DER SCHRECKEN VON RAMAR IV |
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Der Himmel �ber der Schreinwelt Ramar IV war grau und wolkenverhangen. Ein feiner
Bodennebel lag wie Watte �ber der Erde und liess entfernte Fahrzeuge und Menschen
wie Schemen aus einem fl�chtigen Traum erscheinen. Seit Tagen regnete es ununterbrochen
und das Land war aufgeweicht und matschig. In den Sch�tzengr�ben der Belagerer
war es glitschig oder sie standen kniehoch unter Wasser. In einem behelfsm�ssigen
Unterstand, von einem St�ck Wellblech trockengehalten, stand ein Offizier des
Todeskorps. Sein Mantel war feucht und schmutzig, seine Gasmaske baumelte um den
Hals. Eine Augenklappe bedeckte sein linkes Auge, welches er in den K�mpfen auf
Skaltra Infernum verloren hatte. Nachdenklich z�ndete er eine Zigarette an und
starrte in den Nebel hinaus. Vor ihm erhob sich schemenhaft das Hochplateau des
Lucas, benannt nach dem Heiligen, der diese Welt vor tausend Jahren aus den Klauen
einer grauenhaften Rasse Ausserirdischer befreit hatte. Damals hatte sich der
Feind auf dem Plateau verschanzt, bis er vollkommen vernichtet werden konnte.
Nun befand sich auf dem h�chsten Punkt ein Schrein zu Ehren des Lucas, der wichtigste
Ort sakraler Kraft in diesem Subsektor.
Dorthin waren die Kultisten nun gefl�chtet. Der Offizier nahm einen tiefen Zug und stiess eine blaugraue Wolke aus. Das Plateau war fast uneinnehmbar. Einzig eine 300 Meter breite, nat�rliche Rampe f�hrte hinauf, die noch dazu mit einfachsten Mitteln wirkungsvoll verteidigt werden konnte. Diese Schlacht w�rde mehr Tote fordern als die Befreiung der St�dte auf diesem Planeten zusammengenommen.
"Leutnant Palmer?" sagte eine Stimme und der Offizier wandte sich um. Ein h�nenhafter Seargent war v�llig durchn�sst in den Unterstand getreten. "Vreck... was tun sie hier? Ich dachte sie h�tten Ruhezeit?" Vreck sch�ttelte den Kopf: "Sir, die Verst�rkungen sind eingetroffen." Er zog ein aufgeweichtes St�ck Papier hervor. Palmer liess die Zigarette fallen und und trat sie in den aufgeweichten Boden. Vorsichtig nahm er das Papier und studierte es. Das 1. Regiment von Reylka und das 28. von Marmyr waren im Norden des Plateaus in Stellung gegangen. "Blaubl�ter, jede Wette. Nur die schaffen es, an einem relativ sicheren Ort eingesetzt zu werden und trotzdem Ruhm und Ehre zu gewinnen," knurrte Vreck. Palmer nickte abwesend und las weiter. Im Westen und Osten hatte man das XX. von Rakk und das 8. von Signo platziert. Beide Regimenter waren bekannt f�r den Einsatz schwerster Artillerie und Panzer. "Die werden uns hoffentlich den n�tigen feuerschutz geben," murmelte der Seargent und z�ndete eine Zigarette an. Palmer wusste, dass das Todeskorps den Angriff auf die Rampe anf�hren w�rde. Er las weiter um zu sehen, wen man ihnen als Unterst�tzung zugewiesen hatte. Langsam liess er das Blatt sinken. "Nun, Sir?" fragte Vreck neugierig. Palmer z�ndete eine weitere Zigarette an: "Das glauben sie nicht, Vreck. Zur Unterst�tzung haben wir eine Straflegion und ein Regiment von Jonuthheim erhalten." Vreck zog die Brauen hoch: "Jonuthheimer... sind das nicht diese undisziplinierten Kerle von Skaltra Infernum?" Palmer nickte: "Genau. Und in unserem R�cken richtet sich ein Regiment des Hochadels von Ishnapor ein." Der Seargent sah Palmer irritiert an. "Das bedeutet. Seargent, dass wir als Kugelf�nger f�r die Blaubl�ter engesetzt werden. Der Kriegsherr selbst stammt von diesem Planeten." Vrecks Gesicht lief rot an: "Dieser verfluchte..." Mit einer Geste schnitt Palmer dem ver�rgerten Seargent das Wort ab: "Befehle werden nicht angezweifelt, Vreck. Haben sie das verstanden?" Dieser nickte: "Ja, Sir." Palmer wandte sich ab: "Gut. Informie
ren sie den Zug."
Der Seargent salutiert und ging. Der Leutnant blieb zur�ck und starrte wieder in den Nebel hinaus.
Ein schwacher aber kalter Wind hatte eingesetzt und schnitt durch Palmers Mantel. Nebelfetzen trieben wie graue Schlieren vor�ber und verwandelten die vor ihm liegende Ebene in ein Meer geisterhafter Bewegungen. Nerv�s griff er an seine Augenklappe. Da dr�ben ging etwas seltsames und be�ngstigendes vor, das sp�rte er. Er trank einen Schluck aus der Feldflasche, um seine ausged�rrte Kehle zu befeuchten. Er lehnte sich an die Br�stung des Grabens und ein schl�rfendes Ger�usch ert�nte, als er ein wenig in die aufgeweichte Erde einsank. Im Graben gingen die Soldaten eilig an ihm vor�ber, um ihren Befehlen nachzukommen. Einige Meter weiter sah er eine Wachposten, der der Witterung ungesch�tzt ausgeliefert war. Die Kleidung des Soldaten war mit Regen vollgesogen, doch er r�hrte sich nicht. Starr blickte der mann in den Nebel hinaus, das Gesicht durch die unvermeidliche Gasmaske verh�llt und gesch�tzt. Zwischen den Wachposten waren Tunnel in die Erde getrieben worden, in denen die Soldaten hausten. Bei trockenem Wetter mochte es ertr�glich sein, doch nun w�nschten sich die Soldaten den Kampf herbei, um den engen und nassen H�hlen zu entkommen. Mit dem Stummel der Zigaretten z�ndete sich Palmer eine weitere an. Auch er hoffte bald auf den Angriffsbefehl.
Nach einigen Minuten verliess er den Unterstand und trat in den Regen hinaus. Langsam stapfte er durch den Schlamm bis er eine Abzweigung erreichte, die zu den Stellpl�tzen der Panzer f�hrte. Dort w�rde er sicher einen Kaffee bekommen. Ein Grinsen huschte �ber Palmers Gesicht. Wenn die Tech-Adepten w�ssten, wozu man die Motoren noch verwenden konnte. F�r die Fahrzeuge hatte man nat�rlich keine unterirdischen Pl�tze ausheben k�nnen. Statt dessen hatte man mehrere, durch Rampen befahrbare Gruben ausgehoben und die Fahrzeuge darin geparkt. Auf Bodenh�he waren sie nicht zu erkennen und eine feindliche Luftaufkl�rung existierte nicht. Der Leutnant schaute mit Interesse den Crews zu, die ihre Panzer warteten oder in Zelten sassen, die sie aus �ber die Kanonen geworfenen Zeltbahnen gebaut hatten. Palmer stieg in eine der Gruben hinunter und begab sich zu einem der gr�ssten Zelte, welches die Crew eines Destroyer-Panzerj�gers improvisiert hatte. Der Leutnant kannte dieses Fahrzeug. Bei den k�mpfen auf Skaltra Infernum war es schwer besch�digt worden und das Adeptus Mechanicus hatte ein wahres Wunder vollbracht, um ihn zu reparieren.
"Riecht es hier nicht nach Kaffee?" fragte Palmer und schl�pfte unter die Zeltbahn. "Nat�rlich, Sir," grinste der Kommandant und reichte dem Leutant eine verbeulte Blechtasse. Palmer nippte an dem schwarzen Gebr�u und verzog das Gesicht. "Das weckt die Lebensgeister, nicht wahr Sir?" meinte der Sch�tze und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Palmer nickte schweigsam und nahm einen weiteren Schluck. "Wir haben von unserer Verst�rkung geh�rt," begann der Panzerkommandant, "und �ber das hinter uns stationierte Regiment. Das Ganze gef�llt mir nicht, Sir." Der Leutnant blickte auf: "Das mag sein, Seargent. Trotzdem m�ssen wir die Befehle befolgen. Dieser Schrein muss befreit werden und wenn es unser Leben kostet." Die Crew nickte schweigsam. Palmer verstand, dass sich die M�nner Gedanken machten, obwohl ihre Loyalit�t unbestreitbar war. Jeder Soldat des Todeskorps w�rde bereitwillig sein Leben f�r Imperium und Imperator geben, wenn es sein m�sste. Er trank den Rest seines Kaffees und blickte auf die Uhr. Es war Zeit f�r den Zugf�hrerrapport. Er bedankte sich f�r den Kaffe und trat einmal mehr in den str�menden Regen hinaus.
Oberst Millers Unterstand lag in der zweiten Grabenlinie. V�llig durchn�sst trat Palmer ein. Es war d�ster und stickig, doch immerhin wohnlicher als die feuchten H�hlen der Truppen. An einer Wand hatte man eine detaillierte Karte der Umgebung aufgeh�ngt und sorgsam die Standorte der Truppen eingetragen. Palmer nickte den Anwesenden Offizieren zu und gesellte sich zu ihnen. Da der Oberst noch nicht erschienen war, tauschte man Neuigkeiten und Anekdoten aus. Nach ungef�hr zehn Minuten betrat Miller den Unterstand und stellte sich neben die Karte.
"Meine Herren, �bermorgen geht es los. Es ist mir bekannt, dass die Umst�nde schwierig sind doch sorgen sie daf�r, dass jede Waffe vollst�ndig einsatzbereit ist." Miller machte eine kleine Pause: "Im Morgengrauen in zwei Tagen wird ein Luftangriff auf die Rampe und die vrogelagerten Stellungen durchgef�hrt. Es ist ihnen allen bekannt, dass Aufgrund der Wichtigkeit dieses Schreins kein Orbitalbombardement m�glich ist. Um Punkt 0800 wird die Artillerie der Rakkaner und Signoer die Stellungen weiter bearbeiten." Miller deutete auf die Karte: "Um 0900 werden sich das Todeskorps, die Straflegion und die Jonuthheimer in Bewegung setzen um in die Ausgangsstellung des Angriffs vorzur�cken. Um 1000 wird der Artilleriebeschuss eingestellt und der Angriff beginnt. Die Missionsziele wurden noch nicht �bermittelt. Es d�rfte aber wahrscheinlich sein, dass mindestens die Rampe erobert werden muss. Beim morgigen Rapport werden Ziele und das Vorgehen der einzelnen Z�ge er�rtert. Teilen sie die Informationen ihren M�nnern mit. Wegtreten."
Vor dem Unterstand blieb Palmer stehen und z�ndete umst�ndlich eine Zigarette an. Solche wirklichkeitsfremden Befehle hatte er schon oft erhalten. Sie d�rften mit hoher Wahrscheinlichkeit vom kriegsherren pers�nlich stammen, der irgendwo auf einem Schiff im Orbit sass. Grimmig grinsend machte sich der junge Leutnant auf den Weg, um seine M�nner zu instruieren.
"Die Sache gef�llt mir �berhaupt nicht" Soldat Jelleby sprang von dem Dach der Chim�re und landete neben dem auf dem Boden sitzenden Seargent Keeth.
Das Wetter war besser geworden. Seit dem Morgen hatten sich die nebelschwanden in der hellen Sonne von Ramar IV aufgel�st. Die schlammige Erde war getrocknet und von der pl�tzlichen W�rme rissig und br�selig geworden.
"Wann hat dir das letzte mal was gefallen, Alter?" Fragte Keeth, w�hrend er weiter Erdklumpen zu Br�seln zerquetschte. Eine T�tigkeit, die ihn schon oft vor dem Wahnsinn des Wartens gerettet hatte.
Jelleby seufzte. Seit 3 Jahren nun zog er an Keeth�s Seite mit ihm durch diesen Kreuzzug. Der ehemalige Gildeh�ndler hatte sich auch in seiner Zeit als Soldat seine st�mmige Statur beibehalten und schuf damit einen eher krassen Kontrast zu den restlichen Jonutheimern.
Aber Keeth wusste, das sie ohne Jelleby�s intuitives Verhandlungsgeschick, seine Gier, sein geiz, seine Falschheit und seine Feigheit nicht mehr am leben und ganz sicher niemals soviel Spass gehabt h�tten.
"Ich meine..." Begann Jelleby und kniete sich neben Keeth. "Warum sollten wir nur vier Chim�rensch�tzenpanzer mitnehmen? Hm? Vier!"
"Weil ich meine besten M�nner raussuchen sollte." Erwiederte Keeth und st�lpte sich seinen Helm �ber. "Was?" Jelleby klang entsetzt. "Ach ja? Deine besten. Und ich musste nat�rlich mit! Ganz klar. Sasg mal Searg, warum l�sst du keine Gelegenheit aus mich in Gefahr zu bringen?"
Die Antwort kam aus dem Munde eines recht sch�big aussehenden Makropolsoldaten, der just in diesem Moment seinen verfilzten Kopf aus der hinteren Zugangsluke der Chim�re steckte. "Vielleicht..." Begann Soldat Pider. "...weil er dich genauso hast wie der Rest von uns?"
"Halt�s Maul du �belrichender Sohn einer Aschenratte!" Keifte Jelleby. "Wenn du nicht schon so ausgezehrt und krank w�rst, w�rde ich dich h�chstwahrscheinlich todpr�geln, aber es wird mir ein gro�es Vergn�gen sein zu sehen, wie das die Tuberkulose f�r mich �bernimmt." Pider �ffnete seinen Mund ein, zweimal, dann verschwand er wieder in der Transportluke.
Jelleby grinste und Keeth stand auf.
"Hey Boss? Wo willst du hin?" "Ich hab vorhin Meldung erhalten, ich soll mich im Kommandostand S�d melden. Einsatzbesprechung." Entgegnete Keeth k�hl.
Jelleby nickte. "Jel? Pass auf das Pider und die anderen keinen Unsinn machen, ja?" "Klar Boss" kam die Antwort prompt.
Keeth setzte sich in Bewegung. Er schlenderte durch das belebte Basislager der Imperialen. Frachtcontainer wurden aus den Landungsschiffen geladen, Panzer rangierten umst�ndlich aus ihrem Transportboxen. Pioniere des 27. Monastria begannen ein provisorisches Flugfeld anzulegen, schwere Waffen und Gefechtsm�rser wurden in die Gr�ben geschafft. Offiziere br�llten Befehle, benzingetriebene Automobile fuhren Stabsabteilungen hin und her, imperiales Gotisch in unendlich vielen Varianten gesprochen, geschrieen, gestammelt.
Dominiert wurde die ganze Szenerie von dem nun inzwischen gut sichtbaren Hochplateau des Lucas, und seiner durch nat�rliche Felsformation entstandene sogenannte "Rampe".
Keeth beschleunigte seine Schritte und erreichte den besagten Wellblech Unterstand.
Zwei Soldaten des Todeskorps, beide mit aufgesetzter Gasmaske, Helmen und entsicherten Laserkarabinern standen zu beiden Seiten des Eingangs Wache. Keeth nannte seine Befehle und trat ein.
Der viereckige Raum, von vielleicht 10 Quadratmetern war nie f�r die Ewigkeit gedacht gewesen. W�nde, Decke und Boden waren notd�rftig mit Zement ausgeputzt. Bei n�herer Betrachtung stellte sich jedoch heraus, das man dem Zement aber wohl eine gute H�lfte Dreck beigemischt hatte. Die Luft roch nach dem niemals getrockneten Gemisch.
�ber einen viel zu niedrigen Kartentisch gebeugt stand ein Offizier des Todeskoprs.
Der Seargent konnte sein Gesicht nicht ausmachen, da er von hinten an ihn ran trat.
Keeth nahm seinen Helm ab.
"Seargent Keeth, 28. mobiles Infanterieregiment von Jonutheim..." nach einer kurzen Pause, in der er sich der Gebr�uche bewusst wurde, die er sich in den letzten 3 Jahren mit M�h und Not angeeignet hatte setzte er hinzu. "Der Imperator m�ge uns besch�tzen."
"Der Imperator m�ge uns besch�tzen" Wiederholte der Krieger (So die inoffizielle Bezeichnung des Todeskorps bei den anderen Soldaten) wie einstudiert. Eine blosse Floskel, zweifellos, aber sie erinnerte Keeth immer wieder daran, dass er dieses Leben niemals gewollt hatte.
Der Offizier wandte sich dem Makropolenbewohner zu und starrte ihn ein paar Sekunden geistlos an.
Dann schien er ihn zum ersten mal zu bemerken.
Er legte den Kopf schief.
"Keeth?!"
Keeth starrte den anderen Soldaten an. War das M�glich? Nun...die Gr��e kam zweifellos hin, die hagere Gestalt auch, aber das Gesicht? Eine gro�e, unsch�ne, schwarze Augenklappe bedeckte das linke Auge des Offiziers. Keeth warf einen schnellen Blick auf die Schulterspangen des Mannes. Ein Leutnant?!
"Rico?"
Leutnant Rico Palmer grinste. "Die meiste Zeit schon, ja..."
"Das...das glaub ich einfach nicht!" Stie� Keeth hervor, streckte aber im gleichen Moment seine Hand nach vorne um seinen seit sechs Monaten vermissten Freund zu begr�ssen.
"Unglaublich...was f�r eine �berraschung dich hier zu sehen!"
"Ha, ich h�tte dich fast nicht wieder erkannt Keeth! Schicke neue Uniform haben sie da Corporal..." Palmer sp�hte auf die dreckigen Schulterst�cke. "Oh...Pardon, Seargent wollte ich sagen!"
"Ach ..." Keeth winkte ab. "Du weisst das das bei meinen Leuten keinerlei Bedeutung hat!"
"Ich weiss, trotzdem..." Palmer musterte Keeth.
Sicherlich. Jonutheimer hatten einen schlechten Ruf bei den imperialen Einheiten. Sie waren schlecht ausger�stet, stets demoralisiert, trugen kaum der Namensgebung werten Uniformen und hatten der Ruf diebisch, undiszipliniert und notorisch ungebildet zu sein.
Eigenschaften, die Rico Palmer nach reichlicher Erfahrung alle best�tigen konnte. Aber nach den h�llischen K�mpfen hatten die stark am Sieg beteiligten Jonutheimer eine belohnung zugesprochen bekommen. Das imperiale Zeugamt hatte Uniformen f�r sie entwerfen lassen.
Eigentlich unterschieden sie sich kaum von den Staubm�nteln des Todeskorps. Auch Keeth trug einen langen Staubmantel, aber im Gegensatz zu Palmers war er nicht Grau, sondern Wei�, mit einer Art Wintertarnmuster. Nur handelte es sich hierbei um ein speziell entworfenes "Aschenw�sten-Einfall" Muster. Was immer das auch heissen mochte.
Abgesehen davon machte Keeth dem Ruf der Jonutheimer, keinerlei Standardbewaffnung zu besitzen alle Ehre. Er trug seine Maschinenpistole am Gurt �ber der Schulter.
In seinem Stiefel steckte eine kleine Automatikpistole und �ber seine Schulter lugte der Griff eines alten Kavalleries�bels, der mit B�ndern und Schn�ren mit der steifen R�ckenplatte der sperrigen Armaplastweste verbunden war.
"...steht dir trotzdem gut!"
Keeth l�chelte. "Aber was ist mit dir?" Fragte er und deutete auf Palmer�s Auge. "Haben sie dir keine Bionics bewilligt?" Palmer�s l�cheln verschwand. "Ich...ich will keins." Seine Stimme war nur ein Fl�stern.
Keeth h�tte gern gefragt warum. Sicherlich w�rde jeder andere Mensch nur darauf brennen gefragt zu werden und seine Geschichte zu erz�hlen, aber kein Soldat des Todeskorps und auch nicht Leutnant Palmer.
"Ich hab mich nie bei dir bedankt." Sagte der Leutnant zu Keeth. "Bedankt?" Keeth guckte ungl�ubig und versuchte sein kurzes, abstehendes Haar zu gl�tten. "ich muss mich bei dir bedanken!"
Palmer l�chelte. Damals, bei dem Angriff auf die eilig errichtete imperiale Stellung im Labour 1 Makropolenkomplex hatten nur eine handvoll Verteidiger gegen eine �berw�ltigende Menge aus Chaos Kultisten standgehalten.
Als die Anbeter der dunklen G�tter die Barrikaden �berwanden, kam es zu blutigen Nahk�mpfen. Palmer wurde, schwach vor Ersch�pfung von einer Kultisten angesprungen. Sie riss ihn zu Boden und biss ihm das linke Auge aus. Der Leutnant fiel kr�mmte sich vor Pein und w�re ausser Stande gewesen sich gegen die mit b�sen Symbolen t�towierte Frau zu wehren.
Damlas war Keeth zur Stelle gewesen und da er keine Munition mehr hatter schlug er der Kultisten mit einem Stein den Sch�del ein.
Kurze Zeit sp�ter schmetterte ein bulliger Kultist Keeth eine schwere Eisenstange in die R�ckratgegend. Keeth wurde bewusstlos.
Palmer und Keeth �berlebten nur, weil die Chaosanbeter sie wohl f�r Tot hielten. Tats�chlcih fielen die imperialen Stellungen an diesem Tag und erst eine Woche sp�ter eroberten sie Exterminatorteams der Deathwach Space Marines zur�ck.
Damals starben viele von Keeth�s Freunden. Seargent Silver, Wizzy, Br�ckenwasser, Tew, Eik, Spence, McLorry, Younger und Hefter.
