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DAMNOS

Schwer liegt die Luft auf dem schneebedeckten Gipfel in der Ferne. Wirbel aus Schnee, wehen über die weite weiße Landschaft, ein nie endender Winter.

Der Necronlord steht auf einem Hügel und sieht ohne Ausdruck auf die Landschaft. Sein Mantel weht im Wind und von seinem Stab steigen kleine Rauchfahnen auf, die Hitze der Energien schmilzt den umfliegenden Schnee. Hinter ihm stampfen unzählige Necron durch den Sturm, ihr Ziel ist ihnen unbekannt aber das ist unwichtig, denn sie führen den Befehl ihres Lords aus und nur das ist von Bedeutung. Der Lord wendet sich von der Landschaft ab und geh an die Spitze des Zuges. Auf dem Weg dahin marschiert er an Necron vorbei, die immer gleich aussehen. Unter ihnen sind auch schwebende Gruftspinnen, umzingelt von ihren Schützlingen den Skarabäen, die durch ihre Anzahl, wie kleine schwarze Wolken wirken. Der Lord bleibt stehen, in der Ferne sieht er einige Schatten im Weiß des Schnees. Wie durch Geisteshand eines riesigen Puppenspielers bleibt die gesamte Kompanie an Necron plötzlich stehen. Alle blicken stur auf die Weite des weißen Landes hinaus. Der Lord hebt seinen linken Arm und führt mit dieser ein paar geschwungene Kreisbewegungen durch. Ein in giftgrünem Nebel und mit grünen Linien gezeichnetes Bild entsteht über seiner geöffneten Klauenhand. Man sieht die weite und leicht geschwungene Landschaft. Auf der einen Seite sind die Necron gemalt, die Kompanie bedeckt den gesamten unteren Ausschnitt des runden Bildes weiter in der Mitte kann man eine Mauer aus grünen Linien sehen und dahinter, darauf und darum herum viele kleine Gestalten, die scheinbar ziellos umher laufen und dabei allerlei überall aufbauen und transportieren. Der Lord neigt den Kopf leicht, ja es sind diese Wesen die sie schon bei ihrem Erwachen dezimiert hatten. Schwache und von Angst erfüllte Kreaturen, so waren auch sie, erinnert er sich. Mit einem Blick zurück, in dem er den Kopf leicht neigt, schwelgt er kurz in seinen Erinnerungen an die Alte längst vergangene Zeit als sie noch auf Kohlenstoff basierten.

Schnell wendet er den Blick, er hat eine Aufgabe zu erfüllen nur deswegen ist er hier raus und diese Biester stehen ihm dabei im Weg.

Umgehend trennt sich die Kompanie in mehrere Gruppen, wie das Mischen auf einem Spielbrett. Nach wenigen Augenblicken ist es vorbei und alle Necron haben ihren Platz erreicht, dann marschieren sie los. Wie ein Fächer umspannen sie im großen Abstand das Fort der Menschen.


