GANDALFS RÜCKKEHR
Film: Wir stürzen mit Gandalf hinab und sehen seinen Zweikampf mit
dem Balrog. Später, in einer Rückblende, wird auch sein Sieg am Gipfel
des Zirak-zigil gezeigt und seine Wiedergeburt als Gandalf der Weiße.
Buch: Gandalf berichtet den Gefährten kaum etwas von den Umständen
seiner Rückkehr und man erfährt erst sehr viel später von diesem
überraschenden Umstand.
+ Es ist bei einem Film effektiver ein Ereignis zu zeigen, als es von jemandem
erzählen zu lassen. Die Zuschauer könnten die unerwartete Rückkehr
Gandalfs ohne eine Einleitung ansonsten als unlogisch und unglaubwürdig ansehen.
- Die Filmemacher könnten Tolkiens Vorstellungen von der Reinkarnation
Gandalfs und seinem Kampf mit dem Balrog falsch darstellen. Die große Überraschung
von der Rückkehr des vermeintlich gestorbenen Gandalf geht verloren.
KEINE KLETTERPARTIE
Film: Sam und Frodo müssen keine Klippe überwinden sondern erreichen
die Totensümpfe auf normalem Wege nachdem sie Gollum getroffen haben.
Buch: Eine große Klippe hält Frodo und Sam auf, die sie nur
mit Hilfe des Seiles überwinden können. Erst danach entdecken sie ihren
Verfolger.
+ Einsparung wertvoller Zeit für wichtigere Szenen.
- Gollums Einführung kommt etwas plötzlich, Verlust von Spannungsaufbau.
GOLLUMS ÜBERFALL
Film: Gollum schleicht sich an die beiden schlafenden Hobbits heran und
versucht den Ring an sich zu nehmen. Doch Sam und Frodo können ihn nach einem
Kampf überwältigen.
Buch: Sam und Frodo sehen Gollum von weitem herabklettern. Sie warten auf
ihn.
+ Die erste Begegnung mit Gollum wird zu einer sehr viel spannenderen und
kompakteren Szene.
RÜCKBLENDEN (herausgeschnitten?)
Film: Vermutlich werden wir wie im Prolog zu "Die Gefährten"
nochmal die Geschichte vom Ringfund, Sméagols Verwandlung in Gollum und
die Begegnung mit Bilbo in Rückblenden erzählt bekommen.
Buch: An einigen Stellen wird nochmal bezug auf Gollums Vergangenheit genommen,
aber nicht in solch ausführlicher Form.
+ Aufgrund des großen Abstands zum ersten Film wird der Zuschauer
auf diese Weise wieder mit den nötigen Hintergrundinformationen versorgt.
UGLÚK
Film: Da Lurtz der Anführer der Uruk-hai aus Isengart zu sein scheint,
wird Uglúk erst nach dem Kampf auf Amon Hen das Kommando über die
Orks übernehmen.
Buch: Uglúk ist von Anfang an der Anführer der Uruk-hai.
+ Mit der Erfindung des Charakters Lurtz ist dieser Schritt notwendig,
um Uglúk seine ursprüngliche Rolle zukommen zu lassen.
TURMWECHSEL
Film: Die Bedeutung des Titels wird auf das Bündnis zwischen Orthanc
und Barad-dûr zurückgeführt.
Buch: Mit den beiden Türmen sind (höchstwahrscheinlich) die jeweiligen
Hauptschauplätze der beiden Bücher gemeint. Minas Morgul im Falle von
Frodo und Sam und Orthanc im Falle der anderen Gefährten. Es gibt aber auch
Anhänger einer Gegenüberstellung von Minas Tirith und Minas Morgul oder
eben einer Kombination mit Orthanc oder Barad-dûr.
+ Minas Morgul taucht erst im dritten Teil auf (siehe geändertes Ende),
zudem ist es besser den Zuschauern früh eine einleuchtende Erklärung
für den Titel zu liefern. Zudem dient dies als eine vortreffliche Verbildlichung
der Allianz der beiden Hauptgegner (welche aber auch eine Änderung darstellt).
- Die Bedeutung von Minas Morgul, dem Gegenpart von Minas Tirith, wird
dadurch heruntergespielt.
ÜBERFALL DURCH DUNLÄNDER
Film: Saruman eröffnet den Krieg gegen Rohan, indem er eine Horde
Dunländer auf eines der Dörfer loslässt. Eine Mutter namens Morwen
kann gerade noch zwei ihrer Kinder auf ein Pferd schaffen, mit der Anweisung nach
Edoras zu reiten. Später treffen sie sich wieder in Helms Klamm.
Buch: Kleinere Überfälle von Sarumans Truppen werden nicht genau
genannt. Dunländer tauchen erst bei der Schlacht um Helms Klamm als Gegner
auf.
+ Der bevorstehende Krieg wird visualisiert und die Rohirrim als Opfer
von Sarumans Aggressionen etabliert.
ÉOMERS VERBANNUNG
Film: Bereits im Vorfeld sehen wir Edoras und erleben dort wie Éomer
durch Gríma Schlangenzunges Intrigen aus Rohan verbannt wird.