Palmer fand Keeth irgendwo in den Barrikaden und schleppte ihn auf seinem R�cken durch die Makropole bis zu einer Gangsiedlung von Loyalisten. Dort kamen beide wieder langsam zu Kr�ften...
Keeth sch�ttelte sich. "Rico..." Begann er, wurde aber durch das Eintreten von Seargent Vreck unterbrochen. Der bullige Krieger starrte auf den d�rren, unterern�hrten Makropolsoldaten. "Hallo Vreck!" Murmelte Keeth und dann in dem langsamen, tr�umerischen, unverst�ndlichen Dialakt der Jonutheimer in imperialem Gotisch: "Kriegst du�s immer noch gern in den Arsch?"
Vreck hatte ihn �berh�rt oder nicht verstanden. Er wunderte sich sicher, warum Keeth anwesend war, obwohl Einsatzbefehle nur an h�here Offizier ausgegeben wurden.
Keeth wunderte sich auch.
"Leutnant..." Begann Vreck und salutierte. "Die Offiziere der Monastria Regulars, Rakkaner, Signoer, Cadianer und..." Er warf Keeth einen vernichtenden Blick zu, der ganz arglos zur�ckl�chelte. "...und der Jonutheimer sind hier, wie sie befohlen haben. Soll ich sie reinschicken?"
Keeth staunte. Hatte "Leutnant" Palmer hier den Oberbefehl oder was?
Nach und nach betraten M�nner in den jeweiligen Uniformen ihrer Regimenter den Wellblechunterstand.
"Meine Herren," begann Palmer, als die Offiziere vollst�ndig anwesend waren, "die mesiten von ihnen wissen, warum sie hier sind." Er blickte die M�nner der Reihe nach an. Alle nickten, nur Keeth blickte den Krieger verst�ndnislos an. "Wie sie sehen k�nnen," fuhr Palmer fort, "ist Seargent Keeth der Vertreter des Jonuthheimer Regiments. Er wurde, wenn ich richtig informiert bin, noch nicht informiert. Seargent?" Keeth versuchte, so kompetent und stramm wie m�glich auszusehen: "Nein, Sir." Auf mehreren Gesichtern erschien ein h�misches Grinsen und Leutnant Kling vom XX. Rakk meinte sarkastisch: "Wie k�nnte es auch anders sein." Bevor Keeth etwas erwiedern konnte, fuhr Palmer dazwischen: "Unsere Mission ist von �usserster Wichtigkeit. Da wir wie eine Maschine zusammenarbeiten m�ssen, dulde ich keine Streitereien. Haben das alle verstanden?" Ein murmeln ert�nte. Keeth fragte sich, warum die anderen Offiziere, die denselben Rang wie Palmer hatten, so wiederspruchslos gehorchten. Leutnant Palmer blickte schweigend in die Runde. Sein verbliebenes Auge strahlte soviel H�rte und K�lte aus, dass sich Keeth fragte, was Palmer in den letzten sechs Monaten alles erlebt hatte. Palmer nickte zufrieden: "Gut. �ber den Einsatzplan der Regimenter sind sie alle informiert. Das Oberkommando hat mir den Oberbefehl �ber einen kleinen Teil der Streitmacht �bertragen, um eine besondere Aufgabe zu erledigen." Palmer winkte Vreck heran, der sorgf�ltig eine neue Karte auf dem Tisch ausbreitete. "Besondere Aufgabe..." murmelte Keeth. Wer beim Imperator hatte ihm das hier eingebrockt?
Palmer ergriff einen Rohrstock und deutete auf die Karte: "Wie sie hier erkennen k�nnen, befindet sich in der Mitte der Rampe ein getarntes Tor, welches auf den Stabskarten nicht eingezeichnet ist. Dieses Tor f�hrt in die Versorgungstunnel unter dem Schrein." Der Krieger bewegte den Stock einer gestrichelten linie entlang, bis er auf eine Abzweigung stiess: "Bis zu diesem Punkt werden wir gemeinsam Vorstossen. Danach werden wir uns trennen. Meine und Seargent Keeths M�nner werden in das Innere vordringen, w�hrend die anderen ihre Truppen bis zum Ende des Stollens f�hren, um direkt auf das Plateau zu gelangen. Dort werden sie den Feind besch�ftigen, bis die Hauptstreitmacht eingetroffen ist. Es ist mir nat�rlich klar, dass wir zuerst das Tor erreichen m�ssen doch da wir bis dahin ein Teil der Hauptstreitmacht sind, mache ich mir dar�ber keine Sorgen. Noch Fragen?" Palmer musterte die Anwesenden. Als sich niemand meldete, verteilte Seargent Vreck Mappen mit detaillierten karten. "Das sind ihre Unterlagen. Studieren sie sie und teilen sie alles ihren M�nnern mit. Jeder muss �ber den Ablauf Bescheid wissen. Wegtreten. Seargent Keeth, sie bleiben noch hier." Schweigend verliessen die M�nnerd en Raum, bis nur noch Vreck, Keeth und Palmer um den niedrigen Tisch herum standen.
"Warum m�ssen wir in das Innere dieses Schreins vorstossen, Rico?" fragte Keeth. "Ich meine du kennst mich. Du kennst unser Regiment. Ich bin nicht scharf drauf, da drin zu verrecken." Palmer hob die Hand und Vreck verliess den Raum. Dann z�ndete er sich eine Zigarette an und l�chelte: "Ich habe nicht darum gebeten, Keeth. Seit Skaltra Infernum hasse ich Tunnel. Ich hasse die Dunkelheit. Du wei�t, warum." Er machte eine Pause und sog nerv�s an seiner Zigarette: "Dieser Plan, Keeth, stammt nicht vom Kriegsherren." Der Jonuthheimer �ffnete verwirrt den Mund: "Woher...?" Palmer faltete eine Ecke der Karte um, die vorher nicht sichtbar gewesen war. Das Symbol der Inquisition erschien. "Ach du Scheisse..." entfuhr es Keeth. Palmer nickte: "Das habe ich auch gedacht. Ich weiss nicht, ob der Befehl wirklich von der Inquisition stammt, doch ich werde das Gef�hl nicht los, das irgendwie alles mit Skaltra Infernum zusammenh�ngt." Eine Weile standen sie schweigsam vor der Karte. Dann meinte Keeth unruhig: "Ich sollte besser meine Jungs informieren." Rico nickte: "Tu das. �brigens, komm' heute abend zum Essen. Da k�nnen wir uns ein wenig �ber alte Zeiten unterhalten." Keeth nickte und verliess den Unterstand.
Draussen wurde er gepackt und gegen eine Grabenwand geschleudert. Bevor Keeth reagieren konnte, rammte ihm jemand eine Faust ins Gesicht. Als sich sein Blick kl�rte, sah er die h�nenhafte Gestalt Vrecks vor sich. Finster schate er auf den kleineren Jonuthheimer hinunter: "Hast du wirklich geglaubt, du w�rdest mit deiner Bemerkung von vorhin davonkommen?" Keeth ballte die F�uste, doch Vreck war f�r seine Gr�sse erstaunlich schnell und rammte Keeth das Knie zwischen die Beine, worauf der Jonuthheimer in die Knie ging. "H�r zu, Keeth. Wenn du nicht aufpasst, dann war das hier erst der Anfang. Haben wir uns verstanden?" Keeth spuckte einen Klumpen schleimiges Blut auf den Boden und versuchte aufzustehen, doch Vreck liess es nicht dazu kommen. Ein Tritt in den Unterleib liess den Jonuthheimer zur�cksinken. "Denk an das, was ich dir gesagt habe, Keeth," knurrte Vreck und wandte sich ab. Hustend erhob sich Keeth und wische Blut von seinem Mund. "Dieses miese St�ck Dreck," fluchte er und rieb sich den Kiefer. Er blieb kurz stehend und tmete tief durch. Die Schmerzen im Unterleib verschwanden langsam. Ein grinsen huschte �ber sein Gesicht: "Dieser Kerl hat es tats�chlich geschafft, mich auf die Matte zu schicken." Kopfsch�ttelnd blickte er zur�ck. Auf eine verdrehte Weise mochte er den bulligen Seargent.
W�hrenddessen war Vreck zu Palmer zur�ckgekehrt. "Was haben sie draussen gemacht, Seargent?" fragte der Leutnant. "Wir... wir haben uns �ber Sitten und Gebr�uche im Imperium unterhalten, Sir," grinste Vreck. Palmer sch�ttelte den Kopf. "Sie sollten vorsichtiger sein, Vreck. Keeth ist nicht dumm. Sie haben selbst gesehen, wie die Jonuthheimer k�mpfen k�nnen. Ich toleriere in meiner Einheit keine Schl�gereien, Vreck." Pakmer erschien es so, als ob der Seargent einige Zentimeter kleiner w�rde: "Ich gebe zu, Sir, dass..." Der Leutnant winkte ab: "Schon gut, Seargent. Lassen sie es in Zukunft bleiben. Haben wir uns verstanden?" Vreck nickte schweigsam. Palmer z�ndete eine Zigarette an und nickte zufrieden. Er befahl Vreck, die M�nner zu instruieren, die ihn Morgen begleiten w�rden. Die besten M�nner des Todeskorps wurden auf eine Selbstmordmission geschickt. Er sch�ttelte den Kopf. Aber auch die Taktik des Kriegsherren war nicht besser. Sein Blick blieb auf dem Symbol der Inquisition haften. "Was zum Teufel geht dort dr�ben vor?" murmelte er.
Nach dem Abendessen hatten es sich Palmer und Keeth am Tisch gem�tlich gemacht. Palmer rauchte schweigend und starrte in sein Glas, das mit starkem lokalen Schnaps gef�llt war. Keeth war unruhig. Dies war nicht der Rico Palmer, den er auf Skaltra Infernum kennengelernt hatte. Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und fragte z�gernd: "Sag mal, Rico... warum wolltest du kein bionisches Auge? Ich meine, ich w�r verdammt froh, wenn ich so ein Ding h�tte. N�tzt sicher beim Zielen und so..." Palmer blickte auf und betrachtete den Jonuthheimer einige Sekunden. "Ich... ich kann es dir nicht sagen. Vielleicht sp�ter, aber nicht jetzt." Rico nippte an seinem Glas und schwieg erneut. "Sorry, dass ich gefragt hab�," sagte Keeth leise und goss sich Schnaps nach. "Wo ist eigentlich Seargent Hunt?" fragte der Jonuthheimer pl�tzlich. "Hunt? Den hat man abgeholt. Konnte nicht mehr k�mpfen, da er dauernd Angstzust�nde gekriegt hat." Der leutnant dr�ckte seine Zigarette aus. "Die Techadepten meinten, das l�ge an den schlechten gasen, die sich in seinem Kopf angesammelt h�tten. Sie wollten ein Loch in seinen Sch�del bohren, um sie entweichen zu lassen. Danach w�re er wieder ganz der Alte."
"Und...?" fragte Keeth neugierig. Palmer lachte bitter auf: "Naja, irgendetwas ist schiefgelaufen. Nach der Operation ist er v�llig durchgedreht und hat den Adepten und zwei anwesende Wachen in der Luft zerfetzt. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm geh�rt. Ist auch nie ein Totenschein gekommen. Wer weiss..." Keeth nickte. So waren diese Feldz�ge. St�ndig verlor man kameraden und Kampfgef�hrten. Er dachte an seine Freunde, die in den letzten Jahren gestroben waren. "Verdammt," dachte der Jonuthheimer, "dieses Leben habe ich nie gewollt." Er leerte sein Glas in einem Zug und fragte: "Wie hoch stehen unsere Chancen, Rico? Sei ehrlich." Palmer z�ndete eine Zigarette an und blies eine Wolke an die Decke: "Ehrlich? Nun, man hat mir... nahegelegt, unter allen Umst�nden in den Schrein vorzustossen. Aber wie du ja geh�rt hast, m�ssen wir erst mal das Tor erreichen. Und da die Inquisition ihre Finger im Spiel zu haben scheint... Nun, ich werde heute Abend auf jeden fall um meine Seele beten. Reicht dir das?" Keeth nickte schwer. Dann erhob er sich und streckte die Hand aus: "Viel Gl�ck, Rico. Bis morgen." Sie sch�ttelten sich die H�nde und Keeth verschwand in der Dunkelheit. Palmer blieb unschl�ssig stehen. Morgen... morgen k�nnte sein Ende kommen.
"Vreck?" rief er halblaut. Fast sofort trat der Seargent ein und salutierte. "Sind die M�nner gen�gend vorbereitet?" Vreck nickte: "Ja, Sir. Das sind die besten Soldaten des Todeskorps. Bis auf das Absolutionsbataillon nat�rlich." Palmer straffte sich: "Gut. Wecken sie die M�nner um 0700. Und hauen sie sich schnell aufs Ohr, Seargent. Ihre Augenringe sind schw�rzer als der Kaffe der Panzertruppen." Vreck grinste breit und verliess den Unterstand.
Seufzend setzte sich Palmer auf das Feldbett und begann, seinen Mantel aufzukn�pfen. Eine weitere unruhige und von Alptr�umen geplagte Nacht w�rde ihn erwarten. "Wann habe ich das letzte Mal ruhig geschlafen?" fl�sterte er leise und legte sich hin.
"...also, das ist soweit der Plan. Hat einer von euch sch�bigen Sumpfqu�kern noch ne�Frage?"
Keeth stand auf einem gro�en Lehmklumpen, der in der Morgensonne von Ramar IV trocknete. Er hatte ihn als eine Art Podium benutzt um die ungef�hr 40 versammelten Makropolsoldaten von Palmer�s Auftrag in Kenntnis zu setzen. Die Jonutheimer hockten, standen, lagen oder sa�en vor den ge�ffneten Transportluken ihrer Chim�ren Truppentransporter.
"Warum nur zehn?" Soldat Pider hob die hand. "Weil das hier als Kommandounternehmen deklariert ist." Erkl�rte Keeth ruhig und versuchte nicht an das Siegel der Inquisition zu denken, mit welchem die Einsatzpl�ne versehen waren.
"Der Rest..." Fuhr Der Seargent fort. "Schlie�t sich dem Frontalangriff auf die Stellungen der H�retiker um 0900 zusammen mit den Todeskorps an."
Ein St�hnen ging durch die Versammelten. "Was habt ihr undankbaren Penner eigentlich?" Wollte Keeth wissen. "Das ist nicht mal gef�hrlich, weil die Ari und die Luftwaffe vorher alles wegbomben und die armen Teufel vom Str�flingsregiment noch vor euch laufen m�ssen? Eh?"
"�h...Boss?" Seargent Tils serhob sich sichtlich m�hsam. Obwohl er und Keeth die gleichen Offiziersr�nge bekleideten, gab es keine Frage wer hier das sagen hatte. "Ja Tils?"
"Es ist ned der Angriff...weil...hey du wei�t ja...ne gute Keilerei...an der ist halt nix auszusetzen aber..." Tils schaute nach links und rechts und versuchte zustimmendes Gemurmel seiner Kameraden zu erheischen. "Aber es sind die Krieger, Boss. Die sind...die sind nicht normal!"
Keeth r�mpfte die Nase. "Erkl�r dich mal, Alter." Tils war das sichtlich unangenehm. Viele der Soldaten wussten von Keeth�s Freundschaft mit Palmer.
"Also...ja...wie sie immer rumtun von wegen..." Tils r�usperte sich und versuchte den steifen und emotionslosen Ton der Krieger hinzubekommen. "...Wir suchen niemals den Lohn in der Schlacht. Unsere Taten dienen der Absolution. Der Imperator, unser Schild in der Ferne soll auf uns herabl�cheln und m�ge uns sein Segen Schutz gew�hren in der Dunkelheit wie im Lichte des Sieges...hehehe...verstehst du?"
Keeth lachte nicht.
"Und ausserdem..." Das kam von Soldat Grey. "...ist dieser Palmer ein Idiot. Hat er nicht..."
Keeth funkelte den Soldaten an.
"Leutnant Rico Palmer ist mit sicherheit einer der f�higsten und cleversten Offiziere, die dieser Witz von einem Kreuzzug zu bieten hat! Ausserdem wirst du dich wohl oder �bel von seinen ausgezeichneten F�hrungsqualit�ten �berzeugen m�ssen, Grey, weil du n�mlich an dem Kommandounternehmen teil haben wirst. Aber..." Keeth senkte seine Stimme jetzt, und seine pupillenlosen Augen schienen noch tiefer in seinen blassen Sch�del zu sinken. "Wer von euch nutzlosen Aschenghoulen noch einmal eine negative Bemerkung �ber Leutnant Rico Palmer macht, der wird diese Mission ohne Ersatzmunition antreten. Verstanden?"
Das Grand der Soldaten nickte stumm. "Fein, nachdem das gekl�rt ist Grey wird ich jetzt die Namen der Gl�cklichen vorlesen, die dich zu diesem Auftrag begleiten d�rfen." Keeth fingerte in einer seiner Kampfanzugstaschen nach einem verwaschenen Zettel. "Neben Grey und meiner Wenigkeit haben die Ehre an meiner Seite k�mpfen zu d�rfen: Teach..." Der vernarbte Plasma-Sch�tze, der sein fehlendes, rechtes Auge durch einen matt schimmernden Cerulan Edelsteinersetzt hatte blickte mit dem d�mmlichen Grinsen, wozu ihn sein verbranntes Gesicht zwang auf. "Klinger." Klinger tat so als sei er von Blitz getroffen und st�rzte theatralisch zu Boden. "Oh nein! Ich werde sterben!" Grinste er und setzte sich seinen mit allen Spielkarten aus dem imperialen Scat verzierten Helm auf den schwarzhaarigen Sch�del.
"Sadge." "Klare Sache Kumpel." Sadge nestelte nerv�s an seiner Sonnebrille herum. Er hatte es ein wenig mit den Augen, sagte er immer. Aber eigentlich wollte er nur angeben.
"Ander" Die h�bsche Ex-G�ngerin schenkte Keeth ein bezauberndes L�cheln, das er bewusst ignorierte. "Lansa" Der blonde Flammenwerfer Sch�tze grinste wortlos.
"Casp." "Shit" murmelte dieser und der Rest der Jonutheimer lachte.
"Sponson." "Hab mich schon gefragt wann ich komm...immerhin wolltest du die Besten, Boss" Der fast zwei Meter gro�e, aber ebenso schlaksige Sponson h�stelte.
"und Drake." Drake sagte nichts. Wie immer.
"Das war�s. Bis 0800 seit ihr abmarschbereit und..." Keeth warf einem Trupp exerzierender Monastria Regulars einen verstohlenen Blick zu. "Zieht euch bitte so was wie Uniformen an, ja?"
Die Soldaten waren dabei wegzutreten, als Soldat Jelleby auf Keeth zugesprungen kam. "Hey! Hey Keeth!" "Was gibt�s denn, Alter?" "Sag mal wo bleib ich denn bei der ganzen Geschichte?" Keeth sah seinen alten Freund verst�ndnislos an. "Na du hast gesagt, das ich dich nicht mehr in Gefahr bringen soll. Du machst bei diesem Vormarsch auf die Hauptlinien der Ketzer mit. Ein ganz einfacher Job." "ich finde es �berhaupt nicht nett von dir, das du mich auf eine solche Art und Weise einfach von deiner Seite schickst!" Protestierte der dicke Gildeh�ndler. Keeth verstand die Welt nicht mehr. "Aber...aber du hast doch gestern..." "Gestern ist doch ned heute!" Jelleby richtete sich zu seiner ganzen, wenig imposanten Gr��e auf. "Ich lass doch meinen besten Kumpel, der mir nach diesen H�llenwochen auf Delta Serpentis noch geblieben ist nicht alleine eine ganze Armee von wahnsinnigen Kultisten gegen�ber treten!" Keeth grunzte. Musste ihn Jelleby gerade jetzt daran erinnern? "Ausserdem..." f�gte Jelleby hinzu und erklomm den Erdh�gel auf dem Keeth stand. "Ausserdem...wer weiss was f�r Sch�tze und Kostbarkeiten in diesen alten Stollen versteckt sind?"
Um halb sieben Uhr erwachte Palmer. Er zog sich eilig an und griff nach seinem Koppel, an welchem seine Ausr�stung befestigt war. Danach verschlang er eine Ration und h�ngte sich seine Gasmaske um, auf die er in einer schlaflosen Stunde einen grinsenden Totensch�del gemalt hatte. Zum Schluss st�lpte er seinen Helm �ber und trat vor den Unterstand.
"Guten Morgen, Sir," sagte Vreck, der vollbepackt mit Munition f�r den schweren Bolter war, den er einsetzen w�rde. Auf den R�cken hatte er sich eine Schrotflinte geschnallt. "Eine etwas ungew�hnliche Bewaffnung tragen sie da. Seargent," sagte Palmer und z�ndete eine Zigarette an. Vreck grinste: "Ja, Sir. F�r einen ungew�hnlichen Auftrag..." Palmer nickte und schwieg.
Um Punkt 0700 dr�hnte das erste Bombergeschwader heran und entlud ihre t�dliche Fracht �ber dem Plateau des Lucas. Dichte Rauchwolken begannen, die Sicht nach dr�ben zu versperren. Irgendwo heulten zahlreiche Motoren auf. Acht M�nner der Todeskompanie n�herten sich den beiden M�nnern. Sie alle trugen Laserkarabiner, hatten sich aber zus�tlich noch f�r Schrotflinten, Maschinenpistolen oder grosskalibrige Pistolen entschieden. Der Leutnant nickte ihnen zu: "Morgen, M�nner." Eine neue Schwadron donnerte im Tiefflug �ber die Stellungen der imperialen Armee. "Die laden ganz sch�n was ab," meinte Corporal Chene und blickte in den stahlblauen Himmel. "Hoffentlich bringt es was," murmelte Palmer kaum h�rbar. Die Aussicht, in dunkle Tunnel hinabzusteigen behagte ihm nicht.