„Los, Los ich will das alles fertig ist, macht schneller.“ ruft wütend der Kommandant und schiebt dabei seine Zigarre von einem Mundwinkel zum Anderen. An ihm vorbei hasten seine Soldaten, die letzten Überlebenden des Massakers das vor 2 Tagen stattfand. Sie sind mit ihren Schimären hier raus geflüchtet und hier sollten sie auf das Evakuierungsteam warten. Doch die brauchen noch eine Weile. Deswegen hat er als sie hier ankamen befohlen ein Fort zu errichten, damit sie lange genug gegen diese verfluchten Biester aushalten konnten. Angewidert zieht er die Mundwinkel runter und spuckt dabei auf die vereiste Erde. „Mistfiecher, Mistfiecher.“ flüstert er, der Kommandant hat 2 Chimären und drei dutzent Männer verloren und das bei seiner Flucht. Dort in der Stadt konnte man ja nichts mehr erkennen. Es war ein riesiges Chaos als die Dinger sich in den Stellungen der Verteidiger materialisierten und unverzüglich anfingen zu feuern. In dem Moment wurde der Befehl zum Rückzug gegeben und er hat versammelt und mitgenommen an Soldaten wen er fand. Jeder Mann war jetzt wichtig, sonst würden sie es nicht schaffen. Der alte Soldat blickt sorgenvoll in den Himmel, er wirkt wie ein schwarzes Tuch mit weißen Punkten. Ein paar Männer laufen an ihm vorbei, wild gestikulierend und Flaschen Enteiser dabei. Reinhold der Kommandant zieht seinen Kragen höher, haucht seine Hände an und steckt sie dann in die Taschen. Er geht zur südlichen Palisade. Dort stehen mehrere große Bolter, Maschinengewehre und viele Munitionskisten, ja Munition haben sie Unmengen dabei. Eigentlich sollten alle Kugeln während der Verteidigung verbraucht werden, aber es wurde höchstens ein Zehntel verfeuert. Neben den redenden Männern steht ein Heizofen, von ihm steigen Wolken aus Wasserdampf empor. Mit einem langen Kabel ist er an einer der Chimären angeschlossen die jetzt ihren Strom zum heizen und Licht geben liefert, denn es stehen noch einige Große Scheinwerfer daneben. Ha! Hier sollen diese Monster mal vorbeikommen, denkt sich der Kommandant. Sie haben das Lager mit einer Hexagon Palisade umgeben. Eine aus Blechen und Gerüst, 2 Meter hohe Mauer die einiges aushält. Oben drauf stehen die Scheinwerfer und die Gewehre, einige Granatwerfer sind auch dabei. Das einzige Problem, man kann in diesem Schneesturm höchstens 10 Meter weit sehen. Reinhold dreht sich um und lässt die Zigarre hoch schnippen und pfeift leise. Er kann nur das Zelt sehen vor dem er gerade stand. Zum Glück funktionieren die Funkgeräte auf kurze Entfernungen, trotz der Interferenzen und weil sie hier im Freien sind werden es schon die 50 Meter sein die das Lager breit ist, das heißt sie werden miteinander reden können. Plötzlich knistert es an der Jacke des Kommandanten, er zuckt ungewollt zusammen, verärgert lässt er die Zigarre sinken, nimmt einen großen Zug und drückt dann auf die Sprechtaste. „Ja, wer stört da?“ „Sir, ich Sir, Soldat Brian, wir sollten doch alles ungewöhnliche melden Kommandant.“ „Ja!“ „Naja Sir hier ist was ungewöhnliches an der Westmauer. Ich sehe grüne Lichter in der Ferne.“ „Scheiße! Sag das gleich Mann!“ Der Kommandant spuckt die Zigarre aus und drückt auf die rote Sprechtaste für alle Funkbereiche. „Alle Mann auf die Stellungen, Alarrrrrrhhhh......“ Während die Zigarre in

Kreisbewegungen gen Boden fällt und ihre rote Glut noch einmal leicht aufleuchtet, wie der letzte Lebensfunke, sinkt der Kommandant Reinhold daneben mit einem blutrotem Hals auf die Knie. Neben ihm steht der Necronlord, er hat seinen Stab mit der Klinge durch den Hals der Menschen geschlagen der seines Erachtens am wichtigsten für die Menschen ist. Er war der einzige auf seiner Ansicht der alleine stand. Die Zigarre fällt mit einem leisen Zischen auf dem Boden und verlöscht. Neben ihr fällt der Oberkörper von Reinhold auf den eisigen Boden und starrt mit leeren Augen auf die Zigarre, als wenn er von ihr eine Antwort bekommen könnte.


Eine Sirene heult auf und plötzlich feuern Waffen stoßweise und erhellten die dunkle Sturmnacht, mit ihrem Donnern durchschlagen sie die Stille. Die Männer rufen sich zu und versuchen den Gegner zu finden. Einige Stellungen sehen Necron näher kommen und feuern Salve auf Salve. Jedoch bevor die Magazine leer sind, sind ihre Schützen schon tot, getroffen von den grünen Strahlen der Necron die wie kranke Lichtblitze durch die eisige Luft schneiden und den Männern die Haut vom Körper ziehen. Einige andere Stellungen werden von den Gruftspinnen attackiert, die mit ihren riesigen Klauen die Mauern einreißen und dadurch die Soldaten runter schleudern die sich an den Splittern, spitzen Gerüsten oder spitzen aufgebogenen Platten aufspießen und durchtrennen. Sie färben den Schnee rot. Einige Menschen werden von den Skarabäen getötet, die wie Ameisen an ihnen hoch krabbeln und sie mit ihren Füßen und Armen totstechen und sie blutend zurücklassen. Einige tapfere Männer haben sich in der Mitte bei den Chimären gesammelt und die Granatwerfer und die Flammenwerfer umgeschnallt. Torner ein Veteran hat sie hier versammelt und ein paar Necron umgeballert, nur damit sie nach dem er weiter gerannt ist, sich wieder erheben.

