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WILLIAM GIBSON'S CYBERSPACE |
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Was ist Cyberspace?
Aus dem "Spiegel" vom November 1996:
Das Wort Cyberspace ist gut zehn Jahre alt. Der Science-Fiction-Autor William
Gibson hat den Begriff erfunden, als er in den Spielhallen seiner Heimatstadt
Vancouver die Kids vor den Computergames beobachtete: Finger und Augen der Spieler
scheinen mit den Automaten zu verwachsen. Völliges Feedback, schreibt Gibson,
"Photonen aus dem Schirm in die Augen, Neuronen flitzen durch den Körper, und
Elektronen rennen im Videospiel. Die Kids glauben wirklich an diese Spiele." In
seinem Roman "Neuromancer" schlossen die Cyberpunks ihre Hirne direkt an den Computer
an - ohne den Umweg über Tastatur und Monitor."
Der Eintrag aus einem Lexikon:
"Ein Netzwerk, das der Science-Fiction-Autor William Gibson in seinem Roman »Neuromancer«
(1984) beschrieben hat. Der Cyberspace ist dort ein riesiges Netzwerk mit einer
vom Computer generierten Welt, also einer virtuellen Realität. »Cyberspace« ist
außerdem der Oberbegriff für weltumspannende Netzwerke, z.B. das Internet, in
denen Benutzer mit Hilfe von Computern miteinander kommunizieren. Eine der Grundeigenschaften
des Cyberspace ist, dass Entfernungen bei der Kommunikation keine Rolle spielen."
Gibson's Cyberspace
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Neuromancer
Der Begriff "Cyberspace" taucht zum ersten Mal in einem Science-Fiction
Roman auf: "Neuromancer" ("Die Neuromancer- Trilogie") von William
Gibson, erschienen 1984. "Neuromancer" entwickelte sich sofort zum Bestseller
und trat Hand in Hand mit dem Bruce Sterlings Werk die literarische Lawine
des "Cyberpunk" los. "Neuromancer" und die vorhergehende Story "Burning
Chrome" (dt: "Chrom brennt"), handeln in einer düsteren Welt der nahen Zukunft:
Die Hauptpersonen sind im Cyberspace operierende Datenpiraten, die für
ihre Auftraggeber in vernetzte Konzernrechner eindringen. |
Nach "Neuromancer" schrieb William Gibson noch weitere Bücher, die alle
den Begriff des Cyberspace und die Verknüpfung einer realen Welt mit einer künstlichen
Rechnerwelt als Thema haben:
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All Tomorrow's Parties
Obowhl Colin Laney in Tokyo auf der Strasse lebt, hat er die Macht, die
Welt zu verändern. Dank einer künstlichen Droge, die er in seiner Jugend
verabreicht bekam, kann Colin sogenannte "Nodal Points" (also "Informationsknoten")
in den riesigen Datenströmen sehen, die die Welt umspannen. Die Knoten markieren
wichtige Ereignisse innerhalb der Weltgeschichte, die die Gesellschaft und
die Geschichte selbst verändern. Colin weiß nicht, was passiert wenn
die Menschen auf den letzten großen Nodal Point zu geht, den er sieht, doch
er weiß es wird eine gigantische Umwälzung sein. Er schickt seinem
Freund in San Francisco eine Nachricht, dass er es ist, der auf der Bay
Bridge die Zukunft der Welt in der Hand hält ... |
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Burning Chrome
Zehn Kurzgeschichten von William Gibson. Darunter die bekannte Geschichte
"Johnny Mnemonic", der seinen Kopf voller Daten hat, und nur noch wenig
Zeit hat, bis er explodiert. |
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Count Zero
Der Konzernsöldner Turner wird von der Hosaka Corporation angeheuert, um
eine Mission zu erfüllen, die er kaum überleben kann: Der Entwicklungsleiter
des Konzerns Maas-Neotek muss gerettet werden, zusammen mit einem neuartigen
Biochip. Aber dies weckt das Interesse von anderen Gruppen ... auch von
solchen, die nicht unbedingt menschlicher Natur sind ... |
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Idoru
Während einer Konzerttour durch Japan verliebt sich der US-Rockstar Rez
von der Band Lo/Rez ("Niedrige Bildauflösung") in die schöne, aber virtuelle
Kollegin Rei Toei. Sie ist eine Idoru, das ist Japanisch für Idol. Rez möchte
sie unbedingt heiraten. Dazu braucht er aber offenbar eine nanotechnologische
Software. Jedenfalls hat die russische Mafia, der unter dem Namen "Das Kombinat"
der russische Staat gehört, ein begehrliches Auge darauf geworfen. Sie heuert
den "Informationsmusterfischer" Laney an, der in den unwahrscheinlichsten
Verbindungen zwischen Info-Bits, den Knoten, noch intuitive Hinweise entdeckt.
Und er wird fündig. |
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Mona Lisa Overdrive
Durch die Tochter eines Yakuza-Bosses , die bei einem Londoner Gefolgsmann
in Sicherheit gebracht wird, schnell aber dessen dubiose Machenschaften
durchschaut, wird dem Leser ein Eindruck der japanischen Hierarchie und
des Lebensstils der Tokioter Oberschicht gegeben; durch Angies Augen erlebt
man die zwei Seiten des Lebens eines Medienstars; und aus der Perspektive
eines entlassenen Häftlings kann man die seelischen Qualen der angewendeten
Strafmaßnahmen miterleben ... durch den Kunstgriff mit den neuen Charakteren,
die nur Nebenrollen spielen, gleichzeitig aber im Zentrum der Erzählung
stehen, gelingt es Gibson sein Cyberpunk-Szenario um weitere Facetten zu
bereichern. |
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Virtuelles Licht
Willkommen im Jahre 2005, und willkommen in den Schwesterstaaten NoCal und
SoCal, vormals Kalifornien. Berry Rydell arbeitet in Los Angeles als ein
Kopfjäger, der sich zusammen mit Chevette Washington auf der Flucht befindet,
da sie etwas ungeheuer kostbares in ihrem Besitz haben. Sie fliehen in das
Herz von DatAmerica, wo reine Informationen das höchste Gut sind ... |
Übrigens: Wer ein interessantes Interview mit William Gibson lesen will, wird hier fündig werden.
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