Erste Kampfpanzer rollte vor die Gr�ben, um Bereit f�r das Vorr�cken in die Ausgangsposition zu sein. "Wir sollten uns auf den Weg machen, M�nner," befahl Palmer und der Trupp marschierte los. �berall herrschte Hektik. Soldaten verstauten ihre letzte Habe in Rucks�cke, Offiziere br�llten Befehle und ganze Z�ge marschierten zu ihren Chim�ren. Nach einer dreiviertel Stunde erreichten Palmers M�nner die Transportpanzer der Sondereinsatztruppen. Keeth und Palmer ben�tigten jeweils nur einen. Die anderen "Tunnelratten", wie sie von anderen Soldaten bereits genannt wurden, brauchten je zwei. Schliesslich sollten auf dem Plateau die Stellung halten. Rico begr�sste die anderen Offiziere und stellte zufrieden fest, dass auch sie angemessene Bewaffnung mitgebracht hatten. Er z�ndete sich eine Zigarette an und schaute sich um. �berall bestiegen Soldaten ihre Transportfahrzeuge und warteten geduldig auf den Angriffsbefehl. Langsam ging er zur schlecht gewarteten Chim�re der Jonuthheimer hin�ber. Keeths Trupp l�mmelte neben den ge�ffneten Zugangsluken herum. Einige der Ex-Ganger nickten ihm zu, andere schauten demonstrativ in eine andere Richtung. Ketth trat auf Palmer zu: "Rico, wie l�uft�s?" Der Leutnant warf einen Blick auf Ricos Trupp: "Sag mal, Keeth. Wie viele Leute hast du da?" Keeth grinste verlegen: "Nun, ich habe noch jemanden hinzugezogen. Is� das ein problem?" Rico sch�ttelte den Kopf: "Nun, es verst�sst gegen die Vorschriften, mehr als zehn Personen in einer Chim�re zu transportieren. Aber in Anbetracht der Umst�nde..." Erleichter atmete Keeth auf. Bevor er etwas erwiedern konnte, erbebte die Erde unter mehreren Donnerschl�gen. Kurz darauf stiegen auf dem plateau m�chtige Erdfont�nen in die H�he. Der Artilleriebeschuss hatte begonnen. "Ihr habt euch ja heute richtig herausgeputzt," stellte Palmer mit einem Blick auf die Uniformen der Jonuthheimer fest. Keiner trug irgendwelche exotischen Kleidungsst�cke oder Jacken aus Gang-Zeiten. Nur einer der Soldaten hatte seinen Helm mit imperialen Spielkarten verziert. Kee
th nickte ernst: "War gar nicht so einfach, die da zu �berzeugen. Aber heute wollen wir den Anderen mal zeigen, wo�s langgeht. Ich meine..." Eine weitere Salve schwerster Artilleriegesch�tze unterbrach den jungen Jonuthheimer. Palmer winkte ab. Er verstand nur zu gut, was Keeth meinte. Der Leutnant warf den Stummel seiner Zigarette weg und beugte sich etwas vor. "Ihr solltet jetzt einsteigen, Keeth. Bald geht es so richtig los. Die schiessen sich erst ein." Keeth nickte hastig. Er hatte schon von Soldaten geh�rt, die durch andauernden Gesch�tzl�rm wahnsinnig geworden waren. Palmer streckte den Daumen nach oben und wandte sich ab.
Als sich die Luke der Chim�re schloss, wurde das Get�se zu einem dumpfen Wummern. Die Ersch�tterungen sp�rten sie trotzdem noch. Palmer setzte die Gasmaske auf und faltete die H�nde: "Lasst uns das Gebet der Absolution sprechen, M�nner. In der folgenden Schlacht werden wir unseren geliebten Imperator erneut um Vergebung bitten." Die M�nner senkten die K�pfe und begannen das traditionelle Gebet des Todeskorps von Kireg zu sprechen. Wenn Keeth das gesehen h�tte, h�tte er es h�chstwahrscheinlich f�r eine einstudierte, sinnleere Formalit�t gehalten. Doch f�r die Krieger bedeutete es Alles. Sie beteten so inbr�nstig, dass sie nicht bemerkten, wie sich die Chim�re in bewegnugn setzte. Sie merkten nicht, wie die Fahrzeuge rangierten um die Formation f�r den Angriff aif das Hochplateau einzunehmen. Erst als das Gesch�tzfeuer verebbte und der Motor aufheulte, beendeten sie ihre Litanei. "F�r das Imperium und den Imperator," schloss Palmer und hob den Kopf.
Von vorne h�rte er Gesch�tzdonner. Waren es die Panzerspitze des Angriffs oder die Gesch�tze der Verteidiger? Der Leutnant wusste es nicht. Er konzentrierte sich darauf, wegen dem st�ndigen Geholpere nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er blickte seine M�nner an. Sie wirkten ruhig und gefasst, doch hinter ihre Masken vermochte er nicht zu blicken. Einzig in Vrecks Augen, der neben ihm sass, erkannte er das Feuer der Kampflust. Dann, ganz pl�tzlich, wurde die Chim�re unmerklich langsamer und Pamer sp�rte, wie das Fahrzeug auf die Rampe fuhr. Die vordersten Linien der Kultisten mussten dem Erdboden gleichgemacht worden sein.
Nach einigen Minuten wurde der Gesch�tzl�rm lauter und die Chim�re wurde einige Male getroffen. Mit einem lauten Kreischen kam sie zum Stehen. "Endstation! Alles aussteigen!" schrie Jenkyns, der Fahrer. Palmer grinste �ber diese Worte. Jenkyns war ein Mann, der seinen Humor nur selten verlor. Der Leutnant sprang durch die ge�ffnete Luke und sondierte die Lage mit einem schnellen Blick. Die Streitmacht war ein gutes St�ck die Rampe hochgefahren. Hinter ihm lagen die umgepfl�gten Stellungen der Kultisten, aus denen zerst�rtes Kriegsger�t ragte. �berall lagen zerfetzte Leichen und Blut sammelte sich in den Bombenkratern. Vor ihm sah er besch�digte, aber keineswegs kampfunf�hige Stellungen, aus denen Abwehrfeuer geschossen wurde. Schwarze, �lige Rauchfahnen trieben durch die Luft. Sein Blick fiel auf Keeth, dessen Truppe hinter Ger�ll und Schutt Deckung gesucht hatte. Der junge Jonuthheimer nickte ihm zu. Der Leutnant blickte nach vorn. Die Straflegion war zum Angriff �bergegangen und st�rmte an den Panzern vorbei, direkt auf die erste Verteidigungslinie der Verr�ter zu. Das Todeskorps und die Jonuthheimer warteten noch ab.
"Statusmeldung der "Tunnelratten"!" rief Palmer ins sein Kehlkopffunkger�t. "Leutnant Kling hier, Sir. Volle Einsatzbereitschaft." Es knackte kurz, dann meldete sich Leutnant McDougal: "Kontingent der Monastria Regulars angeschlagen. Eine Chim�re zerst�rt." Palmer biss sich auf die Unterlippe. Zehn Mann weniger. DiErnesto und Bloxx meldeten ebenfalls volle Einsatzbereitschaft. "Hier Keeth. Wir sind bereit, Rico. Treten wir ihnen in den Arsch."
"Mir nach!" befahl Palmer laut und geduckt rannten die "Tunnelratten" los. Ein Leman Russ donnerte an ihnen vorbei, aus allen Rohren feuernd. "Wie weit sind wir gekommen?" h�rte Palmer Vrecks Stimme. "Der Leutnant warf einen schnellen Blick auf die Karte: "Etwa ein Viertel der Rampe liegt hinter uns." Keeth meldete sich: "Das wird aber ein verdammt heisser Tanz." Mittlerweile hatten die M�nner der Straflegion die ersten Gr�ben erreicht und ein brutaler Nahkampf entbrannte. Nun begannen auch das Todeskorps und die Jonuthheimer mit ihrem Vorstoss. Palmer wusste, dass sie das Tor unter allen Umst�nden erreichen mussten. Selbst wenn er seine Kameraden des Todeskorps als Schutzschild missbrauchen musste.
"Vorw�rts!!! Vorw�rts!!! AUF SIE!!!" Keeth und seinn Trupp hatten gewartet bis der Russ ihre Stellung passiert hatte. Nun sprinteten sie los, um dem Str�flingstrupp beim Eindringen in die feindlichen Gr�ben zu unterst�tzen. Von irgendwo her krepierte eine Tarnwolken Granate vor Keeth�s F�ssen und der junge Seargent sprang in den befestigten Sch�tzengraben der Ketzer.
Noch im Sprung streckte er sein rechtes Bein nach vorne und trieb einem der Kultisten mit seinem schweren Stiefel den Nasenstock in das Gehirn. Er kam auf, federte sich ab und riss seine abges�gte, doppell�ufige Schrotflinte aus dem eigentlich f�r Seitenwaffen gedachten Pistolenholster. Er zog beide Abz�ge durch und der durch den Nebel auf ihn zugesprintete, eine doppelseitige, wuchtige Axt schwingende Kultist wurde von den F�ssen gerissen.
Nur eine Sekunde sp�ter ruckte Keeth�s Kopf nach rechts und er riss seinen S�bel, den er mit derlinken Hand f�hrte nach oben. Aus dem Nebel der Granate, der mittlerweile das ganze Grabensystem durchwaberte erschienen weitere schemenhafte gestalten. Das fiepen von Laserimpulsen und das Krachen von Hartmantelgeschossen verriet ihm, das auch der Rest seines Trupps und wohl auch Palmer und seine Jungs des Todeskorps ihren Spass hatten. Der Nebel wurde ungef�hr zehn Meter von ihm durch einen Flammenstoss erhellt.
Lansa r�ucherte den Abschnitt aus. Wenn er nur mehr sehen k�nnte. Keeth befingerte sein Vox-Mikrofon...und fiel auf die Knie und wuchtete seinen S�bel umst�dnlich �ber die Schulter, um den Hieb des Chaoskultisten zu parieren, der sich hinter ihn geschlichen hatte. Besser gesagt, die beiden Kultisten, denn Keeth konnte noch eine Gestalt hinter dem ersten Angreifer erkennen. F�r zwei Sekunden verharrte Keeth kniend vor seinem Angreifer. Das Beil, welches sein Gegner f�hrte dr�ckte gegen seinen S�bel und kein Jonutheimer war in der k�rperlichen Verfassung einen gut gebauten, wahnsinnigen Kultisten allein mit K�rperkraft aufzuhalten.
Blitzschnell lie� Keeth die leere Schrotflinte fallen, fasste hinter seinen R�cken und riss sein 30 cm langes Kampfmesser von seiner Koppel. Mit einer unglaublich schnellen Bewegung rammte er es dem Chaoskultisten in den rechten Oberschenkel. Das Messer verschwand bis zum Schaft.
Der Mann br�llte vor Schmerz und Wut. Er fiel auf die Knie. Aber Keeth stemmte sich nach oben, riss das Messer aus der Wunde seines Gegners und hielt seinen S�bel mit der Klinge nach aussen. Sein Gegner schlitzte sich selbst den Bauch auf, w�hrend er zu Boden glitt.
Keeth stand wieder und fasste den n�chsten Gegner in�s Auge. Der Kultist schrie verwundert auf, als er seinen Kameraden leblos zu Boden gleiten sah.
Entgegen allem was seiner Gottheit heilig war st�rmte der zweite Kultist nicht auf Keeth zu. Stattdessen riss er ein altes MK2 Laserkarabiner von seiner Schulter und begann, da er keine 3 Meter von Keeth entfernt stand nerv�s mit dem klobigen Ding zu zielen.
Der Makropolganger Warf sein Kampfmesser in die H�he, fing es vorsichtig an der Klinge auf und warf es mit aller kraft auf den Kultisten.
Es erwischte den mann am hals und er fing an Blut zu gurgeln, als er mit wilden Augen nach seiner Wunde griff. Das alte Lasergewehr fiel in den Matsch des Grabens und mit einem dumpfen Platsch fiel der Kultist nach hinten.
Keeth packte seinen S�bel mit beiden H�nden...und fuhr herum um dem n�chsten Gegner der hinter ihm aufgetaucht war in bester Samurai Art einen Streich �ber die Brust zu versetzen. Schreiend ging der Kultist zu Boden und ein weiterer, drang sofort auf Keeth ein, seinen sterbenden Kumpel emotionslos beiseite dr�ckend.
Keeth konnte den mit aufgepflanztem Bajonett attackierenden Chaoskrieger nur schwer abwehren. Mit seinem S�bel dr�ckte er die Waffe seines Angreifer�s Beiseite, aber sein Gegner hatte immer noch genug Schwung.
Er rannte f�rmlich in Keeth hinein und quetschte den Seargent gegen die linke Grabenwand.
Keeth stie� seine Atemluft zischend aus. Er musste sich wohl einen Lungenfl�gel geprellt haben. Jetzt verharrten die beiden mit einander ringenden Kontrahenten. Keiner mehr als zwanzig Zentimeter vom Gesicht des anderen entfernt.
Keeth betrachtete die harten, hassverzehrten Gesichtsz�ge seines Gegen�bers. Wie die anderen im Graben war auch der Mann im Gesicht, auf seinen Armen und Hals mit widernat�rlichen Symbolen in rot T�towiert. Ringe und Gesichtsschmuck war durch Stirn, nase, Wangen und Ohren getrieben. Sein blasser Sch�del war kahlrasiert. Er trug so was wie ein rotes Muskelshirt, das an manchen Stellen mit kruden runden Panzerungsplatten, die irgendwie wie Kochgeschirr wirkten bedeckt war.
Er stie� Keeth seinen stinkenden Atem ins Gesicht und formte einen Satz abgekackter, gemein klingender laute in einer Sprach die Keeth nicht verstand. Dann spie der Kultist dem ehemaligen Makropolenbewohner, den er ja mit seinem Gewicht festgenagelt hatte einen schleimigen Klumpen Speichel in�s Gesicht. Keeth schrie auf...und schmetterte dem Wahnsinnigen sein Knie in die Weichteile. Von einem Augenblick zum anderen wurde der Hass im Gesicht des Kultisten zu blankem Schmerz. Er fauchte, lie� von Keeth und kr�mmte sich unter dem Tritt. Der Seargent kam frei und trat dem Kultisten ins Gesicht. Der Diener der dunklen G�tter wurde wurde einige meter nach hinten geschleudert.
Keeth setzte ihm nach, als sein Gegner eine Automatikpistole aus einem mit Fell besetzten Holster zog und ungeschickt auf den imperialen Soldaten richtete. Keeth packte die Waffenhand des Kultisten und bog sie in letzter Sekunde nach hinten. Der Schuss fuhr gen Himmel.
Keeth hob seinen S�bel und spaltete dem Ketzer den Sch�del. Mit einem gurgelnden Ger�usch kippte die Leiche zur Seite und der Seargent befreite seine Nahkampfwaffe mit einem kr�ftigen Ruck.
Keeth st�hnte und taumelte v�llig ausser Atem den Graben entlang. Vorhin war ihm der Kampfl�rm seiner Kameraden viel n�her vorgekommen. Aber jetzt kam er endlich aus dem Nebel der Tarnwolken Granate heraus und sah seinen Trupp, der mit den feindlichen Grabenk�mpfern ebenfalls kurzen Prozess gemacht hatte.
Er stolperte zu Jelleby. "Meldung..." keuchte er. "Hey Keeth! Da steckst du also! Sag mal wo treibst du dich denn die ganze Zeit rum?" "Quatsch nicht...was passiert?" "Soweit nix." Sagte der fr�here Gildeh�ndler. "Sadge hat�s an der Schulter erwischt, aber er meit er k�nne weitermachen." Keeth nickte. "Wo ist das Todeskoprs?" Jelleby deutete auf das Wrack eines Leman Russ kampfpanzer�s bemalt in den Farben der Monastria Regulars. Das Fahrzeug war in den Graben gefahren und versperrte ihnen den Weg. Seine Ketten und sein Gro�er turm hatten die Grabenw�nde nach aussen gedr�ckt.
"Sie sind da hinter. Wir sind getrennt worden als das Ding hochging. Wir m�ssen aus den Gr�ben raus und um das Wrack rum!"
Keeth brummte. Er vergewisserte sich, das alle seines Teams versammelt waren. Dann schwangen sie sich aus dem Graben und umrundeten hastig den Russ.
Keeth konnte die Soldaten des Todeskorps zwischen den gestapelten Leichen ihrer Feinde sehen. Soweit Keeth das beurteilen konnte waren von Palmer�s Trupp ebenfalls noch alle vollz�hlig.
Kunstst�ck. Dachte Keeth. Bisher hatten sie gegen wahnsinnige Kultisten ohne gr��ere Hirnaktivit�t oder milit�rische Ausbildung gek�mpft. Das einzige was diese Bestien gef�hrlich machte war ihr Fanatismus und ihre Zahl. Aber Einzeln waren sie zu schlagen.
Keeth wollte nicht an die nach bestem standard ausgebildeten ehemaligen PVS Truppen von Skaltra Infernum denken. Die sogenannten "Blood Berets". Einige von diesen Kerlen, die gute Ausbildung, Disziplin, Bewaffnung und Fanatismus vereinigten waren sicherlich noch hier.
Noch schlimmer...was w�re wenn Space Marines der World Eaters Legion pl�tzlich auftauchen w�rden?
Keeth und die anderen spurteten zu den Kriegern hin�ber.
Pl�tzlich merkte er das etwas nicht stimmte. Er drehte sich im laufen um und roch urpl�tzlich den Geruch von Ozon. Die Luft schien zu Flackern und eine blaue Wolke aus Chronopartikeln bildete sich keine 20 Meter weit von Keeth, seinem Trupp und den Todeskorps entfernt.
Entsetzt beobachteten die Tunnelratten wie sich mitten zwischen den vorr�ckenden Straflegion�ren, den methodisch marschierenden Monastria Regulars und den �ber die Rampe rumpelnden Chim�ren- und Salamander Panzern 5 schwer bewaffnete Space Marine Terminatoren der World Eaters materialisierten.
Den ersten Graben hatten sie bezwungen. Die Leichen toter Kultisten und loyaler Soldaten bedeckten den Boden. Palmer atmete schwer und steckte sein Kettenschwert in die Scheide zur�ck. Seine M�nner waren noch unverletzt geblieben. Er sah, wie Vreck einen neuen Gurt in den schweren Bolter einlegte und nickte ihm zu. Nach und nach trafen die Statusmeldungen der Tunnelratten ein. Sie alle hatten den Vorstoss mehr oder weniger unbeschadet �berstanden. Nur von Keeth hatte er noch nichts geh�rt. Er sp�hte durch die Reste der Rauchwolken und hoffte, den Jonuthheimer irgendwo entdecken zu k�nnen.
"Rico!" h�rte er pl�tzlich Keeths Stimme. Palmer wirbelte herum und sah das Tr�ppchen Jonuthheimer. Sie blickten mit halb erhobenen Waffen die Rampe hinauf. Palmer folgte ihrem Blick und erstarrte. F�nf Terminatoren der World Eaters bewegten sich langsam auf sie zu.
"Hier Tunnelratten! F�nf Terminatoren sind aufgetaucht! Wir brauchen sofort Unterst�tzung!" funkte Palmer das Hauptquartier an. Hastig blickte er �ber die Schultern. Mehrere der M�nner waren kreidebleich geworden. Der Leutnant r�usperte sich: "Schwere Waffen nach vorn. Wir m�ssen sie aufhalten!" Vreck wuchtete seinen Bolter auf die Grabenwand und begann zu feuern. Die schweren Waffen der Cadianer und Rakkaner fielen ein. Die Terminatoren wankten, doch sie fielen nicht. Kleine St�cke ihrer Panzerung wurden abgeschmettert, doch das schien die Verr�ter nicht zu st�ren. "Feuer frei! Schiesst mit allem was ihr habt!" schrie Palmer mit sich �berschlagender Stimme und legte mit seiner Plasmapistole an. "Hier HQ. Halten sie aus, Palmer. Wir schicken zwei schwere Jungs mit Panzern r�ber..." Abrupt brach die Verbindung ab. "Schwere Jungs?" murmelte Palmer leise. Eine Garbe aus einem Sturmbolter fegte durch die Tunnelratten und riss Leutnant McDougal und einige seiner Monastria Regulars von den Beinen. Zerfetzt blieben sie liegen. "Durchhalten, M�nner! Hilfe ist unterwegs!" feuerte Palmer die M�nner an. Nun endlich schien ihr Dauerfeuer Wirkung zu seigen. Einem der Giganten wurden durch Vrecks Boltgeschosse die Beine zerfetzt. Krachend kippte er um und kroch noch einige Meter weiter, bevor er liegenblieb. "Schiesst! Sie d�rfen nicht in den Nahkampf gelangen!" schrie Palmer und warf sich in Deckung. Er sah, wie zwei seiner M�nner und der Jonuthheimer Casp in blutige Fetzen verwandelt wurden. Die Tunnelratten konnten sich nicht mehr verteidigen, da dem Feuerhagel aus den Sturmboltern nicht mehr standzuhalten war. Palmer blickte nach oben und erwartete, dass jeden Moment die Terminatoren den Graben erreichten. Pl�tzlich donnerten zwei halb verrostete Chim�ren �ber die M�nner hinweg. Palmer wusste, dass sie mit Sprengstoff vollgestopft waren und von Straflegion�ren gelenkt wurden, die eine Gehirnw�sche erhalten hatten. Dass also waren die schweren Jungs mit Panzern. "K�pfe unten lassen!" bellte Palmer. Einige Sekunden sp�ter
wurde der Erdboden von zwei gewaltigen Explosionen ersch�ttert.