Buch: Éomer wird nicht verbannt, sondern gefangen genommen nachdem
er mit seinen Männern von der Orkjagd zurückkommt.
+ Wichtige Einführung der neuen Charaktere und der Situation in Rohan.
Éomers rebellische Haltung wird deutlich gemacht und der Grundstein für
sein Ersetzen von Erkenbrands Rolle gelegt.
- Es wirkt ein wenig seltsam, dass er mit so vielen Kriegern ins Exil reitet
anstatt die Macht an sich zu reißen und Schlangenzunge zu vertreiben.
HUNGRIGE ORKS
Film: Streit bricht unter den Orks und Uruk-hai aus, als sie Hunger bekommen
und die Hobbits essen wollen. Der Zwist endet dadurch, dass einer der Orks von
den Uruks geschlachtet wird. Merry und Pippin entkommen aus eigener Kraft als
die Rohirrim angreifen.
Buch: Der Kompetenzstreit zwischen den Uruk-hai Sarumans und den Orks Saurons
führt zu Streitigkeiten unter den Entführern von Merry und Pippin. Gríschnakh
befreit die Hobbits, da er nach dem Ring sucht.
+ Die bestialische Natur der Orks wird unterstrichen.
- Der Konkurrenzkampf zwischen Sauron und Saruman um den Ring geht erneut
völlig verloren.
DIE ERSTEN ROHIRRIM
Film: Aragorn, Gimli und Legolas werden von einer Reiterarmee umzingelt,
die von Éomer befehligt wird. Es kommt zu verbalen Attacken, doch Aragorn
kann die Situation retten.
Buch: Die erste Begegnung mit Éomer und den Rohirrim verläuft
sehr viel friedlicher und freundlicher.
+ Die drastische Lage in Rohan wird deutlich gemacht.
LEGOLAS HOCH ZU ROSS
Film: Legolas reitet auf einem gesattelten Pferd.
Buch: Da Elben keine Sattel brauchen, entfernt Legolas hier den Sattel.
Gimli scheint dies nicht zu stören.
+ Dies ist eine sehr viel praktikablere Lösung für die Schauspieler.
UNHEIMLICHER BAUMBART
Film: Die Begegnung mit Baumbart vollzieht sich unheimlicher. Pippin klettert
versehentlich auf ihn hoch und entdeckt daraufhin ein blinzelndes Auge im vermeintlichen
Baum. Merry versucht vor ihm wegzulaufen, wird aber eingeholt und von dem Ent
geschnappt. Gríschnakh, der die Hobbits in den Wald verfolgt hat, wird
von Baumbart einfach zerstampft. Dieser hält die beiden für kleine Orks
und droht sie zu zerquetschen.
Buch: Baumbart offenbart sich den beiden Hobbits auf freundlichere Art
und Weise - indem er einfach beginnt mit ihnen zu reden. Keiner der Orks verfolgt
die Hobbits in den Wald.
+ Die Szene wird durch die Änderungen dramatischer, Baumbarts gutmütiger
Charakter erst später offenbart.
SARUMAN BLEIBT ZUHAUSE
Film: Der böse Zauberer taucht nicht in Fangorn auf, doch Éomer
erwähnt es, so dass Aragorn, Gimli und Legolas Gandalf zunächst für
ihn halten.
Buch: Aragorn, Gimli und Legolas treffen auf Saruman und verwechseln später
Gandalf mit ihm.
+ Eine Szene, die einfach zu verwirrend wäre, wird eingespart.
GANDALFS ERSTE OFFENBARUNG
Film: Baumbart bringt Merry und Pippin zu einem Zauberer, der zu ihrem
Erschrecken dieselbe weiße Gewandung wie Saruman trägt. Doch es ist
der wiedergeborene Gandalf.
Buch: Merry und Pippin sehen Gandalf erst in Isengart wieder. Aragorn,
Gimli und Legolas sehen ihn als erste wieder.
+ Da Gandalf sich sicher über das Wohlergehen der Hobbits ist, wirkt
er nicht herzlos als er nach Edoras reiten will. Eine weitere Offenbarung am Ende
des Films oder am Anfang des dritten Teils wird eingespart.
- Die Unsicherheit der beiden Hobbits über das Schicksal ihrer Freunde
geht teilweise verloren.
DIE VERLOCKUNG DER LUST
Film: Grimá Schlangenzunge begehrt Éowyn, die Nichte des
Königs und versucht sie daher unter seine Kontrolle zu bekommen.
Buch: Sein Begehren für Éowyn wird nur kurz angedeutet.
+ Diese offenere Betonung gibt beiden Charakteren mehr Tiefe und Profil.
Der Verrat aus lüsternem Verlangen lässt Schlangenzunge nur noch verabscheuungswürdiger
erscheinen.
GAMLING IN EDORAS
Film: Gamling ist neben Hama einer der engsten königlichen Berater.
Buch: Gamling der Alte ist der Anführer der Männer, die Helms
Deich verteidigen.
+ Bewahrung eines Charakters, das ansonsten aus der Geschichte entfernt
worden wäre.
SCHLÄGEREI IN DER GOLDENEN HALLE
Film: Als Théoden die vier Neuankömmlinge "empfängt",
werden sie von Schlangenzunges Handlangern attackiert. Doch sie und ihr Anführer
werden mühelos von Aragorn, Gimli und Legolas ausgeschaltet. Die Palastwache
greift nicht ein.
