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ZWILLINGSBRüDER

TREIBJAGD

HINTERGRUND

Der schwerverletzte Heilige Wächter konnte in letzter Sekunde vor den Feinden gerettet werden. Nun befand sich die gesamte Streitmacht der GoldenEye Guards im Rückzug. Das Ziel war ein sicher scheinendes Bergmassiv im Süden von SR-819. Die finsteren Dark Eldar Krieger waren ihnen aber dicht auf den Fersen und begannen im Schutze der einsetzenden Nacht mit einer weiträumigen Einkreisung der Truppen.

Aron Pius sah dies als eine günstige Gelegenheit und ordnete einen Gegenangriff an, um den Feind zu binden. Während die Feldschlacht ausbrach, setzte sich eine Panzerkolonne von der Hauptstreitmacht ab und hielt mit Höchstgeschwindigkeit auf die nahen Berge zu. An Bord eines der Panzer befand sich Flak Tason. Der Konvoi sollte ihn in Sicherheit bringen, doch als sie die Berge erreicht hatten, lösten sich aus den finsteren Hängen der Felsgipfel dunkle Gestalten... es war ein Hinterhalt!


SZENARIO

Hinterhalt bei Nacht (siehe Nachtkampfregeln)


SONDERREGELN

Missionsziel
Das Szenario läuft zwar den formellen Dingen nach wie ein Hinterhalt ab, die Siegesbedingungen entsprechen aber denen einer Rettungsmission. Denn Flak Tason ist wegen dem Absturz schwer verletzt und befindet sich bewusstlos in einer schwebenden Stasiskapsel. Damit stellt er das Hauptziel dar, das den Sonderregeln der Rettungsmission nach fallengelassen, aufgenommen und weitergegeben werden kann. Zu Beginn des Spiels darf Flaks Standort aber nicht verraten werden, erst wenn er sein Transportfahrzeug verlässt, muss das Modell, das ihn mit sich führt, entsprechend gekennzeichnet werden.
Wenn sich Flak Tason am Ende der Spiels noch auf dem Schlachtfeld befindet, bedeutet dies einen Sieg der Dark Eldar. Die Space Marines können nur gewinnen, wenn sie die Stasiskapsel in irgendeiner Weise über die Fluchtseite aus dem Spielfeld heraus bringen.
Flak Tason
In die Überlebenskapsel des Heiligen Wächters ist ein Autopilotmechanismus integriert, der sich automatisch aktiviert, wenn sie nicht von jemanden geführt wird. Sie steht dann unter der Kontrolle des GoldenEye Guards Spieler und kann mit einer Bewegungsreichweite von bis zu 6 Zoll frei herumbewegt werden, wobei sie natürlich nicht schießen oder angreifen kann. Die Kapsel darf nicht beschossen oder angegriffen werden, und kann selbständig in ein Space Marines Transportfahrzeug einsteigen. Da beide Seiten ihn lebend haben wollen, gilt die Kapsel einfach als unzerstörbar. Jegliches Modell, das die herrenlose Kapsel berührt, schaltet den Autopiloten ab und nimmt sie mit sich.
Flak Tason muss vom Space Marines Spieler einem beliebigen Modell einer Einheit zugeteilt werden, die sich zu Spielbeginn in einem Transportfahrzeug befindet. Aus taktischen Gründen muss dies nicht zwingend die Terminator Protectorgarde sein. Beachte, dass dadurch nicht die Transportkapazität des Fahrzeugs vermindert wird.
Panzerkolonne
Jeder Space Marines Trupp muss entweder in einem Transportfahrzeug das Spiel beginnen, oder Sprungmodule, Bikes, etc. besitzen. Kein Modell darf zu Fuß unterwegs sein.


