paar Worte mit ihm, worauf dieser den H�rer von seinem �bergro�en Funktornister nimmt.
"Adlerhorst, hier Elysia eins-zwo-sieben, erbitten sofortige Evakuierung aus Planquadrat eins-sieben-f�nf. Neue Gegnerklassifikation : Xenomorphe, wiederhole, neue Gegnerklassifikation: Xenomorphe!"
Murray lauscht etwa eine halbe Minute, bevor er Sgt. Oldfield zunickt.
"Extraktion in T-10 Minuten etwa einen Kilometer s�dlich von hier, nahe unserer Landungszone. Adlerhorst meldet au�erdem, dass sie von Inquisitor Amenor neue Order bekommen haben. Die Makropole wird aufgegeben, orbitale Scans zeigen, dass im Umkreis von mehreren hundert Kilometern Tyranidenschw�rme aus dem unterirdischen Stollensystem hervorbrechen. Sieht so aus als w�rde hier bald �ne Riesenparty steigen."
In keinem imperialen Doktrin wird eine Vorschrift f�r Verhalten in urbanem Gel�nde mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit zu finden sein, mit der wir in Richtung des Abholpunktes unterwegs sind.
"Das - schnauf - war verdammt noch mal die schr�gste Party - schnauf - , auf die wir je eingeladen wurden!" �chzt Rostov zwischen zwei keuchenden Atemz�gen, als wir uns am Abholpunkt zwischen diverse �berbleibsel der hiesigen Wohneinrichtungen ducken. Meine Leute halten ihre Waffen im Anschlag, doch das schrille Kreischen, das uns aus der Kanalisation gescheucht hat, dringt uns nun aus allen Richtungen entgegen, mal nah, mal fern. Ich versuche unbeeindruckt zu wirken, aber das Herz schl�gt mir bis zum Hals, als ich meine Schrotflinte nachlade und den Choke auf engste Streuung schalte. Sgt. Oldfield hat es sich neben dem Funker bequem gemacht und schreit irgendetwas in das Funkger�t, aber mehr als das Pochen des Blutes in meinen Ohren dringt nicht mehr zu mir durch.
"�was soll das hei�en, keine Verst�rkungen? Wie zur H�lle sollen �"
Rostov dreht sich seelenruhig eine zerfranste Zigarette aus den k�mmerlichen Resten seines Tabaksbeutels und reicht mir diese, bevor ich Nein sagen kann. In solchen Situationen wird man nun mal immer wieder zum Wiederholungst�ter. Im geographischen Osten der Makropole zeigt sich ein leichter heller Schimmer am Horizont, und ich werfe einen Blick auf den Chronometer. Halb vier Uhr morgens Standardzeit. Der Tag scheint hier fr�her zu beginnen als auf manch anderem Gestirn. Mit Anbruch des Tages l�sst auch der schwere Regen langsam nach, die schweren Wolken bleiben zwar wie Magnete an den Kilometer hohen T�rmen kleben aber wenigstens brennt meine Zigarette durchgehend, ohne alle zwei Sekunden durch einen dieser Monstertropfen ausgel�scht zu werden.
Just als wir glauben, das Dr�hnen unseres Transporters zu vernehmen, bemerken wir, dass dieses Donnern nicht von D�sentriebwerken stammt. In der Richtung, in welcher der Palast des Friedens liegt, scheint sich eine verdammte Stampede gebildet zu haben und walzt unaufhaltsam in unsere Richtung. Sgt. Oldfield br�llt ein paar Befehle, doch es ist unn�tig, da der Grossteil von uns bereits die Waffen entsichert hat und in die Richtung des wild gewordenen Haufens zielt. Eine Rotte von Termaganten hat anscheinend unsere F�hrte erschn�ffelt (oder wie auch immer die das machen) und hat die Verfolgung aufgenommen. Die quiekende, zischende Brut str�mt in einer gro�en Welle auf unsere "Befestigung" zu und �berbr�ckt schnell die Distanz zwischen uns. Auf den Feuerbefehl von Sgt. Oldfield wartet keiner mehr, innerhalb weniger Sekunden er�ffnen alle das Feuer. Die ersten Tyranidenkreaturen werden vom Einschlag der Projektile von den F��en / Klauen gerissen und durch die Wucht der Schrotladungen mehrere Meter nach hinten geworfen, wobei sie die Kreaturen hinter ihnen mitrei�en. Jetzt, wo wir unsere Hosen runter gelassen haben und sie genau wissen, wo wir uns befinden, h�lt die Tyraniden nichts mehr zur�ck, und die Rotte sprintet auf uns zu.
