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DIE KABALE DER LEEREN AUGEN

Der Archon und sein Diener

Seit jeher gibt es die Kabale der leeren Augen im westlichen Teil der Unterwelt von Commoragh. In dieser Kabale regiert Lord Aidan mit eiserner Hand - viele aufständige Archonten und Haemonculi hat er schon niedergestreckt und noch größer ist die Zahl seiner besiegten Feinde. Doch es ist ruhig geworden um den Lord, er hat nicht mehr die Vormachtstellung die er mal hatte und er ist auch nicht mehr der meistgefürchtete Lord der Stadt, Asdrubael Vect hat mit seinem jüngsten Vorstoß in das Herz des Imperiums für Angst und Schrecken gesorgt und ist der zur Zeit meistgeachtete Lord in Commoragh.

"Du wagst es..."
"Aber mein Lord..." "... schweig!"
Aidan saß nicht mehr auf seinem Thron, er war aufgesprungen und hätte den vor ihm stehenden Haemonculus fast mit einem Schlag den Schädel gespalten. "Was soll das heißen, Asdrubael ist der stärkste Lord, wer hat denn die Ultramarines aus dem Warp vertrieben, wer hat sich persönlich Grishnak gestellt, WER!?" Der Haemonculus zuckte kurz, fing sich aber dann wieder. "Das ward ihr mein Lord, aber das ist schon mehrere Jahre her, mittlerweile haben sich verschiedene Space Marines Orden im Warp ausgebreitet, ihre Technologien schreiten langsam voran und bis sie den Warp beherrschen wird nicht mehr viel Zeit vergehen - wir müssen handeln!" Aidan dachte kurz nach, nickte, drehte sich um, nur um im selben Moment mit einem Rückhandschlag den Kopf des Haemonculus sauber von seinem dünnen Hals zu trennen. "Er hat recht," schrie der Lord, "er hat verdammt noch mal recht!" Wieder schlug er zu, diesmal traf es fast Hehlem, die Anführerin des verbündeten Hagashîn Kultes. Diese wich geschickt aus, so dass der Lord seine künstliche Hand in den Marmorpfeiler hinter Hehlem grub. Auch wenn er sie nicht getötet hatte, so lies das riesige Loch in dem harten Marmorpfeiler sie erschaudern. "Mein Lord," fing sie an "wir müssen handeln..." "Schweig!" sagte Aidan wieder. Er konnte es nicht fassen, diese Ratschläge glichen einer Revolution, man zweifelte an ihm und das konnte er nicht zulassen! "Shamir!" rief er in die Dunkelheit und langsam kam die hagere Gestalt des Haemonculus aus dem Schatten. "Shamir, bereitet alles vor!" "Mein Lord, was soll ich vorbereiten, planen sie eine Konferenz oder eine Krisensitzung, soll ich die Anführer der Krieger und Inccubi rufen lassen?" Aidan begann zu lachen. Er lachte, dass den versammelten Anwesenden der Atem stockte. Nur Hehlem nickte und schrie "Lord Aidan, der Hagashînkult der Angst steht zu deiner Verfügung, wo soll die Reise hingehen?" Aidans Augen wurden zu Schlitzen "Lasst uns in den Warp eindringen, lasst uns Asdrubael aus dem Warpraum vertreiben, dann die Space Marines und alle anderen, die sich in mein Gebiet getraut haben. Aidan ist nicht tot, ich habe vielleicht die Zügel schleifen lassen, aber der Schlafende ist erwacht und wird zurückschlagen mit einer noch größeren Härte, als jemals zuvor. Ruft meine Inccubi, nicht die neuen, nein meine Palastgarde, ruf die Veteranenkrieger, ruft die Hagashîngladiatoren und bereitet die Schattenbarken vor, Aidan wird kommen und er wird Verderben über alles bringen, was sich ihm in den Weg stellt!" Gebannt starrten alle ihn an, warteten auf ein Zeichen zu gehen. In dem Moment holt der Lord aus und schlägt ein zweites Mal zu. Der Marmorpfeiler wurde glatt durchtrennt, die Decke und der Boden bekamen Risse von der hervorgerufenen Erschütterung und alle wussten, dass ihr Lord zu allem bereit war - die Jagd konnte beginnen.