Vor Palmer fiel etwas auf den Boden. Vorsichtig hob er den Kopf und blickte in die verzerrte Fratze eines der Terminatoren. Selbst im Tod strahlte sie noch jahrtausende alten Hass aus. Eine wiederliche schwarze Fl�ssigkeit quoll ihr aus Mund und Halsstumpf. Schnell erhob er sich und blickte �ber den Rand. Vor ihm klaffte ein riesiges Loch auf der Rampe. Von den World Eaters war keine Spur zu sehen. Sie musten pulverisiert worden sein. Palmer bedankte sich still beim Imperator und setzte einen Funkspruch ans Hauptquartier ab: "Hier Palmer. Bedrohung beseitigt. Vielen Dank f�r die Hilfe." Langsam erhoben sich die Anderen und sch�ttelten die K�pfe. Keiner hatte geglaubt, dass er �berleben w�rde.
"Zuh�ren! Wir r�cken weiter vor. Das Tor liegt hinter der zweiten Grabenlinie. Bleibt m�glichst an der rechten Rampenwand," befahl Palmer und st�rmte los. Mittlerweile hatte die zweite Angriffswelle aufgeschlossen und st�rmte nun auf die n�chste Reihe der Vertedigungslinien zu. Von irgendwoher erklang der Gesang eines Mannes, der seine M�nner mit religi�sen Litaneien anspornte.
"Diese irren Kommissare," ert�nte eine Stimme aus dem Funkger�t. "Du solltest besser daf�r sorgen, dass dein Vox-Link ausgeschaltet ist wenn du so etwas sagst, Keeth," sagte Palmer abgehackt w�hrend er rannte. Dann erreichte er den zweiten Graben. Er glitt hinunter und schaltete das Keteschwert ein. Das vertraute Surren verst�rkte seinen Hass auf die Kultisten und all diejenigen, die den glorreichen Imperator verrieten. Ein Kultist mit Muskeln wie ein B�r tauchte vor ihm auf, eine gewaltige Eisenstange �ber dem Kopf schwingend. Blitzschnell rammte ihm der Leutnant das Kettenschwert in die Brust, wo es sich mit lautem Knirschen festfrass. Der Kultist liess seine improvisierte Waffe fallen und griff nach dem Schwert, was ihn seine Finger kostete. Palmer sah, wie die Augen des Ketzers brachen. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er eine Bewegung und fuhr herum, ohne das Kettenschwert loszulassen. Ohne zu �berlegen zog er den Abzug seiner Plasmapistole und der Kopf eines heranst�rmenden Kultisten verwandlete sich in einen blutigen, kochenden Nebel. Mit einem Ruck gelang es Rico, das Kettenschwert zu befreien. Die rotierenden Z�hne schleuderten Blut und Fleischfetzen in alle Richtungen.
"Vreck! Schaffen sie ihren verdammten Bolter an die Spitze!" schrie der Leutnant. Hastig blickte er sich um. Der Grabenabschnitt war schnell aber brutal ges�ubert worden. Mehrere M�nner waren verletzt, doch die Wunden konnten mit Verb�nden oder Schmerzmitteln leicht behandelt werden. "Zuh�ren! Das Tor ist nicht mehr weit. Sobald die Hauptstreitmacht den dritten Graben angreift, r�cken wir vor. Wir werden die Versorgungstunnel in ihrem R�cken betreten. Bis dahin g�nnen wir uns einen Augenblick der Ruhe," sagte Palmer und l�ste die Gasmaske. Er setzte sich auf den staubigen Grabenboden und z�ndete eine Zigarette an. Links von den Tunnelratten tobte noch immer der Grabenkampf, doch der Wiederstand wurde bereits schw�cher. Erste Panzer l�sten sich aus dem Get�mmel und fuhren schiessend der dritten Befestigungsanlage entgegen.
"Der Plan des Kriegsherren scheint aufzugehen," meinte Leutnant Bloxx, Anf�hrer des cadianischen Trupps. Palmer nickte und bot dem muskul�sen Mann eine Zigarette an. Bloxx griff dankbar zu: "Ich habe mich immer gefragt, warum gerade sie dieses Unternehmen leiten, Palmer. Hat das etwas mit ihren Erlebnissen auf Skaltra Infernum zu tun?" Palmer hob die Schultern: "Ich weiss es nicht, Bloxx. Glauben sie mir, als der Befehl dazu kam, war ich sehr �berrascht. Normalerweise f�hren Captains solche Kommandos an." Beide M�nner schwiegen und lauschten dem Gefechtsl�rm. "Sir, sie r�cken vor," meldete Vreck und hob seine Waffe. Palmer dr�ckte seine Zigarette aus: "Bereitmachen, M�nner." Er zog die Gasmaske wieder an und sp�hte �ber den Rand.
S�mtliche Panzer bewegten sich nun mit vollem Tempo die Rampe hinauf, gefolgt vom Todeskorps, den Jonuthheimern und den noch lebenden M�nnern der Straflegion. "Bleibt auf der rechten Seite. Dort befindet sich das Tor," sagte der leutnant und kniff die Augen zusammen. Wo war es? Palmer wusste, dass er zuerst die Position herausfinden musste. Eine Suche im offenen gel�nde war trotz des Angriffs zu gef�hrlich. Dann nahm er an einer Stelle ein kaum wahrnehmbares Flimmern wahr. "Ein Tarnfeld, deshalb wird das Tor nicht verteidigt," fl�sterte er vor sich hin. "Ich habe das Tor gefunden. Folgt mir!" Die Tunnelratten kletterten aus dem Graben und sprinteten los. Nach ungef�hr 200 Metern liess Palmer anhalten und die M�nner warfen sich zu Boden. Der Krieger robbte schnell vor das Tarnfeld. Nur bei genauem Hinsehen konnte man das Flimmern erkennen. Es hat wohl dazu gedient gl�ubige Pilger davon abzuhalten, ohne die verlangte Spende in den Schrein zu gelangen. Jetzt galt es nur noch herauszufinden, wie man das Feld durchdrang.
Mehrere Sch�sse pfiffen �ber die M�nner hinweg. "Beeil dich, Rico. Ich will nicht noch l�ner auf dem Pr�sentierteller liegen," h�rte Palmer Keeths Stimme �ber Funk. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und ber�hrte das Feld. Ein Kribbeln fuhr seinen Arm hinauf und die Hand verschwand. Hastig zog er ihn zur�ck.
"Verdammt! Das ist wie ein Vorhang!" fluchte Vreck, um seine Erleichterung zu �berspielen. Palmer grinste: "Los geht�s!"
Der Versorgungstunnel war ungef�hr zehn Meter breit und acht Meter hoch. Schweigend bewegten sich die Tunnelratten vorw�rts. Nur das klappern ihrer schweren Stiefel auf dem st�hlernen Boden war zu h�ren. Palmer zog eine Karte aus der Tasche und verbarg das Symbol der Inquisition vor Bloxx Augen, der neben ihm ging. "Noch etwa 150 Meter. Dort biegen wir rechts ab, um nach unten zu gelangen. Bloxx, sie f�hren den Rest geradeaus nach oben." Bloxx nickte: "Verstanden."
An der Abzweigung blieben sie stehen. Ein g�hnendes schwarzes Loch f�hrte tiefer in den Untergrund des Schreins hinab. "Viel Gl�ck, Palmer," sagte Bloxx und seine M�nner salutierten. Palmer nickte abgehackt und wandte sich der steilen Rampe zu.
Einige Minuten stapften die beiden Trupps durch die von schwachen Lichtstrahlen durchbrochene Dunkelheit. Keeth und Palmer bildeten die Spitze. Dieser Tunnel war nur etwa halb so gross, wie der Hauptstollen. "Irgendwas is� faul," hauchte Ander. "Ach komm, du bist doch kein Angsth�schen," lachte Sadge, der auch hier seine Sonnebrille trug, und klopfte ihr auf die Schulter. Ander warf ihm einen zornigen Blick zu: "Glaubst du etwa, dass das Versorgungstunnel sind?" Palmer horchte auf und liess sich zur�ckfallen: "Wiederholen sie das noch mal, Ander." Die junge Frau blickte ihn unsicher an. "Nun," begann sie, "Versorgungstunnel sind normalerweise nicht so gross. Selbst in Makropolst�dten k�nnen oft nur drei ausgewachsene Menschen nebeneinander gehen. Hier aber," sie deutete zur Abzweigung zur�ck, "k�nnte ein Panzer durchfahren." Ketth blieb stehen und wandte sich um. Ketths und Palmers Blicke trafen sich und beide schienen dasselbe zu denken. In diesem Moment ersch�tterte eine Explosion den Tunnel. Einige Soldaten drehten sich um. "Stehenbleiben. Wir m�ssen in die andere Richtung," knurrte Vreck, der am Schluss der zwei Trupps gewesen war. "Wir sollten schleunigst hier weg," murmelte Keeth. Dann, zu Palmer gewandt: "Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass das eine verfluchte Falle sein k�nnte?"
"Keeth, ich denke wir m�ssen hierbei mit allem rechnen." Entgegnete der Leutnant d�ster.
Keeth verzog das Gesicht. "Na sch�n." Sagte er, und nach einer Pause: " Drake? Sie mal nach, was du machen kannst." Alle Augen richteten sich auf den schweigsamen Makropolsoldaten mit den kurzgeschorenen, dunklen Haaren und den von Schmuckringen �berbeladenen Ohren.
Drake sagte nichts. Er sah Keeth an.
"Sofort meinte ich!" Keeth wollte seine Stimme hier im Tunnel zwar nicht unn�tig an Lautst�rke zunehmen lassen, dies galt aber nicht f�r die Sch�rfe.
Drake zuckte die Achseln und tat im n�chsten Moment etwas, was Leutnant Rico Palmer immer im Ged�chtnis bleiben w�rde.
Mit einer einzigen, fl�ssigen Bewegung warf Drake Klinger seinen Laserkarabiner zu, lief aus dem stand auf die von dicken R�hren und Kabeln durchzogene Wand zu, sprang dagegen und lief durch seinen Schwung gute zwei Meter an ihr hoch. Dann bekam er einen aus der Wand ragenden Haltegriff zu fassen, stie� sich von dort h�her und umklammerte ein besonders tiefh�ngendes Kable. Er schwang vor und zur�ck und wuchtete seinen K�rper fast ger�uschlos h�her und erwischte eine weitere R�hre. Wie ein Artist, flog er irgendwann lautlos hinter das Hauptrohr und begann sich kriechend zu entfernen.
Zuerst h�rte man noch ein paar rumpelnde Ger�usche, dann war Drake von der einen Sekunde auf die andere schon in der acht Meter hohen der Zwischendecke verschwunden.
Palmer, Keeth und die anderen sahen ihm nach.
"Beindruckend." Hauchte Palmer. "Be�ngstigend." Grummelte Vreck. "Nur keine Sorge Kameraden!" Klinger grinste sein typisches Sunnyboy grinsen und nahm seinen mit Spielkarten verzierten Helm ab, um sich durch das krause Haar zu fahren. "Nicht alle von uns Makropolenbewohnern sind mit derartigen F�higkeiten gesegnet. Soldat Drake bildet da lediglich eine Ausnahme."
"Aber er tickt nicht ganz richtig!" Sagte Ander leise. Ihr langes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden und lugte hinter ihr aus ihrem schlecht sitzenden Infanteriehelm heraus.
"Das w�rdest du auch nicht..." Sadge schaltete sich ein. "Wenn du h�ttest mit ansehen m�ssen, wie diese dreimal verfluchten Rekrutierungsbeamten deine ..." "Wir sollten weiter gehen." Fiel im Keeth ins Wort und schob zwei neue Patronen in den Lademechanismus seiner Schrotflinte. "Euer Kaffeekr�nzchen k�nnt ihr ein ander mal halten." Die Krieger waren nicht unbedingt scharf darauf zu erfahren, was Drake zugestossen war und setzten sich mit den Jonutheimern wieder in Bewegung.
Der Gang schien sich endlos fortzusetzen. Palmer, Keeth, und Jelleby bildeten die Spitze, w�hrend die restlichen Soldaten in kleineren Gruppen folgten.
"Rico?" Keeth ergriff die Gelegenheit. "Sag mal glaubst du nicht auch, das die Inquisition viel mehr plant als der Armee einen leichten Vorstoss in�s Herz der Ketzer zu erm�glichen?" Keeth hatte gefl�stert, um Jelleby, der mit seiner mit dicken Schn�ren und B�ndern versehenen Plasmapistole k�mpfte. Die Ladeanzeige war fast bei null, aber Jelleby sch�ttelte und beh�mmerte die Pistole um noch ein wenig Energie zu gewinnen. Seargent Vreck grunzte ver�chtlich und jeder Techadept w�re wegen einer solchen Respeklosigkeit gegen�ber der Waffe wohl in Ohnmacht gefallen.
"Ich meine..." redete Keeth weiter. "Warum schicken sie keine Gardisten f�r so einen Job? Oder Space Marines? Was f�hren die im Schilde?"
"Ich weiss es nicht Kumpel." Palmer befingerte den imperialen Adler, den er an einer kurzen Kette um den Hals trug und schob ihn sch�tzend unter seine Gasmaske.
Er versuchte nicht an das Verh�r des Inquisitors zu denken, welches er damals auf Skaltra Infernum hatte �ber sich ergehen lassen m�ssen. "Aber ich habe kein gutes Gef�hl dabei."
Sie n�herten sich einer scharfen Biegung im Tunnel.
"Naja Alter..." Keeth war den anderen ein paar Schritte vorraus. "ich denke mal wenn wir genaueres wissen wollen, m�ssten wir jemanden treffen um nach dem Weg zu fragen." Er grinste und Bog um die Ecke.
Fast w�re er mit dem Soldaten der Blood Berets zusammengestossen, der genau im selben Moment um die Ecke schlenderte. Keeth schrie vor Verwunerung auf und warf sich zur�ck in den Gang in dem noch der Rest seines Trupps stand.
Sekunden sp�ter peitschten Lasersch�sse gegen die Wand und der Blood Beret st�rmte um die Ecke.
Seine Verwunderung war gro�, als er neben Keeth noch die anderen imperialen Soldaten erblickte, doch er konnte seinem Erstaunen keinerlei artikulierten Laut beimessen, da Palmer ihm den Kopf mit seiner Plasmapistole buchst�blich vaporisierte.
Jelleby und Palmer sprangen hinter die Biegung und sahen einen weiteren Blood Beret die weite des anderen Ganges hinabpoltern.
"Jelleby!" Schrie Palmer. "Schiessen sie! Meine Pistole muss ich erst 30 Sekunden lang wieder aufladen!" "ich versuch�s ja Chef!" Jelleby fummelte an seiner eigenen Plasmapistole herum, nahm eine komische Schusshaltung ein und unklammerte die Waffe mit beiden H�nden. "Ich ... ich glaub das Ding ist kaputt!" "So wie alles was ihr besitzt!" Vreck war um die Ecke getreten und richtete seinen schweren Bolter wie beil�ufig auf den fliehenden Blood Beret. Er kam aber nicht zum schiessen.
Ein dumpfes Poltern dr�hnte pl�tzlich durch den Gang und vermsichte sich mit dem Stiefelgepolter des Fliehenden. Dann fiel Drake pl�tzlich von der Decke auf den Chaos Soldaten. Sein Kampfmesser hob und senkte sich und der gurgelnde Schrei des Dieners der dunklen G�tter starb abrupt ab.
"Drake? Er ist tot." Leutnant Rico Palmer und die anderen waren hinter den Soldaten getreten, der immer noch wie wild auf den Blood Beret einstach. "Drake?...Drake!"
Drake blickte auf, als s�he er die anderen zum erstenmal. Sein diabolisches Grinsen, was sich auf seine sonst so ausdruckslosen Gesichtsz�ge gestohlen hatte verblasste allm�hlich.
Er war voll mit dem Blut des Get�teten. "Das reicht." Sagte Keeth. Drake erhob sich. Beugte sich noch mal zu dem gefallenen Blood Beret hinunter und wischte mit zwei Fingern Blut aus einer der Stichwunden. Dann fuhr er sich mit den Fingern durch�s Gesicht und malte mit dem Blut zwei rote Sterifen unter seine Augen. Kriegsbemalung. Vreck spuckte ger�uschvoll aus.
"Ich will euch was zeigen." Sagte Drake und er sprach zum erstenmal seit Beginn der Mission. Mehr als ein Mitglied der Tunnelratten w�nschte sich, er h�tte es nicht getan.
Keeth lehnte an der Wand. Sein Kopf drehte sich voller widerspr�chlicher Gedanken und Gef�hle. So schlimm? War es so schlimm? Niemals hatte er dieses Leben gewollt. Niemals hatte er seine Mutter, seine Geschwister und seine geliebte Maleena zuhause zur�cklassen wollen. Er hatte gedacht, als �ltester Sohn w�rde er nach dem Tod seines Vaters die Windmaschine �bernehmen, die sie alle ern�hrte. Auf Jonutheim, war das Leben hart aber geregelt. Die Kinder lernten in der fast lichtlosen Umgebung mit einer Waffe umzugehen, bevor sie laufen konnten. Keeths Familie hatte die Windmaschine in der Siedlung betrieben. Die starken Winde, die st�ndig durch die untersten Schichte der gewaltigen Makropole heulten, konnten so zu Energie verarbeitet werden. Wenn man Spass wollte, ging man auf einen Drink r�ber ins "Sinner�s" und der Alltag wurde einem durch gelegentliche Angriffe der Aschenghoule nicht langweilig.
Keeth hatte jahrelang gehofft seine Lieben eines Tages wiederzusehen. Das Ihn irgendein Zufall wieder einmal zur�ck nach Jonutheim bringen w�rde. Er hatte gedacht, das dieser ganze Kreuzzug nur ein gro�er, abenteuerliches Spass w�re! Wie dumm von ihm. Was machte seine Mutter wohl ohne ihn? Konnten sie sich seine Geschwister ohne ihren �lteren Bruder durchboxen? Keeth dachte vor allem an die Zwillinge, die er schrecklich vermisste.
Wie lang war es her seit dem sie ihn das letzte mal mit "Keeth? Spielst du mit uns Ganger und Arbitrator?" genervt hatten?
Keeth legte seine behandschuhte Hand auf sein Gesicht. Dann nahm er den Helm ab. Fr�her hatte er das Imperium, dem er dienen musste gehasst. Warum verbat der g�ttliche Imperator es den Leuten, frei zu bestimmen wie sie leben wollten? Auf Car Darrow hatten sie das impriale Recht wieder eingef�hrt. Die Zivilbev�lkerung war davon nicht begeistert gewesen. Auf Joquais Harradrim, hatten sie die Exoditen der Eldar bis zur Ausrottung gejagt, um sich auf ihrem heimatlichen Gebiet stinkende Fabriken zu errichten.
Auch auf Skaltra Infernum war Keeth bereit gewesen zu glauben, das man die Leute da anbeten lassen sollte wen sie wollten.
Aber dann hatte er die wahre natur des Chaos gesehen. Das, was es aus den Menschen machte, wozu es sie bef�higte und verdammte. Von allen Feinden des Imperiums. Den kriegerischen Orks, den er auf Gallilee und Delta Serpentis gegen�ber stand zu den unheimlichen Eldar auf Joquais Harrarim �ber die wahnsinnigen Symbionten Kultisten von Borealis bis hin zu den f�rchterlichen Maschinenwesen, welche BDU-LV 39 bev�lkerten, f�rchtete er das Chaos.
Und er f�rchtete das Kommissariat, die Armee, die andern Regimenter, die immer auf die Jonutheimer herabgeblickt hatten. Er hasst das Oberkommando weil es seine Leute als "ersetzbar" und "wertlos" erachtete und sie demzufolge immer wieder gro�z�gig bei Sturmangriffen oder Landungen einsetzte.
Keeth hatte die Menschenverachtung des Imperiums kennengelernt. Mehr als einmal. Auf Skaltra Infernum hatten sie den Kommissar von Ricos Zug der Todeskorps, einen gewissen Stockmann am Hals gehabt. Er hatte den armen kleinen Br�ckenwasser mit Exekution gedroht.
Br�ckenwasser war jetzt tot. Vor den Augen von Keeth den dunklen G�ttern geopfert worden.
Als die Jonutheimer sich nach dem dritten, missgl�ckten Vorstoss in die dortige Makropole Labour 1 in die Perseus Makropole zur�ckziehen wollten, hatte Stockmann Seargent Heltz erschossen. In der selben Nacht hatten sich Keeth, Silver und ein paar andere in Stockmanns Zelt geschlichen, den Bastard umgebrcht und in einen Brunnenschacht geworfen.
Niemand hatte es je herausgefunden.
Und jetzt hatte ihm Oberst Altan Listic, der Kommandant der Jonutheimer versprochen, das er nach Hause gehen d�rfte, wenn er diesen Job hier erledigte. Sollten Karriere Soldaten wie Palmer und Vreck mit ihrem offensichtlichen religi�sen Schaden doch glauben und k�mpfen wof�r sie wollten. Keeth w�rde das nicht.
"Sie haben sie ganz sch�n zugerichtet was?" Palmer lie� sich neben Keeth gleiten und nahm seinen Helm ab. Der Leutnant griff zu seiner Wasserflasche und nahm einen gro�en Schluck von dem mit Natrium versetzten Wasser zu sich.