Buch: Eine solche Szene kommt nicht vor.
+ Schlangenzunges Macht wird nicht nur auf seinen Einfluss auf den König
reduziert.
- Es erscheint seltsam, dass die Palastwache hier nicht eingreift aber
die Verbannung Éomers vollzieht.
DER EXORZISMUS
Film: Théoden ist grässlich entstellt und wird direkt von Saruman
gesteuert, ja regelrecht besessen. Gandalf heilt den König, indem er Saruman
aus dessen Körper herausjagt.
Buch: Eine Form von Besessenheit wird von Tolkien nicht erwähnt, lediglich
der schleichende Einfluss Schlangenzunges durch Wort und Gift.
+ Die Kontrolle über Théoden wird personifiziert und dem Zuschauer
dadurch erkenntlicher und nachvollziehbarer gemacht. Sarumans direkter Einfluss
lässt ihn mächtiger und allgegenwärtiger wirken.
- Die Darstellung eines Exorzismus wirkt kitschig. Eine Form von Besessenheit
widerspricht Tolkiens katholischen Glaubensansichten.
THÉODEN UND SEIN SOHN THÉODRED
Film: Théodred wird nach seinem Kampf gegen Sarumans Truppen schwer
verletzt nach Edoras gebracht. Er verstirbt dort und es wird angedeutet, dass
Schlangenzunge daran Schuld sein könnte. Éowyn trauert an seinem Totenbett
um ihn, als Gríma eintritt und auf sie einspricht. Später, nach der
Vertreibung Grímas, trauert Théoden am Grab seines gefallenen Sohnes
außerhalb von Edoras. Gandalf begleitet ihn dabei und spricht ihm Worte
des Trostes zu. In diesem Moment erreichen die beiden Kinder des überfallenen
Dorfes die Stadt.
Buch: Es wird nur erzählt, dass Théodred fünf Tage vor
der Ankunft von Gandalf und seiner Gefährten an den Furten des Isen gefallen
ist und dort begraben wurde. Nur die Könige Rohans erhalten ein Hügelgrab.
+ Der Tod von Théodred zeigt wie der von Saruman angezettelte Krieg
Rohan erreicht und wie verletzlich ihr König ist. Gleichzeitig wird Schlangenzunge
als vermutlicher Mörder dem Publikum als einer der Bösewichter vorgestellt.
GRÍMAS RAUSWURF
Film: Grimá Schlangenzunge wird eigenhändig vom geheilten König
Théoden die Treppenstufen von Meduseld hinuntergejagt. Aragorn verhindert,
dass er von ihm erschlagen wird.
Buch: Schlangenzunge wird nicht so rabiat behandelt, es ist Gandalf der
ihm Möglichkeit gibt zu bleiben und zu kämpfen oder sein Heil in der
Flucht zu suchen. Gríma nimmt das letztere Angebot an und spuckt dem König
vor die Füße bevor er voller Zorn verschwindet.
+ Der neue Geist und die neue Kraft in Théoden wird eindrücklich
dargestellt. Gríma Schlangenzunge erhält als verabscheuungswürdiger
Bösewicht eine Abreibung anstatt straflos davonzukommen. Aragorn kann sich
als weiser und endler Königserbe profilieren.
- Die edle Natur von Gandalf und Théoden wird untergraben.
VERTRAUENSFRAGE
Film: Sam macht sich Sorgen um Frodo und vertraut Gollum einfach nicht.
Frodo reagiert gereizt darauf, woraufhin die beiden sich zerstreiten.
Buch: Zu solch offenen Spannungen kommt es nicht.
+ Die Entwicklung zwischen Frodo, Sam und.Gollum wird verdichtet und verstärkt,
und somit dem Publikum deutlich gemacht.
DER UNERWARTETE RETTER
Film: Angezogen von den Geistern der Totensümpfe stürzt Frodo
in einen Tümpel, doch Gollum eilt herbei und rettet ihn in letzter Sekunde.
Buch: Die Reise durch die Totensümpfe verläuft zwar unheimlich
aber relativ ereignislos.
+ Frodos Vertrauen in Gollum wird belegt.
DES KÖNIGS ENTSCHEIDUNG
Film: Théoden wird von Gandalf und Aragorn dazu gedrängt gegen
Saruman vorzugehen. Doch er ist dagegen, seine Krieger sind mit Éomer fort,
er lässt daher die Stadt evakuieren und will sich in Helms Klamm verbergen.
Buch: Rohan ist militärisch immer noch eine Macht und es kommt nach
Théodens Heilung zu einer Heerschau. Er erkennt selbst, dass der Krieg
gegen Saruman unausweichlich ist und zieht mit seinen Kriegern in die Schlacht
während sich die Bevölkerung in Dunharg verbirgt.
+ Théoden wird als König charakterisiert, dem das Wohl seines
Volkes über allem am Herzen liegt. Die Reduktion der militärischen Macht
Rohans lässt die Situation noch aussichtsloser erscheinen. Alles in allem
wird die Geschichte dadurch nicht mehr so geradlinig, die Konflikte zwischen Théoden
und Gandalf und Aragorn schaffen Spannung.