Ihre Muskeln zuckten und Hehlem dachte an ihre Zeit in den Arenen von Commoragh zurück. Es ging das Gerücht um, dass ein Krieger schon vor dem Kampf wusste, wie er ausgehen würde und das beunruhigte sie. Sie hatte nie zuvor solch ein Zucken gespürt und dachte sich, was das zu bedeuten hatte. In ihrem kahlrasierten Kopf spielten sich Szenen vom bevorstehenden Kampf ab, wie sie dem Infanteristen ihre Splitterpistole an die Schläfe drückt und abdrückt, mit den Augen schon auf der Suche nach dem nächsten Opfer, wie sie den Anführer des gegnerischen Kommandotrupps erblickt und sich mit ihrem kreischende Kampfgeschrei auf ihn stürzt. Der gegnerische Offizier bemerkt sie spät, aber rechtzeitig genug, um ihren ersten Angriff abzuwehren und mit dem Kettenschwert zum Schlag auszuholen. Hehlem blockte diese Attacke mit ihren Hydradolchen und ärgerte sich wieder mal darüber, dass sie solch eine langsame Nahkampfwaffe gewählt hatte. Nichtsdestotrotz fuhr sie herum und schien mit den Klingen einen Tanz des Todes zu vollführen, doch der gegnerische Offizier zeigte sich in keinster Art beeindruckt. Zwei kurzen Plasmastössen aus seiner Pistole ließ er eine eher plump wirkende Drehung folgen um dann mit dem Kettenschwert und weiteren Schüssen auf Hehlem loszugehen. Die unerwartete Wendung – normalerweise war Hehlem die Angreifende – zusammen mit ein wenig Glück bei seinen Schüssen zwang die Hagashîn in die Knie und sie sah sich schon tot, als von der Seite ein surrendes Geräusch sich näherte, dass sie nur zu gut kannte. Der Incubbus der sich näherte machte keine großen Anstrengungen, um irgendwie akrobatisch bei seinen Aktionen auszusehen, trotzdem trenne sein Rückhandschlag den Pistolenarm des Offiziers in einem Zug ab. Geschockt, aber nicht zu stoppen rannte der Offizier weiter auf Hehlem zu, wild mit seinem Schwert fuchtelnd. Bewunderung war das letzte, was Hehlem empfand, Bewunderung für einen Menschen, der gegen einen Incubbus und eine Hagashîn so tapfer kämpft, doch weiter kam sie nicht; der Schlag des Offiziers traf ihren Arm, die Kettenblätter des Schwertes drangen mühelos durch das zarte Gewebe und weiter durch ihre Rippen, bis sie irgendwann vor ihrer Lunge stoppten, da der Besitzer mittlerweile mit einem weiteren Schlag des Vollstreckers geköpft wurde. Hilfe suchend wand sie sich an den Inccubus, doch durch die Schlitze des Tormentorhelmes konnte sie die Besessenheit spüren, die in dem Krieger steckte. Sie wusste genau, dass er ihr nicht helfen würde, streckte trotzdem ihren noch intakten Arm aus, der auf halber Strecke aber wieder zu Boden fiel, genauso wie sie selbst.
Das Brummen der Antigravmotoren der Schattenbarke riss sie aus ihren Visionen, unbewusst fasste sie sich an ihre Rippen, erleichtert, noch Fleisch zu spüren. Sie hatte schon häufig von Todesvisionen gehört, die von anderen Hagashîn vor Schlachten berichtet wurden, doch nie kam eine von ihnen lebend aus der Schlacht um diese zu widerlegen. Doch sie wusste, dass es ihre Bestimmung war dem Kult zu dienen. Wenn sie den Offizier sehen würde, würde sie sich ihm stellen, so war es vorausbestimmt und so wird es geschehen, sie konnte sich nicht vor ihrem Schicksal verstecken. Hastig griff sie zu ihrem Kampfdrogeninjektor und fühlte plötzlich keine Angst mehr, nur noch Hass gegen alles und jeden, sie wusste dass sie sterben würde und der Gedanke beruhigte sie und als die Schattenbarke sich der Erde näherte war sie die Erste, die mit lautem Geschrei von Bord sprang. Heute würde viel Blut fließen und sie freute sich darauf und dachte auch schon im selben Moment nicht mehr darüber nach.