Die anderen Soldaten der Tunnelratten sa�en in Gruppen zu beiden Seiten des Tunnels verteilt. Hielten Wache oder ruhten sich aus. Manchmal ging das eine in das andere �ber.
Palmer fingerte nach einer Zigarette. "Dein gequalme wird dich noch irgendwann umbringen Alter." Keeth brachte ein m�des l�cheln zustande. Palmer grinste und steckt sich seinen Glimmstengel an. "Naja, was Ketzer, Rebellen, Symbionten Orks, Eldar und diese Maschinenkrieger nicht geschafft haben!" Keeth lie� den Kopf h�ngen.
"Nun wissen wir also, das wir nicht die ersten sind." Palmer deutet mit seinem Kopf in die Richtung der �bel zugerichteten Leichen der imperialen Gardisten.
Drake hatte sie entdeckt. Sie lagen im einem Seiten Tunnel verteilt. Niedergem�ht mit grausigen Hieben.
Weiter hinten waren Jelleby, Ander und Vreck bem�ht, die Leichen abzudecken und f�r das Bestattungskommando zu markieren.
"Sie haben ihnen die Augen genommen..." Ander�s Stimme zitterte. "Ja schlim das." Jelleby durchkramte die Taschen einer Leiche. "Sie haben sie nicht mal bestattet." Fuhr die junge frau fort. "Schlimme.....Tat." Kam es von Jelleby, der eine weitere Leiche abklopfte und, als er nicht wertvolles finden konnte versuchte, dem kopflosen Gardisten in seiner Sandfarbenen Uniform sein Hochenergielasergewehr aus der steifen Hand zu winden. Vrecks�s Schlag traf ihn unvermittelt.
Der dicke Gildeh�ndler schlitterte gute 3 Meter den Boden entlang, bevor er liegen blieb. Ander dreht sich zu Vreck um. "Ihr.......ihr seit wirklich das letzte!" Vreck�s Stimme war nicht laut, aber schneidend scharf. "Hier haben brave, tapfere M�nner ihr Leben im Dienste seiner unsterblichen Herrlichkeit zu Terra geopfert, und ihr wertlosen maden habt nichts besseres zu tun als sie auszurauben!" Ander wich vor dem bebenden Riesen zur�ck. Jelleby kam auf die F�sse und rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf. "Schon gut mein gutgebauter Freund!" Er brachte ein dummes Grinsen zu stande. Reg dich nicht auf, ist ja genug f�r alle da!"
Vreck setzte den schweren Bolter vorsichtig ab und hob die F�uste: "Du r�hrst die Leichen nicht mehr an, du mieses St�ck Dreck." Die Augen des Seargents waren nur noch schmale Schlitze, die gef�hrlich blitzten. Vorsichtig wich Jelleby einige Schritte zur�ck: "Hey, sie brauchens ja nicht mehr." Vreck schnaubte wie ein Bulle, als er langsam auf den Jonuthheimer zuging. "Vrek! H�ren sie auf damit und k�mmern sie sich um die Leichen," sagte Palmer leise und erhob sich. Der Seargent blieb stehen, doch seine Schultern hoben und senkten sich wie bei einer gewaltigen Maschine: "Das tue ich, Sir. Es ist Zeit, dass ich diesem Leichenfledderer ein wenig Disziplin beibringe." Jelleby wich noch weiter zur�ck, sein Gesicht weiss wie Kreide: "Chef! Tun sie doch was!" Ander machte pl�tzlich einige Schritte nach vorn und fasste den Seargent am Arm. Sie fl�sterte ihm einige Worte zu und Palmer und Keeth sahen v�llig entgeistert zu, wie sich Vreck langsam beruhigte. Der Leutnant liess die Kippe fallen und z�ndete eine neue Zigarette an. "Was h�ttest du getan, wenn er Jelleby angefasst h�tte?" fragte Keeth und streckte sich. Palmer nahm einen tiefen Zug: "Ich... ich h�tte ihn nach dem Einsatz vors Kriegsgericht gebracht." Dann, nach einer Pause: "Und damit meinen letzten Jugendfreund verloren." Keeth hob die Augenbrauen: "Du hattest eine Jugend?" Der Leutnant lachte bitter auf: "Oh, ja, stell dir vor. Hunt und Vreck waren meine besten Freunde, damals auf Krieg... Auch einige der M�nner, die nun auf Skaltra Infernum begraben liegen, geh�rten dazu. Vreck ist der Letzte." Keeth schwieg verlegen und blickte zu Ander hin�ber, die sich neben Vreck gesetzt hatte.
"Wei�t du, du hast mich mal gefragt, warum ich keine Bionics will," fuhr Palmer unvermittelt fort. "Ich... ich habe Angst davor, dass durch so ein Ding meine Seele verloren geht. Es... es klingt bl�d, aber schau dir nur mal diese Techadepten an. Das... das ist nicht nat�rlich." Keeth lachte nicht �ber Palmers Angst. Er klopfte dem Leutnant auf die Schulter: "Klare Sache, Rico." Palmer lehnte sich zur�ck: "Noch f�nf Minuten." Er schloss sein verbliebenes Auge und dachte an Krieg. Er wusste nicht, wann er das letzte mal die verstrahlte Oberfl�che seiner Heimat gesehen hatte. Damals hatten sie dort oben Rennen mit ausgemusterten Fahrzeugen gemacht. Viele waren gestorben oder verstrahlt worden. Bei so einem Rennen hatte er auch seine Freundin kennengelernt. Es waren die sch�nsten zwei Wochen seines Lebens gewesen. Und nun? Nun konnte er sich nicht mal mehr an ihr Aussehen und ihren Namen erinnern. Ruckartig erhob er sich und zog seine Gasmaske an. Es hatte keinen Zweck, �ber die Vergangenheit nachzudenken. Alles was z�hlte war der Imperator und das Imperium.
"Wir brechen auf," sagte er knapp. Die Tunnelratten erhoben sich und marschierten mit entsicherten Waffen weiter. Vreck, Palmer und Keeth bildeten die Spitze, w�hrend Jelleby um seiner Sicherheit willen das Schlusslicht bildete. Langsam bewegten sie sich voran, bis sie nach einer halben Stunde eine Treppe erreichten, die noch weiter hinabf�hrte. "Mann, wo f�hrt die den hin," maulte Sadge und schob seinen Helm nach hinten. Palmer studierte kurz seine Karte und nickte zufrieden. "Drake, sie gehen voraus. Wir folgen ihnen in zwei Minuten." Drake nickte schweigsam, h�ngte seinen Laserkarabiner um und verschwand. Die Minuten schienen endlos zu sein. Doch schliesslich nickte Palmer den M�nnern zu.
Die Treppe war steil und schlecht beleuchtet. Die Stufen waren glatt und unregelm�ssig, so dass man aufpassen musste, damit man nicht auszurutsche. Nach ungef�hr f�nfzig Metern stiessen sie auf die Leiche eines Blood Berets. Ein sauberer Schnitt durch die Kehle hatt seinem Leben ein Ende gesetzt. "Scheint sich beruhigt zu haben," meinte Keeth und Palmer nickte zustimmend. Sie fanden noch zwei weitere Leichen, bevor sie auf Drake stiessen, der kurz vor dem Treppenfuss auf dem Boden kauerte. Er hob vier Finger und deutete dann nach rechts. "Vier M�nner," �bersetzte Keeth leise. "Die geh�ren mir," knurrte Vreck. Er wuchtete den schweren Bolter hoch, sprang von der Treppe und dr�ckte den Abzug. Die Waffe erwachte krachend zum Leben. Palmer sprang in den Korridor hinunter und sah gerade noch, wie der letzte der H�retiker zu Boden ging. Die vier abtr�nnigen Soldaten hatten eine schwere Stahlt�r bewacht. Langsam ging der Leutnant darauf zu und betrachtete das Schloss, welches die T�r sicherte. "Was jetzt, Boss?" fragte Sadge, der ebenfalls n�hergetreten war. "Das kriegen wir nie auf."
Palmer zog die Maske vom Gesicht. Es war bleich und wirkte ausgezehrt. Keeth erschrack bei diesem Anblick. So hatte Rico gestern noch nicht ausgesehen. Mit zitternden Fingern z�ndete sich Palmer eine Zigarette an und musterte das Schloss genauer. Es schien nichts besonderes zu sein. Ein normales B�gelschloss, allerdings aus Titanium gefertigt und fast unzerst�rbar. "Verdammt," fluchte Palmer. "Jelleby! Komm mal her. Das is� was f�r dich!" rief Keeth. Der Gildeh�ndler kam langsam n�her, wobei er einen grossen Bogen um Vreck machte. Er untersuchte das Schloss und meinte dann: "Das ist verflucht gute Arbeit. Wird ne Weile dauern, Chef." Palmer nickte nur und lehnte sich an die Tunnelwand. Seine leere Augenh�hle schmerzte h�llisch. Das tat sie oft, wenn die M�chte des Chaos im Spiel waren. Und das waren sie hier unten definitiv. Er beobachtete, wie Jelleby am Schloss herumfummelte und seufzte. Was zum Teufel mochte hinter dieser T�r liegen? "Alles in Ordnung, Rico?" fragte Keeth leise. Palmer nickte und grinste fl�chtig: "Ja. Mir scheint, als ob wir nicht die einzigen sind, die sich gut verstehen." Keeth drehte sich um und erblickte Vreck, der sich mit Ander unterhielt. Es war das erste Mal, dass der junge Jonuthheimer den bulligen Seargent l�cheln sah. Er setzte zu einer sarkastischen Bemerkung an, als Jelleby rief: "Das Schloss ist offen!" Palmer zog seine Plasmapistole und nickte den Soldaten des Todeskorps zu, die ihre Schrotflinten bereitmachten. Er trat auf Jelleby zu: "�ffnen."
Vorsichtig dr�ckte der ehemalige Gildeh�ndler die T�r auf und ein langgezogener, unmenschlicher Schrei erf�llte den Tunnel. Danach begannen mehrere Stimmen zu fl�stern und zu schreien. Palmer st�rmte durch die T�r. Mit einem schnellen Blick erfasste er den Raum. Im Zentrum stand eine Art Tisch, auf dem eine Gestalt festgeschnallt war. An den W�nden waren Ketten und K�fige befestigt, deren Zweck auf den ersten Blick erkennbar war. Drei M�nner in blutverschmierten Roben und Masken fuhren herum. Palmer hob den Arm und ein Plasmastrahl durchbohrte den vordersten Mann. Die beiden anderen wurden durch zwei Sch�sse aus Schrotflinten zur�ckgeschleudert und get�tet. Vorsichtig n�herte sich Palmer der Gestalt auf dem Tisch. Sie war furchtbar verst�mmelt. Ein gesicht war nicht zu erkennen. Zwei Augen starrten schmerzgeweitet aus einer aufgew�hlten, blutigen Fleischmasse, die durch einen schwarzen Schlitz, wahrscheinlich der Mund, gespalten wurde. Wo Finger sein sollten, befanden sich nur blutige St�mpfe. Die Folterknechte waren gerade dabei gewesen, den Mann bei lebendigem Leib auszuweiden. Was sie ihm angetan hatten, war unbeschreiblich. Palmer bek�mpfte seine �belkeit und trat n�her. Hinter ihm �bergab sich jemand ger�uschvoll und er wandte sich um. Ander kniete gekr�mmt auf dem Boden und wurde von Vreck gest�tzt. "Bringen sie sie raus, Seargent," sagte der Leutnant und unterdr�ckte das Zittern in seiner Stimme.
"Wer... wer sind sie?" fl�sterte eine gebrochene Stimme. Sie stammte unzweifelhaft vom gefolterten Mann. Bei jedem Wort floss Blut aus seinem Mund. "Leutnant Rico Palmer, Imperiale Armee," erwiderte der Leutnant. Der Mann drehte seinen Kopf: "Dem... dem Imperator sei Dank. Ich bin... ich bin Inquisitor Daniel Bendedictus Mortarius. Ich... ich..." Palmer beugte sich n�her: "Was ist hier los, Inquisitor? Sagen sie es mir." Ein St�hnen entfuhr dem Inquisitor und sein K�rper begann zu zucken: "Ich... werde... werde bald dem Imperator gegen�bertreten. Ich werde versuchen... ihnen alles zu sagen..." Mortarius brach ab und Palmer zog eine Spritze mit starkem Schmerzmittel aus einer Tasche. Er injizierte es dem Mann und wartete. "Danke... Leutnant. Das hier ist nicht nur ein... Schrein. Es ist... ist zugleich die gr�sste Bibliothek der... Inquisition in diesem Subsektor. Ich weiss... weiss was sie auf Skaltra Infernum gefunden haben. Durch sie hat es... Inquisitor Flavius ebenfalls gefunden. Es... es ist unvorstellbar alt und b�se." Der Inquisitor hustete eine Brocken schleimiges Blut heraus. "Er.. er wurde als H�retiker gebrandmarkt, als er... als er sich mit diesem... diesem Ding verb�ndet hat. Er ist... irgendwo hier. Halten... halten sie ihn auf. Das... das Licht... mein Imperator... ich... ich komme..." Palmer z�gerte, dann streckte er seinen Arm aus und schloss die Augen des Inquisitors. Er zog seinen Mantel aus und warf ihn �ber den geschundenen K�rper. Er z�ndete eine Zigarette an: "Flavius. Sie wussten es. Sie wussten es die ganze Zeit." Keeth nahm den Helm ab und fuhr sich durchs Haar: "Du... du meinst, der Schrein ist ihnen egal? Sie wollen nur diese Bibliothek retten und diesen Verr�ter Flavius aufhalten?" Palmer wandte sich dem Jonuthheimer zu: "Das w�rde ich nicht sagen. Dieser Schrein ist wichtig. Ihn nicht zu retten w�re pure H�resie." Gedankenverloren strich er sich �ber seine T�towierung. "Wir m�ssen ihn aufhalten, Keeth. Ihn und dieses... Ding. In Labour-1 hat es einige meiner Freunde umgebracht. Wir
werden den Zorn des Imperators entfesseln und es vernichten." Keeth sch�ttelte den Kopf. Diese Sache mit verr�terischen Inquisitoren und uralten Monstern wurde ihm langsam zu gross. Er wollte nur noch nach Hause.
"Wir m�ssen weiter, M�nner. Jelleby, k�mmern sie sich um die T�r dort dr�ben," befahl Palmer und deutete auf eine T�r, die auf der anderen Seite des Raumes lag. "Sag mal, Rico, vertraust du der Inquisition etwa? Ich meine, sieh dich mal um. Diese Kammer ist uralt. Die hat nicht erst dieser Flavius errichtet. Ausserdem haben sie uns �ber den wahren Hintergrund der Mission im Dunkeln gelassen," sagte Keeth. Palmer fuhr herum. Sein Auge glitzerte kalt: "Ja, ich vertraue der Inquisition, Keeth. Sie sch�tzt uns vor den zahlreichen Gefahren, die �berall unerkannt lauern. Sie bestrafen Abtr�nnige und jagen jeden, der gegen das Imperium und den glorreichen Imperator ist. Und wenn sie uns etwas verschwiegen haben sollten, werden sie ihre Gr�nde daf�r haben!" Keeth fuhr zur�ck und hob die H�nde: "Beruhig dich, Rico. War nur ne Frage, okay?" Palmer nickte abgehackt und zog die Gasmaske hoch. Der aufgemalte Totenkopf grinste bedrohlich. "Fertig, Chef. Das Schloss war ein Klacks," rief Jelleby.
"Also denn...los" Keeth �berpr�fte seine Schrotflinte und nickte Sponson und Drake zu, die jeweils zu einer Seite der Doppelfl�gel T�r Aufstellung bezogen. Palmers Todeskorps verteilte sich gro�z�gig im Raum.
Palmer signalisierte Jelleby, das er den �ffnungsmechanismus der T�r ausl�sen sollte. Der dicke Gildeh�ndler grinste und beugte sich �ber die Kontrollen.
Sekunden sp�ter glitt die T�r mit einem hydraulischen Quietschen auf...und mehrere Hartmantelgeschosse einer Automatikkanone zerfetzten einem vor dem Foltertisch stehenden Todeskorpsoldaten. Drake und Sponson warfen sich zur�ck und aus der Schusslinie. Ein Ger�usch wie das dumpfe, bronzene T�nen einer alten Glocke fegten die Geschosse in den Raum mit den imperialen Soldaten. Sie durchl�cherten die hintere Wand, den Tisch und den K�rper des Inquisitors.
"Verdammte Schei�e!" Schrie Keeth �ber den L�rm. "Die haben auf uns gewartet!" "Blitzmerker!" Ricos Stimme war �ber den anhaltenden Gefechtsl�rm kaum zu h�ren. "Ich hasse diese Ketzer langsam!" Klinger fluchte zwischen zusammengepressten Z�hnen und schob eine neue Energiezelle in sein Lasergewehr.
"Wie m�ssen sie ausschalten!" Die halb beiseite geschobenen Fl�gelt�ren beulten sich unter dem Einschlag der Geschosse.
"Sie haben uns festgenagelt!" schrie Sadge. "Nur die Ruhe du Schisser..." Vreck, Ander sch�tzend hinter sich versteckend pflanzte sich seinem Helm auf den runden Sch�del. "Irgendwann muss die beschissene Drecksau Muni wechseln, dann haben wir ihn."
"Mir scheint als ob der Munition f�r ein ganzes Millenium hat." Niemand verstand Keeth �ber den knatternden L�rm und den glockent�nenden Einschl�gen.
"Wenn wir nur irgendwie auf Handgranaten Reichweite rankommen k�nnten...Lansa?" Palmer sah zu dem Flammenwerfertr�ger der Jonutheimer hin�ber. "Keine Chance." Sagte dieser.
"Ich mach�s!" Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Drake. Der Aufstand und sein Lasergewehr schulterte. "Nein, das verbiete ich!" Keeth blickte verst�rt zu dem v�llig ruhig wirkenden Ganger hin�ber. "Nichts da, das schaffst du nicht...nebenbei, was willst du eigentlich?" Drake hielt es f�r besser seine Absicht zu demonstrieren als zu erl�utern. Er nahm Anlauf und sprang in den Korridor, aus dem unabl�ssig der Tod regnete. "SCHEI�E DRAKE! DU BASTARD! WAS SOLL DAS?!" Keeth schrie dem offensichtlich Lebensm�den Soldaten hinterher. Er streckte seinen Kopf aus der Deckung und konnte die Kanone sehen, die am Ende des geraden Ganges aufgestellt war. Zwei Blood Beret Krieger waren eifrig damit besch�ftigt, das Ding zu laden und abzufeuern. Drake hatte irgendwie in einer Nische des Korridors, die wohl dazu diente Flammenschutzmittel oder elektrische Anschl�sse zu beherbergen Schutz gefunden. Seine leeren Augen blickte zu seinen zu bedien Seiten der Fl�gelt�r verkrochenen Kameraden. "KEETH!". Rico zerrte den Seargent in Deeckung zur�ck. Nur wenig sp�ter schmetterten bereits wieder Geschosse gegen die Fl�gelt�r. "Verdammt...was macht er da?" Keeth blickte in das von der Gasmaske und der Schutzbrille verdeckte Gesicht des Leutnants. "Ich hab keine Ahnung, aber wenn wir davon ausgehen, was er mit den Wachen im Tunnel gemacht hat..." Palmer wurde von einer dumpfen Explosion unterbrochen. Dann von einer zweiten. Das Feuer aus dem Gang wurde sporadischer und erstarb schlie�lich. Keeth und Palmer h�rten keine Sekunde sp�ter das fiepen von Lasersch�ssen. Keeth drehte sich um und sp�hte in den Korridor.
Drake hatte die Besatzung der Maschinenkanone ausgeschaltet. Weitere Gegner waren nicht zu sehen. "Bei den Eiern des Imperators..." Sadge dr�ngte sich nach vorne, noch ehe Keeth seinen Leuten den Befehl erteilt hatte vorzur�cken.
Vorsichtig schlossen Jonutheimer und Todeskorps zu Drake auf, der mit seinem Lasergewehr auf etwas am Boden zielte.
Palmer glitt vorsichtig n�her. Seine Plasmapistole in einem stabilen, zweih�ndigen Griff gefasst. Er konnte Explosionsspuren an den W�nden erkennen. Drake musste zwei Handgranaten nach dem Waffenteam geworfen haben. Vorsichtig lugte er hinter den breiten Schild der Kanone. Der K�rper des Sch�tzen lag auf dem R�cken. Zwei Einsch�sse, jeweils im Herz- und Lungenbereich, zeichneten sich auf seiner alten, rotgef�rbten Armaplastweste ab. Sein K�rper lag auf einem Haufen leergeschossener Automatikh�lsen.
Der leutnant pfiff leise durch die Z�hne. "Saubere Arbeit Soldat Drake." "Nicht unbedingt Rico." Keeth Stimme war kaum mehr als ein Fl�stern. "Was denn?" Fragte Palmer und umrundete den Waffenstand um zu sehen warum die Jonutheimer und seine eigenen Soldaten einen Kreis gebildet hatten und auf den Boden starrten.
"OH SCHEISSE!"
Hinter einer um die Kanone errichteten Sandsackstellung lag der Ladesch�tze des Waffenteams. Eine Frau.
Sie hatte eine laserwunde im rechten Schulterbereich und eine weitere im rechten Oberschenkel. Ihre steife Armaplast Weste war rotgef�rbt und erg�nzte sich zu ihrem feuerroten, langen Haarschopf und ihren gelblichen, mit geplatzten �derchen durchzogenen Augen. Sie lebte.
Palmer starrte auf ihre Weste. Ein Symbol war mit schwarzer Farbe und mit unsauberer Pinself�hrung geschmiert. Palmer drehte sich abrupt weg. Sein Sch�del pochte schrecklich. Warum konnte die andern diese furchtbare Rune nur ertragen?
