Games Workshop USA im Interview

Games Workshop schafft es eben immer mal wieder in die Presse. Statt eines peinlichen Einführungsartikels, was denn nun das Warhammer-Hobby genau ist, gibt's aber ein interessantes Interview mit dem Geschäftsführer von Games Workshop USA.
Hier einige Auszüge aus dem Interview. Am Ende des Artikel findet sich ein Link aus den kompletten, englischen Interview.

Wie bist du denn in dieses Geschäft gekommen? Deine Heimat ist England. Hast du TableTops schon als Kind gespielt?
Ja klar. Ich spiele mein ganzes Leben schon TableTops. Als ich das College mit einem Psychologie-Diplom abschloss, da lag es doch nahe dass ich bald mit Zinnsoldaten in Fantasy-Welten spiele, oder?

Spielst du noch heute?
Ja, regelmässig.

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Sind alle Figuren [für den Amerikanischen Markt] in Baltimore hergestellt?
Wir machen den größten Teil, viele Millionen Einheiten. Games Workshop ist der größte Miniaturen-Hersteller der Welt.

Wieviel Mitarbeiter hast du?
In den USA sind es 320, davon alleine 130 in Maryland.

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Warum wurde das GW HQ USA denn nach Baltimore verlegt?
Nun, da gibt's zwei Begründungen: Die Offizielle lautet: Weil die Baltimore-Washington Achse so gut abgedeckt ist, weil es einen Frachthafen und einen Flughafen gibt - dazu viele gute Mitarbeiter. Die inoffizielle Begründung lautet, dass die Mutter des vorherigen Geschäftsführers hier lebt.

Games Workshop setzt dieses Jahr 138 Millionen Euro um. Wieviel davon in den USA?
Wir setzen dieses Jahr etwa €40 Millionen um.

Wächst der Markt?
Ja, jedes Jahr.

Sind Video- und Computerspiele euer Hauptkonkurrent?
Ja schon. Aber ehrlichgesagt sind auch so Dinge wie McDonald's und das Kino unsere Mitbewerber. Wir haben keine direkten Konkurrenten.
Niemand hat Spiele mit einem solchen Tiefgang wie wir. Wir machen das nun seit 25 Jahren, und haben 15.000 Miniaturen, jede mit einer eigenen Hintergrundgeschichte.
Andere Firmen stellen auch Miniaturen her, aber keine hat ihr eigenes Hausmagazin, ihre eigenen Läden, ihre eigene Mail Order. Das macht uns stark.

Interessiert sich Games Workshop denn für Computerspiele?
Teilweise. Wir haben keine Angst vor Videospielen, aber wir arbeiten seit 2 Jahren an Warhammer Online, das in einem Jahr starten wird.

Die Aktie, die an London notiert wird, hat sich in den letzten zwei Jahren vervierfacht. Geht das so weiter?
Wir planen immer langfristig. Wir sind zwar innovativ, aber trotzdem ein traditionelles Unternehmen. Wir wollen, dass das nochmal 25 Jahre weitergeht. Wir schauen nicht nach der "schnellen Mark".

Ihr habt vor einiger Zeit das "Herr der Ringe" Spiel verkauft. War das erfolgreich?
Der Erfolg war super. Aber wir wussten immer, dass es nicht mehr als 10 Prozent der Einnahmen darstellen kann.
So war es dann auch. Es war ein netter Zusatz, so wie ein Sahnehäubchen, nicht unser gesamtes Erfolgsgeheimnis. Wir können es kaum erwarten, bis der nächste Film herauskommt.
Denn: Der Herr der Ringe ist im Grunde der Urvater unserer Spiele.

Die meisten Kunden ist männliche Teenager. Habt ihr Angst, dass die Kundschaft älter wird - und das Interesse verliert?
Nein. Ich sage mal voraus: Viele Interessieren sich für das Hobby im Alter von 14, und mit 16 oder 17 arbeiten sie sich wirklich ein und investieren viel Zeit und Geld. Dann kommt eine Phase, in der sich der Mensch einfach für andere Dinge interessiert - Musik, Mädchen, Freunde.
Wenn sie 25 oder 26 sind, dann kommen sie wieder zu uns zurück, und bleiben uns ihr ganzes Leben lang treu. Klar hören manche auf, sich für unser Hobby zu interessieren, aber es gibt immer mehr neue, die zu uns kommen.

Denkst du, das Games Workshop Hobby wird von vielen noch als "freakig" angesehen?
Quatsch. Du kannst uns ja auf Messen beobachten: Wir sind ganz normale Leute, die gerne lachen!

Hast du Lieblingscharaktere?
Die Space Marines; Das sind archetypische Soldaten, die wir geschaffen haben - 2 Meter große, genetisch verbesserte harte Kerle im 41. Jahrtausend. Die sind einfach toll!

Quelle: sunspot.net