Aidan beugte sich über die Leiche der Hagashîn und musterte sie kurz. Ihre Verwundungen waren schrecklich, aber er bemerkte noch ein letztes Fünkchen Leben in ihr und da er schon immer ihre Kampfkunst und Wut bewundert hatte, befahl er seinen Kriegern, ihren Leichnam seinen Haemonculi zu bringen. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn die nächste Angriffswelle der Terraner rückte an und er freute sich zu sehr auf die Zerstörung, die sie anrichten würden.

Ihre Arme fühlten sich schwer an, doch kraftvoll. Ihre Augen schmerzten, doch sie sah so klar wie nie zuvor. Ihre Beine fühlten sich erstaunlich gut an, doch als sie sie ansehen wollte, musste sie bemerken, dass sie nicht mehr da waren! An ihre Stelle war eine Apparatur getreten, die sie nur zu gut kannte. Sie hatte schon oft Seite an Seite mit ihnen gekämpft, doch nun war sie selbst einer von ihnen. Ihr entglitt dieser Gedanke, denn sie war wohl noch nicht stark genug für eine solche Erfahrung – verängstigt schlief sie wieder ein.

Die ersten Geh- bzw. Schwebeversuche sahen noch recht unbeholfen aus, aber nun, da sie gelernt hatte, ihre Antigravmotoren, ihren Talosstachel und ihre Talosklauen zu benutzen avancierte sie schnell zu einem gefürchteten Gegner in den Arenen von Commoragh und erhielt Jubel, wie selten zuvor. Und auch im weiteren Verlauf der Kreuzzüge von Aidan war sie sein bestes Werkzeug, niemand richtete so viel Zerstörung an, wie sie, niemand rückte so unbarmherzig vor und schnitt durch die Reihen der Feinde, wie der Talos namens Hehlem.

In einem einsamen Moment, während einiger Wartungsarbeiten in der Werkstatt von Shamir dachte Hehlem an die Vergangenheit – an ihre Zeit als Hagashîn. Längst hatte sie sich mit ihrer neuen Rolle abgefunden, doch noch immer dachte sie gerne zurück an die Zeit, als sie noch auf zwei Beinen mit Kampfgeschrei in die Schlacht ziehen konnte. Die Töne, die sie jetzt von sich gab waren grässlich, doch Shamir erkannte, dass sie nachdenklich war und schnitt ihr durch diesen Gedanken. „Es gibt Herrscher und Diener, die Herrscher bestimmen über das Schicksal der Diener, die Diener sind das Schicksal der Herrscher. Ihr ward eine große Kriegerin, ich habe euch oft kämpfen sehen, ihr ward ein Herrscher, doch jetzt ist euer Schicksal das eines Dieners, ihr dient aber nicht irgendjemandem, sondern der Kabale und wenn die Kabale herrscht, so herrscht auch ihr.“ Hehlem dachte noch kurz über das was der Haemonculus gesagt hatte nach, nickte kurz und schwebte langsam aus dem Raum. „Der Weg ist das Ziel, heißt es in den Geschichtsbüchern der Menschen und wenn ich den Weg entlang schweben soll, dann schwebe ich...“, dachte sie sich noch und verließ die Werkstatt.