"Shit" murmelte Keeth und trat die junge frau gegen ihre verletzte Schulter. Ihr tr�ber Blick bohrte sich einzeln durch die um sie herumstehenden imperialen Soldaten. Sie spuckte, keifte und fauchte.
"Verflucht sollt ihr sein! Ihr hirnlosen Diener des alten Kr�ppels in seinem bleiernen Sarg!"
"Maul halten du Schlampe!" Schnappte Ander und blickte zornig auf das bischen Mensch, was von der Chaosanbeterin noch �brig war.
"Was machen wir Chef?" Fragte Jelleby, der sich hingekniet hatte und die Ketzerein mit ekel betrachtete. "Chef?" Keeth achtete nicht auf ihn. Sein Blick ruhte auf Palmer, der sich mit torkelnden Schritten von dem Schauplatz entfernte.
"Argh... Mein Meister sp�rt meinen Schmerz! Er wird �ber euch kommen und euer verrottendes Fleisch verzehren und eure dreckigen Seelen auf ewig der Dunkelheit des Warp �berantworten!" Die Frau st�hnte und ihre mit roten Tatoowierungen �bers�hten Armee zuckten.
Vreck lud seinen schweren Bolter durch. "Kann sie mal jemand endg�ltig abstellen?" Sponson trat vor und richtete sein Lasergewehr zwischen die Augen der Frau.
"Rico? Alles senkrecht?" Keeth trat n�her und ber�hrte den apathisch wirkenden Leutnant am Arm. Er zuckte zusammen. "Keeth?" Die Stimme des Soldaten des Todekorps war durch die Gasmaske ged�mpft. "Ich�ich habe Schmerzen.....beschissene Schmerzen..." Keeth zog Palmer die Gasmaske ab. "Schei�e Rico!" Aus Palmers Ohren, Nase und Augen lief Blut.
"HEY!!! Lasst diese dumme Chaosschlampe da liegen und helft mir mal!"
Vreck sah als erster, das sein kommandierender Offizier Hilfe brauchte und schob sich unsanft durch die gaffenden Jonutherimer. Die Soldaten von Krieg folgten ihm.
Sponson wendete seiner Aufmerksamkeit wieder der verwundeten Chaosanbeterin zu. "Also...noch einen letzten Wunsch?" Die Lippen der Frau bewegten sich. "Was?" Sponson beugte sich weiter runter. "Schmerz� Sagte sie. Dann fiel ihr das Fleisch wie geschmolzenes Blei von den Knochen. Sie schrie auf und ihr K�rper wurden von Kr�mpfen gesch�ttelt. Sponson beobachtete sie in einer seltsamen Faszination. Er bemerkte seinen Fehler erst zu sp�t.
Der Zerfleischer des Khorne der, angelockt durch ihre Schmerzen von ihrem K�rper besitz ergriffen hatte manifestierte sich innerhalb von Sekunden. Seine klauenbewehrter Arm schnellte nach oben und Schnitt Sponson die Kehle durch. Noch w�hrend der t�dlich verwundete Jonutheimer zur Seite rollte und sich seinem aufgerissenen Hals hielt. Fuhr der D�mon in die H�he und kam auf seinen wulstigen, kr�ftigen Beinen zum stehen. Seine grotesken H�rner wuchsen noch eiter und hatten bald die k�rperliche H�lle der Frau gesprengt. Mit einem zu einer h�sslichen Fratze verzerrtem Gesicht �ffnete er sein mit scharfen Z�hnen besetztes Maul und zog wie ein d�monischer Schwertschlucker ein riesiges, vor frischem Blut tropfendes D�monenschwert aus seinem Rachen.
Die sich auf dem Weg zu ihrem gestrauchelten Anf�hrer befindlichen Todeskorps und die Jonutheimer reagierten sofort. Laser und Hartmantelgeschosse fetzten in die unheimliche Aura der Ausgeburt des Warp.
Mit einem ohrenbet�ubenden Gebr�ll wuchtete der D�mon seinen K�rper durch das Schussfeld der imperialen Soldaten und st�rmte auf Palmer und Keeth zu. Drake reagierte blitzschnell und zog sein Kampfmesser. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt er aus dem Weg des Zerfleischers. Ohne zu z�gern st�rtzte er sich mit gebleckten Z�hnen von hinten auf die monstr�se Kreatur und rammte das Messer tief zwischen dessen Schulterbl�tter. Der Zerfleischer heulte vor Wut auf und schleuderte den Jonutheimer gegen eine Wand. St�hnend blieb Drake liegen, ein d�nnes Rinnsal Blut lief aus seinem Mund. Doch sein Angriff hatte Zeit erkauft. Vreck packte seinen schweren Bolter und schmetterte ihn wie eine riesige Keule auf den Sch�del der Warpkreatur. Es knirschte, als ihr Kopf eingedr�ckt wurde. Der Zerfleischer packte Vreck und liess dabei sein Schwert fallen. Die Klauen bohrten sich durch den Mantel des Seargents und hinterliessen blutige L�cher. Wie eine Puppe wurde der riesige Mann hochgehoben und weggeschleudert. Mit einem dunpfen Schlag prallte der Seargent hart auf den Boden.
"Lansa! Teach! Schiesst!" rief Palmer schwach und dr�ckte den Abzug durch. Ein Plasmastrahl durchbohrte die Brust des Monsters. Ein weiterer, der von Teach, verdampfte den halben Sch�del des Unget�ms. Lansa brachte seinen Flammenwerfer hoch: "Der Koch empfiehlt: Ger�stete Monsterh�ppchen!" Mit einem irren Grinsen h�llte er den Zerfleischer in eine Feuerwolke. Langsam brach das Warpmonster zusammen, doch die Tunnelratten trauten der Sache nicht. Sie schossen weiter auf den K�rper, bis nur noch eine undefinierbare Masse auf dem Boden lag, die sich nicht mehr regte. Erst dann wurde es wieder still im Tunnel.
"Wie geht�s, Rico?" fragte Keeth. Mit einem Lappen wischte sich Palmer das Blut aus seinem Gesicht und zog die Gasmaske an: "Besser. K�mmern wir uns um Vreck und Drake." Drake war mittlerweile wieder auf den Beinen und rieb sich den Hinterkopf. Eines seiner seltenen L�cheln zeigte den Anderen, dass er in Ordnung war. Bei Vreck sah es etwas anders aus. Ander hatte dem Seargent den Mantel ausgezogen und desinfizierte die zehn blutigen L�cher: "Wird `ne Weile dauren, Sarge. Aber das wird wieder." Vreck brummte zustimmend und Palmer atmete auf. Er wandte sich um: "Jelleby! Fassen sie das nicht an!" Jelleby fuhr zur�ck und liess das D�monenschwert liegen. "Ich... ich wollte nur...," stammelte er. "Es ist mir klar, was sie wollten," sagte Palmer und betrachtete das Schwert. Es war mit Runen �bers�t und strahlte eine unheimliche B�sartigkeit aus. Instinktiv griff Palmer nach seinem Amulett und stiess leise ein kurzes Gebet aus. Sein Kopf schmerzte h�llisch. "Corporal Chene, bringen sie mir Vrecks Mantel," befahl der Leutnant. Der Krieger nickte abgehackt und ging zum Seargent hin�ber, dem Ander gut zuredete. Keeth kniete neben das Schwert: "Was hast du vor?" "Wir nehmen es mit, Keeth. Dies ist eine gef�hrliche Waffe, die der Inquisition �bergeben werden muss. Wir k�nnend as Schwert nicht einfach so herumliegen lassen." Chene kehrte zur�ck und �bergab Palmer den Mantel, der das Schwert vorsichtig und ohne es zu ber�hren in den schweren Stoff einwickelte. Er erhob sich und schob das verh�llte Schwert in sein Koppel. "Vreck? Alles in Ordnung?" fragte Palmer und wandte sich dem Seargent zu. Der muskulose Mann nickte: "Ja, Sir. Ich werds �berleben." St�hnend hievte er denh schweren Bolter hoch, wobei sich seine enormen Muskeln vor Anstrengung spannten. Palmer kam nicht darum herum, Anders bewundernde Blicke zu bemerken. Vor sich hingrinsend �berpr�fte er seine Plasmapistole. Anschliessend warf er einen Blick auf die Tunnelratten. Viele waren nicht mehr �brig. Alle sahen abgek�mpft und m�de aus. Er fragte sich, ob es Leutnan
t Bloxx wohl geschafft hatte.
"Wir m�ssen weiter. Unsere Aufgabe hat sich durch das Auftauchen des Inquisitors ge�ndert. Wir m�ssen Flavius aufhalten. Das Imperium muss vor H�retikern wie ihm gesch�tzt werden." Sadge r�usperte sich: "Chef... ich meine, Sir. Vielleicht ist es ihnen entgangen, aber... �hm, dieser Flavius soll sich mit so einem uralten Monster zusammengetan haben. Das... das ist eine Nummer zu gross f�r uns." Palmer nickte: "Ich bin mir der Gefahren sehr wohl bewusst, Sadge." Er trat einen Schritt von der Kanone weg, so dass er allein im Tunnel stand. "Ich �berlasse euch die Entscheidung. Wer mich begleiten will, stellt sich hinter mich. Wer sein Leben nicht riskieren will, bleibt hier bei Sponsons Leiche und wartet auf Verst�rkung." Der Leutnant blickte ruhig in die Runde. Ein Kommissar h�tte jeden erschossen, der sich gedr�ckt h�tte. Doch Palmer wusste, dass er f�r diese Aufgabe nur Soldaten brauchen konnte, die bereit waren ihr Leben f�r den Imperator zu geben. Vreck streckte sich und begab sich zu Palmer, gefolgt von den �brigen Soldaten des Todeskorps.
Keeths Gedanken rasten. Er hatte damit gerechnet, dass sich die fanatischen Krieger ohne zu z�gern hinter Rico stellen w�rden. Ihre Art und Weise, die Dinge zu sehen w�rde er nie begreifen. Jetzt war die Chance f�r ihn da, aus der Sache auszusteigen. Er w�rde hier warten und dann, wenn Palmer verschwunden war, dieses Loch verlassen. Vor seinem geistigen Auge sah er seine Heimat und seine Familie. Doch er konnte Palmer nicht im Stich lassen: "Verdammt Rico! Du machst es einem nicht leicht." Langsam trat er zum Leutnant hin�ber. "Ich bin auch dabei," sagte Ander mit rauher und leicht zitternder Stimme. Drake nickte nur. Am Schluss stand Jelleby allein neben Sponsons K�rper. "Was ist mit dir, Jel?" fragte Keeth. Der ehemalige Gildeh�ndler sch�ttelte den Kopf: "Oh nein, Chef. Ich hab� schon viel �berlebt. Aber das hier... nein, vergiss es. Ausser," er legte den Kopf schief und ein gieriges Funkeln blitzte in seinen Augen auf, "es lohnt sich. Dann komm ich mit." Keeth machte eine ausholende Geste: "Hey, das ist ein Ding der Inquisition. Die werden uns sicher belohnen, wenn wir ihnen helfen." Jelleby nestelte an seinem Koppel herum: "Sicher?" Keeth nickte. "Sicher," meinte er, obwohl er selbst nicht daran glaubte.
Die Tunnelratten marschierten weiter. Mit der Zeit tauchten Symbole und Zeichnungen an den W�nden auf, die immer bizarrer und obsz�ner wurden, je tiefer die Soldaten vordrangen. "Heilige Scheisse. Auf was hab� ich mich da eingelasen," hauchte Lansa und wischte sich �ber die schweissgl�nzende Stirn. Palmers Kopf dr�hnte. So gut es ging vermied er es, die Symbole zu betrachten. "Ganz sch�n still hier," meinte Sadge und blickte nerv�s umher. Ander pflichtete ihm bei: "Yeah, es ist zu ruhig."
Nach etwa einer Stunde erreichten sie ein Stahlschott. "Nicht gesichert," stellte der Leutnant lakonisch fest. "Corporal Hound, Myer, machen sie ihre Granaten bereit. Sobald die T�r aufgeht, werfen sie sie rein." Die beiden Krieger nickten und postierten sich rechts und links neben dem Schott. Vreck machte sich bereit, um einen t�dlichen Feuerhagel durch die T�r zu schicken. Palmer bet�tigte den �ffnungsmechanismus und sprang zur Seite. Noch bevor das Schott ganz offen war, blitzten mehrere Laserstrahlen hindurch. Lansa wirbelte getroffen herum und krachte zu Boden. Sein Gesicht durch einen Laserstrahl zerst�rt. Ein weiterer Strahl riss Corporal Chene den Unterleib auf und liess ihn st�hnend zusammensacken. Leise wimmernd lag er zusammengekr�mmt am Boden. Endlich detonierten die Granaten und Vreck er�ffnete das Feuer. Nachdem er den letzten Gurt verschossen hatte, zog er seine Schrotflinte. "St�rmen!" bellte Palmer und setzte durch die T�r. Er visierte einen der Blood Berets an, der hinter einer Barrikade aufgetaucht war und dr�ckte ab. Gleichzeitig warf er sein Kettenschwert an und rammte es einer Kultistin in die Brust, die aus einer Nische gesprungen war. Teach und Klinger st�rzten sich auf einen riesigen, mutierten Kerl, der mit einer Art Hellebarde bewaffnet war. Doch sie hatten nicht den Hauch einer Chance. Sie wurden regelrecht abgeschlachtet. Vom Blut der beiden Jonutheimer bedeckt, stimmte die Missgeburt ein heiseres Siegesgeheul an. "Der geh�rt mir!" schrie Vreck und pumpte mehrere Ladungen Schrot in den aufgedunsenen K�rper. Der Mutant kam ins Wanken und versuchte, nach Vreck zu schlagen. Doch der Seargent tauchte unter dem Hieb weg, rammte der Kreatur den Lauf seiner Waffe in den Mund und dr�ckte ab. Bedeckt mit schleimigem Blut wandte er sich seinem n�chsten Gegner zu.
Der Kampf war kurz und blutig, da die Gegner nicht sehr zahlreich gewesen waren. Schwer atmend versorgten die �berlebenden ihre Wunden und markierten die gefallenen Tunnelratten f�r das R�umkommando. Mit einer Zigarette im Mundwinkel �berpr�fte Palmer den Sitz eines Verbandes am linken Oberarm, als Keeth auf ihn zutrat: "Grey hat sich abgesetzt." Der Leutnant nickte: "Wir werden uns um ihn k�mmern, wenn wir zur�ck sind, Keeth. Er wird seiner Strafe nicht entkommen." Keeth zuckte mit den Schultern: "Wei�t du, irgendwie versteh� ich ihn. Ich meine..." Palmer sah auf. "Was...," schnappte er, "... verstehst du, Keeth? Er hatte seine Chance, zur�ckzubleiben. Aber er zieht es vor, vor unseren Feinden davonzulaufen wie ein feiger Hund. Da gibt es nichts zu verstehen, Keeth. Ich weiss, dass du diesen Kreuzzug nicht f�r deinen Krieg h�ltst. Aber dem ist nicht so. Was w�re, wenn jeder Soldat davonlaufen w�rde? Das Opfer unseres gesegneten Imperators w�re umsonst gewesen. Die Menschheit w�rde aufh�ren zu existieren! Das wei�t du, Keeth. Tief in dir wei�t du es." Palmer wandte sich ab und liess den jungen Jonutheimer stehen. Er war zornig �ber Greys Flucht und den Verrat, den er an den Tunnelratten durch das begangen hatte. Er trat die Kippe aus und zog die Gasmaske an. "Wir m�ssen weiter."
Nach einigen hundert Metern erreichten sie einen gigantische Saal. Es war die Bibliothek der Inquisition. Regal reihte sich an Regal, vollbeladen mit B�chern und Folianten, die in gegerbte Menschenhaut geh�llt waren. Vorsichtig bewegte sich der Trupp weiter, bis sie am anderen Ende eine provisorische B�hne mit einem Altar erblickten. Zwei gestalten unterhielten sich. Eine war in dunkle Roben geh�llt, die Palmer kannte. Es war unzweifelhaft der abtr�nnige Inquisitor Flavius. Die andere Gestalt sah menschlich aus, war fast unbekleidet und schwebte einige Zentimeter �ber dem Boden. Bei ihrem Anblick riss sich Palmer die Maske vom Gesicht. Blut floss aus seiner Nase und unter der Augenklappe hervor. Sein Kopf schien zu zerspringen, doch es war irgendwie anders als sonst. Er �ffnete den Mund und sprach Worte, die er nicht gedacht hatte, aber tief in sich fand: "Wisse, dass du Abschaum bist. Wisse, dass deine h�retischen Verbrechen nicht toleriert werden k�nnen. Wisse, dass du deine Taten vor dem Imperator, dem heiligen Schutzherrn und F�hrer der menschheit, verantworten wirst. Wisse, dass du des Todes bist." Keeth starrte Palmer entsetzt an. In seinem verblieben Auge gl�hte soviel Zorn, wie es der Jonutheimer noch nie gesehen hatte. Und doch: Palmers blutverschmiertes Gesicht strahlte eine unfassbare W�rde und Autorit�t aus. Auch die anderen Tunnelratten richteten ihren Blick auf den leutnant, der breitbeinig und mit anklagender Geste vor ihnen stand.
Flavius wirbelte herum, sein entstelltes Gesicht dur Wut und Verbl�ffung verzerrt: "Das kann nicht sein! Du bist kein... Du kannst nicht...!" Er brach ab und fl�sterte dem schwebenden Mann einen Befehl zu. Dann brach die H�lle los.
Aus den Augen dieser schwebenden Erscheinung fuhren grell-blaue Blitze, und h�llten die �berlebenden Mitglieder der Tunnelraten ein. Keeth wurde von wilden Kr�mpfen gesch�ttelt als die d�monischen Entladungen �ber seinen K�rper tanzten und ihn vor Schmerzen fast bet�ubten. Er f�hlte, wie er in eine kniende Haltung rutschte und wie den anderen K�mpfern des Imperiums das selbe wiederfuhr. Palmer, Ander, Vreck, Jelleby, Drake und Hound wurden ebenfalls von den �bernat�rlich Blitzen gel�hmt. Dann brach das schmerzhafte Gewitter pl�tzlich ab. Keeth stellte fest, das der blasse, �bel zugerichtet erscheinende Mann, der sie angegriffen hatte auf einen Wink des Inquisitor Flavius zur�ckwich.
Flavius blickte auf die keuchenden Imperialen. Seine entstellten Gesichtsz�ge hatten jedwede W�rde und Autorit�t eingeb��t, die dem Inquisitor einst eigen gewesen sein mochte.
Mit einem unmenschlich breiten Grinsen breitete das ehemalige Mitglied des Ordo H�reticus seine klauenbewehrten H�nde aus. Seine dunklen Augen H�hlen schienen zu gl�hen, und Keeth kam nicht umhin tief in diese Spiegel des Chaos zu blicken. Furcht und Zweifel stiegen in ihm hoch. So, jetzt hatte Rico seinen Willen. Jetzt w�rden sie alle hier sterben. Get�tet von einem verr�ckten Anh�nger der dunklen G�tter. Keeth sah pl�tzlich Bilder von seinen Lieben vor seinem geistigen Auge. Er sah, wie die Zwillinge von Aschenghoulen beim Leuchtmoos suchen zerrissen wurden. Er sah, wie seine Mutter mit ihrer alten Flinte von Sklavenh�ndlern fortgeschleppt wurde. Er sah, wie seine Schwester von marodierenden Redemptionisten als hexe verbrannt wurde, und wie seine Geliebte Mallena von einer rivalisierenden Gang verge...
Keeth presste seine Augen zusammen, so als k�nnte er die furchtbaren Visionen so aus seinem Sch�del verbannen. St�hnen und Keuchen vom Rest der Tunnelratten lie� ihn erahnen, das der Inquisitor auch bei ihnen die gleichen Geistestricks anwandte. Mit mehr oder weniger gleichem Erfolg.
"Wilkommen!" Der Inquisitor lachte lauthals, als er die gekr�mmten Soldaten einen nach dem anderen ins Auge fasste. "Willkommen Sterbliche, zur feierlichen Wiederkehr des gro�artigen Gortobal!!!"
Allein der Name lies es Leutnant Rico Palmer �bel werden. Er konnte keinen Finger r�hren, um an irgendeine Waffe zu kommen. Alles was er tun konnte, war hier, vor der Verk�rperung von allem was er hasste in dieser erniedrigenden, knienden Haltung zu verharren.
"Meine Kinder!!!" Rief der ehemalige Inquisitor von seiner erh�hten Position aus in die weiten Hallen der Bibiothek. "Kommt und zelebriert mit mir die R�ckkehr des wunderbaren Gortobal"
Urpl�tzlich l�sten sich dutzende von Gestalten aus den schattigen Bereichen der gro�en Regale. Alle trugen rote Roben und eine Art von Schandmaske, mit langen, s�belzahnartigen Ausw�chsen und stilisierten D�monengesichtern darauf. Der Mob der vor Wonne kreischenden Kultisten war gr��tenteils unbewaffnet, wie Palmer feststellte. Sie str�mten zu den gefangenen Dienern des Imperators und bildeten einen Kreis um sie. Sabbernd, geifernd, schreiend und fast �br einander kletternd um das Schicksal der Tunnelratten mitanzusehen.