„Seid bereit sie werden gleich kommen! Bildet einen Kreis und feuert ohne Pause Munition ist unwichtig. Wir haben genug!“ Die Männer nicken und ermutigen sich durch Blicke und Knurren. Sie werden es dieser Biestern heimzahlen und überleben. Sie sehen die krankhaft grünen Stäbe im Schneesturm um sich herum auftauchen. Doch die Necron sind im Nachteil, die Soldaten stehen in der Mitte der drei letzten Chimären und müssen nur drei kleine Eingänge sichern durch die nur 2 Necron gleichzeitig können. Torner sieht den ersten und schießt ihn mit seinem Granatwerfer einige Meter zurück in die Dunkelheit der Nacht.


Der Necron Lord beobachtet interessiert durch seine grüne Bildschirmkugel, wie die letzten Menschen da stehen und sich erfolgreich gegen die Necron wehren, zwar würden die Gruftspinnen und die Skarabäen sie in die Knie zwingen, doch der Tod des einen Menschen hat dem Lord ein längst vergessenes Gefühl des Kampfes wieder erleben lassen. Die Spannung, die Aufregung und die Genugtuung des Kampfes und Sieges über einen Feind den man selbst zur Strecke bringt. Der Lord lässt die Kugel verschwinden, ballt die Hand zur Faust, dreht sich so, dass sein Mantel sich um ihn windet. Seine Augen glühen, der Mantel fängt an zu knistern und grün zu leuchten. Dann ist der Lord weg, verschwunden in einem schnell verrauchenden Nebel aus grünem Licht.


Die Männer jubeln sie wehren sich schon 1 Minute erfolgreich gegen die Angreifer und in 10 Minuten ist das Schiff da um sie abzuholen, dass heißt sie werden überleben. Euphorisch feuern die Männer ihre Waffen ab und jubeln. Feuerrote Explosionen, durch die Granaten, die leckenden Flammen der Flammenwerfer und die einzelnen roten Schüsse der Laserkanonen und der Bolter lassen die Necron nicht vorankommen. Urplötzlich röchelt einer der Männer, angstverzerrt umklammert er die Klinge des Necronlords, die aus seinem Hals vorne heraus guckt. Die Augen des Lords leuchten heller, als freue der metallener Kämpfer sich. Die Necron außerhalb bleiben stehen. Die anderen Soldaten blicken verwundert in die Mitte, zu ihrem Kameraden. Der Lord duckt sich, dreht sich und köpft einen der Männer, als er den angewinkelten Arm mit der Sense wieder ausstreckt. Die Männer rufen und brüllen wütend Unverständliches. Der Lord Blickt zum nächsten, streckt seinen linken Arm aus und sprintet auf ihn zu. Mit seinem Aufprall reißt er den Soldaten von den Beinen, dieser völlig überrascht fällt rücklings zu Boden und befleckt diesen mit seinem Blut. Der Lord neigt seinen Kopf und blickt kurz, scheinbar verwundert auf seine linke Hand, diese hält das noch leicht zuckende Herz des Soldaten Torner. Doch schon blickt der Lord mit einem aufleuchten seiner Augen auf den nächsten. Sein ausgestreckter Sensenarm schwingt er nach vorne und teilt den Soldaten entlang des Rückgrades in zwei Teile. Durch den Blutnebel hindurch feuert der Soldat der hinter dem zweigeteilten stand mit seinem Bolter, laut brüllend und mit einem wut- und angstverzerrten Gesicht. Jedoch als die beiden Teile auf dem Boden klatschen und kleine Wolken aufsteigen steht dahinter kein Necron. Der Soldat neben ihm brüllt „Hinteeeeee....“ doch er kann es nicht verstehen, Percher kann nicht verstehen was er sagt und es ist ihm auch plötzlich egal. Der Lord hat sich hinter ihm materialisiert und steht in einer leicht grünlichen Wolke aus purer Energie, kleine grüne Blitze zucken über seinen Körper. Mit seiner Klauenhand hat er auf den Kopf des Soldaten geschlagen. Seine Finger sind dabei durch die Schale in das Weiche der Kreatur gesunken, Blutspritzer künden von seinem Ableben. Mit einem Ruck des Kopfes und der Hand, sieht er den Letzten an und hat seine Klauen aus der Schale befreit. Er geht in die Knie, die Kugeln prallen von seinem Stählernen Körper ab und der Soldat ist so verängstigt dass ihm zitternd die Waffe aus der Hand rutscht und dabei das kalte Metall seinen Finger mit abreißt, nun liegt der schwere Bolter auf dem Boden und feuert seine letzten Kugeln ab. Die Lichter des Bolters sind das letzte was das ruhige Näherkommen des stählernen Monsters immer wieder erhellt. Der letzte Soldat sinkt auf die Knie und fängt an zu wimmern, in 7 Minuten wären sie in Sicherheit gewesen, „In 7 Minuten“ schreit er verzweifelt in die kalte Nacht hinaus. Der Lord steht über ihm neigt den Kopf leicht, als wollte er fragen was das soll, diese nervigen Menschen können doch nichts. Wir haben ihre Verteidigung in kurzer Zeit vernichtet. Der Bolter feuert immer noch, doch das Magazin muss gleich leer ein. Ihr seid so klein, schwach und unbedeutend, der Lord setzt zum Schlag an, nur ein kleines Wesen in der Ewigkeit des Universums.