Krieger des Warp

Die Schattenbarke senkte sich langsam durch den Nebel, die Servomotoren brummten leise, während unter ihnen die Schlacht tobte. Lord Aidan selbst führte diesen Angriff und die Space Marines der Wolfsgarde hatten sich als der erwartet schwere Gegner erwiesen. Seine Kriegertrupps waren fast aufgerieben durch gleichmäßigen Beschuss und konzentrierte Nahkampfangriffe. Mit diesem letzten Zug wollte der Lord den Kampf wenden und Verderben über seine Feinde bringen. Kaum war der Boden sichtbar, stürzten auch schon die ersten Inccubi von ihrem Gefährt und Kristalle schossen aus ihren Helmen und ihre Waffen begannen aufzublitzen. Auch Aidan konnte der Verlockung nach Blut und Pein nicht widerstehen und pumpte sich eine Extradosis Kampfdrogen, die ihn kurz erschütterte und dann aber in einen Rausch verfallen ließ, der gleich 2 Marines zu Boden schickte. Durch den begrenzten Platz auf der Schattenbarke hatte er nur 8 Inccubi bei sich und einer von ihnen fiel bereits dem konzentrierten Angriff des gegnerischen Anführers zum Opfer, dem Aidan sich jetzt stellte. Er blickte noch kurz rüber zu Shamir und lächelte, als er sah, dass um Shamir plötzlich grelles weißes Licht entstand und Blitze es durchzuckten. Auch der Gardist gegenüber von ihm war erstaunt und verängstigt als er das Licht sah, aber Aidan beendete seine Furcht und verwandelte sie in pure Angst und Ersetzen als aus seinem Terrorfex eine Wolke zersplittertes Phantomkristall schoss und sich über dem Gardisten und 2 weiteren Opfern ausbreitete. Schnell hatten sich die Marines wieder gefangen, denn die Wolfsgardisten hatten sich das ganze Gefecht über schon als sehr standhaft erwiesen und mussten jetzt für ihren Trotz bezahlen. 5 wilde Bestien stießen durch das Licht, dass sich vor ihnen auftat und die peitschenden Rufe eines Bestienmeisters folgten ihnen. Sofort stürzten sich die Kreaturen aus dem Warp auf die wehrlosen Opfer und bissen sich in allem fest, was irgendwie nach Gegner aussah. Aidan lächelte wieder, doch jetzt kam Verstärkung an, ein ehrwürdiger Cybot und eine Horde Wölfe kamen auf ihn zu gefolgt von einer Gestalt, die nur der oberste Wolf sein konnte. Hin und her gerissen zwischen der Kampfmaschine und dem Krieger stürzte Aidan sich an den Wölfen vorbei auf deren Anführer und schnitt sogleich mit mehreren Hieben seiner Energiewaffe durch die schwere Panzerung eines Arms und seiner Hüfte. Geschwächt aber nicht geschlagen schlug der Marine zurück und mehrere Blitze zuckten, als das Schattenfeld Aidans sich bemerkbar machte und den Krieger für kurze Zeit ins Dunkle rückte und die Attacken verpuffen ließ. Aidan atmete in diesem Schutz kurz durch und sah den Cybot, wie er durch die Reihen seiner Inccubi schnitt und diese immer weiter zurückdrängte. Die Schattenlanze der Schattenbarke blitzte kurz auf, nur um einen Strahl schwarzer Materie auszustoßen, der durch ein Bein der Maschine schnitt und sein Knie zu Klump verarbeitete. Das verschaffte seinen Kriegern Zeit zum Rückzug dachte Aidan, doch jetzt muss zuerst dieser Lord sterben, auch wenn Aidan dadurch von seiner Armee abgetrennt wurde. Er stieß vor und schlug wieder zu, während er durch seine Kampfdrogen immer wilder wurde und wahrscheinlich seinem Körper beträchtlichen Schaden zufügte. Ein weiterer Schlag auf den Arm trennte diesen vom Körper des Wolfslords ab und die nächsten Attacken würden dadurch an Stärke gewinnen. Aber plötzlich hörte Aidan ein Heulen hinter ihm und er wusste, dass die Wölfe mit seinen Warpbestien fertig waren und nun zurückkamen um ihrem Meister zu helfen. Diese Unachtsamkeit wurde Aidan fast zum Verhängnis, da er um ein Haar ein Bein verlor, als der Lord seine Plasmapistole nach unten schwenkte und Aidan zu einem wilden Tanz zwang. Die Wölfe sprangen hervor und Aidan zerfetzte die Kehle des ersten mit einem gezielten Schlag und rollte sich nach hinten ab, weg von seinem eigentlichen Ziel. Der Terrorfex blitzte wieder auf, doch bestärkt durch die Anwesenheit des Wolfslords wichen die Bestien nicht zurück. Aidan fühlte ein beklemmendes Gefühl, als er mit dem Rücken an einer Felswand landete und nun von vier Bestien attackiert wurde, gepaart mit den Salven aus der Pistole des Lords. Eine blaue Macht schnitt durch die Kehle eines Wolfes und Blitze zerfetzten zwei weitere, als die Inccubi des Lords zurückkamen. Ein Schattenkatapult hatte das Cockpit des Cybots zertrümmert und den Inccubi gestattet zum eigentlichen Geschehen zurückzukehren. Angesichts der neuartigen Bedrohung zog es der Wolfslord vor, erst einmal den Rückzug anzutreten, doch dazu wollte Aidan es nicht kommen lassen. In einem letzten Kraftakt stieß er den Wolf von sich und sprintete dem gegnerischen Anführer hinterher. Er verzichtete dabei ganz auf seine Schusswaffen und die Verletzungen die er dem Wolfslord beigebracht hatte, verlangsamten jenen zunehmend. Aidan stieß einen markerschütternden Schrei aus und sprang dem Wolfslord in den Rücken, dieser drehte sich im letzen Moment zur Seite, aber Aidans Energiedolch schnitt an der Stelle, wo vorher ein Arm war vorbei in die Brust des Kriegers und machten dort nicht halt, sondern schnitten weiter, bis sie an die Wirbelsäule kamen und dort wurde die Attacke durch ein leises Knacken beendet. Scheinbar wurde überall auf dem Schlachtfeld diese Knacken gehört, denn die Armeen der Wolfsgarde zogen sich zurück oder wurden zurückgeschlagen. Aidan war entzückt, nicht nur über den Sieg den er gerade errungen hatte, sondern auch über die Angst, die er bei seinen Gegnern verursacht hatte. Er gab wieder einen Schrei von sich und die Krieger und Hagashîn stürzten von überallher den fliehenden Marines hinterher. „Keine Seele, die an den Imperator glaubt, wird heute dieses Schlachtfeld verlassen“, sagte er zu Shamir. Dieser nickt kurz und gab seine Befehle weiter. Sofort erhoben sich die Schattenbarken und flogen auf die Flotte des Gegners zu, die im All wartete und löschten diese unter geringen Verlusten aus. Jetzt, da die Wölfe eingeschlossen waren, würde die Jagd nach den Überlebenden losgehen und Aidan freute sich schon auf diese Art des Kampfes, denn finden und zerstören liegt in der Natur der Dark Eldar und niemand beherrscht diese Art des Kampfes so gut, wie sie. Für Aidan jedoch war diese Schlacht beendet, die Wölfe hatten ihm schwere Bisswunden zugefügt und der Kampf mit dem Lord hatte ihn ebenfalls nicht unbeschadet gelassen. Es würde eine weitere Schlacht geben, doch heute hatte er ausgedient, zum Wohle der Kabale und für Ruhm und Macht. Der Gedanke an die getöteten Gegner ließ Aidan zufrieden blicken und er tankte an ihren Seelen neue Kraft für die nächste Schlacht.