ARMEEGRÖSSE

1500-2000 Punkte empfohlen


DARK ELDAR ARMEEORGANISATION

siehe Überfallmission-Angreifer


SPACE MARINES ARMEEORGANISATION

siehe Überfallmission-Verteidiger


DARK ELDAR ARMEELISTE

1-2 Lords (optional Myrthral), 0-2 Gefolge, 0-1 Haemonculi
0-1 Grotesquen, 0-3 Mandraks, 0-2 Hagashîn, 0-1 Warpbestien
Kriegertrupps, Stosstrupps
Jetbikes, 0-1 Hellions
0-1 Wyvern, 0-1 Harpyen, 0-1 Seelenernter
Schattenbarken


SPACE MARINES ARMEELISTE

1 Protector Kommandant Aron Pius (ersetzt Protector Terminatorsergeant)
1 Terminator Protectorgarde
Taktische Trupps, Scouttrupps
0-1 Bike-/Trikeschwadron, 0-1 Landspeederschwadron
0-2 Unterstützungstrupps, 1 Land Raider, 0-2 Panzer (kein weiterer Land Raider)
Rhinos, Razorbacks


ERGEBNIS

Gelingt es den Dark Eldar dieses Mal, Flak Tason an sich zu reißen, können sie sich nun den restlichen Feinde zuwenden. Weiter bei: Funkkontakt
Sind die GoldenEye Guards siegreich und können durchbrechen, so wird Myrthral verzweifelt alles daran setzen, den massiven Verteidigungsring der Space Marines bis zur Ankunft Nagrodhs wenigstens stark zu schwächen. Weiter bei: Ein letztes Aufbäumen


RAUBVÖGEL DER NACHT

Aron Pius blickte in das von Wunden übersäte Antlitz seines Kommandanten. Er sah so friedlich und unbekümmert aus, wie er in der zylinderförmigen Überlebenskapsel lag, von einem knisternden Stasisfeld am Leben erhalten. Fast schien es, als würde Flak Tason nur schlafen.
'Nicht mehr lange, o ehrwürdiger Heiliger Wächter, und sie werden in Sicherheit sein. Wir werden euer Schild und Schwert sein. Haltet durch,' flüsterte er, während er die Steuerkonsolen des Antigravantriebs der Kapsel überprüfte.
Ein gellendes Warnsignal ließ den Protector Kommandanten aus seiner Trance hochfahren. Er spürte, dass sie langsamer fuhren und wie sich der Boden des Fahrzeugs langsam nach hinten zu neigen begann. Er aktivierte die Funkrelais in seiner Rüstung und verband sich mit dem Fahrer des vorausfahrenden Razorbacks: "Statusbericht, Bruder Johac!"
"Wir haben das Bergmassiv erreicht, Kommandant. Erreichen Planquadrat 450 in T-5 Standardminuten."
"Gut. Wie lautet der Geländesondierungsbericht der Bikeschwadron Glarius?"
"Schluchten, Abhänge und verwinkelte Felsformationen. Es gibt nur eine einzige mögliche Route durch das Geröllfeld, eine enge, hindernisfreie Gasse in Süd-Süd-Ost."
"Wie geschaffen für einen Hinterhalt... An alle Einheiten: Weiterfahrt nach Plan auf Route C3. Erhöhte Aufmerksamkeit, Feindkontakt wird erwartet, Feuer nach eigenem Ermessen! Aron Pius Ende."
Damit wandte er sich den vier schweigsamen Terminator-Protectoren zu, die im vorderen Teil des Panzers standen und wie mächtige Wächterstatuen wirkten. Während er seinen Sturmbolter mit einem frischen Magazin nachlud, sprach er: "Brüder, ihr kennt die heilige Pflicht und die große Verantwortung, die nun in unseren Händen liegen. Wir dürfen nicht scheitern! Beim Imperator! Für den Heiligen Wächter!"
"Beim Imperator! Für den Heiligen Wächter!" hallte die schallende Antwort durch den Rumpf des Land Raiders. Daraufhin machten sich die Terminatoren einsatzbereit. Bevor sich Aron Pius an die taktischen Anordnungen für die anderen Einheiten machte, blickte er noch einmal in Flak Tasons Antlitz. Es sollte das letzte Mal sein...