Die Luft wird vom Dauerfeuer aus Schrotkugeln und HE-Laserimpulsen erf�llt, und die Masse an Tyranidenk�rpern, die auf uns zubranden, beginnt zu wanken, doch langsam aber sicher kommen sie n�her. Ein pl�tzlicher heftiger Luftsto� bl�st mir ins Gesicht und wirbelt trotz des nassen Bodens gro�e Brocken M�ll und Staub auf, und ein dunkler Schatten schiebt sich �ber unsere K�pfe, wobei ein gellendes Br�llen unsere Ohren durchbl�st.
Einem imperialen Valkyrie ist nichts so fremd wie der Begriff "lautlos", deswegen ist es umso verwunderlicher, dass wir seine ersehnte Ankunft im allgemeinen Get�mmel nicht bemerkt haben. Unverkennbar hingegen ist das abgehackte, stotternde Husten der schweren Bolter, welche zwei der Besatzungsmitglieder nun aus den seitlichen T�ren heraus abfeuern. Violetter Schleim wird quer �ber die Stra�e verspritzt, und kleine Explosionen sprengen St�cke aus dem steinernen Pflaster, welche jaulend von Chitinplatten und sehnigen Muskelstr�ngen abprallen. So schmerzhaft die Bisse dieser st�hlernen Bestie auch sind, die nun mit senkrecht angelegten Triebwerken �ber unserer Befestigung schwebt, die Termaganten weichen nicht zur�ck. Und wenn solche niederen Kreaturen wie Termaganten nicht instinktiv die Beine in die Hand nehmen, hat das nie etwas Gutes zu bedeuten. Die restlichen Termaganten ducken sich zwischen zerborstene Mauerteile und Schutthalden und erwidern das Feuer mit ihren Bohrk�ferschleudern. Mike h�lt sich schreiend das Gesicht, kurz bevor der Bohrk�fer zirpend und mit zuckenden F�hlern wieder aus seinem Hinterkopf austritt. So viel ich auch �ber den menschlichen K�rper und seine G�ttlichkeit in meiner Grundausbildung gelernt habe, ich h�tte mir nie gedacht, dass einem das Gehirn jemals aus den Ohren gluckern kann.
Der Valkyrie setzt zur Landung an und f�hrt sein Landefahrwerk aus, als uns ein donnernder Erdsto� von den F��en wirft. Auf eine kurze Stille folgt ein weiterer, dann noch einer, und noch einer. Mit der zunehmenden Intensit�t der Erdst��e bemerkt auch der Schwachsinnigste von uns, dass es sich um Schritte handelt. Sgt. Oldfield hat sich aus seiner Deckung erhoben und br�llt uns zu, sich zum landenden Transporter zu begeben, er lehnt sich an die Mauer des Geb�udes hinter uns und gibt gezielte Sch�sse mit seinem HE-Lasegewehr in die wallende Masse an Termaganten ab, w�hrend die meisten unserer Jungs los sprinten. Eine meterlange Sensenklaue bricht durch die Mauer hinter Sgt. Oldfield und bohrt sich glatt durch seinen Magen. Der Sarge wirft die Arme hoch wie ein st�rzender Hardball-Spieler und ein Blutschwall sprudelt aus seinem weit ge�ffneten Mund, kurz bevor sich sein Torso vom Rest des K�rpers l�st und in den Staub f�llt. Zwei weitere Sensenklauen graben sich durch die Wand, zerteilen die massive Mauer wie ein Blatt Papier, und die gesamte Front des Geb�udes zittert erst und f�llt dann in sich zusammen.