Schatten in der Dunkelheit

Ein Schatten in der Dunkelheit, langsam schlich Kryss zwischen den Häusern entlang, immer bedacht, seine fast perfekte Tarnung nicht aufzugeben. Er erblickte sein Opfer, als er schon fast erfolglos aufgeben wollte. Die Dracon des Hagashînkults der letzten Schreie war ein übermächtiger Gegner und im regulären Zweikampf würde er sie nie besiegen können, dachte er. Aber er hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite, obwohl das bei einer Dracite nicht viel zu heissen hatte, denn niemand kämpft so geschickt und tödlich, wie die Elitegladiatoren der Dark Eldar. Und ihre Leibgarde aus 3 Hagashîn machte die Sache nicht eben leichter. Kurz erwägte er, mit seiner Splitterpistole einen Schußversuch zu wagen, aber diese Möglichkeit gefiel ihm nicht, seine Waffe war vielleicht zu schwach um die stolze Kriegerin auszuschalten und mehr als einen Versuch würde er nicht haben. Er verschmolz mit dem Warp und huschte auf die andere Straßenseite, in der Hoffnung, eine bessere Möglichkeit zu finden. Aufgrund seiner jahrelangen Übung in Attentaten und Überfällen konnte er die andere Straßenseite unbemerkt erreichen und jetzt kämpfte er sich durch eine parallele Straße voran, um seine Opfer abzufangen. Da er auch hier keine Möglichkeit fand, die Dracite zu töten, forderte er schnell Verstärkung an und ließ der bleichen Kriegerin noch einige Minuten Lebenszeit. Als seine Gefährten angekommen waren, schätzte er die Situation neu ein. Fünf Mandraks gegen eine Hagashîndracite und drei Krieger, noch dazu hatten sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite – er grinste und gab seinem Gefolge den Befehl, in Stellung zu gehen.