Einige traten vor und packten zu zweit, zu dritt Palmer und seine Leute. Ander schrie, als ihr die Kultisten ins Haar fasten und sie schmerzhaft zu Boden zerrten. Vreck br�llte seinen Hass den Kultisten entgegen. Aber f�nf von den kreischenden Bestien warfen sich auf ihn und begruben ihn unter sich. Palmer sah entsetzt, wie die Kultisten Keeth und die anderen ergriffen und auf sie einpr�gelten. Palmer versuchte sich aufzurichte, aber ein besonders massiger Kultist trat ihn mit dem Stiefel gegen die Schulter. Der Leutnant wurde hart nach hinten gedr�ckt und sofort waren viele H�nde �ber ihm. Sie zerrten an seiner Koppel, rissen ihm den Helm und die maske vom Kopf. Sie nahmen ihm die Waffen ab und zerrten seine Augenklappe von seinem Gesicht. Das D�monenschwert fiel unscheinbar in den Todeskorpsmantel geh�llt zu Boden. Ein Kultist stie� unachtsam mit dem Fuss dagegen und fegte es zwei gute Meter von Palmer weg. Ein Kultist mit besonders h�sslicher Schandmaske griff Palmer mit einem irren Grinsen in die kurzen Haare und ruckte seinen Kopf in Richtung des ehemaligen Inquisitors Flavius, der seine Hand in einer einhaltgebietenden Geste erhoben hatte. Hinter dem Verr�ter waren f�nf grimmig blickende Blood Berets aufgetaucht. 3 trugen Lasergewehre, einer eine Melterwaffe und der letzte hatte ein pomp�ses, goldenes Rangabzeichen an seinem blutroten Beret und trug ein schmuckloses Kettenschwert, einen Gurt Fragmentgranaten und eine Boltpistole in einem �bergro�en Holster.
"Wartet meine Kinder!" Die Stimme des Inquisitors war weich und schmeichelnd, so als ob er tats�chlich zu lieben Z�glingen sprach. "Die Sklaven des verrottenden Leichnams k�nnen sich noch als n�tzlich erweisen, wenn sie der gepriesene Gortobal als zus�tzliches Opfer annimmt. In Leutnant Palmer Ohren pulsierte nur ein Wort. Opfer.
"Du!" Der degenrierte Inquisitor wies mit einer Klaue auf den Leutnant. Er schlug seine Kapuze zur�ck und mustere den Krieger. "Ich erkenne dich! Vor einiger zeit, bevor ich selbst meinen Irrtum erkannte und bu�e f�r mein falsches Denken tat, als ich noch diesem stinkenden Sklavenhalter auf seinem verrottendem Thron diente, bist du mir begegnet. Es war in den heiligen St�tten von Skaltra Infernum, wennich mich recht entsinne. Dort wo ich einst das Werk meines Meisters fast zerst�rt h�tte."
Flavius Blick schien durch Palmer hindurchzugehen und die versammelten Kultisten wurden merklich leiser.
"Damals glaubte ich an diesen betr�gerischen M�chtegerngott. Doch heute diene ich den wahren M�chten dieser Galaxis, den wahren Herrschern der Menschheit. Den G�ttern des Chaos!!" Die versammelten Kultisten br�llten vor Begeisterung und einer schmetterte Palmer eine Faust gegen die Brust. Der Leutnant st�hnte auf.
Keeth versuchte gegen seine Bewacher aufzubegehren, aber sie hatten ihn schnell wieder im Griff.
"Und nun? Sterblicher Narr." Der Inquisitor sprach weiter. "warum hast du diese Menschen in den sicheren Tod, hier in das Labyrinth gef�hrt?"
Die Kultisten die Palmer hielten hievten ihn unsanft auf die Beine. Rico Palmer schenkten den vor Wahnsinn sabbernden, berobten Irren nicht einen Blick. Er blickte mit seinem verbliebenen Auge dem Inquisitor in die glasig, gl�henden Augen, mitten in das zerst�rte Gesicht. Er antwortete ohne zu Wissen woher er die Worte nahm, oder was er genau sagte. Er sprach und sch�pfte von dem Schatz seines Glaubens, den er �ber die Jahre geh�tete hatte. Mit fester Stimme �bert�nte er das brabbeln der Kultisten und das st�hnen der Tunnelratten. "Ich bin Leutnant Rico Palmer vom 4. Absolutionsbattalion der Todeskorps von Krieg. Ich diene seiner unsterblichen Herrlichkeit zu Terra wie es unz�hlige mutige, tapfere und gl�ubige Menschen tun. Ich bin gekommen um dir und dem unheiligen treiben deiner Diener ein Ende zu setzen..." Keeth starrte zu Palmer hin�ber. Falls das ein Trick war, dann konnte Keeth den Sinn darin nicht erkennen. Er drehte seinen Kopf nach links zu Soldat Jelleby hin�ber, der ebenfalls von zwei Kultisten in Schach gehalten wurde. "Verdammt..." wimmerte Jelleby. "Ich w�nschte nur dieser feige Hurensohn Grey w�re hier um mit uns und den anderen aufs �belste zu verrecken. Ich sagte doch, trau keinem Gildesklaven!!! Irgendwann hab ich das bestimmt gesagt!!"
Keeth versuchte sich, das Gesicht Greys vorzustellen. Der blankrasierte Sch�del, ohne Brauen und Wimpern. Der Strichcode auf der rechten Wange. Zeichen, die an sein trostlosen Dasein als Gildesklave auf Jonutheim hinwiesen.
W�hrenddessen intonierte Palmer weiter:" Der Herrscher der Menschheit, der uns �ber die zeiten hinweg befielt beklagt deinen Abfall von seinem Licht Flavius. Kehre in sein Licht zur�ck und tue Bu�e f�r deine Taten!"
F�r einen Moment herrschte durchdringende stille in dem riesigen Raum. Irgendwie h�tte es Keeth f�r nicht allzu verwunderlich gefunden, wenn die Kultisten Ihn und die anderen nun losgelassen h�tten und Flavius auf Knien zu Palmer gekrochen k�me um die Absolution zu erbitten. Aber nat�rlich geschah nichts der gleichen.
Flavius und seine Anh�nger brachen in boshaftes, nichtmenschliches Gel�chter aus. Der bleiche Besessene an Flavius Seite schwebte vor und die Blood Berets hoben ihre Waffen hoch �ber den Kopf und gr�lten einen Siegesschrei.
"Du Narr!!! Du kleiner dummer Narr! Selbst jetzt, im Angesicht des sicheren Todes h�lst du an deinem engstirnigen Glauben an diesen Schwindler fest! Dein Imperator hat nichts g�ttliches, und es nie gehabt. Ihr seit nichts weiter als eine erneuerbare und unendliche Ressource um die kleinen, l�cherlichen Ambitionen von Kriegsherren und Senatoren zu befriedigen. Nur das Chaos ist wahrhaftig und wirklich. Es will keine Ordnung aufbauen. Es l�sst jeden gew�hren und weist niemals auch nicht den geringsten seiner Diener zur�ck! Und in wenigen Augenblicken wird deine Lebenskraft und die der andern Gefangenen..." Eine bis dahin unbemerkt geblieben T�r im Hintergrund der behelfsm��ig zusammengezimmerten B�hne schwang auf und weitere f�nf Blood Berets trieben Seargent Bloxx und seine in Ketten gelegten und aneinander gebundenen Soldaten vor den Altar.
"...die R�ckkehr einer der perfektesten Inkarnationen des Warp erm�glichen. Sein Wirken in der Welt der sterblichen wird erneut gro�artig sein und er, Gortobal wird die l�cherlichen Ignoranten hinwegfegen, die diese, seine heilige St�tte mit ihrer Anwesenheit so beleidigen.!"
Die Kultisten br�llten. Seargent Bloxx suchte Palmers Blick. Furcht, Zweifel und Entt�uschung lag in seinen Augen. Palmers Gesicht blieb verschlossen.
Der Besessene wand sich urpl�tzlich und wirbelte in der Luft umher. Gelbes,krankes Leuchten brach in m�chtigen Strahlen aus seinen Augen und seinem Mund hervor.
Die Tunnelratten wurden von der Masse der Kultisten nach vorne geschoben. "Es geschieht!!!" Schrie Flavius. "Es geschieht!"
Der Kopf des Besessenen explodierte wie ein fauliger, �berreifer K�rbis. Seine d�rre, ausgezehrte Gestalt sackte zu Boden und zerfiel zu Asche. Mehrere gewaltige Einschl�ge schmetterten gegen den unheiligen Altar und in die Blood Berets, welche Seargent Bloxx M�nner bewachten. Flavius st�rtzte von den Einschl�gen aus dem Gleichgewicht gebracht kopf�ber von der B�hne.
Die Kultisten schrien, und obwohl sie seine H�scher sein Haar schmerzhaft umklammert hielten warf Keeth einen kurzen Blick �ber seine rechte Schulter. Seine Augen weiteten sich, als er auf der Empore, der gewaltigen Steintreppe der Bibiothek einen Trupp Grey Knight Terminatoren stehen sah. Mit schweren, mechanischen Schritten stampften die gewaltigen gepanzerten Krieger des Ordo H�reticus die Treppe hinunter. Ihre schweren Terminatorenr�stungen sprengten die Stufen geradezu aus dem Stein. Doch Keeth konnte hinter den Elitek�mpfern noch jemand anders ausfindig machen. Ein imperialer Soldat sprach letzte Worte zu einem Grey Knight Sriptor, bevor sich dieser seinen 5 Br�dern anschloss und ebenfalls Explosivgeschosse in die Menge der Kultisten scho�.
Der imperiale Soldat lief auf dem ersten Geschoss der Bibliothek direkt �ber die Positon, wo Kultisten immer noch verwirrt Soldat Hound festhielten. Es war Grey. Er grinste �ber das reich verzierte Gel�nder des Stockwerkes.
Dann warf er ein l�ngliches B�ndel �ber das Brustwehr des Gel�nders, legte den lauf seines Automatikgewehrs auf selbiges und ballerte in den Mob aus kopflos umherst�rmenden Chaoskultisten. Das B�ndel landete vor Soldat Hounds F�ssen, der die g�nstige Gelegenheit nutzte, um seine Bewacher von sich zu stossen. Er rannte zu dem B�ndel und schlug das Wickeltuch beiseite. Schnell nahm Hound eins der sieben Lasergewehre, die sich darin befanden und feuerte auf die Kultisten, die Ander immer noch festhielten. Mit zwei pr�zisen Sch�ssen schickte er die Diener der dunklen G�tter in die unterste der sieben H�llen des Chaos. Ander blickte zu Hound hin�ber und er kickte ein Lasergewehr in ihre Richtung. Die Waffe schliderte �ber den Boden, doch kam nicht bis zu Ander, den ein vorbeilaufender Kultist packte die Waffe und hob sie auf. Mit b�sartig blitzenden Augen richtete er sie laut schreiend auf Ander. Aber der Chaosanbeter solle nicht mehr zum schiessen kommen. Vreck hatte sich w�hrend des aufgekommenen Tumultes seiner Bewacher entledigt und schmetterte dem Ketzer seine �bergro�e Faust auf den h�sslichen Sch�del.
Dann nahm er ihm das Gewehr ab, warf es Ander zuund lie� sich von Hound ebefalls mit einem ausstatten. Dann begannen die �berlebenden Tunnelratten ihre Kameraden zu befreien, und halfen den Grey Knights dabei, die Chaoskultisten zu bek�mpfen.
Die machte das "Chaos", welches nun in der ehemaligen Inquisitionsbibliothek herrschte nahezu perfekt. �berall rannten Diener der dunkeln G�tter umher. Manche versuchten, die Krieger des Imperiums zu bek�mpfen, andere rannten einfach kopflos umher und versuchten aus dem Raum zu fliehen.
Keeths Bewacher schienen unschl�ssig zu sein. Seit dem der abtr�nnige Inquisitor Flavius von der B�hne gest�rzt und verschunden war blickten die nerv�s umher und warteten auf Anweisungen. Das die Grey Knights sich mit rechtschaffenem Zorn von der hinterem Empore durch ihre Br�der und Schwestern schlachteten schien auch nicht gerade zu ihrer Best�rkung im Glauben an ihre dunklen G�tter beizutragen. Einer von den drei Kultisten machte von dem letzten bischen Menschenverstand gebrauch und floh in Richtung der massiven Regale. Seine Kameraden schrieen im ein paar b�sartige Fl�che hinterher.
Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den ehemaligen Makropolganger, der pl�tzlich h�rbar ausatmete. Keeth nahm all seine Kraft zusammen, riss seine d�nnen Arme nach oben und schmetterte je eine hand in die maskierten Visagen der Fanatiker. Die Ketzer taumelten zur�ck und Keeth ignorierte seine schmerzenden Handr�cken f�r den Moment. Er warf sich nach vorn und schlidderte auf dem blankem Marmorboden in Richtung des Soldaten Hounds. "Gib her!" Schrie er dem Krieger zu und der brauchte keine weitere Ermunterung dazu. Er packte ein Lasergewehr aus dem B�ndel am Lauf und warf sie dem Seargent zu. Keeth fing die Waffe auf und drehte sich gerade rechtzeitig genug um, um einen seiner Bewacher zu erschiessen, welcher ihm nachgerannt war. Keeth sprang auf die beine, schaltete seine Waffe auf Vollautomatik und m�hte vier umherrennende Kultisten von den F�ssen.
Die Blood Berets, welche die pers�nliche Leibwache f�r Inquisitor Flavius gebildet hatten und nun hinter dem zerborstenen, steinernen Altar Deckung suchten warfen sich wild feuernd nach vorn. Keeth hielt auf die Trib�ne zu.
Er sprengte mit seinem Lasergewehr ein h�ssliches Loch in den Oberschenkel eines Kultisten, der mit einer verrosteten Sichel auf ihn zurannte und fetzte einem weiteren den Kopf von den Schultern.
Pl�tzlich warf sich der Seargent intuitiv nach rechts und mit einem charakteristischen "Whoooosh" verdampfte ein berobter Irrer, der keine vier Meter vor Keeth stand und mit einer kleinen Automatikpistole auf den Ganger gezielt hatte. Keeth wandte sich um. Die f�nf Blood Berets hatten ihn ausgemacht und ihr Anf�hrer deutete mit seinem surrenden Kettenschwert auf den Makropolsoldaten. "Oh shit!" murmelte Keeth, als die Blood Beret auf ihn zust�rmten und sich dabei r�cksichtslos durch die Kultisten schlachteten, wenn sie ihnen im Weg waren. Der erste rannte auf Keeth zu, auf seinem Lasergewehr war ein Bajonett gepflanzt. Keeth dr�ckte das Gewehr des angreifenden Gegners mit dem Lauf seiner eigenen Waffe zur Seite weg. Gleichzeitig drehte Keeth sein Lasergewehr, es fuhr mit einem kr�ftigen Ruck nach oben und schmetterte dem Blood Beret gegen die Schl�fe. Die rote Kopfbedeckung des Ketzers flog in hohem Bogen davon und er sackte mit eingedelltem Kopf zu Boden.
Keeth wirbelte herum und wuchtete den Kolben seines Gewehrs an seiner Armbeuge vorbei und nach hinten. Er traf den Blood Beret, der ihn anspringen wollte mitten in der Magengegend. Wie ein Taschenmesser klappte der Soldat zusammen. Keuchend hob der Ketzer den Kopf und sah gerade noch wie Keeth den Lauf seines Lasergewehrs gegen das sein rechtes Auge presste und ihn in die unterste der sieben H�llen des Chaos schickte.
Nur Sekunden sp�ter wirbelte Keeth seine Waffe herum, packte sie an dem noch heissen lauf und zog sie �ber den Sch�del des Meltersch�tzen, der zur Unterst�tzung seiner Kameraden herangeeilt war. Der Chaos Krieger taumelte zur�ck und sein Melter fauchte unkontrolliert vernichtende Salven in die fliehenden Kultisten und durchl�cherte B�cherregale und Schreibfl�chen. Ein Schuss zischte an die hohe Decke und Ger�ll und Schutt st�tzte hinab und begrub ein gutes Dutzend berobter Gestalten unter sich.
Staub wirbelte auf und nahm den K�mpfenden die Sicht. Nur das knattern von Boltgeschossen und das rote Stakkato von Laserfeuer, das sporadisch aufblitzte erhellte die Szenerie.
Die k�nstliche Beleuchtung der Bibliothek flackerte und Keeth versuchte durch den aufgewirbelten Schutt etwas zu sehen. Jemand hustete.
Dann durchflutete Schmerz den Seargent der Jonutheimer . Keeth wurde nach vorn geschleudert. Erst dann h�rte er das bedrohliche Surren des Kettenschwertes.
Er rollte sich zur Seite und die Waffe des Blood Berets Anf�hrers fuhr in den glatten Marmor des Bodens. Keeth rollte sich auf die Knie. Sein R�cken schien ein einziger gro�er Schmerz zu sein. M�hsam hob er sein Lasergewehr aber sein Gegner war �ber ihm und schmettrte ihm die Schusswaffe aus der Hand.
Mit einem irren Lachen holte der Blood Beret zum t�dlichen Schlag aus. Obwohl sein Meister vernichtet schien und seine Kameraden tot waren, war er bereit hier und jetzt seinen G�ttern die Seele dieses Soldaten des Imperiums zu �berantworten.
Keeth Augen weiteten sich. In eben dieser Sekunde, den Tod in Gestalt eines Fanatikers mit surrendem Kettenschwert �ber den Kopf erhoben vor Augen verstand er pl�tzlich die Worte Palmers "Das Opfer unseres gesegneten Imperators w�re um sonst gewesen, die Menschheit w�rde aufh�ren zu existieren".
Keeth griff schneller als ein Gedanke nach der Koppel des breitbeinig vor ihm stehenden Blood Beret und zog den Sicherungsstift aus einer der daran baumelnden Fragmentgranaten. Dann rollte er sich trotz seines pochenden R�ckens so weit er konnte von dem Ketzer weg.
Der Gesichtsausdruck von Keeths Gegner wechselte von der wiedernat�rlichen Wut, zu erschreckender Erkenntnis und dann zu besch�mender Peinlichkeit.
Keeth wurde von der Explosion der Granate mit blutigen Resten des Chaosanbeters �berschwappt.
Der Seargent der Jonutheimer w�lzte sich in seinem Schmerz auf den Bauch. Die feine Staubschicht legte sich bereits �ber den verw�steten Kampfschauplatz. Das Bolterfeuer wurde immer sporadischer, schlie�lich sogar leiser.
Es schien so, als w�rden die Grey Knights und die letzten Tunnelratten die entflohenen Ketzer durch die Tunnel verfolgen.
Keeth schlo� die Augen. "Das Opfer w�re umsonst gewesen..." Ob es den Imperator nun gab oder nicht...es machte keinen Unterschied. Ob er jemals gelebt hatte, oder eine Erfindung von Leuten mit offensichtlichem religi�sen Schaden war spielte keine Rolle.
Was z�hlte war, das er als Name, als Ikone Soldaten...Leute...Menschen...ja die ganze Spezies der Menschen zu Taten bef�higte, die sie seit zehntausend Jahren zur dominierenden Macht der Galaxis machte. Solange es Leute gab, die den Glauben an den Imperator lehrten, w�rde es auch Menschen geben, die an die St�rke, den Mut und die F�higkeiten der gesamten Menschheit glaubten. Solange w�rde das Imperium der Menschen bestehen. Nicht das Herrschaftsgebiet des Imperators. Nicht die eroberten Gebiete von Gener�len und Kriegsherren. Nicht das Einflussgebiet von Senatoren, sondern der Lebensraum der Spezies Mensch. K�nnte Keeth etwas gr��eres und wunderbareres f�r seine Lieben tun als daf�r zu k�mpfen, das Millionen von Menschen zur�ck zu ihrer St�rke als gr��te Macht der Galaxis finden w�rden? Sicherlich nicht...
Mit diesen Gedanken verlor Keeth das Bewusstsein und wurde unempfindlich gegen die furchtbaren Schmerzen seines vom Kettenschwert des Blood Beret Seargents aufgerissenen R�ckens.
Inquisitor Flavius kroch durch den Staub und den niederrieselnden Schutt der gro�en Bibliothek. Seine Robe war von Bolterfeuer durchl�chert, doch er dankte den M�chten des Warp, das er von Verletzungen verschont geblieben war. Dies konnte nur bedeuten, das seine Meister noch gro�es und wunderbares mit ihm vorhatten. Mochte auch die Beschw�rung des m�chtigen Gortobal von den fehlgeleiteten Irren des sogenannten Imperators gest�rt worden sein, schon bald w�rde ein neuer Zirkel aus willigen Anh�ngern ihm dabei helfen die erl�sende macht des Chaos erneut zu verbreiten. Nicht nur �ber Skaltra Infernum oder Ramar IV, sondern �ber den ganzen Beta Aquille Sektor.
Flavius kroch weiter durch den Staub und �ber die K�rper seiner Blood Berets und Kultisten. Er stoppte als er ein paar Armeestiefel sah, die sich in seinem Blickfeld aufbauten. Als der ehemalige Inquisitor seinen Blick hob erkannte er die Gestalt des Leutnants der Todeskorps. Seine abgetragene graue Uniform war mit Blut besprenkelt. Ob es seins war lie� sich schwer definieren, obwohl er aus Ohren, Nase und seinem verblieben Auge blutete. Die leere, gelbliche Augenh�hle starrte auf den Chaosanbeter hinab. Die Mine des mannes war unbewegt. Er stand da und sah auf den Ketzer hinab.
Flavius versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber nur in eine kniende Haltung. Der imperiale Lakai hob etwas �ber die Schulter. Entsetzt sah der Inquisitor, das es ein unheimlich leuchtendes Schwert war. Versehen mit den Runen des Blutgottes.
Der Soldat hatte den Griff mit einem einfachen grauen fetzen Stoff umschlungen...nein, es war ein Mantel!