Die letzte Kugel ist abgefeuert worden, man hört nur noch das klicken der Schussanlage. Um ihn herum wird es wieder dunkel, nur die grünen Augen leuchten grell über ihm, als wäre das ganze ein Alptraum, denkt der Soldat. Ja, er würde gleich daheim aufwachen, bei seiner Familie und glücklich sein. Sein Gesicht verzerrt sich zu einem Lächeln des Wahnsinnigen, und darin erstarrt es, vereist und konserviert für die Ewigkeit in diesem Eis, als Zeugnis des hier Stattgefunden. Nur der Necronlord wird sich an das hier erinnert können, seine Brüder haben nicht einmal verstanden was sie hier taten, außer dass sie wieder Leben ausgelöscht haben, ihre oberste Aufgabe.

Die Sturmnacht wird wieder ruhig und dunkel, die Natur kann ihrem Schauspiel wieder ungestört weiter frönen.


Der Lord geht suchend weiter Richtung Westen, gefolgt von seine Dienern. Er blickt unentwegt auf seine grüne Bildschirmkugel. Dann bleibt er stehen, auf dem Bild sieht man viele Meter unter dem Lord eine Massives Objekt, dass wie ein Halbmond aussieht. Der Lord steht genau in der Lücke, die zwischen den Ausläufern des Schiffes liegt. Er nickt, blickt nach unten, holt mit der Klauenhand aus und schlägt sie in das Eis. Plötzlich bricht ein hellgrüner Strahl aus dieser in die Tiefe.

Nachdem der Lord sich aufgerichtet hat, fängt die Erde an zu Beben. Eis wird hoch gehoben, bricht und fällt krachend auf den vereisten Boden. Nach einiger Zeit schwebt laut wummernd ein Sternenschiff vor dem Lord. Von der Ferne kommt ein Donnern, ein imperiales Schiff bewegt sich auf das Lager zu. Der Lord sieht verwundert in den Himmel und dann in seine Kugel. Ein feindliches Schiff mit mehr Kreaturen! Er ballt die Klauenhand und lässt die Kugel in einer Wolke verschwinden. Ein grüner Strahl trifft den Lord und seine Kompanie, dann sind sie verschwunden. In der Pyramidenspitze auf dem Halbmond des Schiffes steht der Necron und sieht heraus in den Sturm, dann dreht er sich um und setzt sich in einen schwarzen, grün pulsierenden und mit Runen übersäten Stuhl der dem Panorama Fenster gegenüber steht. Die Spitzen des Schiffen fangen an zu knistern und ein gleißender Strahl fährt in die Nacht. Weit entfernt im Landeanflug auf den Peilsender, kämpft das Landungsschiff mit dem Sturm. Der Pilot hat Mühen gerade zu fliegen und die Space Marines nicht zu stark durch zu schütteln. Unerwartet huscht ein Lichtblitz durch die eisige Luft, in der das Schiff fliegt. Es vergeht in einer gleißenden Explosion, ohne das die Passagiere es mitbekamen.


Der Necronlord sitzt in seinem Stuhl und öffnet einen Sprechkanal zum planetaren Lord „Auftrag ausgeführt das Sternenschiff ist wieder bereit.“

„Gut komm zurück, wir müssen die anderen Stasisgrüfte erwecken, Probleme gehabt?“

„Nein Lord. Bin auf dem Weg.“

Das Schiff erzeugt ein leises Summen und gewinnt an Höhe hinaus in die Dunkelheit der Sturmnacht auf dem Planeten Damnos.




Urheberrecht: Robert Schmidt, 2010



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