- Diese Änderung verwirft den Originalplot und verfälscht die
davon betroffenen Charaktere. Théoden wirkt unvernünftig und uneinsichtig,
als ob er sein Volk in den sicheren Untergang führen würde.
GANDALF AUF MISSION
Film: Gandalf verlässt Edoras, nachdem sich Théoden entschieden
hat. Er begibt sich auf die Suche nach Éomer und dessen Reitern und kündigt
seine Rückkehr an.
Buch: Gandalf verlässt die Rohirrim und seine Gefährten erst
kurz bevor Théodens Armee Helms Klamm erreicht.
+ Seine Rückkehr am Ende der Schlacht kommt etwas überraschender,
wenn sein Verlassen länger zurück liegt. Ein Verschwinden kurz vor der
Schlacht hätte feige wirken können.
- Gerade dieser unterschwellige Misstrauen der Rohirrim Gandalf gegenüber
geht verloren.
ÉOWYN VS. ARAGORN
Film: Aragorn trifft in Edoras auf Éowyn, die ihre Kampfesfertigkeiten
eindrucksvoll zur Schau stellt.
Buch: Bis zu ihrer glorreichen Tat in der Schlacht auf den Pelennor-Feldern
ist nur wenig von ihrer Kampferfahrung zu sehen.
+ Éowyns Charakter wird vorzeitig als eine kämpfende Frau definiert,
so dass ihre späteren Taten für die Zuschauer glaubwürdig bleiben.
AM SCHWARZEN TOR
Film: Ein Heerwurm der Ostlinge marschiert (seltsamerweise aus westlicher
Richtung) heran, als Frodo und Sam das Schwarze Tor nach Mordor von einem Felskamm
aus erblicken. Sam stürzt ab und muss von Frodo gerettet werden. Beinahe
werden sie dabei von zwei Ostlingen entdeckt, doch die Elbenmäntel verbergen
sie vor den Augen der Feinde.
Buch: Frodo, Sam und Gollum beobachten das Tor von einer Mulde aus und
beraten dort ihren weiteren Weg. Sie sehen aus relativer Ferne Haradrim heranmarschieren,
es kommt aber zu keiner solchen gefährlichen Situation.
+ Spannung wird in die Szene gebracht. Wir erhalten eine nähere Ansicht
der Ostlinge.
GIMLI UND DIE PFERDE
Film: Während der Reise nach Helms Klamm unterhält sich Gimli
mit Éowyn über die Zwergenfrauen. Dann geht sein Pferd jedoch mit
ihm durch und er fällt runter. Auch danach hat er so seine Schwierigkeiten
mit dem Reiten.
Buch: Gimli kommt nie dazu alleine reiten zu müssen. Es tauchen allgemein
nicht so humoristische Szenen auf. Auch eine Unterhaltung mit Éowyn wird
nicht erwähnt.
+ Solche lustigen Szenen schaffen Entspannung zwischen den ersten Abschnitten
der Geschichte. Die Charaktere werden miteinander verknüpft, gerade Éowyn
und Gimli passen von der Mentalität her gut zueinander.
- Gimli wird als eine Witzfigur dargestellt.
DIE NEUEN ANSICHTEN DES HERRN ELROND
Film: Elrond setzt sich dafür ein, dass die Bewohner Bruchtals die Gestade
Mittelerdes verlassen. Seiner Tochter Arwen will er die Liebe zu Aragorn ausreden,
die sich dann schließlich auch auf den Weg zu den Grauen Anfurten macht.
Buch: Elrond verhält sich ganz anders, er hat bis zuletzt Hoffnung
und stand der Liebe seiner Tochter auch nie im Wege. Es nehmen sogar seine beiden
Söhne Elladan und Elrohir am Ringkrieg teil.
+ Die sonst viel zu gewöhnliche Liebesgeschichte erfährt einen
zusätzlichen Spannungsfaktor. Elronds Charakter gewinnt als Konfliktfigur
an Bedeutung.
- Tiefgreifende Einschnitte in die Plotstruktur und Charakterprofile der
Vorlage. Elrond und Arwen werden in einen modernen Vater-Tochter-Konflikt gebracht.
ANGRIFF DER WARGREITER
Film: Auf dem Weg nach Helms Klamm wird der Flüchtlingstreck der Rohirrim
von Sarumans herangezüchteten Wargreitern angegriffen. Aragorn und der Geleitschutz
versuchen die Angreifer aufzuhalten, und begegnen ihnen in einem offenen Scharmützel.
Éowyn darf nicht mitkämpfen sondern muss das Volk zur Hornburg führen.
Buch: Éowyn und die Bewohner von Edoras verbergen sich in Dunharg.
Es kommt zu keinen Angriffen.
+ Mit dem Angriff auf den Flüchtlingstreck kommt bereits vor der großen
Schlacht ein wenig Action auf. Zudem verschwindet Éowyn nicht gleich wieder
aus dem Geschehen und wird weiter charakterisiert.
- Tolkiens Warge und Orks sind eigentlich nachtaktiv.