Nachdem er alle Kommandos verteilt hatte, blickte Aron Pius angespannt auf einen kleinen Bildschirm, der verwackelte Bilder aus dem vorderen Sichtfeld des Land Raiders zeigte. Sein Bionisches Auge kompensierte automatisch die optischen Verzerrungen und die Dunkelheit, und begann die gesamte Umgebung nach Vorzeichen abzutasten. Der Waffenturm des kampfgezeichneten Razorbacks, der ihre Vorhut bildete, schwenkte unruhig hin und her. Der Suchscheinwerfer durchschnitt die Finsternis der eingebrochenen Nacht und warf einen grellen Lichtkegel zwischen die bizarren Felsformationen am Rande ihres Weges. Arons Erfahrung sagte ihm, dass es ein Hinterhalt war. Doch diese schluchtartige Gasse war der einzig mögliche Weg für sie.
Plötzlich hielt der Razorback abrupt an. Die gesamte Kolonne kam zum Stehen.
"Was, im Namen des Imperators,...?"
Bruder Johacs Stimme über das Funkgerät unterbrach Arons überraschten Ausruf: "Landspeeder Omega-4 meldet Radarkontakte auf 11-45-6 und 33-7-7, schnell näherkommend und in großer Anzahl, Kommandant! Doch Bruder Actheon fügt hinzu, dass es auch ein Fehlalarm sein könnte. Denn seit der Landung würden die radartechnischen Geräte nicht mehr zuverlässig funktionieren."
Der Protector Kommandant ignorierte die letzte Aussage und öffnete die Funkverbindung: "An die Vorhut: Feindkontakt in Kürze erwartet. Auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen. Der Befehl lautet: Durchbrechen! Ich wiederhole: Durchbrechen!" Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Die Nachhut muss sofort nachrücken. Unter jeder Bedingung den Rücken des Heiligen Wächters decken! Für den Imperator und seinen Wächter! Aron Pius Ende."

Wenige Augenblicke später, sah Aron Pius wie die schattenhafte Felslandschaft an ihnen vorbeizog. Die Motoren des Land Raiders heulten unter der immensen Belastung auf. Die Ketten rasselten und quietschten während sie alleszermalmend durch das Geröll pflügten. Der schnellere Razorback hatte mittlerweile einen beachtlichen Vorsprung zu ihnen eingelegt.
Gerade als er Bruder Johac anordnen wollte, in Sichtkontakt zu bleiben, erschütterte eine gewaltige Druckwelle den Panzer. Aron hielt die Überlebenskapsel fest und schaute auf den wackelnden Überwachungsmonitor. Er sah eine riesiges Flammenmeer vor sich, in dessen Zentrum das lodernde Wrack des komplett zerstörten Razorbacks schlitterte. Die Munitonskammer musste getroffen worden sein, denn die brennenden Splitter und Wrackteile waren durch die Detonation in einem weiten Umkreis verstreut. Ringsherum tauchten aus den Schatten plötzlich feindliche Truppen auf. Selbst durch die dicke Panzerung des Land Raiders hörte man die einsetzenden Schusswechsel und Explosionen.
Als Aron Pius bemerkte, dass sie ihre Fahrt verlangsamten, brüllte er zum Fahrer: "Durchbrechen! Durchbrechen!"
Der Land Raider heulte wieder auf und sie rasten auf die Feuerwand zu. Das von leckenden Flammen umzüngelte Wrack wurde immer größer und füllte bald den ganzen Bildschirm aus.
Der Kommandant klammerte sich mit der linken Hand an einen Haltegriff, während er mit der rechten Flak Tasons Kapsel festhielt. "Auf Kollision vorbereiten!"