Wie kann man etwas beschreiben, von dessen Existenz man nur durch gefl�sterte Ger�chte, in seltenen F�llen durch verschwommene Bilder irgendeiner l�ngst vergangenen und vergessenen Einsatzbesprechung, erfahren hat? Vor einigen Millionen Jahren, so haben wir als Kinder immer Geschichten geh�rt, gab es �hnliche Bestien wie diese, die sich gerade durch mehrere tausend Tonnen Stein und Metall gegraben hat, doch selbst der gr��te und gef�hrlichste dieser urzeitlichen R�uber h�tte wohl wie ein gepr�gelter Hund den Schwanz zwischen die Beine geklemmt und Fersengeld gegeben, w�re er jemals auf diese Untier getroffen. Ein Hierodule. Ein gottverdammter Hierodule, der seine Sensenklauen mit einer Geschwindigkeit und Geschicklichkeit schwingt, mit der ich normalerweise eine M�nze zwischen meinen klobigen Fingern flippen lasse. Die Bordsch�tzen des Valkyrie �ndern blitzartig ihre Feuerrichtung, und eine Reihe kleiner Explosionen bl�ht auf der Flanke und dem massiven Sch�del des Hierodule auf, welche dieser jedoch nicht einmal zu bemerken scheint. Der Pilot versucht verzweifelt, schnell an H�he zu gewinnen, als der Hierodule sich von den Resten der Mauer befreit und zwei donnernde Schritte auf den Valkyrie zu macht, welcher beinahe so gro� wie die Kreatur selbst ist, doch die altert�mliche Maschine reagiert nur schwerf�llig auf seine Befehle. Fast gem�chlich pfl�ckt der Hierodule den Valkyrie aus der Luft, schwingt gelassen seine Sensenklauen und trennt das Cockpit glatt vom restlichen Rumpf ab. Nach zwanzig Metern ungebremsten freien Falls prallt das Cockpit auf das steinerne Pflaster, der Pilot hat jedoch keine Chance gegen die Tausenden Glassplitter, die durch seinen K�rper fetzen. Der kopflose K�rper des Valkyrie trudelt in der Luft, ein zweiter Hieb des Hierodule trennt die st�hlerne Tragfl�che vom Rumpf, und der Valkyrie sackt ab. Die schrillen Schreie der Besatzungsmitglieder begleiten sie auf dem ganzen Weg nach unten.
Ich hechte hinter eine halbverfallene Mauer, als der Valkyrie am Boden zerschellt und einen Teppich aus brennendem Kerosin und gl�henden Metallsplittern �ber unserer Befestigung verteilt. Arnold taumelt schrill kreischend im Kreis, h�lt sich die brennenden H�nde vor sein verbranntes Gesicht und l�sst sich nicht einmal von den Termaganten davon abbringen, welche nun �ber ihn str�men und ihn zu Boden zerren. Rostov und ich teilen einen entsetzten Blick aus, bevor wir die restlichen drei Mann des Trupps an den Uniformen packen und aus der Deckung zerren, weg von dem Wrack, das uns eigentlich von diesem H�llenloch wegbringen sollte, weg vom kreischenden Tod der Termaganten und dem Unheil, welches den Namen Hierodule tr�gt. Wir biegen schnaufend um die Ecke in eine der Seitenstrassen, welche noch unber�hrt scheint. Am Ende der Gasse wird ein hoher Turm sichtbar, zwar weitaus kleiner als die m�chtigen T�rme der Makropole, aber immer noch locker zwanzig Stockwerke hoch. Wir st�rmen ohne R�cksicht auf m�gliche Bewohner in das Geb�ude und verbarrikadieren die T�r so gut wie m�glich mit Schutt, metallenen Stangen und Sperrm�ll. Rostov zieht die Splinte aus mehreren seiner Granaten und platziert diese vorsichtig zwischen den groben M�llst�cken. Nur f�r alle F�lle. Auf unserem Weg nach oben wiederholen wir diese Prozedur etwa zehn Mal. Bis diese Bastarde alle Hindernisse, die wir ihnen in den Weg gelegt haben, �berwinden, sind wir schon wieder auf halbem Weg nach Hause. Die gro�e Plattform auf der Spitze des Turmes erhielt meine vollste Aufmerksamkeit: auch wenn manche imperialen Piloten lieber der Nachl�ssigkeit fr�nen, fliegen k�nnen sie. Und auch auf Plattformen landen, selbst wenn sie kleiner sind als der Tisch des lokalen Gouverneurs. Mit dieser Hoffnung und unserem Funker Murray im Team sollte es ein Kinderspiel sein.
Au�er Atem erreichen wir die oberste Plattform und verbarrikadieren die letzte T�r hinter uns. Der Horizont hat bereits einen rosigen Schimmer angenommen, und die dicken Regenwolken weichen langsam einem klaren Himmel. In den Stra�en unter uns ist die H�lle losgebrochen. Von �berall her dringen die schrillen Schreie der unvorbereiteten Makropolenbewohner, welche nun von den rasenden Tyranidenmassen dahingemetzelt werden. Wie in kleinen B�chen bei Flut branden die K�rper der Kreaturen durch die Strassen, wohin das Auge auch blickt. Eben richte ich meinen Blick auf den h�chsten Turm der Stadt, als sich das Funkger�t zu Wort meldet.