Tyra hatte ein seltsames Gefühl, eine Art Vorahnung, sie schaute sich um, aber niemand war zu sehen. Sie hielt kurz inne und beobachtete die Umgebung. Sie hörte ein leises Rauschen, konnte aber dieses Geräusch erst nicht zuordnen. Als sie Schüsse hörte, wusste sie direkt Bescheid und machte ihre Waffen bereit – Mandraks – man hatte es auf ihr Leben abgesehen, aber so leicht würden sie es nicht kriegen. L´log starb auf der Stelle, als der konzentrierte Beschuss von drei Mandraks ihm den Brustkorb zerfetzte und Fryh fing sich mehrere Kristallsplitter in Kopf und Hals ein und fiel rückwärts um, blutend und kampfunfähig. Zwei gegen fünf hieß es schon nach wenigen Sekunden und Tyra stürzte sich auf den Mandrak, den sie als Anführer vermutete. Einen Gegner zu bekämpfen, den man nicht sieht ist schwer, doch Tyra kannte Mandraks, sie hatte schon oft Seite an Seite mit ihnen gekämpft und nun nutzte sie ihre Erfahrung, um Schüsse auf einen Schatten abzugeben und mit ihrem Falchion in seine Richtung zu schlagen. Die Schüsse gingen wie erwartet ins Leere und auch ihre Schläge trafen nicht das gewünschte Ziel, dennoch schaffte sie es, den Mandrak zurück zu drängen und von seinen Gefährten weg zu treiben. Unkonzentriertheit ließ die Tarnung des Mandraks langsam verschwinden und er wurde ein immer klareres Ziel für Tyra. Die nächsten Schüsse trafen ihn in den Arm und den Oberkörper und mit einem gezielten Schlag hieb sie den Kopf des Schattens von seinem Körper ab. Jetzt fiel die Tarnung komplett und der leblose Körper fiel zu Boden. Viel Zeit zur Freude hatte sie nicht, denn ihr letzter Rückhalt, Ryon, war ebenfalls tot, zerfetzt von vier Mandraks, die schon auf dem Weg in ihre Richtung waren.
Kryss sprang über den Leichnam des Hagashîn, den er eben mit mehreren Wunden übersät und ausgeschaltet hatte und hatte nun nur noch sein ursprüngliches Ziel vor Augen. Sie waren jetzt Vier gegen Eine und jeder hatte Blut geleckt und wollte nun mehr. Die Dracite verschwand um die Ecke und Kryss und seine Anhänger rannten hinterher. Fliehen war untypisch für einen Dracite, doch in diesem Fall wusste er, dass sie auf sie warten würde, denn Flucht war zwecklos. Tyra kniete sich zum verschnaufen, sie nutzte ihren Kampfdrogeninjektor, um sich Adrenalin in die Adern zu pumpen und in den nächsten Momenten einen Vorteil zu erlangen. Sie sah die Schatten um die Häuserecke gleiten und stellte sich ihnen mutig. Mit Wut und Entschlossenheit stürmte sie auf die vier Gegner zu und schoss auf die Krieger des Schattens, einen traf sie und bevor diese zurück schießen konnten ging sie seitwärts in Deckung und wich dadurch der Rache der Mandraks aus. Die Schüsse verfehlen zwar das eigentliche Ziel, aber Kryss sprang jetzt auf die in Deckung befindliche Dracite zu und bedachte sie mit einer tiefen Schnittwunde am rechten Arm. „Zufall...“ dachte er, als er sich kurz umblickte und Parageos zu Boden sinken sah, getroffen von einem Splitter ins Auge, der sich seinen Weg durch den Schädel bahnte und Parageos nicht viel Chancen ließ, sich zu wehren. Tyra war jetzt verwundet und stand mit dem Rücken zur Wand, die Mandraks trafen sie noch einmal am Bein und am Brustkorb und die Dracite sank halb zu Boden, verwundet, aber nicht geschlagen. Mit einem Satz hechtete sie auf den nächsten Mandrak zu, traf ihn am Arm und am Brustkorb und schickte ihn zu Boden, bevor Zareus sie in den Rücken schlug und auf den Bauch schleuderte. Sie war geschlagen und Kryss und Zareus standen nun über ihr. Sie war noch nicht tot, aber ihre Waffen hielt sie nicht mehr in den Händen und sie hatte auch keine Kraft mehr, sie aufzuheben. Kryss hob ihren Kopf und sah in ihre Augen. Schmerz und Hass sah er und diese wichen auch nicht, als er ihr mit seinem Energiedolch ins Rückenmark stieß und ihr Leben beendete.




Urheberrecht: Patrick Saar, 2002



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