STREICHER VERSCHOLLEN
Film: Aragorn stürzt beim Kampf gegen die Wargreiter von einer Klippe
und wird für verstorben gehalten. Doch das Pferd Brego rettet ihn vor dem
Tod. Bei seinem Ritt nach Helms Klamm sieht er wie eine gigantische Armee auf
dem Weg zur Hornburg ist. Derweil erzählt Théoden seiner Nichte vom
vermeintlichen Tode Aragorns.
Buch: Solche Szenen kommen nicht vor. Aragorn reitet zusammen mit Rohans
Heer und unbehelligt zur Hornburg. Ein Pferd namens Brego existiert nicht, es
ist der Name eines rohirrischen Königs.
+ Die relativ ereignislose Vorgeschichte zur großen Schlacht wird
mit diesen spannenden Szenen atmosphärisch aufgewertet. Éowyns Reaktionen
auf Aragorns Beinahe-Verlust offenbaren dem Zuschauer ihre Gefühle für
ihn.
TRÄUME UND VISIONEN
Film: Die Beziehung von Arwen und Aragorn wird in kurzen Traumvisionen ausgeleuchtet.
Arwen sieht ihre Zukunft falls sie sich für ein sterbliches Leben entscheiden
sollte, als ihr Vater sie von der Hoffnungslosigkeit ihrer Liebe überzeugen
will. Gleichzeitig träumt Aragorn, dem Tode nahe nach dem Kampf mit den Wargreitern,
von seiner Geliebten, deren Liebe ihm wieder Kraft und Hoffnung spendet.
Buch: Die weitere Beziehung des Paares wird nur in den Anhängen behandelt,
solche Visionen und Träume kommen nicht vor.
+ Arwens Opfer und die Problematik der Liebe zwischen Mensch und Elb bzw.
Sterblichkeit und Unsterblichkeit werden dem Zuschauer direkt vor Augen geführt.
Die Liebesgeschichte wird weitergesponnen und nicht abrupt unterbrochen.
- Kitschige Darstellung der Liebesbeziehung.
ARWENS WAHL
Film: Arwen verlässt Bruchtal mit einer Schar Elben. Sie tauscht mit
ihrem Vater einen flüchtigen Blick aus. Es ist nicht klar ob sie Mittelerde
verlassen will oder ob sie in den Krieg zieht.
Buch: Arwen verbleibt in Bruchtal.
+ Der Zuschauer wird in Unklarheit über die Entwicklung der Liebesgeschichte
gelassen.
GALADRIELS EINFLUSS
Film: Galadriel spricht mit Elrond aus weiter Entfernung. Sie berichtet
davon wie kurz Faramir davor steht den Ring an sich zu nehmen. Sie stellt Elrond
die Frage ob die Elben Mittelerde in Stich lassen können oder nicht.
Buch: Von einer solchen Unterhaltung ist nirgendwo die Rede. Es ist nicht
bekannt ob Galadriel mit Hilfe ihres Spiegels einen solchen Überblick über
die Geschehnisse in Mittelerde hat.
+ Die Anteilnahme der Elben am Ringkrieg bleibt präsent. Galadriel
hat einen kurzen Auftritt um nicht gänzlich von der Bühne zu verschwinden.
- Elronds Weisheit wird erneut untergraben. Telepathie wurde von Tolkien
nie beschrieben.
FRODO & SAM BEI FARAMIR
Film: Nachdem sie mit verbundenen Augen in die Zuflucht von Henneth Annûn
gebracht wurden, erzählt Faramir Frodo vom Tode Boromirs und zeigt großes
Misstrauen den Hobbits gegenüber. Er bringt Frodo dazu Gollum am Verbotenen
Weiher in eine Falle zu locken, so dass sie ihn ausfragen können. Auf diese
Weise erfährt Faramir vom Einen Ring, er zieht sein Schwert und reißt
damit Frodos Mantelschnalle auseinander, um den Ring zu sehen. Er entscheidet
sich dann dazu die drei aufgegriffenen Geschöpfe nach Gondor zu bringen.
Buch: Frodo berichtet Faramir vom Tod seines Bruders bevor sie nach Henneth
Annûn gebracht werden. Faramir ist sehr viel zurückhaltender, besonnener
und freundlicher, er verlangt sogar von Frodo ausdrücklich, dass er ihm den
Ring nicht zeigen solle als er von ihrer Mission erfährt.
+ Faramirs Verhalten soll die Zuschauer verunsichern, ob er nicht genauso
der Verlockung des Rings erliegt wie sein Bruder, und erzeugt damit mehr Spannung.
Seinem Charakter wird zum Ende des Films und für den dritten Teil die Möglichkeit
des Wandels gegeben. Es ist logischer, dass auch er der Verlockung des Ringes
widerstehen muss.
- Tolkien beschrieb Faramir als einen besonnenen und ehrenhaften Menschen.
Solche edlen Eigenschaften reichen aus um dem Ring widerstehen zu können.
GOLLUMS BEHANDLUNG
Film: Gollum wird von Faramir und dessen Männer äußerst
grob behandelt.
Buch: Auf Bitten Frodos hin wird mit Gollum nicht ganz so rücksichtslos
umgegangen.
+ Mitleid und Verständnis für Gollums Psyche.