Ein starker Ruck ging durch den Panzer, als er das Wrack rammte. Auf dem Monitor sah Aron Pius wie es durch die Wucht des Aufpralls nach rechts gegen eine Felswand geschleudert wurde. Wenige Sekunden darauf folgte das Geräusch von seinem Zerschellen. Flammen schossen hervor und Metallstücke flogen vorbei. Doch da sah Aron wie der Rest des Wracks wieder in ihren Weg zurückgeschleudert wurde. Er wollte noch "Ausweichmanöver!" rufen, doch es war bereits zu spät.
Ein weiterer Stoß schüttelte den Land Raider durch. Das Ächzen von verbogenem Metall begleitete das Auf und Ab, als sie einfach über die Überreste des zerstörten Panzers fuhren.
Doch dann explodierte etwas ganz in der Nähe des durchbrechenden Panzers. Die Motoren setzten mit einem klagenden Seufzen aus und das Fahrzeug begann ins Schleudern zu kommen. Funken und dunkler Qualm begannen den Laderaum auszufüllen. Aron Pius und die Terminator Protectoren hielten sich fest und spürten, wie sich der Land Raider um seine eigene Achse drehte, und dann langsam zum Erliegen kam. Nachdem er mit einem kurzen Blick den Zustand der Kapsel kontrolliert hatte, überprüfte Aron über Funk ihre Lage.
"Der Feind ist genau hinter uns. Die Nachhut ist abgeschnitten. Lagebericht, Bruder Pascal!"
"Antrieb ausgefallen, linke Kette schwer beschädigt. Der Panzer ist lahmgelegt. Vermutlich wegen Feindbeschuss oder dem unerwarteten zweiten Aufprall," antwortete ihm der Fahrer. "Luke zeigt Richtung Fluchtweg, Kommandant!"
"Sofort Evakuierung vorbereiten! An die nächste Einheit der Vorhut: Code III! Ich wiederhole: Code III, Aron Pius Ende!"
Wenige Augenblicke später folgte prompt die Antwort: "Hier Rhino Theta-7. Verstanden. Sind bereits auf dem Weg, Ankunft in T-4 Standardminuten. Der Feind hat uns eingekesselt, die Vorhut ist jedoch so gut wie durch. Haltet aus!"

Aron Pius ließ die Vorderluke öffnen. Beißende Rauchschwaden und der Schlachtenlärm drangen ein. Die vier Terminatoren, von denen zwei mit Sturmkanonen bewaffnet waren, traten ins Freie und sicherten das Gelände. Der Fahrer und die Schützen des Land Raiders folgten ihnen und taten es ihnen gleich. Als Aron die Überlebenskapsel hinausschob, traten plötzlich einige feindliche Krieger aus den Schatten links und rechts des Pfades heraus. Sie eröffneten sofort das Feuer und stürmten mit heulenden Kampfschreien heran. Bruder Macros und Bruder Athleon richteten den Lauf ihrer Sturmkanonen auf die Gegner und begannen mit tödlicher Präzision zu feuern. Das massive Trommelfeuer wurde durch die Sturmbolter und Bolter der anderen Space Marines verstärkt und zerfetzte eine dunkle Rüstung nach der anderen. Die Läufe der schweren Schnellfeuergeschütze rotierten mit unglaublicher Geschwindigkeit und pumpten einen breiten Geschosshagel in die anrennenden Gegner. Der schwere Beschuss riss eine Lücke in ihre Angriffsreihen und ließ ihren Ansturm ins Stocken kommen. Heißer Dampf stieg nach kürzester Zeit von den glühenden Läufen auf und rote Signale warnten vor einer Überhitzung. Das Donnern ihrer Schüsse hallte von den Felswänden wider, während ihr Mündungsfeuer die Umgebung in ein gespenstisch flackerndes Zwielicht hüllte.
"Wir können sie nicht mehr lange zurückhalten," brüllte Bruder Athleon, "ziehen sie sich zurück, Kommandant Pius! Bringen sie ihn in Sicherheit!"
Aron Pius zögerte kurz, doch er erkannte die Notwendigkeit des Handelns und antwortete: "Geehrt seien eure Namen bis in alle Ewigkeit! Hiermit spreche ich, Aron Pius, Kommandant der Protectorgarde, euch frei von eurem Gelübde, niemals freiwillig von der Seite des Heiligen Wächters zu weichen! Haltet sie auf, solange ihr könnt! Der Imperator stehe euch bei!"