Flavius �ffnete den Mund, doch die Worte des Kriegers brachten ihn zum schweigen.
"Excommunicate Haereticus".
Dann lie� Leutnant Rico Palmer das arkane D�monenschwert auf Inquisitor Flavius niedersausen. Flavius stiess einen gellenden Schrei aus der erst verstummte, als sein Kopf vom K�rper abgetrennt wurde und ger�uschvoll davonpolterte. Das D�monenschwert schien sich vor Freude �ber das vergossene Blut regelrecht zu winden und Palmer wickelte es voller Abscheu wieder in Vrecks Mantel. Sein Kopf schmerzte nicht mehr und er s�uberte sein Gesicht mit seinem �rmel. Wann er seine Augenklappe verloren hatte, wusste er nicht mehr, aber das wahr ihm egal. Er lebte und ein Feind des Imperiums war seiner gerechten Strafe zugef�hrt worden. Langsam z�ndete er sich eine Zigarette an und sah sich um. Die Bibliothek hatte wenig Schaden genommen, doch der Boden war �bers�t mit toten Kultisten und Blood Berets. Am anderen Ende der Halle sah er Vreck, der Ander in den Armen hielt und sie leise zu beruhigen schien. Er nickte seinem Seargent zu und setzte sich in Bewegung. Nach kurzer Zeit stiess er auf Hounds Leiche, der erschlagen neben dem Tuch lag, in welchem die Lasergewehre eingewickelt worden waren. Er kniete nieder und sprach ein kurzes Gebet f�r den tapferen Mann. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er eine Bewegung wahr. Er sah auf und erblickte Grey, der etwas verlegen vor dem Leutnant stand. Palmer erhob sich und starrte den ehemaligen Sklaven an: "Sie haben mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet, Grey. Aber... das war gute Arbeit."
Einige Meter rechts von ihnen rappelte sich ein weiterer Jonutheimer auf: Der nicht totzukriegende Jelleby. Doch wo war Keeth? Beunruhigt suchte Palmer die Halle ab, bis er ihn fand. Er lag leblos auf dem Bauch, sein R�cken von einer gr�sslichen Wunde �berzogen. Hastig kniete der Leutnant nieder und untersuchte sie. Dann atmete er auf. Keeth hatte unglaubliches Gl�ck gehabt. Die Wirbels�ule war vom Kettenschwert nicht verletzt worden und durch die Bauchlage hatte der junge Jonuthheimer nur wenig Blut verloren. Er injizierte Keeth ein starkes Schmerzmittel und verband die Wunde so gut es ging. Ein St�hnen zeigte Palmer, dass Keeth wieder zu sich kam. "Da hast du mal wieder grosses Gl�ck gehabt, Keeth," meinte Rico. Keeth nickte und brachte ein schwaches L�cheln zustande: "Ja, aber glaubst du, ich lasse mich von so einem Kultisten umlegen?" Palmer w�lzte Keeth herum und lehnte ihn vorsichtig an eines der Regale. "�brigens, Rico... Du hattest Recht. Mit allem, was du gesagt hast," fl�sterte Keeth und schloss erneut die Augen. Palmer erhob sich und wandte sich um: "Jelleby! Bleiben sie bei Keeth und beobachten sie seinen Zustand!" Der ehemalige Gildeh�ndler nickte und eilte zu seinem Kumpel. Auch Ander und Grey begaben sich zu ihrem Seargent. "Wo ist eigentlich Drake?" fragte Vreck, der zu Palmer getreten war. Der Leutnant nahm einen Zug von seiner Zigarette: "Keine Ahnung, Seargent. Ich habe ihn nicht bei den Gefallenen gesehen."
"Leutnant Rico Palmer?" fragte eine m�chtige Stimme. Palmer wandte sich um und erstarrte. Ein grosser, schlanker Mann war in die Bibliothek getreten, eingeh�llt in kostbare Gew�nder, die mit Goldf�den reich verziert waren. Seine Pr�senz zog jede Aufmerksamkeit auf ihn. Sein Gesicht war glattrasiert und edel, sein schwarzes Harr fiel ihm in dichten Locken auf die Schultern. Seine Augen musterten aufmerksam die Umgebung und schienen jedes Detail zu erfassen. An seinem Gurt hing ein Energieschwert und in seiner Hand hielt er eine Boltpistole, die mit kostbaren Steinen verziert war. Um seinen Hals hing die Rosette der Inquisition. "Ja, Sir," brachte Palmer hervor. Der Mann nickte: "Sehr gut. Ich bin Inquisitor Antonius vom Ordo Malleus. Wir verdanken ihnen und ihren M�nnern sehr viel, Leutnant." Er machte eine Pause und blickte sich um: "Nur durch ihren selbstlosen Einsatz konnten die Bibliothek gerettet und Flavius aufgehalten werden." Palmer zog das B�ndel mit dem Runenschwert aus dem G�rtel und �berreichte es wortlos dem Inquisitor. Antonius �ffnete es und nickte: "Sie haben das richtige getan, Leutnant. Ich werde es meinen Vorgesetzten �bergeben, damit es sicher verwahrt werden kann." Er schob das B�ndel unter seine Robe und wandte sich um: "Kommen sie. Die Grey Knights werden die restlichen H�retiker ausl�schen."
Der Abend war angebrochen und �berall wurde die Einnahme des Schreins gefeiert. Freudenfeuer wurden entz�ndet und �berall wurde getrunken und Lieder gegr�lt. Nachdem sich die Nachricht verbreitete, das der Kultistenf�hrer Flavius tot war, gaben die Widerstandsnester in den um das Plateau des Lucas verteilten Siedlungen nach und nach auf.
Keeth wurde sofort ins Lazarett gebracht und fachgerecht verbunden. Rechtzeitig zur grossen Feier w�rde er aber zur�ck sein.
Palmer stand vor Oberst Millers Unterstand und rauchte eine Zigarette. Neben ihm stand Vreck, einen Zettel in der Hand haltend. "Was haben sie da, Vreck?" fragte Palmer. Der Seargent z�gerte einen Augenblick: "Ein Versetzungsgesuch, Sir." Der Leutnant zog die Brauen hoch: "Ein Versetzungsgesuch?" Vreck nickte ernst: "Ja, Sir. Ich... nun, ich m�chte Ander n�her sein. Ich meine, wer weiss wohin wir geschickt werden, wenn wir diesen Planeten verlassen." Palmer verkniff sich ein Grinsen: "Das steht aber nicht so da drin, oder?" Der Seargent lachte und sch�ttelte den Kopf: "Nein, Sir. Es geht um disziplinarische Fragen und wie man die Truppf�hrung der Jonutheimer verbessern k�nnte. Ich schlage mich sozusagen als Ausbilder vor." Bevor Palmer antworten konnte, wurde Vreck von einer Wache in den Unterstand gerufen. Palmer blieb zur�ck und blickte zum Plateau hin�ber. Mehrere starke Scheinwerfer beleuchteten den leicht besch�digten Sakralbau. Der Leutnant seufzte und dachte an seine h�llischen Erlebnisse dort dr�ben. Er ber�hrte seine leere Augenh�hle. Er w�rde es wieder tun. F�r den Imperator und das Imperium. Er dachte an die M�nner, die dort gestorben waren: Hound, Chene und all die anderen, die versucht hatten, die Schuld Kriegs abzugelten. Er warf die Zigarette weg, als Vreck ger�uschvoll aus dem Unterstand kam. Ein Orden blitzte auf seiner Brust und er grinste breit. "Scheint ja gut gelaufen zu sein, Seargent." Vreck nickte und reichte Palmer die Hand: "Ja, Sir. Ich wollte mich noch von ihnen verabschieden. Ab sofort diene ich bei den Jonutheimern." Palmer ergriff die Hand und l�chelte: "Lassen wir das, Vreck. Wir kennen uns schon seit Jahren. Vergessen wir f�r einen Augenblick die Vorschriften. Ich w�nsch dir alles Gute." Der Seargent nickte ernst: "Das w�nsche ich dir auch, Rico. Viel Gl�ck und m�ge der Imperator immer �ber dich wachen." Nachdem Vreck verschwunden war, atmete Palmer tief durch. Nun hatte er auch seinen letzten Freund von krieg verloren. Langsam trat er in den Unterstand. Oberst Miller blickte auf
und der Leutnant salutierte.
"Leutnant Palmer, ich freue mich, sie zu sehen. Ihre Mission war ein voller Erfolg, wie mir gemeldet wurde." Er ergriff ein K�stchen, das auf dem Tisch lag: "Es ist mir eine Ehre, ihnen ihre Bef�rderung zum Captain bekanntzugeben." Miller �ffnete das K�stchen und befestigte die neuen Abzeichen an Palmers Uniform. Die alten Leutnantspangen liess er achtlos in eine Uniformtasche gleiten. "Desweiteren �berreiche ich ihnen im namen des Oberkommandos den Orden des Imperialen Adlers erster Klasse. Meinen Gl�ckwunsch, Captain." Auch der orden wurde vom Oberst pers�nlich befestigt. "Vielen Dank, Sir," sagte Palmer knapp. Miller l�chelte fein: "Oh, das ist noch nicht alles." Er trat zur Seite und aus einer Verbindungst�r kam Inquisitor Antonius. Seine Pers�nlichkeit schien den ganzen Raum zu f�llen. Palmers Gedanken rasten. Was wollte der Inquisitor hier?
"Captain Palmer, sie fragen sich bestimmt, was ich noch von ihnen will, nicht wahr?" Antonius blickte Palmer an und dieser nickte zaghaft. "Das habe ich mir gedacht. Ich bin selbstverst�ndlich nicht nur hier, um ihnen zur Bef�rderung zu gratulieren. Nein, sehen sie, ich brauche f�hige Mitarbeiter f�r meine Aufgabe. Meine Truppe ist in den letzten Monaten stark geschrumpft und ich brauche Leute, die mich in meiner Arbeit unterst�tzen k�nnen. Sie sind ein begnadeter �berlebensk�nstler, Palmer. Sie haben einige der brutalsten Schlachten in diesem Kreuzzug �berlebt, was erfahrenen Veteranen nicht gelungen ist. Ausserdem besitzen sie eine besondere Gabe. Sie besitzen die seltene F�higkeit, das Chaos fr�hzeitig zu erkennen. Damit sind sie unsch�tzbar wichtig f�r mich. Ich biete ihnen deshalb an, mit mir und meiner Gruppe direkt gegen die M�chte des Chaos zu k�mpfen." Der Captain stand da wie bet�ubt. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht einmal, ob er das Angebot des Inquisitors ablehnen durfte. "Gehen sie ruhig einen Augenblick nach draussen und �berlegen sie es sich," sagte der Inquisitor freundlich. Dann, eine Spur sch�rfer: "In f�nf Minuten erwarte ich ihre Antwort." Palmer salutierte und ging eilig in den Graben hinaus, wo er sich eine Zigarette anz�ndete. An der Seite der Inquisition zu k�mpfen, jener schattenhaften Organisation, die die Menschheit im Verborgenen besch�tzt, war das nicht der Traum eines jeden loyalen Kriegers? Palmer hatte hier nichts mehr verloren. Seine Freunde und sein Zug waren auf Skaltra Infernum abgeschlachtet worden. Hunt war tot oder in den F�ngen des Adeptus Mechanicus und Vreck... Vreck hatte sich versetzen lassen. Ausser Miller und einigen Leutnants kannte er niemanden mehr im Todeskorps. Er seufzte. Dieses Angebot bedeutete einen v�llig neuen Anfang. Nachdenklich rauchte er die Zigarette zu ende und betrat erneut den Unterstand.
"Sir, ich nehme ihr Angebot an." Antonius nickte zufrieden: "Sehr gut. Wir werden morgen fr�h diese Welt verlassen. Seien sie um Punkt 0730 am Landeplatz A-23." Der Inquisitor nickte Miller zu und ging. Der Oberst starrte Palmer einen Augenblick an: "Ich w�nsche ihnen viel Gl�ck, Captain. Sie werden es brauchen." Palmer bedankte sich und verliess den Unterstand. Langsam lenkte er seine Schritte zum Lager der Jonutheimer. Es war an der zeit, sich von Keeth zu verabschieden.
Seargent Keeth lag ziemlich m�de und abgek�mpft auf einem weissbezogenen Feldbett. Er lag auf der Seite und um seinen Oberk�rper war ein dicker Bandagenverband geschlungen.
Keeth fand, das er verflucht eng war und hatte deswegen in den vergangenen Stunden nur wenig Schlaf gefunden. Sie hatten ihn ausgezogen und in ein formloses Nachthemd gesteckt. Keeth kam sich richtig seltsam vor, ohne seine Uniform, oder um es besser auszudr�cken, die Tarnjacke, die er f�r seine Uniform hielt.
Wenigstens, das konnte er durch den Lakenvorhang, der an einer Metallstange um sein Bett hing sehen, lagen seine Sachen alle ordentlich zusammengelegt auf einer der vielen Eisenkisten, die im Lazarett rumstanden.
Keeth seufzte. Nicht mal h�bsche Krankenschwestern hatte er zu sehen gekriegt. Bisher waren ihm immer nur sehr gesch�ftige Sanis und umhersurrende Med-Servitoren begegnet.
Pl�tzlich wurde der Vorhang beiseite gewirbelt und Soldat Jelleby gefolgt von Oberst Altan Listic traten in Keeth kleines Krankenabteil.
Keeth versuchte sich aufzurichten um so was �hnliches wie einen Salut hinzukriegen. "Liegenbleiben, Junge!" Oberst Listic breites Grinsen wuchs fast vom einen bis zum andern Ohr. "Du hast heute schon genug getan!" "Hallo Chef." Sagte Keeth matt und dann "Hey Jelleby, na? Alles senkrecht?" "Immer doch mein Alter." Auch Jelleby l�chelte und wuchtete seinen volumin�sen K�rper neben den des Obersts. "Tja mein Sohn, du hast einiges hinter dir da unten. Aber eine hervorragende Leistung, wirklich hervorragend..." Listics Stimme nahm einen ironischen Unterton an. "nat�rlich h�tte ich das besser gemacht, wenn ich ein paar jahre j�nger und mein Kreuz nicht so verdammt im Arsch w�re." Die drei M�nner lachten. Oberst Listic war ein Symbol. Eine Ikone f�r die Jonutheimer. F�r die anderen Kommandanten mochte er vielleicht ein Relikt oder nur ein Rudiment sein. Aber f�r die Jonutheimer war er eine konstante Quelle der Kraft.
Altan Listic war schon seit zwei Jahrzehnten im Dienste des Imperators t�tig und hatte sich durch alle Kommandoebenen gearbeitet. Eine Leistung, da man bedenken muss, das dieser Mann w�hrend der Eroberung von Blur durch die Orks eigentlich als Deserteur h�tte erschossen werden sollen.
Doch Listic war sich immer seiner Herkunft bewusst gewesen. Seine fortdauernden Kampfeins�tze, seine unerschrockene Truppenf�hrung an der vordersten Front und in den blutigsten Handgemengen hatte ihm viele Feinde in den h�heren Ebenen des Milit�rs und des Administratums eingebracht. Listic wusste, das die anderen Regimenter seine Jonutheimer verachteten, und bem�hte sich nach aussen hin den Anschein eines unzivilisierten Gangk�mpfers zu wahren. Doch der F�hige Kommandant, der er in Wirklichkeit war, war zu Keeths Mentor und Freund geworden.
"Jelleby?!" Listic wandte sich an den ehemaligen Gildeh�ndler. "Sie mal zu, das du unserem Mann hier mal was anst�ndiges zu trinken organisieren kannst. Dieses Natrium Wasser kann man nach einiger Zeit im Feld nicht mehr runterw�rgen!" "Wem sagen sie das Chef?!" Jelleby trat aus Keeths Krankenabteil nach drau�en und Listic zog den Vorhang zur�ck.
"Na mein Junge?" Listic fummelte nach einer dicken Zigarre, biss das obere Ende ab und suchte die Taschen seines abgetragenen, feldgrauen Mantels nach einem Feuerzeug ab."Oh, du hast doch nix dagegen, oder?" Der Oberst brauchte keine Rangabzeichen um seine Autorit�t geltend zu machen. "Nein Chef, ich bin das gew�hnt, Leutnant Palmer raucht wie ein Manufactorums Schlot." Listic grinste. "Ja... muss ein hervorragender Mann sein, oder?" "Ich verdanke ihm mein Leben." "War er schon hier?" Listic gab seine Suche nach Feuer auf und kaute stattdessen auf der Zigarre herum. "Nein, Boss." Keeth seufzte leise. "Aber er hat sicher viele H�nde zu sch�tteln" "Das hat er tats�chlich." Brummte Listic. "S�mtliche �rsche aus der Kommandoebene des Kreuzzuges sind gerade dabei seinen Sieg auszuschlachten. Der Imperator m�ge ihre Eier faulen lassen. Kriegsherr Reikson will doch nur �ber seine Inkompetenz der letzten Jahre hinwegt�uschen!" Die letzten Aktionen des Kriegsherren waren wirklich nicht gerade rumreich gewesen. Keeth erinerte sich an die katastrophale Landung auf Delta Serpentis oder daran, wie ein Kreuzer der imperialen Flotte die Atlas Makropole auf Skaltra Infernum gerammt hatte.
"Aber was soll�s. Das ist halt Politik mein Junge! Politik!" Der Oberst benutzte den namen des Gottimperators noch f�r ein paar obsz�ne Fl�che. Dann erweichten sich seine Z�ge wieder.
"Aber diese Arschkriecher und Delletanten sollten jetzt nicht das Thema sein..." Keeth wusste, worauf Listic hinaus wollte. "Chef..." begann er. "Keine Sorge mein Sohn!" Er dr�ckte die kalte Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen und l�chelte. "Ich hab alles arrangiert. Ich sagte doch du kannst dich auf deinen Alten Oberst verlassen. In wenigen Tagen nimmt dich ein Versorgungsschiff mit nach Kar Duniasch und von da aus geht�s whhhuuuusch f�r dich in die Heimat. Ich hab den Vichsern von Ministorum erz�hlt, wir brauchten dich als Ausbilder bei den PVS." "Aber Chef...wir haben doch gar keine PVS!" "Wei� ich..." sagte der alte Ganger und fuhr sich mit seiner rechten Hand durch das kurzgeschorene, Wei�e Haar. "Aber diese Tintenkleckser wissen das ned!" Er grinste �ber beide Ohren �ber seinen Streich. "Oberst...�h...nun....also...ich wollte nur sagen..." "hmmm?" Ich wollte nur sagen, das sich die Dinge ge�ndert haben. Ich will nicht mehr nach Hause, ich will in der Armee bleiben." Listic starrte Keeth an. "Was? Und daf�r hab ich meinen Hals bei diesen Schreibtischschwuchteln riskiert? Was ist denn los?" "Gar nicht�s ist los...ich ...ich hab nur verstanden, das das was wir hier tun richitg ist!" Listic lehnte sich zur�ck. Er sah pl�tzlich sehr abgek�mpft und m�de aus. "Richtig? Mein Junge sag mal...hast du etwa begriffen, das es gar nicht um den Imperator geht, sondern darum den Menschen den Glauben an ihre eigenen St�rke zu vermitteln?" "Ja Oberst! Genau das! Das wussten sie auch, nicht war? Sie wussten es auch!" "Hm...aber das ist Bullshit mein Junge. Jede Welt auf die wir kommen sieht hinter her aus, als w�ren ein paar Ogryns auf Kneipentour gewesen. Tausende Menschen sterben durch das r�cksichtslose Vorgehen von Artillerie, die Marines machen bei ihren Eins�tzen auch Zivilisten als "Akzeptable Verluste" platt. Viele von den einfachen Soldaten ziehen durch die Strassen von St�dten, nicht nur den Feind suchend, sondern auch raubend, pl�ndernd und vergewaltigend. Ich weiss nicht genau wie du da r�ber denkst, aber
ich glaube, das der ganze Schei� der immer und immer wieder passiert wenn wir einen neuen Planeten befrieden." Keeth senkte seinen Blick...wenn es war w�re, was der Oberst sagte, dann..." Allerdings...ohne diesen ganzen Mist w�rde das k�mpfen und erobern ja auch nur halb soviel Spass machen. Immerhin kann man daran arbeiten so etwas nicht mehr zu zulassen. Angefangen bei seiner eigenen Einheit. Vielleicht kannst du auch etwas dazu beitragen mein Junge. Ich werde mit Commander Praji reden." Keeth horchte auf. "Mit Commander Emanuel Praji? Von der zweiten Gardisten Einsatzkompanie�?"
"Genau der." Best�tigte Oberst Listic. "Ich nehme doch an, das du nach den Bef�rderungen, Auszeichnungen, und dem ganzen Schrott hochwillkommen sein wirst. Wenn du willst beantrage ich deine Versetzung. Wird mir zwar schwer fallen...aber ich glaube aus Jelleby l�sst sich ein guter Seargent machen." "Aus Jelleby?" Schweigen. "Naja...ich glaube ich werde wohl einschreiten m�ssen wenn er anf�ngt sich von den Mitgliedern seines Trupps f�r seine taktisch klugen Vorgehensweisen bezahlen zu lassen." Der alten Oberst und Keeth lachten solange, bis Keeth R�cken schmerzte und der Oberst in die Kommandantur zur�ckgekehrt war.
Keeth lie� sich zur�ck in sein flaches Kissen sinken. Jemand der niemals die Schola Progenium besucht hatte und den Namen des Gottkaisers nur gelegentlich f�r obsz�ne Fl�che benutzte bei der Elite der imperialen Armee? Das h�rte sich nach ner Menge...Spass an.
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