- Faramir und seine Leute werden gewalttätiger dargestellt als sie
beschrieben wurden.
KEIN QUELLHALL
Film: Baumbart bringt Merry und Pippin direkt zum Entthing.
Buch: Merry und Pippin besuchen erst den Quellhall und erhalten dort von
Baumbart einen Trunk, der sie größer werden lässt.
+ Mehr Zeit für wichtigere Szenen.
- Verlust einer Szene, in der man mehr über die Ents erfahren könnte.
DISKUSSION AUF DER HORNBURG
Film: Aragorn kritisiert Théodens Führung, er glaubt dass
er sich mit seinem Volk in eine tödliche Falle hat drängen lassen und
schlägt vor nach Hilfe zu erbitten. Darauf entgegnet der König nur verbittert,
dass niemand ihnen helfen wird. Später bedrängt Legolas Aragorn, die
Rohirrim ihrem Schicksal zu überlassen, da ein Sieg aussichtslos sei. Doch
Aragorn wird wütend und ist bereit mit ihnen zu sterben.
Buch: Solche Diskussionen finden nicht statt. Weder Théodens Führung
wird angezweifelt noch die Aussichten auf einen Sieg.
+ Streitigkeiten unter den Verteidigern schaffen noch mehr Spannungen unter
den Charaktern und verstärken die Aussichtslosigkeit und Dramatik der bevorstehenden
Schlacht. Théodens Charakter gewinnt dadurch noch mehr Tiefe, er befolgt
nicht nur einfach die Anweisungen von Gandalf (oder im Film von Aragorn).
- Die Charaktere werden verfälscht dargestellt. Théoden wirkt
wie ein uneinsichtiger König, der bereit ist sein Volk in den sicheren Untergang
zu führen.
FALSCHE WAFFENKAMMER
Film: Aragorn, Gimli, Legolas und die Rohirrim rüsten sich erst in
der Hornburg für den Krieg.
Buch: Die Kriegsvorbereitungen werden bereits vor Abmarsch aus Edoras gemacht.
+ Notwendig im Kontext der anderen Änderungen (keine Heerschau, nur
wenige Verteidiger).
GIMLI BEI DER ANPROBE
Film: In der Rüstkammer der Rohirrim statten sich die Helden mit Waffen
und Kriegszeug aus. Gimli probiert dabei ein ihm viel zu großes Kettenhemd
an, was bei seinen Freunden zu herzhaften Lachern führt.
Buch: Eine solche Szene taucht nicht auf.
+ Die ernste und epische Geschichte wird durch ein wenig Humor aufgelockert.
ELBEN BEI DER SCHLACHT UM HELMS KLAMM
Film: Eine von Haldir angeführte Gruppe von Elbenkriegern aus Lórien
(mit einer Nachricht von Elrond seltsamerweise) erreicht die Hornburg und nimmt
an der Schlacht teil um das alte Bündnis zwischen Elben und Menschen zu erneuern.
Während der Schlacht werden sie von Aragorn befehligt. Doch sie werden im
Verlauf der Schlacht überrannt und müssen sich in die Burg zurückziehen,
auch Haldir stirbt dabei.
Buch: Neben Legolas gibt es keine anderen Elben, die an der Schlacht teilnehmen.
Die Verteidiger der Hornburg werden nur durch Huorns und Erkenbrands Männer
unterstützt. Haldir verbleibt in Lórien, von seinem weiteren Schicksal
wird nicht berichtet.
+ Die Elben bleiben Bestandteil der Geschichte. Ihre Beteiligung sorgt
für spektakulärere Kampfszenen.
- Eine derart aktive Teilnahme von Elben beim Ringkrieg widerspricht Tolkiens
Darstellung vom Niedergang des Elbenvolkes (die Elben von Lórien kämpfen
zwar auch im Buch, aber da handelt es sich mehr um eine Verteidigungsschlacht
denn um eine Entsendung von Truppen in ein fernes Kriegsgebiet). Es erscheint
seltsam, dass Aragorn das Kommando übernimmt und dass das sang- und klanglose
Opfer der Elben von den Menschen kaum registriert wird.
SCHENKELKLOPFER
Film: Bei fast jeder Gelegenheit gibt Gimli etwas Lustiges von sich.
Buch: Gimli wurde als ernster und stolzer Krieger beschrieben.
+ Humorvolle Einlagen dienen zur Auflockerung der düsteren Schlacht.
- Gimli wird zu einer Witzfigur.
WAFFEN
Film: Während der Schlacht um Helms Klamm benutzen die Uruk-hai Piken,
Armbrüste und Belagerungsgerät.
Buch: Es werden keine solchen Waffen erwähnt.
+ Solche Waffen machen die Schlachtszenen noch interessanter und spektakulärer.
ZUSEHEN BEIM ENTTHING
Film: Merry und Pippin wohnen dem Entthing bei.
Buch: Baumbart stellt ihnen Flinkbaum vor, der sich abseits der großen
Konferenz mit den Hobbits unterhält.
+ Einsparung der Einführung eines weiteren Charakters, und damit Zeit
für wichtigere Szenen. Merry und Pippin bleiben am Orte des Geschehens.