Bald gelang es immer mehr Dark Eldar durchzukommen und die zahlenmäßig weit unterlegenen GoldenEye Guards in Nahkämpfe zu verwickeln. Aron Pius musste sich zähneknirschend dazu zwingen, in sicherer Entfernung zum Kampfgeschehen zu bleiben, um nicht das Leben des Heiligen Wächters zu gefährden. Nur zu gerne hätte er sich lieber in das Getümmel geworfen, um die Feinde seinen mächtigen Hammer spüren zu lassen...
Stattdessen zog er sich schnell weiter zurück und erschoss jeden Gegner, der sich von der kämpfenden Masse löste. Hinter dem Wrack des Land Raiders sah er bereits Verstärkung nachrücken, seine Brüder würden dem Feind nicht mehr lange widerstehen können. Unter all den schwarzen Rüstungen und blitzenden Stacheln und Klingen sah er ihre weißen Rüstungen, und wie eine nach der anderen von den Schatten überwältigt und niedergerungen wurde.
Er packte die Kapsel und rannte den Abhang hinauf. Ab und zu drehte er sich um, und erschoss einzelne Verfolger. Bald war kein Gegner mehr zu erblicken und ohne anzuhalten aktivierte er sein Funkgerät.
"Pius an Rhino Theta-7. Beim Imperator, wo steckt ihr? Code III, ich wiederhole: Code III!"
"Hier Rhino Theta-7! Wurden von schweren feindlichen Verbänden aufgehalten. Die Vorhut hat uns wieder freigekämpft. Der Weg ist frei, Kommandant! Haben ihre Position lokalisiert, Ankunft in T-3 Standardminuten!"

Aron Pius kappte die Verbindung unvermittelt. Trotz der rabenschwarzen Nacht hatte er Schatten wahrgenommen, die blitzschnell durch die Felsen huschten. Er verlangsamte seinen Lauf und blickte um sich, den Finger am Abzug seines Sturmbolters. Sein Bionisches Auge tastete die Umgebung ab...
Ein plötzliches Aufheulen von Turbinen ließ ihn blitzschnell herumfahren. Er sah zwei Fluggeräte des Feindes auf ihn zurasen, die im selben Moment wie er das Feuer eröffneten. Er sah, wie die Kristallsplitter und die Boltgeschosse aneinander vorbei flogen, wie die spitzen Splitter an seiner Rüstung abprallten, und wie sich die Boltgeschosse in die Fluggeräte der Gegner bohrten. Das eine getroffene Jetbike verschwand in einer grellen Explosionswolke, das andere begann zu übersteuern und stürzte mit einem lauten Knall in eine nahegelegene Felsnadel. Doch gleichzeitig spürte er, wie etwas seinen Rücken durchbohrte und seinen Brustkorb durchdrang. Die Wucht des Treffers ließ ihn seine Waffen fallenlassen. Er sackte nach hinten, die Servomotoren heulten unter der plötzlichen Belastung auf und konnten gerade noch verhindern, dass er umfiel. Aron fiel stattdessen auf die Knie und hörte ein lautes Kreischen, das über seinen Kopf zog und sich dann in der Entfernung wieder verlor. Ein dritter Gegner hatte ihn von hinten attackiert, und er hatte es nicht bemerkt.
Er hatte versagt.
Der Treffer hatte die dicke Panzerung seiner Rüstung mühelos durchbrochen und seinen Oberkörper vaporisiert. Der Schmerz war grenzenlos, unzählige Warnsymbole erschienen auf dem Anzeigefeld seines Visiers. Das Leben wich aus seinem zerstörten Leib.
Er hatte versagt.
Aron Pius hielt die Kapsel fest und blickte auf. Hoch oben im nachtschwarzen Himmel wendete der Gegner, um ihm den Todesstoß zu versetzen. Nicht indem er ihm sein Leben, sondern indem er den einzigen Grund für sein gesamtes Dasein nehmen würde. Er klammerte sich an die Kapsel und starrte auf den heranpreschenden Todfeind. Fast schien es ihm, als hörte er die Motoren eines sich nähernden Rhinos. Oder war es nur sein Wunschdenken?
Der Gedanke entglitt ihm langsam.
Stille umhüllte ihn. Die Kälte wuchs in ihm.
Er konnte nun in die blutroten Augen des Piloten sehen. Vor seinen Augen verwandelte sich die bizarre Flugmaschine, die ihn nun beinahe erreicht hatte, in einen großen Raubvogel. Einen Raubvogel der Nacht, wie es sie auf Garion Secundus gegeben hatte. Auch sie hatten blutrote Augen...
Aron Pius, Kommandant der Protectorgarde, glorreicher Träger des Schwertordens, spürte nur noch, wie ihm die Überlebenskapsel aus der Hand gerissen wurde...



Urheberrecht: Huân Vu, 2001



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