"�..nnen Sie mich verstehen? Ich wiederhole, Sgt. Oldfield bitte kommen!"
Rostov grinst �ber das ganze Gesicht, als ich den Funkh�rer von Murrays Tornister nehme und die Sprechtaste bet�tige. Ein kurzer elektrischer Schlag f�hrt durch meine Glieder, und eine feine Rauchfahne steigt vom H�rer empor. Erst jetzt bemerke ich den gezackten Metallsplitter, der in der Seite des Funkger�tes steckt. Bestens.
"Sgt. Oldfield, wir haben den Kontakt zu Adler 1 verloren, bitte best�tigen! Sgt. Oldfield, h�ren sie mich?".
Murray sieht mich mit verzweifelten Augen an, doch ich kann nichts weiter tun, als den H�rer unverbrachter Dinge wieder auf den Funktornister zu h�ngen.
"Der Plan wird wie verordnet durchgef�hrt, Avalon wird aufgegeben, ich wiederhole, Avalon wird aufgegeben. Inquisitor Amenor hat soeben den Befehl gegeben, die Torpedos sind auf dem Weg. Tut mir leid, 127stes, wir k�nnen nichts mehr tun. M�ge der Imperator �ber euch wachen und euch in die Hallen des Elysiums aufnehmen. Adlerhorst, Ende."
Mit einem letzten Rauschen bricht die Verbindung ab. Murray bricht zusammen, sein Gesicht schlohwei�. Besser so, denn so bleibt ihm der Rest dieser Vorstellung erspart. Rostov sieht mir einen Moment nach tief in die Augen und setzt sich an den Rand der Plattform, l�sst die Beine in kindlicher Manier �ber den Rand baumeln und zieht den Tabaksbeutel aus seiner Brusttasche. Ich setze mich zu ihm, nehme die selbstgedrehte Zigarette aus seiner ausgestreckten Hand und inhaliere tief. Rostov dr�ckt mir stumm die Hand. Murray und die anderen stehen auf der Plattform, mit k�sewei�en Gesichtern, stumm, entsetzt. Kann ich ihnen nicht ver�beln. Ich nehme meinen kleinen Flachmann aus meiner H�fttasche und reiche den brennenden, billigen Alkohol an Rostov weiter, der einen tiefen Zug nimmt. Irgendwie, so hatte ich mir immer vorgestellt, h�tte es anders enden sollen. Nicht gerade mit einem Orden oder mit ehrenhafter Entlassung und einem H�uschen im Gr�nen, aber vielleicht irgendwie � w�rdevoller. Ich schlage Rostov freundschaftlich auf die Schulter, als die Sonne schlussendlich �ber den Horizont steigt und mit den ersten Sonnenstrahlen, die �ber die massiven T�rme streicheln, den Tag des j�ngsten Gerichts �ber die Stadt bringt.
Der Himmel ist an manchen Stellen noch tiefdunkel, fast schwarz, und unschwer erkennt man die gl�henden Feuerschweife der Zyklontorpedos, die in die Atmosph�re eintauchen. Wie ein Sternschnuppenschwarm ziehen sie �ber den Himmel, erleuchten die ansonsten so dunkle Atmosph�re mit ihrem Licht. Ein grelles Leuchten dringt vom ersten Torpedo zu uns hinab, und der feurige Vortex der Explosion breitet sich �ber den Himmel aus, taucht ihn erst in lichtes Blau, wechselt dann zu Orange und schlie�lich zu grellem Gelb, als der kataklysmische Vorgang beginnt, der den Feuersturm auf dieser Welt entfesseln wird. �berall am Himmel leuchten die Explosionen auf, der gesamte Horizont scheint in Flammen zu stehen. W�hrend wir uns noch an Alkohol und Zigaretten laben, erreicht die Druckwelle der ersten Explosion den Erdboden. Die Geb�ude vor uns werden innerhalb eines Wimpernschlages in den Staub geschmettert, die Errungenschaften einer ganzen Zivilisation, deren Errichtung mehrere Jahrtausende gedauert haben k�nnte, in einem Herzschlag zu Staub zerfallen. Die Druckwelle breitet sich rasch aus, der h�chste Turm der Stadt knapp vor uns mit seinen gut zwanzig Kilometern H�he zerbr�selt vor unseren Augen, als w�re er aus Sand erbaut worden und nicht aus mehreren Milliarden Tonnen Plastoid T-Stahl und Adamantium.
Rostov reicht mir die Flasche, und ich trinke sie in einem Zug leer. Wer wei�, ob����..
ENDE