GEÄNDERTER SCHLACHTVERLAUF
Film: Aragorn wird durch die mächtige Detonation einer von Sarumans
primitiven Bomben von der Mauer hinunter in die Klamm geschleudert, wo er zusammen
mit den Elbenkriegern gegen die einbrechenden Uruk-hai kämpfen muss. Gimli
springt herunter und unterstützt sie, doch es ist zwecklos und sie müssen
sich zur Burg zurückziehen. Dort unternehmen die beiden einen gewagten Ausfall
durch eine Seitentür und bekämpfen die Massen an Gegnern, die das Haupttor
zu durchbrechen drohen. Sie können knapp von Legolas mit Seilen in die Burg
hinaufgezogen werden.
Buch: Der Ausfall und die kurzfristige Verteidigung des Tores finden zuerst
statt, Éomer ist dabei und es gibt keine Rettung durch Seile. Der Klammwall
wird nicht gesprengt, sondern nur der verbarrikadierte Durchfluss des Klammbaches.
Aragorn und Legolas fliehen in die Burg während Gimli und Éomer sich
zu den Glitzernden Grotten durchschlagen.
+ Die Schlacht verläuft visuell beeindruckender, übersichtlicher
und nachvollziehbarer.
DER FACKELLÄUFER
Film: Einer der Uruk-hai Berserker läuft mit einer großen Fackel
auf Sarumans primitiven Bomben zu, um sie zu entzünden. Aragorn erkennt die
Gefahr und weist Legolas an ihn zu erschießen. Doch auch nach zwei Pfeiltreffern
gelingt es dem Fackelträger gerade so noch sein Ziel zu erreichen.
Buch: Der Einsatz des Sprengstoffs geschieht unbemerkt von den Helden.
+ Eine spannende Szene, der Zuschauer ahnt das drohende Unglück und
fiebert mit.
- Es wirkt zu cineastisch, dass die Uruk-hai eine solche Show daraus machen.
Vor allem da viele andere Krieger mit einer gewöhnlichen Fackel ausgestattet
sind. Zudem ist es seltsam, dass Legolas tödliche Bogenkunst auf einmal so
unwirksam ist.
LEGOLAS ALS VIELSEITIGER KÄMPFER
Film: Neben seinem Langbogen kämpft Legolas noch mit einem rohirrischem
Schwert und zwei Messern. Zudem rutscht er bei einer spektakulären Aktion
auf einem Schild eine Treppe hinab und feuert dabei gleichzeitig auf seine Gegner.
Buch: Hier setzt er neben seinem Bogen nur noch ein Langmesser ein. Eine
solch übertriebene Aktion wird von Tolkien nicht erwähnt.
+ Die Kampfsequenzen mit Legolas werden auf diese Weise hervorgehoben.
FLIEGENDER ZWERG
Film: Aragorn und Gimli sehen sich bei ihrem Ausfall durch eine Seitentür
einem großen Abgrund gegenüber. Gimli fordert Aragorn auf ihn hinunterzuwerfen,
aber er darf dem Elb nichts davon verraten.
Buch: Eine solche Szene existiert nicht.
+ Ein kleiner Witz in der mörderischen Schlacht zur Auflockerung.
Geschickte Verknüpfung zu der Wurfszene in Moria.
ÉOWYN VERTEIDIGT (herausgeschnitten?)
Film: Uruk-hai dringen bis in die Glitzernden Grotten ein, doch Éowyn
ist zur Stelle und erschlägt einen von ihnen.
Buch: Die Glitzernden Grotten werden von Éomer, Gimli und einigen
Rohirrim verteidigt. Éowyn ist in Dunharg.
+ Éowyns Mut wird gezeigt, ohne dass sie großartig an der
Schlacht teilnehmen muss.
DER NEUE KÖNIG
Film: Aragorn entwickelt sich immer mehr zu einer Führungspersönlichkeit.
Am Ende ist er es, der die Befehle an die Rohirrim erteilen muss und schließlich
Théoden zu einem letzten Ausfall drängt.
Buch: Aragorn tritt nicht derart in den Vordergrund. Der Ausfall ist die
Idee Théodens.
+ Aragorns bevorstehendes Schicksal als König von Gondor wird angekündigt.
Théoden durchläuft eine interessante Entwicklung und gewinnt dadurch
enorm an Tiefe und Tragik.
- Aragorns Rolle wirkt überdramatisiert. Théodens Rolle weicht
stark vom Original ab.
HELMS HORN
Film: Zwerg Gimli hat die Ehre das Horn zu blasen und damit den Ausfall
der Rohirrim zu unterstützen.
Buch: Gimli befindet sich zu diesem Zeitpunkt in den Glitzernden Grotten.
Das Horn wird von jemand anderes geblasen.
+ Während seine Gefährten in den Kampf hinausreiten hat Gimli
etwas zu tun.
- Man fragt sich weshalb die Rohirrim es einem Zwerg in dieser Situation
erlauben das Horn von Helm Hammerhand zu blasen.
ÉOMER STATT ERKENBRAND
Film: Zusammen mit 2.000 Reitern erreicht Éomer, angeführt
durch Gandalf, wie angekündigt mit dem Sonnenaufgang die Schlacht und kann
zusammen mit der ausbrechenden Kavallerie Théodens Sarumans Armee vernichten.
Buch: Éomer kämpft in der Hornburg, Erkenbrand und seine zuvor
versprengte Kavallerie sind diejenigen, die am Ende uisammen mit Gandalf zur Hilfe
eilen. Die fliehenden Orks verschwinden für immer im Huornwald.
+ Éomers Rolle in der Geschichte wird aufgewertet, ein eher unwichtiger
Nebencharakter eingespart.
- Verlust eines weiteren Charakters, Änderungen an der von Tolkien
vorgegebenen Originalgeschichte. Keine Huorns.
DIE SCHLEIFUNG ISENGARTS
Film: Das Entthing ergibt, dass die Ents sich nicht am Krieg beteiligen
werden. Baumbart will Merry und Pippin trotz ihrer Proteste nach Norden bringen,
damit sie sich nach Hause durchschlagen können. Doch die beiden Hobbits führen
ihn mit einem Trick nach Isengart, wo dieser wutentbrannt die Zerstörung
der Natur sieht und doch noch zum Angriff auf die Zitadelle des Zauberers bläst.
Buch: Die Ents entscheiden sich sogleich dazu anzugreifen. Von der Schleifung
Isengarts wird im Rückblick berichtet.
+ Mitten während der Schlacht wird nochmal mit den Emotionen der Zuschauer
gespielt. Merry und Pippin können sich profilieren und die Weiterentwicklung
ihrer Charaktere weg von den Spaßvögeln des ersten Teils wird unterstrichen.
Eine optische Umsetzung des Angriffs ist besser als eine Nacherzählung.
- Die Weisheit von Baumbart und den anderen Ents wird heruntergespielt.
Es erscheint unlogisch, dass keiner der Ents von Sarumans Naturzerstörung
weiß.
BESUCH DER HAUPTSTADT
Film: Faramir und seine Gefolgsleute führen Sam und Frodo in die
verwüstete Stadt Osgiliath. Denn so wie sein Bruder zuvor spielt auch er
mit dem Gedanken den Ring nach Minas Tirith zu bringen. Ein tieffliegender Nazgûl
ändert die Situation plötzlich, als der vom Ring besessene Frodo ihm
den Ring übergeben will. Sam kann Frodo gerade noch so in Sicherheit bringen
und damit Mittelerde retten, doch er wird daraufhin von seinem wahnsinnig gewordenen
Herrn angegriffen. Faramir erkennt daraufhin die böse Natur des Ringes und
beschließt Frodo und Sam durch die Kanalisation von Osgiliath nach Mordor
gehen zu lassen.
Buch: Osgiliath wird nicht besucht. Die beiden Hobbits verlassen Faramir
in Nord-Ithilien, der sie ohne weiteres ziehen lässt.
+ Faramirs Rolle kann ausgebaut und mehr Abwechslung in die Reise von Sam
und Frodo gebracht werden. Die Ruinen von Osgiliath bieten eine interessante Kulisse
und zeigen dem Zuschauer was der Krieg gegen Sauron für Gondor bedeutet.
- Ein Abstecher in das umkämpfte Osgiliath stellt eine einschneidende
Änderung im Verlauf von Tolkiens Geschichte dar. Die gesamte Stadt mitsamt
der Kanalisation muss ohne überlieferte Informationen dargestellt werden.
Es erscheint unglaubwürdig, dass der Ringgeist nicht nachsetzt und Sauron
nichts von diesem Zwischenfall mitbekommen soll.
FRODO LÄUFT AMOK
Film: Unter dem bösartigen Einfluss des Ringes flippt Frodo aus und
attackiert seinen treuen Sam, nachdem dieser in gerettet hat.
Buch: Frodo wird durch den Einfluss zwar aggressiv aber niemals handgreiflich.
+ Die böse Kraft des Einen Rings wird dadurch illustriert.
- Frodos friedliche Natur und seine relativ starke Resistenz gegenüber
Saurons Herrscherring wird untergraben.
SAMWEIS REDE
Film: Frodo verzweifelt, nachdem er beinahe seinen treuesten Freund umgebracht
hat. Da beginnt Samweis mit ermutigenden Worten auf Frodo einzureden.
Buch: Eine solche Rede wird von Samweis nicht gehalten.
+ Samweis Worte bilden ein schönes Fazit der Geschichte, ähnlich
wie die Worte Gandalfs zu Frodo im ersten Film.
- Eine solche Wortwahl passt nicht so recht zum eher einfältigen Samweis.
ALLES VERSPÄTET SICH
Film: Sam und Frodo treffen erst im dritten Teil auf die Riesenspinne
Kankra. Auch das Wiedersehen mit Merry und Pippin in Isengart oder die Sache mit
dem Palantír werden noch nicht gezeigt.
Buch: Die ganzen Ereignisse sind Teil von "Die Zwei Türme".
Der Kampf mit Kankra ist im Grunde das Finale des zweiten Buches.
+ Sam und Frodo erhalten im dritten Teil mehr Handlung. Die spannungslosen
Ereignisse nach der Schlacht werden in die Einleitungsphase des dritten Films
verschoben.
- Ein grandioser Cliffhanger geht verloren.
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